Warum die Konzilsheiligen in der Konzilskirche keine Heiligen sind
In dem Beitrag über die Heiligsprechungen in der Konzilskirche haben wir das Augenmerk insbesondere auf die Selig- und Heiligsprechungs-Praxis eines Märtyrers gerichtet. An verschiedenen Beispielen haben wir den Unterschied der Heiligsprechungs-Praxis für Märtyrer in der katholischen Kirche und der Konzilskirche gezeigt. In der Konzilskirche wurde der traditionelle Märtyrerbegriff abgeschafft, was zu absurden ‚Heiligsprechungen‘ führte. Nicht anders ist es bei den Konzilsheiligen. Die Konzilshierarchie gibt sich alle Mühe, ihre Unheiligen aus dem Schwefelpool der konziliaren Revolution auszuwählen, um sie zu ‚Heiligen‘ ihrer Konzilssekte zu deklarieren. Dabei müsste es jedem klar sein: Konzilsheilige sind keine Heiligen, wenn wir wissen, wie Konzilsheilige gemacht werden.
Würdige Kandidaten für die ‚Heiligsprechung‘ in der Konzilskirche
Bevor wir fortfahren zu beweisen, warum die Heiligsprechungen in der Konzilskirche null und nichtig sind, muss eine sorgfältige Unterscheidung getroffen werden.
Es gab wirklich würdige Kandidaten für die Selig- und Heiligsprechung, die von Mitgliedern der Konzilskirche vorgeschlagen wurden. So sind unter den würdigen Kandidaten zu nennen die Fatimakinder Jacinta und Francisco Marto, Pater Junipero Serra, die ehrwürdige Anna Katharina Emmerich, Pater Maximilian Kolbe, Juan Diego und weitere. Nicht zu vergessen sei der große Papst Pius IX., der die Feinde der Kirche, insbesondere die Freimaurer, rasend machte. Denn Pius IX. hat mit der Enzyklika „Quanta cura“ und dem Syllabus sowie dem Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes diesen Feinden Christi und der Kirche einen schweren Schlag versetzt. Die Wut auf diesen Streiter Christi ist bis heute aktuell zu spüren. (siehe: Ist der Papst die Tradition in der römisch-katholischen Kirche)
Trotzdem sind diese ‚Heiligsprechungen‘ nicht anzuerkennen. Denn Gegenpäpste, wie die Konzilspäpste es nun mal sind, haben nicht die Macht und Autorität, irgendjemanden heilig zu sprechen, auch wenn der Kandidat objektiv ein Heiliger ist.
Unwürdige Kandidaten für die ‚Heiligsprechung‘ in der Konzilskirche
Von diesen wahrhaft Heiligen muss die Spreu der Konzilsheiligen deutlich unterschieden werden. Als Beispiele seien genannt Josemaria Escriva Balaguer y Albas, Mutter Teresa, Chiara Lubich, Karol Wojtyla, Angelo Roncalli, Montini, Rosmini und weitere. Die Aufnahme von wirklich würdigen Kandidaten, die für eine Heiligsprechung in Frage kommen, hat es den Konziliaristen ermöglicht, ihre eigenen Leute in die Reihen der ‚Seligen‘ und/oder ‚Heiligen‘ zu befördern.
Die Aufnahme würdiger Kandidaten in die ‚Heiligenfabrik‘ des Konziliarismus diente, wenn man so will, als ‚Deckmantel‘ für die Aufnahme der unheiligen Kandidaten. Denn der Glaube und die Tugenden der wahrhaft Heiligen haben mit dem Glauben und den Tugenden der Konzilskirche absolut nichts zu tun. Sie schließen sich aus. Mit der Einbeziehung der würdigen Heiligen konnten aber die unheiligen Vorreiter der konziliaren Agenda leichter in den neuartigen Heiligsprechungs-Prozess aufgenommen werden. Die Widersprüche ließen sich mit der hegelianischen Dialektik auflösen. Danach konnten ungehindert die schlimmsten Feinde der katholischen Kirche wie auch unsittliche und lasterhafte Kandidaten in den Heiligsprechungs-Prozess aufgenommen werden.
Der Relativismus in der Heiligsprechung
So lässt sich die ‚Seligsprechung‘ von Papst Pius IX. und dem Freimaurer Angelo Roncalli am selben Tag, dem 3. September 2000, als eine Übung im Hegelianismus verstehen. Roncalli ließ seinen korpulenten Körper künstlich konservieren, um ihn für diejenigen, die nach seinem Tod seine ‚Sache‘ untersuchten, als ‚unbestechlich‘ erscheinen zu lassen. Denn wie kann man die Verkündigung von Papst Pius IX. und dem Freimaurer Angelo Roncalli am selben Tag ‚vereinbaren‘, wenn der erstere, Papst Pius IX., genau die Thesen verurteilt hat, die die Grundlage des Lebenswerks des letzteren, Roncalli, waren?
Die gleichzeitige Seligsprechung von Pius IX. und Johannes XXIII. ist die Heiligsprechung des Relativismus. Bisher hat die katholische Kirche nur zwei Päpste der Neuzeit und Gegenwart heiliggesprochen: Pius V. im Jahr 1712, der strengste Interpret der Gegenreformation. Der heilige Pius V. war Schutzpatron der Inquisition. Und Pius X., der im Jahr 1954 von Pius XII. heiliggesprochen wurde, war der Protagonist des Kampfes gegen den Modernismus.
Daniele Menozzi, Professor für Kirchengeschichte an der Universität Florenz, Italien, bemerkt dazu: „Die Logik war klar: Die Päpste, die mit größter Entschlossenheit und Hartnäckigkeit kämpften, wurden zu Heiligen gemacht … weil sie versuchten, die Kirche wie eine belagerte Zitadelle zu verteidigen.“
Gleichzeitige ‚Seligsprechung‘ von Pius IX. und ‚Johannes XXIII.‘
Menozzi erklärt nun, daß bei Karol Wojtyla alias ‚Johannes Paul II.‘ die ‚Heiligsprechungen‘ zweier diametral entgegengesetzter Päpste durcheinander geraten seien. Denn wie ist es möglich, gleichzeitig zwei Päpste, den antimodernistischen Pius IX. und den modernistischen Johannes XXIII., seligzusprechen. Sie verkörpern zwei unterschiedliche Glaubensrichtungen sowie zwei verschiedene Modelle der Kirche, die sich grundlegend voneinander unterscheiden:
„Auf der einen Seite der Syllabus und der Kampf gegen die Moderne von Pius IX. und auf der anderen Seite die Visualisierung der modernen Welt durch Johannes XXIII. als Träger positiver Werte. Da ist der Temporalismus [der Einfluss der Kirche auf die weltliche Ordnung und ihr entsprechender Besitz an irdischen Gütern] von Pius IX – und die Arme Kirche und Kirche der Armen von Johannes XXIII; das Prinzip des gerechten Krieges, das der katholischen Lehre entspricht von Pius IX – und das Pacem in terris und die Ablehnung jeglichen Krieges von Johannes XXIII; …. das Dogma der Unfehlbarkeit und des Primats des Papstes, das auf dem Ersten Vatikanischen Konzil von Pius IX. verkündet wurde – und die Aufwertung der Ortskirchen und der bischöflichen Kollegialität, die auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil von Johannes XXIII. bekräftigt wurde“. (Quelle: Heiligsprechung des Relativismus)
Menozzi betrachtet den Widerspruch wie folgt: „Die Wahrnehmung eines unauflösbaren Widerspruchs, der sich jeder Logik entzieht, bei der Seligsprechung des Duos Pius IX./Johannes XXIII. seitens der römischen Kurie“ könnte durch den „von oben kommenden Wunsch erklärt werden, um jeden Preis eine Kohärenz zu schaffen, auch dort, wo sie unmöglich erscheint“. (Adista, Rom, 1. Juli, S. 4-5)
Die künstliche Konservierung von Roncallis totem Körper
Der Leichnam von Johannes XXIII. wurde offiziell als unverweslich befunden. Jedoch handelte es sich, wie so oft bei der Konzilshierarchie, um eine wohl überlegte Täuschung. Die gesamte Operation der Konservierung galt als streng geheim. Trotzdem kam die Wahrheit ans Licht. Der Bericht über die Konservierung wurde in der italienischen Wochenzeitung Famiglia Cristiana veröffentlicht (Nr. 22, 2001). Auch gab es Informationen im französischen Bulletin La Contre-Réforme Catholique (Nr. 8, August 2001). Die Einzelheiten der Konservierung teilte Dr. Goglia Famiglia Cristiana im Interview mit. Dr. Goglia hatte ein System entdeckt, um Leichen unverweslich zu halten.
