Religion

Weihnachten sind immer neu

Die Weihnachten sind immer neu

Für eine Gesellschaft, in der der massive Abfall vom christlichen Glauben Tatsache ist, hat Weihnachten mit der christlichen Frohen Botschaft nichts mehr zu tun. Für die Gesellschaft, die von der christlichen Botschaft nichts mehr wissen will, gilt, daß Weihnachten seine ursprüngliche Bedeutung längst verloren hat. Und so erhält Weihnachten mit jedem weiteren Abfall vom Christentum eine neue Bedeutung. Für den gläubigen Christen gilt dagegen: Die Weihnachten sind immer neu. Aber dieser Satz hat einen ganz anderen Inhalt, wie wir später zeigen werden.

Zwar reden alle von Frieden. Doch es handelt sich nur um Friedensgesäusel. Gott in der Höhe zu ehren ist en vogue. Besser ist es, sich und sein Gutmenschentum zu ehren. Friede auf Erden gilt nur denen, die der gleichen Meinung sind und zum richtigen politischen Lager gehören. Alle anderen müssen nach linker Auffassung wie auch immer ausgemerzt werden. Frieden gilt also nur denen, die der Linken Wohlgefallen haben.

Weihnachten macht der schwarze Raggersbart Doppelschicht

Für viele ist Weihnachten nur noch ein rührseliges Familienfest. Dabei meidet so mancher die Familie gerade an diesen Tagen, weil just zu dieser Zeit der Familienkrach ausbricht. Sebastian Rieger (bekannt als Reimichl) warnte zu seiner Zeit vor dem „schwarzen Raggersbart“. Denn „zu Weihnachten macht der böse Feind Doppelschicht, und wo er nur zukommt, sucht er all die duftigen Freudenblümlein in den Herzen und Häusern zu zertreten und auszurotten.“

Vom Christuskind zum Weihnachtsmann

Heute ist Weihnachten für die Mehrheit der Bevölkerung jedoch nur noch ein Fest der Geschenke und Rührseligkeiten. Statt im Advent mit Sehnsucht auf das göttliche Licht, Jesus, zu warten, damit es in unser Inneres eingehen kann, werden Lichterketten an Häusern installiert. Doch bleibt es nicht bei einfachen Lichterketten. Diese Art der vorweihnachtlichen Freude wird noch getoppt durch grelle Farblichter an den Häusern, die dazu noch blinken. Das Warten auf das göttliche Licht ist hier ersetzt durch äußeren Lichterglanz, da man das innere Licht anscheinend nicht mehr zu haben braucht.

Zu dieser Art der Weihnachtsfreude kommt noch die Vorliebe für den Weihnachtsmarkt mit Glühwein, Gewürzduft und kitschigen Liedern. Schön stimmungsvoll muss es schon sein. Sogar die Kirchen füllen sich, denn Weihnachtskonzerte bewegen das Herz. Am tollsten treibt es die Firma Coca-Cola, die um des Profits willen das hochheilige süße Jesukind durch einen abscheulichen Weihnachtsmann ersetzt hat. Mit ihren Weihnachtsmännern verführen sie die Kinder, die einst mit leuchtenden und glänzenden Augen zum Jesuskind sich hingezogen fühlten. Statt an den Sohn Gottes zu glauben, der aus Liebe zu den Menschenkindern Fleisch angenommen hat und in einem kalten Stall aus Maria, der Jungfrau in die Welt kam, glauben die Kinder heute an den Coca-Cola Weihnachtsmann, der ihnen alle ihre irdischen Wünsche erfüllen kann.

Coca-Cola macht wieder seine ‚Weihnachtstour“

Nicht nur der schwarze Raggersbart, auch der Mann mit weißem Rauschebart und Stiefeln macht zu Weihnachten Doppelschicht. Seit 1931 nutzt die Firma Coca-Cola die Weihnachtszeit für ihre eigenen Werbekampagnen.

Ein Coc-Cola Werbebuss mit ihrem WeihnachtsmannBildquelle: pixabay

Unter dem Motto „Weihnachten findet immer einen Weg“ macht die Firma wieder antichristliche Werbung für sich. So heißt es auf ihrer Internetseite:

„Wenn es weihnachtet in Deutschland, dann dürfen sie nicht fehlen: die Coca-Cola Weihnachtstrucks. Nicht nur Kinderaugen glänzen, wenn die leuchtenden Giganten in die Stadt kommen.“

Für sie ist ihre Art von Weihnachten Magie. Diese Magie besteht seit Gründung der Firma, als sie das heilige Christkind durch ihren unheiligen ‚Santa Claus‘ ersetzten. Die Firma schreibt selber:

„Santa Claus ohne Bart und Stiefel? Undenkbar. Die Motive von Coca-Cola haben das Bild des Weihnachtsmanns wie wir es heute kennen, entscheidend geprägt.“

Der Weihnachtsmann als antichristlicher Ersatz des heiligen Nikolaus

Die antichristliche Welt war immer schon darauf bedacht, christliche Symbole und Heilige für ihre eigenen Zwecke umzuinterpretieren. Dies haben wir in dem Beitrag „Feinde Christi deuten christliche Symbole um“ an drei Beispielen aufgezeigt. Auch der heilige Nikolaus gehört zur Uminterpretierung durch Coca-Cola dazu.

