Die Bedingungen für den Antichrist zu erscheinen
Welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit der Antichrist kommt
Die religiösen Bedingungen
Der heilige Paulus schreibt in seinem 2. Brief an die Thessalonicher:
„Ich bitte euch aber, lasset euch nicht irre führen, als ob die Wiederkunft des Herrn nahe wäre. Zuvor muss ein gänzlicher Abfall und der Antichrist kommen, wie ich euch gesagt habe. Ihr wisset auch, was diesen Gottlosen aufhält; denn im Geheimen bereitet sich zwar das Verderben vor, aber erst wenn das Aufhaltende entfernt ist, wird er in aller Bosheit erscheinen, von Jesu jedoch getötet werden.“ (Allioli, Vulgata)
Betrachten wir also die Bedingungen, warum der Antichrist kommen kann.
Erste Bedingung: Der Abfall vom katholischen Glauben
Die Reformation
Das 16. Jahrhundert war der Beginn des Zeitalters des Abfalls von der Kirche. Mit der Revolution gegen Gott und die Kirche begannen ab dem Jahre 1517 Luther, Zwingli und Calvin und andere Irrlehrer den Aufstand gegen die Kirche Christi, und damit spalteten sie einen Teil des Reiches Gottes ab für das Reich Satans. Ein Teil der katholischen Staaten wurde protestantisch. Mit der sogenannten Reformation, die in Wirklichkeit eine Revolution war, begann die zwangsläufige Entwicklung zu Rationalismus, Liberalismus, Atheismus und Sozialismus. August Nicolas hat in seinem Werk „Über das Verhältnis des Protestantismus und sämtlicher Häresien zu dem Sozialismus“ dies anschaulich dargestellt.
Mit diesem Abfall vom katholischen Glauben entstanden des weiteren Revolutionen, die zur Entchristlichung der ehemals katholischen Staaten führten, wie in Frankreich durch die Revolution von 1798, sowie zur Vergottung des Staates, wie Hegel dies philosophisch rechtfertigte.
Reformkatholizismus
Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts versuchten in der katholischen Kirche sogenannte Reformkräfte Reformen zu fordern und durchzuführen. Diese Reformbewegungen werden unterteilt in Reformkatholizismus der älteren Ordnung (d. i. des 18. Jahrhunderts) und Reformkatholizismus der neueren Ordnung (d. i. des 19. Jahrhunderts). So haben z. B. die der katholischen Liturgie feindlichen Sekten mit ihren Häresien durch katholische (abgefallene) Priester Eingang in die Kirche finden wollen. Wessenberg forderte die Volkssprache für Messe und Sakramente. Werkmeister forderte die Priesterehe und bestritt die Unfehlbarkeit der katholischen Kirche.
Freimaurerei
Mit den Freimaurern entstand im 18. Jahrhundert eine Geheimgesellschaft mit zahlreichen Logen, die sich zum Ziel gesetzt haben, die katholische Kirche und den katholischen Glauben zu zerstören. „Die Freimaurerei ist die Seele, das verbindende Element, die anregende Kraft des Liberalismus und der gesamten modernen antichristlichen Bewegung.“ (Cahill SJ, Freemasonry and the Anti-Christian Movement) Alle Päpste vor 1957 waren gegen die Freimaurerei.
Die Päpste haben immer wieder vor der Freimaurerei gewarnt, sowohl ihre Religion wie auch ihre antichristlichen Bestrebungen verurteilt und alle Katholiken, die einer Loge beitreten, exkommuniziert. Trotzdem sind diese Feinde der katholische Kirche in diese eingedrungen. Denn nachdem diese antichristliche Sekte es von außen nicht geschafft hat, die Kirche zu vernichten, begann ihr Bestreben, dies von innen heraus zu bewerkstelligen.
Modernismus
Die Päpste hatten zu diesen Zeiten nicht nur einen schweren Kampf mit äußeren Feinden zu bestehen, sondern auch mit inneren Feinden. So versuchte der heilige Papst Pius X. mit seiner Enzyklika „Pascendi gregis“, dem Syllabus „Lamentabili sane exitu“, dem „Antimodernisteneid“ und mit dem geheimen Netzwerk „Sodalitium Pianum“, einer anti-modernistischen Priestervereinigung, gegen die inneren Feinde der Kirche zu kämpfen. Das Netzwerk wurde jedoch 1921 durch Papst Benedikt XV. aufgelöst.