„Wir haben die Flasche mit der Flüssigkeit auf das Stativ gestellt. Wir machten einen kleinen Schnitt in das rechte Handgelenk und führten die Nadel dort ein. Ich hatte Angst, daß das Blut durch den Schlauch austreten würde oder daß die Flüssigkeit die Haut aufreißen könnte …. Um 5 Uhr morgens am 4. Juni war die Operation beendet. Die Flüssigkeit hatte alle Kapillaren erreicht und blockierte den Zersetzungsprozess. Wir haben dann einige Liter der Flüssigkeit in den vom Krebs zerstörten Magen des Papstes gespritzt, um die Bakterien dort abzutöten.“ (Quelle: Der unbestechliche Papst und die Pharaonen)
Die ‚Seligsprechung‘ von Antonio Rosmini
Mit welchem bösartigen Denken gegenüber der katholischen Kirche und ihrer Päpste die neuen Konzilsheiligen gerechtfertigt werden, lässt sich an der ‚Seligsprechung‘ von Antonio Rosmini zeigen.
Bildquelle: wikimediaAntonio Rosmini Serbati, ‚Seliger‘ der Konzilskirche
Der Nachfolger von Wojtyla/Johannes Paul II., Joseph Ratzinger/Benedikt XVI., nutzte sein eigenes falsches ‚Pontifikat‘, um die Sache von Pater Antonio Rosmini voranzutreiben, obwohl Papst Leo XIII. 1887 vierzig seiner Thesen persönlich verurteilt hatte. Jede dieser verurteilten Thesen ist zur Standard-‚Orthodoxie‘ innerhalb der neuen Konzilskirche geworden. Es ist wichtig, ein wenig bei diesem Fall zu verweilen. Denn die Manipulation der Selig- und Heiligsprechungs-Prozesse begann nicht erst mit Jorge Mario Bergoglio.
Der Mann, der ‚Papst Benedikt XVI.‘ wurde, versuchte, die ‚Seligsprechung‘ Rosminis zu ermöglichen und damit die philosophisch absurde und dogmatisch verurteilte These des dogmatischen Evolutionismus ‚abzusegnen‘. Es ist ein bezeichnendes Zeichen dafür, wie weit die Revolutionäre gehen werden, um diejenigen auf ihre ‚Luther-Tische‘ zu erheben, die den Triumph ihrer modernistischen Thesen des Widerspruchs und der ‚Kontinuität in der Diskontinuität‘ ermöglicht haben, für die Ratzinger/Benedikt selbst bereits 1971 eingetreten ist.
Die ‚Seligsprechung‘ von Pater Antonio Rosmini, dessen aufrichtige Liebe zu den Armen und Unglücklichen in den Kontext seines philosophischen Kampfes gegen die Natur Gottes und seine heiligen Wahrheiten gestellt werden muss, war nur Teil eines revolutionären Prozesses, durch den der modernistische Geist verherrlicht und seine Anhänger als heilige Männer und Frauen der katholischen Kirche ‚verehrt‘ werden.
Als Auftakt zur antipäpstlichen ‚Seligsprechung‘ von Pater Antonio Rosmini-Serbati im Jahr 2007 hielt es Joseph ‚Kardinal‘ Ratzinger für angebracht, im Wesentlichen zu behaupten, Papst Leo XIII. habe sich am 14. Dezember 1887 geirrt, als er die Verurteilung von vierzig Irrtümern Rosmini-Serbatis durch das Heilige Offizium bestätigte und billigte.
Die Rehabilitierung von Antonio Rosmini durch die Konzilskirche
Die Rehabilitierung Rosminis im Jahr 2001 war lediglich ein Vorspiel zu seiner ‚Seligsprechung‘, die am 18. November 2007 erfolgte, nachdem der Mann, der ihn rehabilitiert hatte, Ratzinger/Benedikt, seine Sache gutgeheißen hatte. So heißt es in der von der ‚Kongregation für die Glaubenslehre‘ herausgegebenen
‚ANMERKUNG zur Bedeutung der Lehrdekrete zum Denken und Werk von Pater Antonio Rosmini Serbati‘:
„Die Ereignisse nach dem Tod von Rosmini erforderten eine gewisse Distanzierung der Kirche von seinem Denksystem und insbesondere von einigen seiner Thesen. Es ist notwendig, die wichtigsten historisch-kulturellen Faktoren zu betrachten, die diese Distanzierung beeinflusst haben, die in der Verurteilung der „40 Thesen“ des Dekrets ‚Post obitum‘ von 1887 gipfelte.
Der erste Faktor ist die Erneuerung der kirchlichen Studien, die durch die Enzyklika Aeterni Patris (1879) von Leo XIII. in der Entwicklung der Treue zum Denken des Heiligen Thomas von Aquin gefördert wurde. Das päpstliche Lehramt sah die Notwendigkeit, den Thomismus als philosophisches und theoretisches Instrument zu fördern, das eine vereinheitlichende Synthese der kirchlichen Studien bieten sollte, vor allem bei der Ausbildung von Priestern in Seminaren und theologischen Fakultäten, um der Gefahr eines eklektischen philosophischen Ansatzes entgegenzuwirken. Die Übernahme des Thomismus schuf die Voraussetzungen für eine negative Beurteilung einer philosophischen und spekulativen Position wie der von Rosmini, weil sie sich in ihrer Sprache und ihrem begrifflichen Rahmen von der philosophischen und theologischen Ausarbeitung des heiligen Thomas von Aquin unterschied.
Ein zweiter Faktor, den es zu berücksichtigen gilt, ist die Tatsache, daß die verurteilten Thesen zumeist aus den posthumen Werken des Autors stammen. Diese Werke wurden ohne einen kritischen Apparat veröffentlicht, der in der Lage war, die genaue Bedeutung der verwendeten Ausdrücke und Konzepte zu bestimmen. Dies begünstigte eine heterodoxe Interpretation des Rosminianischen Denkens, ebenso wie die objektive Schwierigkeit, Rosminis Kategorien zu interpretieren, vor allem, wenn sie in einer neothomistischen Perspektive gelesen wurden. (Anmerkung zur Kraft der Lehrdekrete über das Denken und Werk von P. Antonio Rosmini Serbati).
Die verurteilten Sätze von gestern können ganz einfach rehabilitiert werden, indem man den Thomismus ablehnt und behauptet, daß es aufgrund der Einflüsse der historischen Umstände und der Launen der menschlichen Sprache ‚unmöglich‘ ist, die dogmatische Wahrheit zu einem bestimmten Zeitpunkt adäquat auszudrücken.“ (Quelle)
Die verurteilten Sätze von gestern können somit ganz einfach rehabilitiert werden, indem man den Thomismus ablehnt und behauptet, daß es aufgrund der Einflüsse der historischen Umstände und der Launen der menschlichen Sprache ‚unmöglich‘ ist, die dogmatische Wahrheit zu einem bestimmten Zeitpunkt adäquat auszudrücken.
Nach Ratzinger habe Papst Leo XIII. sich geirrt
Dr. Droselsky bemerkt zu diesem konziliaren Gaunerstück:
In diesem Abschnitt der ‚Note‘, die die Verurteilung der Thesen von Pater Antonio Rosmini durch Papst Leo XIII. rückgängig macht, stechen zwei Dinge hervor.
