Historie

Wann starb die Seherin von Fatima?

Einige Ungereimtheiten bezüglich des Sterbedatums der echten Seherin Schwester Lucia

Die Welt und die meisten Katholiken glauben, daß die Seherin von Fatima, Schwester Lucia, im hohen Alter von 98 Jahren im Februar 2005 starb. Nur wenige hatten irgendeinen Verdacht, daß es sich nicht um die echte Seherin Lucia dos Santos handelt. Zwar gab es einige Verdachtsmomente, die im Internet auf katholischen Websites zu finden waren. Aber erst ‚Tradition in Action‘ und vor allem Dr. Chojnowski machten sich daran, die Verdachtsmomente durch wissenschaftliche Untersuchungen zu untermauern. Mit der Gründung von ‚Sister Lucy Truth‘ hat Dr. Chojnowski alle forensischen Untersuchungen zur echten und falschen Lucia dokumentiert. Eine sehr empfehlenswerte Dokumentation (als pdf) erstellte ‚Sister Lucy Truth‘ im Jahr 2019.

Damit ist ziemlich sicher, daß die 2005 verstorbene ‚Schwester Lucia‘ eine Doppelgängerin der echten Lucia dos Santos ist. Doch wann starb die Seherin von Fatima?

Kurze Übersicht über den Werdegang von Schwester Lucia als Nonne

Schwester Lucia aus Fatima trat 1925 in die Kongregation der Schwestern von der Heiligen Dorothea in Spanien ein. Dort fanden die Erscheinungen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, der Gottesmutter und des Kindes Jesus in Tuy und Pontevedra statt.

Portugiesischen Klöstern war es damals per Gesetz verboten, Kandidaten für das Ordensleben aufzunehmen. Nachdem sie offiziell in das Dorothea-Noviziat eingetreten war, schien es, als hätte Lucia ihre Vorliebe für das klösterliche Leben des Karmel für immer aufgegeben.

Ihr wahrer und tiefer Wunsch war trotzdem geblieben, Karmelitin zu werden. Mit begeistertem Eifer las sie das Leben der heiligen Therese von Lisieux, einer modernen Tochter des Karmel. Ihre Begeisterung für das Karmelleben vertraute sie der Oberin an.

Die Antwort der Oberin war aber:

„Du bist nicht stark genug für die Strenge der Karmelitinnen, Kind, wähle einen anderen Orden.“

Lucia legte am 3. Oktober 1928 die Profess bei den Dorothea-Schwestern als Nonne ab.

Im Jahre 1948 trat sie jedoch in den Karmel von Coimbra in Portugal ein. Dort nahm sie den Namen Schwester Maria Lucia von Jesus und vom Unbefleckten Herzen an.

Die Frage ihrer Berufung war ein schmerzhafter Leidensweg

Frère Michel de la Sainte Trinité hat eine dreibändige Reihe über Fatima unter dem Titel „Die ganze Wahrheit über Fatima“ geschrieben. Im dritten Band „Das Dritte Geheimnis“ lesen wir in Kapitel V über den Ruf in den Karmel, den Schwester Lucia hatte. Dieser Band ist in Englisch auch online hier verfügbar.

Dort heißt es:

„Man darf sich nicht vorstellen, daß dies eine plötzliche Laune unserer Seherin war… denn wir wissen aus anderen Quellen, daß die Frage nach ihrer Berufung für Lucia ein langer und schmerzhafter Leidensweg war. Sie dauerte fast fünfundzwanzig Jahre. Wir haben beschrieben, wie sie in Asilo de Vilar um 1923 bis 1924 bereits ernsthaft über das karmelitische Leben nachgedacht hat“. Die Oberin des Instituts, Mutter Magalhaes, hatte ihr jedoch davon abgeraten. Ohne die genauen Daten zu nennen, verrät Kanonikus Galamba, daß sie auch einen Moment lang daran dachte, sich der neuen Gemeinschaft anzuschließen, die von Kanonikus Formigao gegründet wurde, um den letzten Bitten der heiligen Jungfrau an Jacinta zu entsprechen, während deren Aufenthalt in Lissabon.“

„Lucia fühlte sich zu diesem Werk der Wiedergutmachung berufen, und sie hatte sich praktisch dazu entschlossen, daran teilzunehmen. Wer hat sie dazu gebracht, ihre Meinung zu ändern? Das wissen wir nicht, und vielleicht wusste es nur Lucia selbst und hat es aus Nächstenliebe nicht gesagt.