Pius X. hatte allen Grund, den Modernismus als Inbegriff aller Häresien zu brandmarken. Der Modernismus wollte den Ausgleich mit der modernen Weltanschauung. Die Modernisten wollten den modernen Geist in das Christentum einführen und dieses danach umbilden. Das aber bedeutet „das Christentum vernichten und es einer Weltauffassung opfern, in der die Früchte aller modernen Irrungen aufgespeichert sind als stets bereit liegende Samenkörner zur Aussaat neuer Irrlehren.“ (P. Albert Maria Weiß)
Zweite Bedingung: Der Papst ist das Hindernis, das hinweggeräumt werden muss
Dann wird das Böse offenbar werden
Die Worte des hl. Paulus an die Thessalonicher (2. Thess. 2, 6-7) lauten: “Und nun wisset ihr, was (ihn) aufhält, bis er offenbar werde zu seiner Zeit. Denn das Geheimnis der Bosheit ist schon wirksam; nur soll der, welcher jetzt aufhält, so lange aufhalten, bis er hinweg geräumt ist. Und dann wird jener Bösewicht offenbar werden, …”
Das Papsttum wurde von allen Mächten der Hölle angegriffen. Satan hat versucht, die Macht des Papsttums zu zerstören und den Untergang der Kirche herbeizuführen durch Häresien, Spaltungen und Verfolgungen. Da er dies nicht geschafft hat, muss er das Papsttum selber, das ein Hindernis für das Kommen des Antichristen ist, im Innern der Kirche beseitigen. Dies schreibt E. Sylvester Berry in seiner Schrift „The Apocalypse of St. John“.
Auch die Freimaurerei betont selber schon im 19. Jahrhundert:
Das Papsttum, diese „Hydra“ (Riv. 1889, S. 27), diese Schlange im Busen“ (Riv. 1886, S. 366), dieser „Erbfeind“ (Riv. 1889, S. 138) muss in Rom zerstört werden, dann fällt es überhaupt (Riv. 1891, S. 134). (Das Hindernis für den Antichristen – der Papst)
Das Hindernis für das Kommen des Antichristen wurde 1958 hinweggeräumt.
Mit der Wahl Roncallis 1958 nach dem Tode Pius XII. hat die Freimaurerei mit Unterstützung der Kommunisten und der Modernisten innerhalb der Kirche ihr Ziel erreicht: Das Hindernis für das Kommen des Antichristen wurde hinweggeräumt. Nun konnten die freimaurerischen Ideen ungehindert umgesetzt werden: zuerst in dem sog. 2. Vatikanischen Konzil durch die Konzilstexte, mit denen der Weg zur Zerstörung des katholischen Glaubens bei den Katholiken eingeleitet wurde. Die eingeleiteten Veränderungen in der Liturgie, in den Sakramenten und in den Weihen haben dazu geführt, daß nun der durch die Freimaurerei gewünschte massive Glaubensabfall vom katholischen Glauben Realität werden konnte. Es gibt keinen katholischen Papst mehr, der ein Hindernis für den Antichristen darstellt.
Seitdem das Hindernis hinweggeräumt wurde, gibt es auch keine katholischen Staaten mehr. Die Gesetze der heutigen ehemals christlichen, jetzt aber wieder heidnischen Staaten (auch säkulare genannt) fördern die aus dem Heidentum bekannte Sittenverderbnis und den Unglauben.
Dritte Bedingung: Vermischung der Religionen und Synkretismus
Religionsvertreter und politische Agenten unternehmen alle Anstrengungen, eine Welteinheitsreligion zu schaffen. Wir sehen bereits die Rückkehr des Heidentums; außerdem gibt es eine synkretistische Religionsvermischung (siehe z. B. in Bangladesh — Voodoo-Messe in Paris — Messe mit Kandyan-Tanz in der Kathedrale von Neapel — Ein heidnischer Gott betritt ein Marienheiligtum), die auch von den abgefallenen Katholiken gefördert und begrüßt wird. Die Erklärung von Abu Dhabi sowie die Ermunterung zur Teilnahme am Götzendienst mit heidnischen Kulturen, wie sie schon Wojtyla als Johannes Paul II. als Vorbild praktiziert hat, ist eindeutig eine Kriegserklärung an Gott.