Erstens sagte ‚Kardinal Ratzinger‘ mit der vollen Zustimmung und dem ‚päpstlichen‘ Segen von Johannes Paul II. im Wesentlichen, daß Papst Leo XIII. zu dumm war, um die Komplexität von Rosminis zugegebenermaßen zweideutigem Werk zu verstehen, was dazu führte, daß der Pontifex dieses Werk falsch verstand. Ratzinger behauptete, das ‚Missverständnis‘ habe der Kirche damals gut getan, da die meisten anderen Menschen zu den gleichen Schlussfolgerungen gekommen wären, da ihnen die ‚Werkzeuge‘ fehlten, um die ‚wahre‘ Bedeutung, die tief in Rosminis Worten verborgen war, zu entschlüsseln. Ratzinger hatte diese ‚Werkzeuge‘ natürlich zur Verfügung, zum Glück für die Sache der konziliaren ‚Wahrheit‘, wie Sie verstehen.
Mit anderen Worten, die posthum veröffentlichten Werke von Pater Rosmini, die vom Heiligen Offizium unter der Autorität von Papst Leo XIII. am 14. Dezember 1887 verurteilt wurden, fielen genau dem Thomismus zum Opfer, von dem Ratzinger selbst lange glaubte, er sei zu ‚glasklar‘ und ‚zu logisch‘, um einen so ‚tiefgründigen‘ Denker wie Pater Antonio Rosmini Serbati wirklich untersuchen zu können. Papst Leo XIII. habe sich geirrt, so Ratzinger, als er einen solchen Nachdruck auf das legte, was er, Ratzinger, als ‚Denkschule‘ des heiligen Thomas von Aquin abtat…
Wenn man sich Rosminis Thesen ansieht, die 1887 von Papst Leo XIII. verurteilt wurden, erkennt man sehr schnell, daß Joseph Alois Ratzinger/Benedikt XVI. und sein eigener Vorgänger, der ‚Heilige Johannes Paul der Große‘, der Rosmini in ‚Fides et Ratio‘ vom 14. September 1998 als ‚großen Denker‘ lobte, eine tiefe Verwandtschaft mit einem Weggefährten in der Überzeugung hatten, daß religiöser Glaube einfach aus dem eigenen inneren Bewusstsein ‚entspringt‘. In der Tat enthalten der erste bis vierte Satz von Rosminis These, die 1887 vom Heiligen Offizium verurteilt wurde, wenn man so will, Keime dieses Eckpfeilers der Moderne. (Quelle: Es ist niemals ratsam, als ehemaliges Oberhaupt einer falschen Religion zu sterben, Teil drei)
Nach Ratzinger ist der Thomismus Schuld an der Verwerfung von Rosminis Aussagen
Daß der Konziliarismus Thesen übernimmt, die von der Heiligen Mutter Kirche verurteilt wurden, weil die Umstände der Zeit es erforderten, wurde von einem „ultra-progessiven“ konziliaren Revolutionär, ‚Pater‘ Gregory Baum, festgestellt, kurz nachdem ‚Kardinal‘ Ratzingers ‚Rehabilitierung‘ der Thesen von Pater Antonio Rosmini-Serbati am 1. Juli 2001 verkündet worden war:
„Heute ist die Situation eine andere. Erstens, so Ratzinger, haben seriöse Forschungen gezeigt, daß Rosminis mehrdeutige und obskure Passagen, wenn man sie im Lichte seines eigenen philosophischen Werkes interpretiert, was natürlich die einzig ehrliche Art ist, einen philosophischen Text zu lesen, in ihrer Bedeutung nicht im Widerspruch zur katholischen Tradition stehen. Zweitens hat Johannes Paul II. in seiner Enzyklika Glaube und Vernunft von 1998 den philosophischen Pluralismus in der Kirche begrüßt und Antonio Rosmini unter mehreren katholischen Denkern des 19. Jahrhunderts mit großem Respekt erwähnt. Aus diesem Grund ist es zum jetzigen Zeitpunkt gerechtfertigt, die im Jahr 1887 verfügten Verurteilungen aufzuheben.
Die Nota vom Juli 2001 ist ein wichtiges kirchliches Dokument, weil es die historisch-kritische Methode auf das Verständnis des Lehramtes anwendet. Doch hat Ratzingers ‚aufmerksames Lesen‘ gezeigt, daß die Aufhebung der Verurteilung das Lehramt nicht in einen inneren Widerspruch verwickelt? Ich glaube nicht.
Er hat gezeigt, daß die Verurteilung der Thesen von Rosmini im Jahr 1887 durch die Pastoralpolitik der Kirche gerechtfertigt war und daher später ohne Widerspruch aufgehoben werden konnte. Er stellt jedoch nicht die Frage nach der Wahrheit. Den Lesern der Verurteilung von 1886 wurde vorgegaukelt, daß diese Thesen fehlerhaft seien: Es wurde ihnen nicht gesagt, daß sie nur dann falsch waren, wenn sie aus einer neothomistischen Perspektive gelesen wurden, und daß ihre wahre Bedeutung zu dieser Zeit nicht verfolgt werden sollte, weil Papst Leo XIII. wollte, daß der Neothomismus zur offiziellen Philosophie der Kirche wurde.
Die Nota zeigt, daß die Verurteilung von 1886 eine nützliche kirchliche Funktion ausübte, nicht daß sie wahr war. Ratzingers Erklärung zeigt, daß das Heilige Offizium keinerlei Respekt vor der Wahrheit hatte. Seine Absichten waren taktischer und politischer Natur. Das Heilige Offizium verstand sich damals als Diener der kirchlichen Zentralregierung und beurteilte Ideen nach ihren kirchlichen Implikationen, nicht nach ihrer Wahrheit.
Die konziliare Antwort auf die Frage nach scheinbaren Widersprüchen im Lehramt
Dennoch ist die Nota, so wird behauptet, ein wichtiges Dokument. Denn es ist das erste Mal, daß sich eine kirchliche Erklärung mit einer Frage auseinandersetzt, die die Katholiken seit langem beunruhigt. Wie sollen wir scheinbare Widersprüche im Lehramt interpretieren?
Der abtrünnige Gregory Baum beantwortet die Frage so:
„Hier ist ein berühmtes Beispiel. In der Bulle Unam Sanctam von 1302 schrieb Papst Bonifatius VIII. diese Worte: „Wir erklären, wir legen dar, wir bestimmen, dass die Unterwerfung unter den römischen Pontifex für das Heil eines jeden menschlichen Wesens notwendig ist.“ Und das Konzil von Florenz erklärte 1442 feierlich, dass es außerhalb der katholischen Kirche kein Heil gibt, weder für Häretiker noch für Schismatiker, selbst wenn sie ein heiliges Leben führen oder ihr Blut im Namen Christi vergießen.
Das Zweite Vatikanische Konzil schien eine ganz andere Lehre zu verkünden. In Gaudium et Spes lesen wir, daß, da Christus für alle Menschen gestorben ist und das Schicksal der Menschheit eins ist, wir davon ausgehen müssen, dass jedem Menschen auf eine Gott bekannte Weise die Teilnahme am Geheimnis der Erlösung angeboten wird.“
Gibt es einen inneren Widerspruch im Lehramt?
„Wir müssen uns mit Ratzinger fragen, ob es einen inneren Widerspruch im Lehramt gibt. Waren die feierlichen Erklärungen von Bonifatius VIII. und dem Konzil von Florenz falsch? Die Worte von Bonifatius waren so nachdrücklich: „Wir erklären, wir legen dar, wir definieren“, dass sich der Leser fragen kann, ob das Zweite Vatikanische Konzil einen Fehler gemacht hat. Gleichzeitig waren die Erklärungen von Bonifatius und den auf dem Konzil von Florenz anwesenden Kardinälen nur schwer mit der Lehre der Kirchenväter des zweiten und dritten Jahrhunderts zu vereinbaren, die glaubten, dass Gottes erlösendes Wort, das sich in Christus verkörpert hat, überall dort wirksam ist, wo Menschen nach der Wahrheit suchen.
Es mag gute kirchenpolitische Gründe für Bonifatius und die Kardinäle des Konzils von Florenz gegeben haben, diese harten Erklärungen abzugeben, doch – so möchte ich behaupten – waren diese Erklärungen falsch. Das Lehramt hat Fehler gemacht. Die Kirche, die vom Heiligen Geist geleitet wird, lernt ständig dazu.“ (Quelle: ebd.)