Ihre Ungewissheit währte lange Zeit. Warum ist sie nicht hingegangen? Es ist nicht schwer zu glauben, daß die Ordensleute der neuen Gründung alle möglichen Opfer brachten, um die einzige Überlebende der drei Hirten von Fatima unter sich zu haben.“

Doch dazu kam es nicht.

Eintritt in den Orden der Schwestern von der Heiligen Dorothea

Mit großer Bescheidenheit und vollkommen reiner Absicht unterwarf sich die Seherin den Autoritäten, von denen sie abhängig war: „Die Ordensleute, der Spiritual und die ganze begrenzte Gruppe ihrer Verwandten sagten einstimmig: „Eine Ordensfrau? Perfekt! Aber wo, wenn nicht bei den Dorothea-Schwestern?“ So trat Schwester Lucia in das Postulat ein.

Der Monat Oktober 1928, in dem sie ihre ersten Gelübde ablegen sollte, war gekommen. Sie hatte sich entschieden. Sie würde sich Gott im Institut der heiligen Dorothea weihen.

Als das Jahr 1934 näher rückte, das Jahr, in dem sie ihre ewigen Gelübde ablegen sollte, drängte sich der Gedanke an den Karmel noch einmal mit Macht auf.

Im Jahr 1933 hatte sie geschrieben:

„Ich habe einen Brief von Pater Aparicio erhalten, in dem er mir mitteilt, daß er nach Tuy kommen wird, wenn ich dorthin zurückkehre. Ich hoffe, daß er mir eine Entscheidung bezüglich der Karmeliten bringen wird. Gott möge es mir erlauben, dorthin zu gehen, obwohl ich wegen meiner Gesundheit ein wenig Angst habe, aber ich vertraue darauf, daß, wenn der liebe Gott es zulässt, er mir die Kraft geben wird, obwohl ich in Wirklichkeit schwach bin; es scheint mir auch, daß dies mehr eine Frage des Rufes als alles andere ist.“

Dennoch gehorchte Schwester Lucia noch einmal: Am 3. Oktober 1934 legte sie in Tuy in Anwesenheit von Bischof da Silva ihre ewigen Gelübde ab.

Kanonikus Galamba erklärt: „Der Herr hat sie durch zahllose Opfer, durch unzugängliche, steinige und schwierige Wege auf ihr Leben als Karmelitin vorbereitet. Über die letzten zehn Jahre gibt es nichts zu sagen. Es war ein mühsamer und heimlicher Kampf“.

Schwester Lucia möchte Pius XII. sprechen

Bis zu ihrem Eintritt in den Karmel von Coimbra vergaß die Seherin Lucia nicht ihre Sendung. Anfang 1944 hatte sie den Wunsch geäußert, persönlich mit dem Heiligen Vater Papst Pius XII. zu sprechen. Zweifellos hatte sie vor, über das dritte Geheimnis zu sprechen, das sie gerade niedergeschrieben hatte. Es ging um die Warnung an die Bischöfe von Spanien und die Weihe Russlands, die noch nach den genauen Wünschen der Muttergottes durchgeführt werden musste. Der Bischof von Gurza musste ihr antworten, daß er nichts tun könne, es gebe zu viele Schwierigkeiten usw.

Pater Jongen, ein niederländischer Montfort-Pater, traf in Tuy ein. Er war ausdrücklich gekommen, um an Ort und Stelle eine eigene Untersuchung durchzuführen, um die Einwände von Pater Dhanis genau zu beantworten. Er blieb am 3. und 4. Februar in Tuy und konnte Schwester Lucia ausführlich befragen. Der Bericht über dieses Gespräch wurde kurz darauf in der Zeitschrift ‚Médiatrice et Reine‘ veröffentlicht. Er stellte bereits eine ernsthafte Widerlegung der falschen Behauptungen von Pater Dhanis, dem Gegner von Fatima, dar. Schwester Lucia nutzte die Gelegenheit auch, um mit Nachdruck an die genauen Bitten der Gottesmutter in Bezug auf Russland zu erinnern.

Am 13. Mai 1946, dem Tag der Krönung Unserer Lieben Frau von Fatima, verkündete Pius XII. eine großartige Radiobotschaft. Lucia hatte damals ernsthaft erwogen, nach Rom zu reisen, um mit dem Papst zu sprechen. Leider wurde dieses Vorhaben aufgegeben. Wir wissen nicht, warum. Schwester Lucia musste sich damit begnügen, an den Papst zu schreiben. Ihre Briefe an den Heiligen Vater wurden von ihren Vorgesetzten überwacht und korrigiert.