Der heilige Nikolaus, Bischof von Myra

Der heilige Nikolaus in seiner Bischofstracht beschenkt und segnet zwei KinderBildquelle: nathinduss

Der heilige Nikolaus war Bischof von Myra. Er war durch seine Heiligkeit so berühmt, daß die kaiserlichen Richter in der diokletianischen Verfolgung ihn nicht wagten zu töten. Stattdessen musste er in die Verbannung. Er gewann viele Heiden für Christus und verwandelte ihre Götzentempel in christliche Kirchen. Am 6. Dezember in seinem 65. Lebensjahr ging er, mit verklärten Angesicht den Himmel offen sehend, in Christi Reich ein.

Siehe unseren Beitrag: Der heilige Nikolaus Bischof von Myra

Der Heilige hatte in seinem Leben als Bischof drei Mädchen eines verarmten Adeligen eine stattliche Mitgift gegeben, damit sie nicht nach dem Willen des Vaters durch ‚Lastergeld‘, also Prostitution, ihre Verehelichung erwarben. Der heilige Nikolaus steht par exellence für alles Gute, das vom Christentum ausgeht.

Sein wohltätiges Handeln ist auch der Grund für den Brauch der Christen, an seinem Festtag am 6. Dezember den Kindern Geschenke zu machen.

Außerhalb des katholischen Brauchtums wurde die Gestalt des heiligen Bischofs Nikolaus Mitte des 19. Jahrhunderts säkularisiert. Der Bischof verlor seinen Ornat (Albe, Stola und Chormantel oder Messgewand), den Bischofsstab und die Mitra. An die Stelle des liturgischen Gewands traten Mantel und Zipfelmütze, welche an die kleinasiatische Phrygische Mütze erinnert.

Der Weihnachtsmann in der protestantischen Kultur

Ein Zeichnung eines frühen Weihnachtsmannes von Thomas NastBildquelle: wikimedia

Thomas Nast: Holzschnitt Merry Old Santa Claus, in Harper’s Weekly vom 1. Januar 1881

Der Deutsch-Amerikaner Thomas Nast wanderte im Jahr 1846 nach New York aus. Dort wurde er als Karikaturist bekannt. Weihnachten 1863 zeichnete er während des Amerikanischen Bürgerkrieges für das Magazin Harper’s Weekly einen alten, bärtigen Mann, der vom Schlitten herab die Soldaten der Unionstruppen beschenkt. „Nasts Vorstellung vom Weihnachtsmann ging auf den pfälzischen „Belzenickel“ zurück, eine regionale, Pelz tragende Weihnachtsmann-Figur aus dem 19. Jahrhundert, die er noch aus Kindheitstagen kannte. Als er später dazu aufgefordert wurde, seine Zeichnung zu kolorieren, wählte er die Farben rot und weiß. Später wurde daraus der Pfeife rauchende gemütliche und fidele Alte. Diese Geschichten malte Nast bis an sein Lebensende.

1923 wurde nach dieser Vorlage im Zuge einer Werbekampagne des New Yorker Getränkehersteller White Rock Beverages für sein beliebtes Dry Ginger Ale der heute bekannte Weihnachtsmann gezeichnet.“ (Wikipedia Stichwort Weihnachtsmann)

Mit der Reformation lehnten die Protestanten die Heiligenverehrung ab. Der heilige Nikolaus wurde durch das Christkind ersetzt, so daß die Protestanten den Geschenktag des heiligen Nikolaus auf den ersten Weihnachtstag verlegten.

Aus dem heiligen Nikolaus wurde dann aber auch der Weihnachtsmann als Symbolfigur weihnachtlichen Schenkens. Populär war der Weihnachtsmann insbesondere in vorwiegend protestantischen Ländern wie in Deutschland vor allem in Nord-, Mittel- und Ostdeutschland. In der übrigen Welt sind zu nennen die protestantisch geprägten Regionen, wie in der französischsprachigen Westschweiz (Père Noël), den Niederlanden, Skandinavien, Estland, Lettland, dem Vereinigten Königreich, in Australien, Kanada und den Vereinigten Staaten. In den katholischen Ländern und Regionen war der Weihnachtsmann fremd.