Die ‚Aufhebung‘ der Verurteilung Rosminis durch die Konzilskirche hat keine bindende Kraft
Dr. Droselsky schreibt deshalb zu Baums ‚Analyse‘ messerscharf:
„Baums ‚Analyse‘ ist, obwohl sie den Konziliarismus unterstützt, dennoch interessant, weil sie die Frage des Widerspruchs aufwirft. Ja, diejenigen von uns, die erkannt haben, daß die konziliare Kirche nicht die katholische Kirche ist und daß ihr ‚Lehramt‘ keine Autorität hat, irgendetwas zu widersprechen, was von der katholischen Kirche gelehrt wird, erkennen, daß die ‚Aufhebung‘ der Verurteilung von vierzig Thesen Antonio Rosminis durch Papst Leo XIII. aus dem Jahr 1887 durch die Glaubenskongregation von Joseph Ratzinger am 1. Juli 2001 keinerlei bindende Kraft hat. Es ist jedoch immer nützlich, wenn wahre konziliare Revolutionäre wie Gregory Baum auf die schlichte Wahrheit hinweisen, daß ‚Widerspruch‘ Teil des Glaubens sein kann, ein wichtiger Bestandteil des modernistischen Geistes.
Andererseits war Pater Antonio Rosmini-Serbati, abgesehen davon, daß er eine nützliche Rechtfertigung für die Umarmung des Modernismus durch die konziliaren Revolutionäre lieferte, ein Apostel der Armen, und das ist nach Meinung von Jorge Mario Bergoglio und seinen Genossen alles, was man braucht, um seine Seele zu retten. Sie glauben wirklich, daß es „außerhalb der Armen keine Rettung gibt“, genauso wie sie die katholische Lehre ablehnen, daß es außerhalb der Kirche keine Rettung gibt (Extra Ecclesiam Nulla Salus).“
José Maria Escrivá, Gründer der Sekte ‚Opus Dei‘
Josémaria Escriva verstarb am 26. Juni 1975. Bereits am 12. Mai 1981 wurde der Prozess zu seiner ‚Seligsprechung‘ eingeleitet. 17 Jahre nach seinem Ableben wurde dann José Maria Escrivá vom ‚Papst‘ der Konzilskirche, ‚Johannes Paul II.‘ ’seliggesprochen‘. Karol Wojtyla war selber ein starker Befürworter und Verfechter des Opus Dei.
Als die ‚Seligsprechung‘ Escrivás Anfang der neunziger Jahre bevorstand, baten verschiedene ehemalige Mitglieder des Opus Dei, mit ihrem Zeugnis im Prozess angehört zu werden. Die Vatikanische Kongregation für die Seligsprechungen, die wundersamer Weise vom Opus Dei dominiert wurde, weigerte sich aber, alles zur Kenntnis zu nehmen, was irgendwie nach Kritik an ihrem Protagonisten aussah.
José Maria Escrivá hatte mit seinem Opus Dei interessanter Weise das Priestertum entwertet. Damit hatte er seinen Beitrag geleistet, den Weg für den Modernismus des montinischen Räuberkonzils zu ebnen. Dies ist ein wesentlicher Grund, warum Karol Wojtyla ihn so schnell wie möglich ‚heilig‘ sprechen wollte. Dies geschah im Jahr 2002.
Escrivá selber hielt sich für einen Auserwählten Gottes und dazu verdammt, ein Heiliger zu sein. So die Worte von Miguel Fisac, ehemaliges Numerarier-Mitglied im Opus Dei, über den Gründer.
Die ‚Wunder‘ waren ebenso falsch wie seine Lehren
Um die ‚Heiligsprechung‘ auch zum Abschluss bringen zu können, mussten seltsame ‚Wunder‘ beigeholt werden. Doch es fällt gleich auf, daß die ihm zugeschriebenen ‚Wunder‘ ebenso falsch sind wie seine Lehren.
- Eine Karmelitinnen-Nonne wird angeblich von Lungenkrebs geheilt, doch es gibt keinen Beweis dafür, daß sie überhaupt Krebs hatte.
- Ein Kind mit Bluthochdruck wurde durch die Einnahme von Medikamenten geheilt, auch dies wurde als ‚Wunder‘ eingestuft.
- Ein Arzt mit krebsartigen Läsionen an den Händen, die durch das Röntgen ohne Handschuhe entstanden waren, wurde geheilt, nachdem er damit aufgehört hatte – ein weiteres sogenanntes ‚Wunder‘. (Quelle: Opus Diaboli)
Über den Gründer der Opus Dei-Sekte, José Maria Escrivá, und sein unheiliges Benehmen haben wir bereits in folgenden Beiträgen Informationen zusammengetragen:
Gerade die Zeugnisse der Opfer, die als Numerarier im Opus Dei über die unwürdigen Verhaltensweisen von Escrivá genau Bescheid wussten, hätten eine Heiligsprechung verhindern müssen. Doch die Opfer wurden nicht nur nicht gehört, sondern mit den übelsten Verleumdungen abgewiesen, ihre Einwände vortragen zu dürfen.
„Ich habe ihn niemals gut über jemanden reden hören“
Bildquelle: wikimediaEin Foto von Miguel Fisac um 1950. Er gehörte zu den ersten Numerariern nach der Gründung des Opus Dei.
Dies sagte Miguel Fisac Serna in der Sendung ‚La Clave‘ im Jahr 1992. Ihn hatten wir bereits als Zeuge in dem Beitrag von Zeugnisse von Opfern genannt. Zur Causa Heiligsprechung von Escrivá gibt er folgendes Zeugnis:
„Diese Eigenart von Herrn Escrivá, sich auf ein angebliches Mysterium zu berufen, etwas Übernatürliches, nutzte er und brauchte es für alles, was er sagte und tat, auch wenn das, was er sagte, manchmal dem widersprach, was er tat. Und dann wurde alles was der Vater tat und sagte, obwohl das Tun und das Sagen im Widerspruch zueinander waren, von seinen Kindern wie das Wort Gottes aufgenommen.“
„Als ich Kardinal Tarancón schrieb, daß ich im Prozess eine Aussage machen wollte, den er durchführte, erklärte ich ihm, daß es nicht leicht war, die Gestalt dieses Herrn zu beschreiben. Denn er war eine sehr komplexe Persönlichkeit, der mit gezinkten Karten spielte, aber er hatte auch die übernatürliche Karte. Und manchmal spielte er sie aus und gab damit ein widersprüchliches Bild ab.“
„Beispielsweise wohnte ich in diesen letzten Zeiten im Haus Diego de León 14, zusammen mit Alvaro Portillo, Antonio Pérez, Luis Valls, Florentino Pérez Embid und einigen mehr, und ich erinnere mich, daß der Vater mittags und abends mit uns im Hauptspeisesaal aß, und daß es kein wichtiges Fest im Opus gab, das er nicht zerstörte, sei es der Heilige Abend oder sonst etwas. Er wurde plötzlich wütend, wir wussten nicht warum, und er zog sich auf sein Zimmer zurück und ließ uns verdattert herumsitzen. Das war bei ihm etwas ganz Gewöhnliches. Wir wussten nie, wie er auf etwas reagieren würde, und er gab auch keine Erklärungen ab. Ich dachte, er glaubte vielleicht, er müsse aus asketischen Gründen so handeln.
Das Gleiche geschah bei den Frauen. Er behandelte sie sehr von oben herab und als Vater. Denn plötzlich spielte er eine Karte aus, und diese Armen fielen aus allen Wolken. So ließ er sie beispielsweise wieder und wieder ein Omelett machen, weil es ihm nicht richtig erschien.“ (Quelle: Ich habe ihn niemals gut über jemanden reden hören)
Die dunklen Seiten von Escrivá
Wie wir sehen werden, wurden mit dieser falschen ‚Heiligsprechung‘ die großen menschlichen Laster kanonisiert, die Escrivá nach den Zeugnissen der ehemaligen Numerarier weidlich praktizierte.