Schwester Lucia gibt als Dorothea-Schwester mehrere Interviews

Am 15. Juli beharrte die Seherin vor einem anderen Fragesteller, William Thomas Walsh, erneut auf dem Thema Russland. Nachdem sie ihren Schmerz darüber zum Ausdruck gebracht hatte, daß der Papst und die Bischöfe der Gottesmutter noch immer nicht gehorcht hatten, fasste sie in einem Satz zusammen, was die Gottesmutter von allen Gläubigen erwartet:

„Das Volk muss den Rosenkranz beten, Buße tun, an fünf aufeinanderfolgenden Samstagen die Kommunion empfangen und für den Heiligen Vater beten.“

Die wenigen Monate, die sie in Vila Nova de Gaia, im Kolleg von Sardao, verbrachte, waren für Schwester Lucia eine Zeit intensiver schriftstellerischer Tätigkeit und des Zeugnisses über die Erscheinungen. Anfang Juli 1946 empfing sie Pater da Fonseca. Zur gleichen Zeit beantwortete sie einen langen Fragebogen, den ihr ein Franzose, J.-J. Goulven, geschickt hatte. Am 12. August 1946 empfing sie einen Karmeliten in Begleitung von Johannes Haffert, dem späteren Mitbegründer der Blauen Armee. Am 17. und 18. Oktober empfing sie Kanonikus Barthas. Sie beantwortete neue Fragen und korrigierte mehrere Werke, die man sie gebeten hatte, neu zu lesen.

Im Februar 1947 spricht sie mit Pater Mac Glynn, der sich anschickt, die große Statue der Muttergottes für die Fassade der Basilika zu formen. Sie wiederholte ihm gegenüber mit Nachdruck die präzise Bitte um die Weihe: „Nein, nein! Nicht die Welt! Russland, Russland!“

Außerdem wissen wir, daß Schwester Lucia im Sommer 1947 erneut mit dem Heiligen Vater sprechen wollte. Sie schrieb am 7. September 1947:

„Was die Bitte betrifft, die ich an Seine Heiligkeit richten wollte, nämlich die Bitte um einen weltweiten Tag des Gebets und der Wiedergutmachung für Russland, entsprechend der Bitte der Muttergottes…“

25. März 1948: Eintritt in den Karmel von Coimbra

Pater Alonso bemerkt seinerseits:

„Die Jahre 1946 bis 1948, bis zu ihrem Eintritt in den Karmel von Coimbra, waren harte Prüfungen für Lucias Tugend. Sie sah sich fast gezwungen, den Papst direkt um ihre Versetzung in den Karmel zu bitten.“

Am 27. August 1947 bat das Staatssekretariat im Namen von Papst Pius XII. den Bischof von Porto, Schwester Lucia den Übergang von der Kongregation der Schwestern der hl. Dorothea zum Karmel zu ermöglichen. Ihr größter Wunsch war damit in Erfüllung gegangen: Sie würde endlich Karmelitin werden.

Trotz dieser persönlichen Intervention von Pius XII. wurde der Eintritt der Seherin von Fatima in den Karmel nicht ohne hartnäckigen Widerstand vollzogen. Wie Pater Alonso berichtet.

„Als ihre Oberen sowie der Bischof von Leiria die größten Schwierigkeiten für diesen Wechsel aufbrachten, drohte Lucia, sich in einen Karmel von Spanien zurückzuziehen, den der Erzbischof von Valladolid am 23. Juni 1945 in Tordesillas gerade gegründet hatte. Die Entscheidung kam wie ein Blitz: Sie würde in den Karmel von Coimbra eintreten. Tatsächlich trat sie dort am 25. März ein, dem Tag der Verkündigung und Gründonnerstag des Jahres 1948.“

Interessant ist nun, daß Schwester Lucia nach 23 Jahren bei den Dorothea-Schwestern ausgerechnet in Coimbra als Karmelitin endete.

Wie stark war das Opus Dei in den Fall um die falsche Lucia von Fatima verwickelt?

Schwester Lucia lernt José Maria Escrivá kennen

Es ist dokumentiert, daß Schwester Lucia den innigsten Wunsch hatte, in ein Karmelkloster zu gehen, obwohl ihre Vorgesetzten dagegen waren. Trotzdem muss man sich die Frage stellen, wieviel Montini und Escrivá mit Schwester Lucias Ausscheiden aus dem Dorothea-Orden zu tun hatten.