Die Ersetzung des heiligen Nikolaus durch den Weihnachtsmann bedeutet damit eindeutig, das christliche Brauchtum durch ein profitorientiertes Marketing zu ersetzen. Der Weihnachtsmann ist in persona der Inbegriff antichristlicher Kultur.

Das Weihnachtsfest ist nicht nur eine Erinnerung an Christi Geburt

Viele, die noch an die Geburt Jesu Christi glauben, meinen jedoch, daß das alljährliche Weihnachtsfest nur eine Erinnerung an Christi Geburt sei. Doch Reimichl hat seinen Lesern eine schöne Erklärung gegeben, warum dies nicht so ist.

„Die Geburt unseres lieben Herrn und Heilandes ist nicht bloß eine fertige Tatsache, die sich vor neunzehnhundert Jahren vollzogen hat, sondern sie ist eine stets gleichzeitige, immer gegenwärtige Tatsache, die sich – besonders um Weihnachten – alle Jahre wieder erneuert. Sagt doch der Apostel, daß Christus nicht einem bestimmten Zeitabschnitt angehört, sondern allen Zeiten: „Jesus Christus heri et hodie, ipse et in saecula – Jesus Christus ist derselben gestern und heute und in Ewigkeit.“ (Hebr. 13, 8)

Und weiter schreibt er:

„Uns, die wir nicht vor neunzehnhundert Jahren gelebt haben, sondern jetzt leben, wird die reichliche Erlösung, die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes, unseres Heilandes (Tit. 3, 4) eben jetzt erst zugewendet. Was die Hirten von Bethlehem vor neunzehnhundert Jahren an der Krippe des Weltheilandes bekommen haben – all die Liebe, die Gnade, den Segen – all dasselbe und kein Fünklein wenigen empfangen wir jetzt, und zwar ganz besonders am hohen Weihnachtsfest.“

Für die Ungläubigen, Abgefallenen, Skeptiker und lauen Christen sei deshalb Reimichls Kernaussage über das Weihnachtsfest besonders anempfohlen:

Der Wirkung nach ist das Weihnachtsfest jedes Jahr genau so beschaffen, als ob Christus eben jetzt erst geboren würde.

Darum können wir auch mit vollem Recht sagen: „Die Weihnachten sind immer neu.“

(Quelle: Reimichl, Weihnacht in Tirol, 1938)

Ach wann kommen jene Stunden

Das folgende Lied ist ein traditionelles Adventslied aus Bayern, das aber auch in Tirol und Teilen Österreichs gesungen wird.

Mit diesem Lied richten wir eine sehnsuchtsvolle Bitte an Gott, seinen Sohn zu senden. Die Adventswochen neigen sich dem Ende zu. Da ist es wichtig, Gott noch mal zu bitten, uns aus dem Heidentum herauszuheben. Außerdem möge Er uns erlauben, die Strahlen der Sonne der Gnade, Unseren Herrn Jesus Christus, sehen zu lassen. Die „Pforte des Himmel“ verstehen wir als die Gottesmutter, die die Erlösung für „eine bedrängte Welt“ öffnet. Und wie bedrängt ist diese Welt heute!

Video: Ach wann kommen jene Stunden

1. Ach wann kommen jene Stunden,
ach wann kommet jene Zeit,
da der Heiland wird gefunden
und durch ihn die Welt erfreut!
Du, oh Gott, hast längst versprochen
uns zu senden Deinen Sohn,
die von Dir bestimmten Wochen
laufen ja zu Ende schon.

2. Ach hier in der Finsternissen
man gab uns Dein göttlich Licht.
Die Schuld Adams, die wir büßen,
uns verhüllt Dein Angesicht.
Ach lass doch die Welt bald sehen
Deiner Güte Wunderkraft,
lass die Gnadensonn auf gehen
uns und auch der Heidenschaft.

3. Dich eröffne, du, o Erde
Und den Heiland bring hervor
Daß bald aufgeschlossen werde
Das versperrte Himmelstor!
Komm, o komm doch, du Erretter
Der so sehr bedrängten Welt,
Komm, erfüll’ die Wünsch’ der Väter,
Alle andre Hilf’ ihm fehlt!

4. Oh ihr Zeiten nehmet Flügel,
bringet uns herbei geschwind
das Verlangen jener Hügel,
wo die Freuden ewig sind.
Himmel den Gerechten tauet,
Wolken uns denjenen gebt,
dem die Welt entgegenschauet
und nach ihm die Wünsch erhebt.

Das Notenblatt für dreistimmigen Gesang kann auf der Website liederkiste.com heruntergeladen werden.

Weitere Adventslieder:

Tauet Himmel den Gerechten

O komm, o komm Emmanuel

Wir wünschen allen unseren Lesern eine gesegnete, gnadenreiche Weihnachtszeit.

Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen, die eines guten Willens sind.

Möge Gott alle unsere Feinde mit seiner Gnade und Liebe bekehren!

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