Maria del Carmen Tapia schreibt in ihrem Buch „Hinter der Schwelle Ein Leben im Opus Dei“ über den sittliche Charakter von José Maria Escrivá:
„Monseñor Escrivá besaß von Haus aus keine guten Manieren. Er war rüde, barsch und unerzogen. War er wütend und musste er schimpfen, dann gab es für ihn weder Maß noch Barmherzigkeit; seine beleidigenden und heftigen Worte verletzten zutiefst. Während eines Gesprächs im Jahr 1973 im Vatikan mit S. E. Kardinal Arturo Tavera, zu der Zeit Präfekt der Heiligen Kongregation religiöser und säkularer Institute, fragte dieser mich, wie viele Jahre ich im Opus Dei verbracht hätte. Als ich ihm antwortete, achtzehn Jahre, erwiderte er mir:
„Und achtzehn Jahre haben Sie dafür gebraucht, festzustellen, wie schlecht erzogen José Maria Escrivá ist?“ (S. 384)
Ereignisse im Kreml am Tiber
Bildquelle: survivorbb.rapeutation
Ehemalige Mitglieder des Opus Dei nennen die Residenz des Opus Dei-Gründers Escrivá den Römischen Kreml. Sie sagen nämlich, daß es Ähnlichkeiten gibt zwischen den beiden Kremls, dem Moskauer und dem Römischen: beide haben viele Türme, Kapellen, Gebäude, die durch Innenhöfe, Galerien und unterirdische Gänge miteinander verbunden sind, ein wahres Labyrinth von Korridoren. Maria Carmen sagte, daß sich hinter den Mauern der Villa Tever eine gigantische Maschine befindet, mit der die Direktoren ihre Schafe wie Marionetten über die ganze Welt verteilt manipulieren“. (Quelle: Drei Opfer des Systems)
Folgen wir den Opfern in den Kreml am Tiber:
Schimpftiraden und vulgäre Sprache
„Seine Sprache war meistens vulgär… Er hatte uns nicht bemerkt und sagte gerade: „Nehmt einen guten Schluck von dem Cognac, den ich euch geschickt habe, aber macht es nicht wie mein Landsmann, dieser Monseñor Galindo, der das Glas in seinem Hosenschlitz vorwärmte.“ (ebd.)
„Die Schimpftiraden des Padre waren allen Mitgliedern des Werkes wohlbekannt. Ich meine sogar, daß Monseñor Escrivá in seiner ganzen Existenz der grundlegende Sinn für Barmherzigkeit fehlte. Er verstand es sehr gut, vor Menschen-Versammlungen die Miene eines Heiligen aufzusetzen, nannte sich sogar selbst einen Sünder, war aber, wie gesagt, imstande, jeden Menschen wegen der kleinsten Kleinigkeit schrecklich zusammenzustauchen…“ (S. 386)
Eigentlich wollen wir die vulgäre Sprache einer Person hier nicht wiedergeben. Doch wir müssen bei dem Gründer des Opus Dei eine Ausnahme machen. Der Leser möge es uns verzeihen.
In dem Fall geht es darum, daß Gladys für Carmen Tapia Briefe von der Post mitgebracht hatte, was ihr wohl verboten war. Escrivá reagierte darauf in folgender Weise:
„Diese verdorbene Kupplerin Gladys soll hereinkommen!“ … Ohne sie zu begrüßen, schrie sie der Padre an:
„Ist es wahr, daß du hier, diesem bösen Weib, Briefe von der Post mitbringst? Bist du dir eigentlich der Schwere deiner Tat bewusst?“ …
„Ja, Padre.“ …
„Du weißt es ja bereits. Keine Fuß setzt du mehr in die Asesoría Central. Findet mir eine andere für die Arbeit im Haus! Und du gehst jetzt auf dein Zimmer und rührst dich nicht vom Fleck! Hast du gehört?? Nicht vom Fleck rührst du dich!“
Als Gladys den Versammlungssaal verlassen hatte, sagte Monsenor Escrivá zu Mercedes Morado und Marlies Kücking, was die beiden genannten Priester bezeugen können:
„Die dort (mit Bezug auf Gladys) ist richtig durchzuwalken; zieht ihr die Röcke hoch, reißt den Schlüpfer herunter und gebt es ihr in den Arsch!! In den Arsch! Bis sie spricht! Bringt sie zum Sprechen!!“ (S. 340/341)
Escrivá war intolerant, ungenießbar und vulgär
Eine der besten Charakterisierungen von Monseñor Escrivá stammt von Alberto Moncada: „Der Padre ist reizend, freundlich und überzeugend, wenn alles zu seinen Gunsten steht. Er ist intolerant, ungenießbar und vulgär, wenn seine Ansichten nicht geteilt werden.“ (ebd.)
„Macht und Größe waren für Monseñor Escrivá sehr anziehend. Die Vorstellung, daß er ‚der Gründer‘ war, rief er uns bei jeder sich bietenden Gelegenheit ins Gedächtnis. Seine Worte waren:
„Ich habe in meinem Leben mehrere Päpste getroffen, viele Kardinäle und einen ganzen Haufen Bischöfe, aber nur einen Gründer.“ Und dann pflegte er noch hinzuzufügen: „Gott wird Rechenschaft von euch verlangen dafür, daß ihr mich gekannt habt.“ (S. 387)
Escrivá war verantwortlich für versuchte und gelungene Selbstmorde
Um die ganze Unheiligkeit dieses machtbesessenen und stolzen Gründers zu verstehen, muss man auch seine Unbarmherzigkeit gegenüber diejenigen, die das Opus Dei verlassen haben, dokumentieren. Miguel Fisac schreibt:
„Für einen, der von dort weggeht, gilt die Regel, daß er nicht mehr existiert, er ist für sie tot, oder so als wäre er ein Feind, den man verfolgen müsse. Schließlich landete ich auf der Straße. Ich atmete auf. Die Heimlichtuerei und Lüge all die Jahre, die ich vom Werk sah, hatten mich erschöpft.“
Carmen del Tapia schreibt zu den Selbstmordversuchen im Opus Dei: „Ich erfuhr von einigen Fällen, daß es Numerarierinnen nicht gelungen war, sich das Leben zu nehmen, und sie sich für den Recht ihres Lebens übel zugerichtet hatten. Eine von ihnen war Rosario Morán (Piquiqui) in England. Ich glaube einfach nicht, daß sie verrückt war. Dagegen bin ich davon überzeugt, daß das Opus Dei sie verrückt werden ließ, was etwas völlig anderes ist.“ (S. 328)
„Ein weiterer Fall ereignete sich in den USA; eine amerikanische Numerarierin hatte in Rom das Colegio Romano de Santa Maria besucht. Bei ihrer Rückkehr in die Staaten ließ man in subtiler Weise durchblicken, daß sie einem Verwandten, der dem Opus Dei angehörte, sehr ‚zugetan‘ war. Ihre Besorgnis über diese Zuneigung, die sie niemals als tadelnswert angesehen hatte, wurde für sie zu einem Alptraum.“ Sie begann „stundenlang ziellos umherzustreifen. Sie gelangte in eine Kaserne, wo die Soldaten sie mit aufgerissenen Füßen – verschmutzt, orientierungslos und mit verwirrtem Verstand – fanden. Sie brachten sie in ein Krankenhaus. Die Numerarierinnen aus ihrem Haus kamen und überführten sie aus dem Krankenhaus umgehend in eine Psychiatrische Anstalt…“
Eines Tages versuchte sie, sich mit einem kleinen Spiegel die Venen aufzuschneiden. (S. 329) Sie wurde zur Invalidin.
Nach Spanien zurückgekehrt starb sie an einer Krebserkrankung, wegen der sie in der Opus-Klinik in Pamplona behandelt wurde. Was für eine ‚Behandlung‘ mag dies wohl gewesen sein?
Frau Tapia schreibt, daß das Opus Dei Situationen schafft, die Menschen wahnsinnig werden lassen.