José Maria Escrivá hatte Schwester Lucia in den 1940er Jahren kennengelernt.

Monsignore Montini war zu diesem Zeitpunkt, als Schwester Lucia an den Papst um Aufnahme in den Karmel schrieb, bereits für die Korrespondenz in Rom zuständig. Er war außerdem zu dieser Zeit bereits ein sehr enger Freund von Escrivá.

Zudem wurde der Karmel in Coimbra erst Ende der 1940er Jahre wieder in Betrieb genommen. Die Freimaurerei in Portugal hatte in der Vergangenheit das Kloster aufgelöst. Dann war das portugiesische Militär bis etwa 1948 für das Gebäude verantwortlich. Das Kloster von Coimbra hatte demnach beim Eintritt von Schwester Lucia eine völlig neue Klostergemeinschaft, wenn auch in alten Gemäuern.

Alle Nonnen, die nun in das Kloster kamen, kannten sich nicht.

Dokumentation der Ausführungen von Professor Carlos Bezerra aus Brasilien

Professor Carlos Bezerra aus Brasilien legt in seinem Video „Die falsche Schwester Lucia: einige Fragen“ (ab 1:08:45) dar, welche abscheuliche Rolle der Opus Dei-Gründer Escrivá und Montini gegenüber der Schwester Lucia gespielt haben.

Professor Bezerra behauptet in seinem Video, daß alle Nonnen im Kloster von Coimbra mit dem Opus Dei zusammenarbeiteten.

Diese seine Behauptung wird tatsächlich unterstützt von der Aussage von Mutter Celine. Sie erklärte nach dem Tod der Seherin in einem Interview: „Alle Nonnen im Kloster sind Mitarbeiter des Opus Dei.“

Die guten Karmelitinnen in Barcelona verhielten sich genau umgekehrt wie später die Karmelitinnen von Coimbra: Sie waren alles andere als Freunde des Opus Dei und verbrannten öffentlich Escrivás 999 Maximen, die als ‚Camino‘ (‚Der Weg‘) bekannt sind!

Wir haben die Ausführungen von Professor Bezerra transkribiert und übersetzt.

Escrivá und Montini kannten das ‚Dritte Geheimnis‘ durch einen kriminellen Trick

Auf irgendeine Weise kannten José Maria Escrivá de Balaguer und Giovanni Battista Montini den Inhalt des dritten Geheimnisses, bevor es den Bischof von Leiria, Dom José Alves Correia da Silva, erreichte.

Zweitens. Dies kann durchaus durch den Überbringer der Botschaft, den Bischof von Gusa, Manuel Maria Ferreira da Silva, geschehen sein.

Drittens mussten sie, um den Umschlag zu öffnen, ohne ihn zu beschädigen, das kleine Siegel brechen und dann wieder verschließen, wobei sie nicht genau auf die Stelle achteten, an der das Siegel von Schwester Lucia angebracht worden war.

Escrivá sprach daraufhin im Jahr 1945 mit der Dorothea-Schwester Lucia

Viertens. Angesichts des Inhalts des dritten Geheimnisses und der Möglichkeit, daß der Bischof von Leiria es entweder lesen oder an den Patriarchen von Lissabon schicken oder daß Schwester Lucia vor 1960 sterben würde, mussten Montini und Escrivá handeln.

Fünftens. Als erstes musste der Bischof von Leiria daran gehindert werden, das Geheimnis zu lesen. Außerdem sollte er das Geheimnis für sich behalten, und tatsächlich wurde das Geheimnis bis 1957 in der Nuntiatur von Leiria aufbewahrt.

Es bestand die Gefahr, sich mit Schwester Lucia zu befassen, und so sah sich Maria Escrivá gezwungen, zu Beginn des Jahres 1945 ein Gespräch mit Schwester Lucia zu arrangieren.

Aus diesem Interview geht hervor, daß es der Wunsch der Seherin war, das Opus Dei in Portugal zu gründen, wie aus ihrem eigenen Buch über das Opus hervorgeht.

Warum Schwester Lucia in ein Karmel-Gebäude mit neuen Nonnen kam

Jose Maria Escrivá und Montini wussten, daß es einfacher sein würde, mit Schwester Lucia und einem neu eröffneten Karmel mit einer Gruppe von kooperierenden Nonnen des Opus Dei in Portugal zu verhandeln. Dieser Ort war der Karmel von Coimbra, da beide von dem Wunsch der Seherin wussten, in einen Karmel zu ziehen. Und warum musste es der Karmel von Coimbra sein, denn dieser Karmel, obwohl er sehr alt war, war deaktiviert worden, nachdem die Freimaurerei in Portugal an die Macht gekommen war. Unter der Salazar-Regierung wurde dieser Karmel dann der Armee unterstellt.