Das Heidentum kann sich in ehemals christlichen Staaten und Gesellschaften ungehindert weiter ausbreiten, weil ein Papst als Stellvertreter Gottes auf Erden nicht mehr vorhanden ist. Denn ein wahrer Papst würde die katholische Religion propagieren und gegen das Heidentum verteidigen. Auch würde er intensive Missionstätigkeiten organisieren, wie die Pläne von Papst Pius XII. dies zeigen. Die Gläubigen würde er in ihrem katholischen Glauben bestärken und festigen. Er würde auch die sittlichen Gräuel in den Gesellschaften geißeln. Die verfolgten Katholiken würde er mit allen Mitteln unterstützen.
Stattdessen unterstützt Rom, das den katholischen Glauben verloren hat, die freimaurerischen Ziele der Welteinheitsreligion sowie die Rückkehr des Heidentums.
Diese Bedingungen sind also die grundlegenden Voraussetzungen, damit der Antichrist nicht nur ohne Gegenwehr erscheinen kann, sondern daß er sogar als (falscher) Messias und Befreier von der geknechteten Menschheit ersehnt und in freudigem Jubel erwartet werden wird.
Der wahre Messias Jesus Christus ist Christkönig über alle Völker und Staaten
Papst Leo XIII. schrieb in seiner Enzyklika „Annum sacrum“:
„Seine Herrschaft erstreckt sich nicht nur auf die katholischen Völker, auch nicht nur auf jene, die durch die Taufe von Rechts wegen der Kirche angehören, mögen auch irrige Anschauungen sie fern halten oder Uneinigkeit sie von der Liebesgemeinschaft scheiden, sondern sie umfaßt auch jene, die den christlichen Glauben nicht besitzen; somit untersteht im vollsten Sinne die ganze Menschheit der Herrschaft Jesu Christi.“ (Leo XIII., Rundschreiben Annum sacrum vom 25. Mai 1899. ASS XXXI (1898-1899) 647)
Und Papst Pius XI. hat in seiner herrlichen Enzyklika „Quas primas“ aus dem Jahr 1925 über das Christkönigsfest geschrieben:
„Wenn wir nun anordnen, Christus solle von der ganzen katholischen Welt als König verehrt werden, so wollen Wir damit auch dem Bedürfnis unserer Zeit entgegenkommen und ein wirksames Heilmittel jener Pest entgegenstellen, welche die menschliche Gesellschaft befallen hat. Die Pest unserer Zeit ist der sogenannte Laizismus mit seinen Irrtümern und gottlosen Absichten.
Ihr wißt, ehrwürdige Brüder, daß diese Plage nicht an einem Tage ausbrach, sondern seit langem die Staaten insgeheim bedrohte. Man begann damit, Christi Herrschaft über alle Völker zu leugnen; man stritt der Kirche ihr Recht ab, das aus dem Rechte Jesu Christi selbst hervorgeht, die Menschheit zu lehren, Gesetze zu geben, die Völker zu leiten, um sie zur ewigen Seligkeit zu führen. Nach und nach wurde die christliche Religion mit den andern, falschen Religionen gleichgestellt und auf äußerst entwürdigende Weise mit diesen auf eine Stufe gestellt… Gewisse Staaten glaubten sogar, Gott entbehren zu können; sie machten den Unglauben zu ihrer Religion und bemühten sich, bewußt und absichtlich Gott zu vergessen.“
Leugnung der Christkönigsherrschaft
Ein weiterer Beweis dafür, daß das Hindernis, der Papst, hinweg geräumt ist, ist folgender: Das Christkönigsfest wurde von Montini (Paul VI.) auf das Weltende verlegt. Damit war klar, daß bis dahin Christus in den Staaten und Völkern nicht zu herrschen hat. Papst Pius XI. hat jedoch klar betont, wie wichtig die Christkönigsherrschaft in unserer Zeit ist.
Der echte Messias, Jesus Christus, und seine Christkönigsherrschaft wird von den abgefallenen Katholiken nicht nur geleugnet. Wir finden eine immer größere Anzahl an Beleidigungen, Blasphemien und schrecklichen Darstellungen der Gotteslästerungen.
Die Ablehnung der Christkönigsherrschaft aber bedeutet die Annahme der Herrschaft des Antichristen.
Der Antichrist wird ohne Widerstand von religiöser Seite sein Erscheinen vorbereiten und kommen. Gnade uns Gott für die verdiente Strafe.