Offener Brief zum Tod des Priesters Danilo Eterovic
Ein Priester der Prälatur Opus Dei warf sich im März vergangenen Jahres in der argentinischen Hauptstadt, in der er seit längerer Zeit gelebt hatte, vor einen herannahenden Zug; ein Selbstmord, der dankenswerterweise mit der entsprechenden Dokumentation belegt und durch Agustina auf der Website www.opuslibros.org ein Jahr nach diesem schrecklichen Ableben bekanntgemacht wurde. Von den kaltschnäuzigen Reaktionen der „Brüder von zuhause“ den Behörden gegenüber abgesehen, enthält die Dokumentation ein Schriftstück, das man als Abschiedsbrief von Padre Danilo bezeichnen kann: einen Briefumschlag, auf dem offensichtlich in größter innerer Erregtheit hingekritzelte Schriftzüge des Priesters zu erkennen sind, einige wenige, doch völlig unmissverständliche Worte, wobei vor allem deren Ende hervorsticht:
„P. Jorge sagte mir: keine Aufträge von Sankt Rafael – Sankt Michael – Sankt Gabriel mehr *–) ich werde zurückgestoßen / ich bin sehr KRANK / ich weiß nicht, wie ich so weit gekommen bin.“ (Quelle: Offener Brief zum Tod des_Priesters Danilo Eterovic)
* Die drei Erzengel stehen für die Arbeitsbereiche des Opus Dei: St. Rafael für die Arbeit mit Jugendlichen vor allfälligem Beitritt, St. Michael für die Arbeit mit den Numerariern, die sich zu einem ehelosen Leben verpflichten und denen im großen und ganzen die Leitungsaufgaben anvertraut sind; St. Gabriel für die Arbeit mit den Supernumerariern.
Es handelt sich um keinen Einzelfall, wie Wilhelm Pfeistlinger schreibt, sondern eher um die Spitze eines Eisbergs der Selbstmorde.
Tot oder lebendig? Ein Überlebender des Opus Dei spricht
„Nachdem ich zwölf Jahre später aus dem Opus Dei ausgetreten war, war ich nur noch ein Schatten meines früheren Selbst. Ich wurde selbstmordgefährdet, und mein Arzt sagte, daß die einzigen Fälle, die er in diesem Ausmaß gesehen hatte, ehemalige Kriegsgefangene waren. Und warum? Nun, zum einen hatte ich vier Jahre lang Medikamente genommen, die mir die Numerarier des Opus Dei (Ärzte und Psychiater) verschrieben hatten, bevor ich ausreisen konnte. Ich war einer von vielen, die auf diese Weise behandelt wurden.
Das war unethisch; hätte ich einen objektiven Arzt konsultieren können, wäre ich vielleicht schon vier Jahre früher ausgetreten, als ich es tat. Eine unabhängige Diagnose nach meiner Entlassung ergab, daß meine Probleme auf das Regime, dem ich unterworfen war, und den verschriebenen Medikamenten-Cocktail zurückzuführen waren. Ich hatte im Laufe der Zeit Librium, Tofranil, Lithium, Valium und Mogadon erhalten.
Das Opus Dei erzeugt jedoch eine große Angst. Ihre Taktik ist systematisch und wird von Josemaría Escrivá in ‚Der Weg‘ und in vielen internen Dokumenten sowie in seinen verschiedenen Gesprächen mit Mitgliedern beschrieben.“ (Quelle: opus.info.org: Tot oder lebendig? Ein Überlebender des Opus Dei spricht)
Escrivá wünscht den Dissidenten des Opus Dei den Tod
Escrivá schreibt in seinen ‚Meditationen: „Wir müssen den Herrn bitten, uns eher den Tod zu senden als nicht durchzuhalten.“
Kann dieser Escrivá-Ratschlag, vor dem Verlassen des Opus Dei „den Tod zu wünschen“, bei Menschen, die bereits – wie oben berichtet – psychisch misshandelt wurden, mit einer empfindlichen psychischen Gesundheit Selbstmord- Gedanken hervorrufen?
Escrivá hält es jedenfalls für ein schreckliches Verbrechen, das Opus Dei zu verlassen. Aus diesem Grund ist es für ihn rechtmäßig, Gott um den Tod des Dissidenten zu bitten.
Der Gründer des Opus Dei schreibt in seinem Wahn:
„Wenn Sie aus dem Boot [des Opus Dei] aussteigen, werden Sie zwischen die Wellen des Meeres fallen, Sie werden zu Tode gehen, Sie werden im Ozean überflutet umkommen und Sie werden aufhören, mit Christus zusammen zu sein.“ (Escrivá, ‚Leben zur Ehre Gottes‘) .
Scheint es nicht Größenwahn zu sein, wenn wir aus Escrivás Meditationen lesen:
„Wenn du nicht durch meinen Kopf gehst, wenn du nicht durch mein Herz gehst, hast du den Weg falsch verstanden, hast du keinen Christus„ („Meditationen“ IV, S. 354).
Wer kann solchen Unsinn glauben? Nur die können es glauben, die eine intensive Indoktrination und Gehirnwäsche durch das Opus Dei durchlaufen haben.
Der Tod ist ein großer strategischer Verbündeter für das Opus Dei. Escrivá ist ein Prophet des Todes, der ihn verkündet und als Heilsmittel und auch als Strafe predigt. Er dient für alles. (Quelle: Selbstmorde im Opus Dei)
Für Escrivá kann nur der ein Heiliger sein und in den Himmel kommen, der den Lebensplan des Opus Dei lebt. Escrivá ist der einzige „Weg“. Alle anderen Orden innerhalb der Kirche werden kritisch betrachtet.
Ausschluss von Zeugen, die als nicht tauglich erachtet wurden
Carmen del Tapia schreibt:
„Gerade lese ich in den Gerichtsakten der Madrider Behörden auf S. 2133 über die Seligsprechung von Monseñor José Maria Escrivá, in Bezug auf ‚den Ausschluss einiger möglicher Zeugen‘ folgendes:
„Diffamierungskampagne gegen den Diener Gottes und das Opus Dei. Auf der Suche nach möglichen Zeugen, die nicht behördlich vorgeladen werden können, hat das Gericht die Situation eines jeden der in Frag kommenden Kandidaten untersucht und ist, nachdem es alle notwendigen Beweise zusammengestellt hat, zu dem Schluss gelangt, diese aus den gleichen Gründen auszuschließen, aus denen man Señorita Moreno ausgeschlossen hatte (‚jemand, der ohne zu zögern den Glauben beleidigt, kann der Wahrheit keinen Dienst erweisen…‘). Das Gericht bestätigt, daß eine Diffamierungskampagne im Gange ist, um den Rechtsstreit um den Diener Gottes zu behindern…
Meistens handelt es sich dabei um Personen, die, nachdem sie dem Opus Dei ein paar Jahre angehört hatten, ihre Berufung aufgegeben haben und einen geläuterten Groll hegen. Einige haben direkten Umgang mit dem Diener Gottes gehabt: Über sie hat das Gericht von Madrid eine sehr beredte Dokumentation zusammenstellen können. Insbesondere handelte es sich dabei um Señorita Carmen Tapia (die bei der Vorbereitung einer Übertragung von ‚La Clave‘ mitgewirkt hat und offen die Priester des Opus Dei der Verletzung des Beichtgeheimnisses angeklagt hatte) …‘ (S. 370/371)
Bei dieser Begründung handelt es sich um eine reine Erfindung des Opus Dei, um als Märtyrer in Erscheinung treten zu können. Ihre Behauptungen sind reine Lügen.
„Des weiteren greife ich einige andere Paragraphen aus dem ‚Dokumentarischen Appendix‘ des gleichen Prozessprotokolls zur Seligsprechung von Monseñor Escrivá auf, der den Seiten 2136 und 2137 entspricht, und worin man sich auf mich bezieht:
Tatsächlich versuchte das Gericht, während des Prozesses Informationen über Personen zu erhalten, die mit dem Diener Gottes in Beziehung gestanden hatten und als Zeugen aufgerufen werden könnten oder sollten. So konnten wir feststellen, daß es eine Gruppe von Personen gibt, die sich alle mit Dona Maria Augustias Moreno in der gleichen fundamentalen Aversionshaltung gegenüber dem Opus Dei einig sind; sie zögern nicht, sowie sie Gelegenheit dazu haben, über den Diener Gottes, als Gründer dieser Institution, auszupacken…“ (S. 371/372)
Angst vor der Wahrheit über die Untugenden von Escrivá
„Zweifellos hat das Opus Dei Angst, daß alle, die wir Monseñor Escrivá aus der Nähe kannten, die Wahrheit sagen könnten und sich damit die Möglichkeit seiner Seligsprechung und eventuellen Kanonisierung verringert. Damit wir in diesem Prozess nicht als Zeugen intervenierten, war es das Beste, Beweise beizubringen, die unsere Tauglichkeit als solche in Frage stellten. Deshalb zauderten sie auch nicht, geheime Angaben zu machen, in der sicheren Überzeugung, wir Betroffenen würden nie von den niederen Angriffen und Verleumdungen in Bezug auf unser Sexualverhalten erfahren.“ (S. 373)
Sie bedienten sich der Verleumdung und Diffamierung, um eine Person im Prozess von Monseñor Escrivá an ihrer Zeugenaussage zu hindern.