Die Armee räumte diesen Karmel erst 1946, so daß Schwester Lucia, als sie 1948 in diesen Karmel eintrat, in einen völlig neuen Karmel mit einer völlig neuen Gruppe von Ordensleuten kam.

Um die gebrechliche Schwester Lucia zu ersetzen, war es notwendig, ihr alle Zähne zu ziehen. Wegen ihrer Zahnschmerzen sagte der Zahnarzt ihr, daß es besser wäre, wenn ihr alle Zähne entfernt werden. Damit wäre es natürlich auch einfacher, ihr Aussehen durch eine Zahnprothese so zu verändern, daß sie dann mehr wie eine ihrer Doppelgängerinnen aussehen würde. Der Rest würde durch die Kutte und die intelligente Brille verdeckt werden.

Zeugenaussage von Bischof Alberto Cosme do Amaral, Bischof von Leiria

Der folgende Text stammt aus einem Kapitel von „Así lo visto“, einem Buch, das Zeugnisse über den Gründer des Opus Dei sammelt.

„In den vierziger Jahren besuchte Escrivá zum ersten Mal Portugal, um das Opus Dei in unserer Heimat zu gründen, die er sehr liebte und die er gerne ‚Land von Santa Maria‘ nannte. Nach Portugal zu kommen war für ihn dasselbe wie nach Fatima zu gehen. Und dort, in der Cova de Iria, überbrachte er die ersten Früchte des Werkes, die unter dem portugiesischen Volk unter allen Umständen wunderbare Früchte tragen sollten. In Tuy besuchte er Schwester Lucia, damals noch Ordensfrau Dorothea, die den Geist des Opus Dei wunderbar verstand: Heiligung im Gewöhnlichen und im gewöhnlichen Leben, Kontemplation inmitten der Welt. Für ein Mitglied des Opus Dei ist seine Zelle die Straße.

Eine kuriose Anekdote: Es war Lucia, die sich für die Lösung der bürokratischen Schwierigkeiten einsetzte, damit Monsignore Escrivá damals nach Portugal einreisen konnte. Als Karmelitin in Coimbra empfing sie bei mehreren Gelegenheiten den Gründer des Opus Dei, der das Ordensleben und insbesondere die kontemplativen Orden sehr liebte. Der Karmel von Santa Teresa in Coimbra und die Cova de Iria in Fatima waren ‚Mitarbeiter‘ von Monsignore Escrivá [und dem Opus Dei], tief kontemplativ und marianisch.“

Escrivá, der Gründer von Opus Dei, hält Schwester Lucia für eine dumme Frau

In seinem eigenen Buch gibt Escrivá an, er habe Schwester Lucia in Tuy besucht, gleich nachdem ihr befohlen worden war, das Dritte Geheimnis aufzuschreiben, um es in den Vatikan zu bringen. Aber er sagt, er habe sie nie danach gefragt. Stattdessen erklärt er, sie habe ihm gesagt, er solle das erste Opus-Dei-Haus außerhalb Spaniens in Coimbra, Portugal, gründen. Sie würde sich um alle Visa usw. für ihn kümmern.

Carmen del Tapia, Escrivás langjährige Sekretärin, schreibt in ihrem Buch, während sie sich an seine Rückkehr aus Tuy erinnert, daß er die Frauen des Opus Dei davor warnte, nicht „wie die dummen Nonnen“ zu sein, und daß er Schwester Lucia als eine „gute, aber dumme Frau“ beschrieb.

Wir können aus dieser Aussage schließen, daß Escrivá erheblichen Einfluss auf Schwester Lucia nehmen konnte. Sie hatte keine Erfahrungen mit solchen Personen wie den gerissenen Escrivá, der ihr alles Mögliche erzählen konnte. Sicher konnte er ihr Vertrauen mit seiner Behauptung einer angeblichen göttlichen Offenbarung über das Werk, das er gründen sollte, erschleichen.

Lucia dos Santos starb 1949 im Karmel von Coimbra

José Alberto Villasana Munguía ist Schriftsteller und Analyst für politische, wirtschaftliche und religiöse internationale Angelegenheiten.

Er hat in einem Beitrag mit dem Titel „Das bestgehütete Geheimnis der vatikanischen Freimaurerei“ (Beitrag aus ultimostiempos.org nicht mehr abrufbar)  Folgendes geschrieben:

„Anfang 1949 erkrankte Schwester Lucia Dos Santos, Seherin der Erscheinungen von Fatima, die sich im Kloster von Coimbra, Portugal, aufhielt, schwer und starb am 31. Mai 1949, dem Festtag der Königin Maria.“

Wir haben oben schon erfahren, daß die Seherin Lucia selber erklärte, daß sie wegen ihrer Gesundheit ein wenig Angst hatte, in den Karmel einzutreten. Trotzdem trat sie am 25. März 1948 in den Karmel von Coimbra ein. Bereits am 31. Mai 1949 starb sie dort.

Beweise für das Sterbedatum der echten Seherin Lucia

Als die Hochstaplerin ‚Lucia‘ 65 Jahre später, am 13. Februar 2005, starb, wurde Schwester ‚Lucia Dos Santos‘ im offiziellen Verzeichnis der verstorbenen Nonnen (Moniales Defunctae des Ordens) in Feld 265 aufgeführt. In den römischen Archiven des Karmeliterordens sind die Verzeichnisse aufbewahrt. Mehr als ein Jahr lang erschien dort unbemerkt das eigentliche Todesdatum der wahren Seherin von Fatima. Es war der 31. Mai 1949. Später jedoch hat man das Datum auf den 13. Februar 2005 geändert.

Außerdem erschien bis zum Jahr 2015 das Datum ihrer Profess als 3. Oktober 1928. Dies konnte einfach nicht sein, da Lucia erst 1948 in den Karmelitenorden eingetreten ist. Doch im Verzeichnis wird durch das Datum der Profess bei den Dorothea-Schwestern suggeriert, daß Schwester Lucia bereits 1928 ihre Profess im Karmel hatte. Offensichtlich handelt es sich hier um eine Täuschung. Warum wird überhaupt die Profess in einem anderen Orden hier in den römischen Archiven des Karmeliterordens aufgeführt?

Ein screenshot mit dem Sterbedatum der Schwester LuciaBildquelle: youtube

In diesem Kästchen, wie auch in den anderen Kästchen, die sich auf andere verstorbene Ordensleute beziehen, können wir die Daten von Schwester Maria Lúcia do Coração Imaculado sehen.

Es handelt sich um eine Vertuschung des wahren Sterbedatums

Schwester Lucia verbrachte bis zum 31. Mai 1949 ein Jahr und sieben Monate als Novizin im Karmel von Coimbra. Angeblich soll sie aber an diesem Datum ihre Profess im Karmel gehabt haben. Dies kann aber nicht sein. Denn die Profess findet erst nach zwei Jahren Noviziat statt.

Angegeben ist aber bis zum letzten offiziellen Eintrag (22. Mai 2020 Datum im Webarchiv zu sehen) als Datum ihrer Profess der 03.10.1928. Dieses Datum wird auch in zahlreichen Biografien angegeben. Aber dieses Datum ist ihre Profess in der Kongregation der Schwestern der heiligen Dorothea, nicht im Karmel.

Was ist nun der Grund dafür, daß die Profess bei den Dorothea-Schwestern offiziell als Profess im Karmel suggeriert wird? Denn wer kann als Nicht-Kenner der biografischen Daten von Schwester Lucia wissen, daß es sich um die Profess bei den Dorothea-Schwestern handelt.

In der veränderten Sterbeliste ist die Profess von Lucia bei den Dorothea-Schwestern immer noch enthalten. Aber der Sterbeeintrag Nr. 265 gibt keine Profess der Schwester Lucia bei den Karmelitinnen an. Stattdessen finden wir jetzt den veränderten Eintrag des angeblichen Sterbejahres 2005.

Eigentlich müsste man erwarten, daß mit der Änderung des Sterbejahres auch das Datum der Profess geändert würde. Statt das Datum der Profess bei den Dorothea-Schwestern zu löschen und das Datum vom 31. Mai 1949 oder besser ein späteres Datum für die Profess zu nehmen, haben die Verantwortlichen es bei den alten Daten belassen. Daraus können wir schließen, daß die Seherin von Fatima Lucia ihre Profess bei den Karmelitinnen bis zu ihrem Tod nicht abgelegt hatte.

Inzwischen ist der veränderte Eintrag auch nicht mehr bei dem Karmeliten zu finden.