Carmen Tapia schreibt dazu:
„Ich hatte Monseñor Alvaro del Portillo eigentlich immer für einen besonnenen und gerechten Mann gehalten, aber heute glaube ich, daß ich mich geirrt habe. Ich kann einfach nicht verstehen, daß ein Mann wie er die Augen vor der Wirklichkeit verschließt und hartnäckig einen Prozess vorantreibt, von dem er wissen muss, wie sehr er der gesamten Christenheit schaden kann. Monseñor Alvaro del Portillo weiß sehr gut, wie sehr dieser Seligsprechungs-Prozess manipuliert worden ist, die Diffamierungen und Verleumdungen eingesetzt wurden, damit die Gerichte der Kirche die Zeugen, die Klarheit verschaffen könnten, für nicht tauglich befindet.“ (S. 389)
Brief von ehemaligen Opus Dei-Mitgliedern an ‚Johannes Paul II.‘
Den Brief schrieben die Dissidenten anlässlich der drohenden ‚Heiligsprechung‘ von José Maria Escrivá. Der folgende Auszug dokumentiert ebenfalls den bösartigen Charakter des Herrn Escrivá. Aber dieser sein Charakter war für die Konzilskirche und für Wojtyla kein Hinderungsgrund, ihn als Unheiligen auf ihren Luthertisch zu heben.
„Wir stellen uns gegen diese Organisation, weil wir treue Katholiken sind, die sich weigern, das Böse gut oder das Gute böse zu nennen. So wie der Autor des Hebräerbriefs von einer Wolke himmlischer Zeugen spricht, die über die Kinder des Glaubens wachen, so sprechen wir, Ihre Bittsteller, im Namen einer Wolke irdischer Zeugen. Dazu gehören Priester und Professoren, Ärzte und Anwälte, Köche und Mägde. Es sind Menschen, die Monsignore Escrivá gut gekannt haben und Zeugen seiner Arroganz und seines bösartigen Charakters, seines ungebührlichen Strebens nach einem Titel (Marquis von Peralta), seiner Unehrlichkeit, seiner Gleichgültigkeit gegenüber den Armen, seiner Vorliebe für Luxus und Prunk, seines mangelnden Mitgefühls und seiner götzendienerischen Hingabe an das Opus Dei sein können.“
„Nichts von dem Guten, das einzelne Mitglieder oder die Organisation getan haben oder jetzt tun, kann auch nur annähernd den schrecklichen Schaden ausgleichen, den sie angerichtet hat, indem sie Familien entzweit hat, indem sie viele Eltern von Mitgliedern von der Kirche abgewandt hat, durch ihre unermüdliche und skrupellose Kampagne zur Erlangung von Macht und Reichtum, durch den moralischen Schaden, den sie ihren Mitgliedern durch ihre Kultur der Geheimhaltung und Unehrlichkeit zufügt, und durch den psychologischen Schaden, den sie durch Entpersönlichung und emotionale Entbehrung anrichtet. Wie Monsignore Escriva den Opus-Dei-Mitgliedern riet: „…esst, schlaft und vergesst, daß ihr existiert.“ (Quelle: ODAN – Brief an den Papst)
Wie wir sehen, hat Josemaria Escrivá de Balaguer kaum das moralische Profil eines Heiligen.
Für Joseph Ratzinger sind Heiligsprechungen in der Konzilskirche unfehlbare Akte
Natürlich stellte der ‚Mozart der Theologie‘, Joseph Alois Ratzinger/’Benedikt XVI.‘, 1989 mit Recht fest, daß Heiligsprechungen unfehlbar garantierte Akte der katholischen Kirche sind:
Als nämlich 1989 das Motu proprio ‚Ad tuendam fidem‘ von Johannes Paul II. verkündet wurde, wurden in einer damit verbundenen und vom damaligen Kardinal Joseph Ratzinger unterzeichneten ‚Lehrnotiz‘ die ‚Heiligsprechungen‘ ausdrücklich unter den „unfehlbar vorgeschlagenen Lehren“ der Kirche „in definitiver Weise“ angeführt, „zusammen mit anderen Lehren wie dem Vorbehalt der Priesterweihe nur für Männer, der Unzulässigkeit der Euthanasie, der Unzulässigkeit von Prostitution und Unzucht, der Rechtmäßigkeit der Papstwahl oder der Einberufung eines ökumenischen Konzils, der Erklärung Leos XIII. über die Ungültigkeit anglikanischer Orden.“ (Vatikanisches Tagebuch: In wenigen Monaten werden sechs neue Heilige außerhalb der Regeln heiliggesprochen).
Da für ihn die Konzilskirche die katholische Kirche ist, sind also auch die ‚Heiligsprechungen‘ der unwürdigen, unheiligen Kandidaten unfehlbare Akte.
Wir lassen uns aber von dem ‚Mozart der Theologie‘, der den Thomismus und die Scholastik hasst, nicht beeindrucken.
Wie viele andere Beispiele können noch angeführt werden, die beweisen, daß die ‚Konzilsheiligen‘ keine wahren Heiligen der katholischen Kirche sind.
Zwei für die Konzilskirche würdige, aber ‚unheilige‘ Kandidaten
Aus der Anzahl an Kandidaten, die in der Warteschlange sich befinden, wollen wir zwei nennen, die nicht durch ihre ‚Heiligkeit‘ zur Ehre Gottes und zur Nachahmung der christlichen Tugenden beitragen. Sondern es handelt sich bei ihnen um zukünftige Konzilsheilige, die zur Ehre des Menschen und zur Nachahmung einer falschen Nächstenliebe mit unchristlichen Mitteln beigetragen haben.
Da ist der rote Erzbischof Hélder Câmara zu nennen, Kommunist wie andere auch, die als Märtyrer oder Propagandisten des Kommunismus entweder ‚heiliggesprochen‘ wurden oder wie er auf dem Weg dorthin sind.
Der rote Erzbischof Hélder Câmara
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Dritter von rechts Generalvikar Brito
Câmara hatte kommunistische Verbrecher für ihre angebliche Befreiung der Armen selbst mit gewaltsamen und terroristischen Mitteln unterstützt und gelobt. Er hielt den Kommunismus für die geeignetste Gesellschaftsform, eine neue und bessere Welt aufzubauen.
Hélder Câmara erhielt wegen seiner bekannten kommunistischen Ideen den Spitznamen „Roter Erzbischof“. Um diesen berüchtigten Titel zu bestätigen, ordnete Msgr. Brito, Generalvikar der Erzdiözese Olinda und Recife (Brasilien) an, daß die Pakete mit den Dokumenten in rotes Plastik eingewickelt werden sollten: „Ja, er war der rote Erzbischof und jetzt wird er ein Heiliger sein.“ So sein Kommentar.
Dorothy Day, eine Dienerin Gottes oder eine Sozialaktivistin?