Dies ist ein klarer Beweis, daß das wahre Sterbedatum der Seherin Lucia wissentlich vertuscht wurde. Denn die falschen Daten können jederzeit durch die tatsächlichen Daten ersetzt werden, wenn man nur will.

Nach welchem Verfahren wurden die Einträge in den Sterbelisten gedruckt?

Um noch sicherer zu sein, daß das wahre Sterbedatum der wahren Seherin von Fatima der 31. Mai 1949 ist, schauen wir uns das Dokument in der Computersprache an. Ebenfalls im Webarchiv ist die digitalisierte Sicht der Einträge zu finden.

Diese Listen mit den Einträgen der einzelnen verstorbenen Karmelitinnen lassen sich auch als digitalisiertes Dokument aus denselben Archiven darstellen. So wurde jedes Dokument der verstorbenen Schwestern in einem digitalisierten Dokument und mit einer Computersprache erstellt. In dem Schaubild sehen wir den Eintrag von Nr. 265 im Original.

Und in dieser digitalisierten Computersprache sehen wir eindeutig die Daten, die auch das Sterbedatum 31. Mai 1949 anzeigen.

Screenshot eines digitalisierten Dokuments einer Sterbeliste mit den Daten der Seherin von FatimaBildquelle: webarchive

Der Grund, warum dieses Datum noch vorhanden war, liegt darin, daß dies im Quellendokument steht. Man hatte nicht die Schlauheit, es zu ändern, um die Täuschung durch die Angabe des Todesdatums fortzusetzen. Aber warum steht es im Quellendokument? Die Antwort ist, weil das Todesdatum tatsächlich der 31.05.1949 ist. Schwester Lucia ist als Novizin gestorben, ohne eine Profess im Karmeliterorden abzulegen. Die einzige Ordensprofess, die sie abgelegt hatte, war bei den Dorothea-Schwestern, am 03.10.1928.

Um eine beständige Täuschung vorzunehmen, hätten die Verantwortlichen die beiden Daten auf dem gedruckten Dokument ändern müssen. Sie hätten aber auch im Quellendokument die beiden Daten ändern müssen, die in den echten Dokumenten im Archiv zweifelsfrei stehen.

Oder sie hätten die andere Möglichkeit wählen müssen, nämlich diese Dokumente vernichten, um ein neues gedrucktes Dokument zu erstellen. Diesem Dokument hätten sie dann ein neues Quellendokument zufügen müssen. Oder ein Dokument erstellen, ohne daß es im Quellendokument oder in den Dokumenten von 1949, die im Archiv hinterlegt sind, auftaucht.

Das Sterbedatum 31.  Mai 1949 für die Seherin von Fatima muss als echt angesehen werden

Es handelt sich damit um eine dilettantische Täuschung. Gott sei gedankt. Denn durch diesen Dilettantismus in der Veröffentlichung des digitalisierten Quellendokuments im Internet ist es möglich geworden, die Diskrepanz zur gedruckten Veröffentlichung überprüfen zu können.

Damit ist die Möglichkeit eines Irrtums oder einer Fälschung durch Außenstehende auszuschließen. Das Quellendokument müssen wir als echt anerkennen. Dagegen muss man das gedruckte Dokument als eine Fälschung durch die Verantwortlichen annehmen. Das Ziel war wohl, es mit dem offiziellen Datum des Todes der angeblichen Schwester Lucia übereinstimmen zu lassen. Es besteht kein Zweifel daran, daß sich die Dokumente, die dies belegen, in den Archiven der Karmelitinnen in Rom befinden.

Roy Schoeman, ein jüdischer Konvertit, den wir aus den Beiträgen „Die okkulte Ideologie der Nationalsozialisten“ und „Sexuelle Entartungen der Nationalsozialisten“ kennen, hat auf seiner Website ebenfalls einen Screenshot veröffentlicht, den wir hier ebenfalls wiedergeben.

Screenshot der Sterbeliste aus dem Generalsekretariat der Karmelitinnen in Rom mit den Daten von Schwester LuciaBildquelle: siftj

Moniales Defunctae des Ordens – Sterbeliste der Karmelitinnen

Warum wurde in der Todesanzeige nicht der 31. Mai 1949 als Datum ihrer Berufung angegeben, wie es lange Zeit in offiziellen Biografien üblich war?