Bildquelle: wikimedia
Eine weniger bekannte Kandidatin für die ‚Seligsprechung‘ in der Konzilskirche ist Dorothy Day. Auch sie war als Kommunistin und Anarchistin aktiv. Zwar hat sie sich im Jahr 1952 zur Katholischen Kirche bekehrt und legte 1955 die Profess als Oblatin bei den Benediktinerinnnen ab. Doch „im Jahr 1960 lobte sie Fidel Castros ‚Versprechen der sozialen Gerechtigkeit‘. Sie sagte: „Es ist weitaus besser, sich gewaltsam aufzulehnen, als nichts gegen die armen, mittellosen Menschen zu unternehmen.“
Einige Monate später reiste Day nach Kuba und berichtete über ihre Erfahrungen in einer vierteiligen Serie im ‚Catholic Worker‘. Im ersten Teil schrieb sie: „Ich bin vor allem am religiösen Leben des Volkes interessiert und darf daher nicht auf der Seite eines Regimes stehen, das die Ausrottung der Religion befürwortet. Andererseits, wenn dieses Regime alle Anstrengungen unternimmt, um dem Volk ein gutes Leben zu ermöglichen, ein natürlich gutes Leben (auf dem die Gnade aufbauen kann), kann man nicht anders, als die getroffenen Maßnahmen zu befürworten“.
Im ‚Catholic Worker‘ vom Mai 1951 schrieb Day, daß Marx, Lenin und Mao Tse-Tung „von der Liebe zum Bruder beseelt waren, und das müssen wir glauben, auch wenn ihre Ziele die Machtergreifung und den Aufbau mächtiger Armeen, die Erzwingung von Konzentrationslagern, die Zwangsarbeit und die Folterung und Tötung von Zehntausenden, ja Millionen bedeuteten“. Sie nannte diese Beispiele, weil sie darauf bestand, daß der Glaube, daß „alle Menschen Brüder sind“, den Katholiken dazu verpflichtet, die Menschlichkeit in jedem Menschen ohne Ausnahme zu finden.
Dorothy Days Werte und Anliegen entsprechen nicht denen der wahren Heiligen
Wie in Wikipedia zu lesen ist, konzentrierte sich Dorothy Day mit der ‚Catholic Worker Movement‘ „zunächst auf die Rechte der Arbeiter und die Unterstützung der Benachteiligten und rief schließlich zu einer gewaltlosen Revolution gegen die industrielle Wirtschaft, den Militarismus und den Faschismus auf. Day war der festen Überzeugung, daß Gewaltlosigkeit, Pazifismus und Anarchismus in Verbindung mit dem Christentum zu einem radikalen Wechsel hin zu einer neuen Ordnung führen würden.
Days Kampf gegen das System wurde von der amerikanischen Regierung wahrgenommen. Präsident Hoover fühlte sich besonders bedroht und drängte den Generalstaatsanwalt Harry M. Daugherty, die ‚Catholic Worker Movement‘ trotz ihrer pazifistischen Haltung mehrmals wegen Aufwiegelung und Anstiftung zu verfolgen. Das FBI überwachte die ‚Catholic Worker Movement‘ von 1940 bis 1970; Day wurde in dieser Zeit viermal inhaftiert.“
Im Jahr 2015 lobte der Rambo unter den Konzilspäpsten, Jorge Bergoglio, Dorothy Day vor einer gemeinsamen Sitzung des US-Kongresses. Er nannte sie in einer Liste von beispielhaften Amerikanern, die „eine bessere Zukunft aufbauen“. Er behauptete außerdem: „Ihr sozialer Aktivismus, ihre Leidenschaft für Gerechtigkeit und für die Sache der Unterdrückten wurden vom Evangelium, ihrem Glauben und dem Beispiel der Heiligen inspiriert.“
Finden wir in der katholischen Kirche irgendeinen Heiligen oder eine Heilige, die mit Aufwiegelung, Anstiftung und Anarchismus die Situation der Armen verbessern wollte und zum Sturz der Regierung oder des Systems aktiv waren?
Im März 2000 hatte Karol Woityla der Erzdiözese New York die Erlaubnis erteilt, ihren Fall für die ‚Heiligsprechung‘ zu eröffnen. Damit wird sie von der Konzilskirche als ‚Dienerin Gottes‘ geführt.
Einige Mitglieder der ‚Catholic Worker Movemen‘ haben Einwände gegen den Heiligsprechungs-Prozess erhoben, da dieser im Widerspruch zu Days eigenen Werten und Anliegen stehe.
Dorothy Days Sympathie für die kommunistischen Verbrecher
„Peter Maurin wiederholte ständig unseren Standpunkt und fand Autoritäten aus allen Religionen und Rassen, alle Autoritäten. Manchmal brachte er uns in Verlegenheit, indem er Marschall Petain und Pater Coughlin ins Spiel brachte und etwas Gutes zitierte, das sie gesagt hatten, auch wenn wir den Standpunkt, den sie vertraten, bekämpften. Genauso wie wir die Leute schockieren, wenn wir Marx, Lenin, Mao-Tse-Tung oder Ramakrishna zitieren, um unsere gemeinsame Menschlichkeit, die Brüderlichkeit der Menschen und die Vaterschaft Gottes zu bekräftigen.“
Im Jahr 1970 schrieb Day in Anlehnung an Maurin:
„Die beiden Worte [anarchistisch-pazifistisch] sollten zusammengehören, besonders in dieser Zeit, in der sich immer mehr Menschen, sogar Priester, der Gewalt zuwenden und ihre Helden in Camillo Torres unter den Priestern und Che Guevara unter den Laien finden. Die Anziehungskraft ist groß, weil beide Männer buchstäblich ihr Leben für ihre Brüder hingegeben haben. „Größere Liebe hat kein Mensch als diese.“ „Auch auf die Gefahr hin, lächerlich zu wirken, möchte ich sagen, daß der wahre Revolutionär von großen Gefühlen der Liebe geleitet wird.“ Das schrieb Che Guevara, und er wird von der Chicano-Jugend in El Grito Del Norte zitiert. (Quelle: Wikipedia Stichwort Dorothy Day)
Alle ‚Heiligsprechungen‘ der Konzilskirche sind null und nichtig
Aus den angeführten Beispielen ersehen wir, wie die Konzilskirche als ‚Menschenmachwerks-Kirche‘ (Anna Katharina Emmerich) diejenigen als ihre Heiligen feiert, die wie andere x-beliebige Sozialaktivisten, gottlose Philanthropen oder ähnlich gestrickte ‚Menschenfreunde‘ mit unheiligen Menschenmachwerks-Methoden die Welt verändern wollen. Nur die ‚Heiligen‘ der Konzilskirche haben zu ihrem unheiligen Menschenmachwerks-Engagement noch einen spirituellen Touch, der sie dann aber für würdige ‚Konzilsheilige‘ prädestiniert.
Bereits allein aus diesem Grunde steht fest: Alle ‚Heiligsprechungen‘ der Konzilsheiligen sind de facto null und nichtig.
Ein Gegenpapst der katholischen Kirche hat keine Vollmacht, Heiligsprechungen von wahren Heiligen durchzuführen
Aber, wird sicher jemand einwenden, ‚die Kirche‘ hat doch auch echte Heilige aus der vorkonziliaren Zeit heiliggesprochen? Sind diese Heiligsprechungen auch null und nichtig?
Ja. Auch diese ‚Heiligsprechungen‘ sind null und nichtig. Warum?
Weil jeder Konzilspapst ein Gegenpapst zur katholischen Kirche ist. Das heißt, er ist kein legitimer Papst der katholischen Kirche. Er hat weder die Schlüssel Petri noch den Heiligen Geist, um unfehlbar eine Heiligsprechung durchzuführen. Ein Konzilspapst hat nicht die Autorität und Vollmacht von Gott erhalten, überhaupt Papst zu sein. Deshalb hat er auch nicht die Befugnis, eine Heiligsprechung durchzuführen, auch nicht von wahren Heiligen. Wahre Heilige können nur von einem Papst der katholischen Kirche heiliggesprochen werden.
Wenn dagegen ein Konzilspapst eine ‚Heiligsprechung‘ durchführt, dann hat er nicht die von Christus verheißene Unfehlbarkeit, auch nicht in der Frage der Heiligsprechungen. Und da ein Konzilspapst kein Papst der katholischen Kirche ist, braucht ein Katholik auch nicht die ‚Heiligen‘ der Konzilskirche zu verehren. Noch mehr, er darf sie nicht verehren.
Denn wer gibt dem Katholiken die Sicherheit, daß ein ‚Heiliger‘ der Konzilskirche nicht zu den Altären Satans gelangt ist? Doch nur der Papst. Aber ein wahrer, katholischer Papst, kein Konzilspapst.