Die Karmelitenregel schreibt vor, daß die Profess nach zwei Jahren Noviziat abgelegt wird. Schwester Lucia dos Santos hatte das Noviziat aber noch nicht absolviert. Außerdem war ja dieser Tag ihr Todestag. Sie hatte wohl die Profess in ‚articulo mortis‘ (im Augenblick des Todes) abgelegt, um in den Genuss der geistlichen Vorteile des Ordens zu kommen.

Unter der Nummer 265 findet man den Eintrag. Der Eintrag 3. Oktober 1928 dokumentiert ihre Profess bei den Dorothea-Schwestern, wo sie vor dem Eintritt in den Karmel lebte.

Der Eintrag war erreichbar, bis er schließlich geändert wurde. Inzwischen ist das Verzeichnis mit dem Eintrag nicht mehr abrufbar. Im Webarchiv ist unter der Nummer 265 das Sterbedatum auf den 13. Februar 2005 geändert.

Sterbeliste der Karmelitinnen mit dem echten Sterbedatum von Schwester Lucia Teil 1
Zweite Seite der Sterbeliste der Karmelitinnen Teil 2
Dritter Teil der Sterbeliste der Karmelitinnen mit der Nr. 265 der Schwester Lucia Teil 3

Folgende Merkwürdigkeit vervollständigt außerdem noch diese gesamten Irritationen.

Im Moniales Defunctae n. 9 (15.10.2004) ist das Sterbedatum 13.02.2005 angegeben. Im Moniales Defunctae n. 10 (15.06.2005) aber ist das Sterbedatum 31.05.1949 angegeben.

Wenn wir davon ausgehen, daß der Eintrag des Sterbedatums 31. Mai 1949 authentisch ist, dann ist die natürliche Schlussfolgerung wirklich erschreckend. Pater Fuentes muss bereits mit einer anderen Person gesprochen haben, die sich hinter dem Gitter verbarg. Denn sehen durfte er sie nicht.

Warum der Tod der Schwester Lucia verheimlicht werden musste

Fassen wir nochmal zusammen:

Das Geheimnis von Fatima sollte nach dem Wunsch der Muttergottes beim Tod von Schwester Lucia oder 1960, je nachdem, was zuerst eintrifft, bekannt gemacht werden. Doch wurden gewisse Personen aus dem Klerus, die der Freimaurerei angehörten oder ihr zuneigten, beim Tod von Lucia sehr nervös. Denn das Geheimnis lief dem von dieser Gruppe verbreiteten Modernismus, der Freimaurerei und dem Kommunismus zuwider. Es verlangte nämlich, daß der Papst zusammen mit allen Bischöfen der Welt Russland dem Unbefleckten Herzen Mariens weiht, um diesen Übeln ein Ende zu setzen. Außerdem betraf das Geheimnis auch den Abfall Roms durch die Hierarchie.

Wir wir oben erfahren konnten, waren der Opus Dei-Gründer José Maria Escrivá und Montini dafür verantwortlich, daß eine falsche Schwester Lucia kreiert wurde. Montini war Stellvertreter des Staatssekretariats, also eine Person, die über große Macht verfügte. Er hatte die Rückkehr von Schwester Lucia nach Portugal und ihren Eintritt in das geschlossene Kloster des Karmel in Coimbra arrangiert. In Zusammenarbeit mit Escrivá schließlich erfuhren beide das ‚Dritte Geheimnis‘. Dieses ‚Geheimnis‘ hatte sie dann dazu bewogen, den Tod von Schwester Lucia zu vertuschen. Sie gingen daran, die wahre Seherin von Fatima Lucia im Karmel durch eine andere Ordensfrau zu ersetzen. Die Bedingungen waren bestens, um eine Doppelgängerin zu schaffen.

Der Grund für den Plan war offensichtlich. Das ‚Dritte Geheimnis‘ sollte nicht veröffentlicht werden.

Denn Katholiken auf der ganzen Welt hätten die Veröffentlichung des ‚Dritten Geheimnisses‘ gefordert. Schließlich war ihnen bekannt, daß es nach Lucias Tod oder zumindest vor 1960 veröffentlicht werden sollte. Sie hätten auch die Weihe Russlands an das Unbefleckte Herz Mariens gefordert. Pius XII. hatte 1942 nur die Weihe der Welt an das Unbefleckte Herz vollzogen. Wir wissen, daß gewisse Personen die Veröffentlichung des Geheimnisses und die Weihe an Russland zu verhindern suchten. Sie haben wir genannt.

Es folgt der zweite Teil der dreiteiligen Beitragsserie über Schwester Lucia von Fatima und ihrer nachfolgenden Betrügerin: Neue Botschaften aus Coimbra

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