Silvester 2021 – Vertrauen auf die göttliche Vorsehung
Zum Jahresabschluss 2021 möchten wir alle Leser in dieser betrübten Zeit aufmuntern, Vertrauen auf Gottes Vorsehung zu haben. Wer sie noch nicht hat, dem wünschen wir Gottes Gnade, dieses Vertrauen entwickeln zu können. Vor einer Woche, am 25. Dezember, feierten wir die Geburt unseres Herrn Jesus Christus, unseres Gottes. Er ist das göttliche Wort, das alles erschaffen hat und Mensch geworden ist. „Und das Wort ist Fleisch geworden“ (Joh. 1,14), schreibt der hl. Apostel und Evangelist Johannes in seinem Prolog.
Gottes Vorsehung zum Heil der Welt
Gott kam als hilfloses Kind auf die Welt, nackt und arm, in einem Stall bzw. einer Höhle geboren. Diesem göttlichen Kind trachtete der damalige Herrscher Herodes nach dem Leben. Der Kindermord in Bethlehem ließ das Blut der Neugeborenen in den Straßen des Städtchens fließen. Wie vielen Kindern, ungeborenen und geborenen Kindern trachten auch die heutigen Herrscher nach dem Leben!
Die göttliche Vorsehung hat Ihn, Jesus Christus, bewahrt bis zu Seinem 33. Lebensjahr. Doch dann war die Zeit gekommen, daß nach Gottes Vorsehung Jesus den Weg nach Golgotha antrat, um am Kreuz für uns zu sterben.
In mehreren Beiträgen haben wir beklagt, daß Jesus Christus nicht mehr in den Herzen der Menschen wohnt. Er, der menschgewordene Gott, der sich so sehr verdemütigt hat, wird von so vielen Menschen gehasst. Was für ein schmerzhaftes Leiden und was für einen grausamen Tod am Kreuz hat Er auf sich genommen, um uns aus der Knechtschaft der Sünde und des Satans zu befreien. Doch in Gottes Vorsehung führte Sein Leiden und Kreuz zum Heil der Welt.
Auch wenn Christus von so vielen gehasst wird, ist Er der wahre Herrscher dieser Welt. Nicht Bill Gates, nicht Klaus Schwab, nicht sonst ein selbsternannter Tyrann. Christus hat nicht nur die Welt erschaffen, Er ist aus eigener Kraft nach dem Kreuzestod aus dem Grab vom Tode auferstanden. Er ist der legitime Regent auch dieser unserer Welt.
Das Königtum Christi
Doch die Menschen wollen Ihn nicht als ihren Herrscher, als ihren Christkönig anerkennen. Papst Pius XI. hat in seiner Enzyklika „Quas Primas“ über das Königtum Christi die tiefste Ursache der Zeitübel benannt: Es ist der Abfall von Christus.
Pius XI. schreibt:
„Jene Flut von Übeln habe eben deshalb die Welt überschwemmt, weil die meisten Menschen Jesus Christus und sein heiligstes Gesetz sowohl aus ihrem persönlichen Lebenswandel als auch aus der häuslichen Gemeinschaft und dem öffentlichen Leben verbannt haben. Es werde aber auch nie eine sichere Hoffnung auf dauerhaften Frieden unter den Völkern geben, solange die einzelnen Menschen und die Staaten die Herrschaft Unseres Erlösers verleugnen und zurückweisen.“
Warum die Menschheit sich dem Gottmenschen Jesus Christus unterwerfen muss
Der Grund für die Unterwerfung der Menschheit unter die Herrschaft des Gottmenschen ist, „daß Christus nicht nur als Gott von den Engeln und Menschen die Anbetung gebührt, sondern daß ihm auch als Mensch die Engel und Menschen unterwürfig und gehorsam sein müssen, daß Christus also schon infolge der hypostatischen Einheit die Macht über alle Geschöpfe besitzt.“
Und weiter heißt es in der Enzyklika:
„Möchten doch die vergeßlichen Menschen alle sich erinnern, was wir unserm Erlöser gekostet haben: Nicht mit vergänglichem Gold oder Silber seid ihr erlöst, sondern mit dem kostbarem Blute Christi, als eines unbefleckten und makellosen Lammes (1. Petr. 1,18-19). Wir gehören somit nicht mehr uns selber an, da Christus uns um hohen Preis (1. Kor. 6,20) erkauft hat. Selbst unsere Leiber sind Glieder Christi. (1. Kor. 6,15)“
Gebet „Vertrauen auf die Vorsehung Gottes“
In dem Beitrag „Klagelied in der heiligen Weihnachtszeit 2021“ schrieben wir, daß nichts ohne die Anordnung Gottes geschehen kann. Wir müssen unser Schicksal tatsächlich Gott zuschreiben. Alles, was mit uns geschieht, geschieht auf Seine Veranlassung.
Das folgende Gebet möchte uns stärken im Vertrauen auf die göttliche Vorsehung. Denn dieses Vertrauen auf Gottes Vorsehung ist uns allen bitter nötig für das kommende Jahr 2022.
Fort, ihr Sorgen aus dem Herzen
Fort, ihr Sorgen aus dem Herzen,
Die ihr meine Ruhe stört!
Fort mit allem, was die Schmerzen
Nur noch nähret und vermehrt!
Höre, was der Weise spricht:
Denke nach und sorge nicht!
Lass den Unglückssturm nur toben;
Alles hat sein Maß und Ziel.
Bald wirst du die Vorsicht loben;
Fasse dich indessen still!
Denk`, dies hat der Herr getan:
Füge dich und bet` ihn an!
Lass den lieben Gott nur walten:
Oh, wer sorgt so väterlich? –
Der mich schuf, kann mich erhalten;
Denke so und tröste dich!
Denke was uns Gott verspricht:
Freue dich und sorge nicht!
Höre auf, dein Herz zu plagen
Höre auf, dein Herz zu plagen;
Gott sieht deinen Leiden zu.
Trage gern, was du musst tragen,
Gott hilft dir, was fürchtest du?
Höre, was dir Gott verspricht:
Ich will helfen; sorge nicht!
Leide gern und denk` im Leiden,
Daß dein Gott die Liebe sei;
Auch im Kreuz dien` ich mit Freuden;
Leid`- und lebe sorgenfrei.
Sage Gott, was dir gebricht,
Er ist Vater, sorge nicht!
Sorge nicht, wie Heiden sorgen,
als wenn keine Vorsicht wär`;
Denke, Gott ist nichts verborgen,
Alles kommt von oben her,
Gott schickt Finsternis und Licht,
Gott regieret; sorge nicht!
Gott ist es, der alles tut
Nie soll dich ein Zufall kränken;
Gott ist es, der alles tut;
Gott kann alles anders lenken,
Er ist mächtig, weise, gut.
Gott ist Herr; hör`, was er spricht;
Gott kann alles; sorge nicht!
Lass die Tugend unterliegen,
Endlich siegt die Wahrheit doch:
Lass sogar das Laster siegen;
Denk`, der alte Gott lebt noch.
Gott geht selbst in das Gericht;
Warte nur und sorge nicht!
Lass` die Welt zugrunde gehen;
Halt` dich an der Wahrheit fest:
Ewig muss der Mensch bestehen,
Der vom Herrn sich führen läßt.
Gott sei deine Zuversicht;
Glaub` an ihn, und sorge nicht!
Fürcht` dich nicht vor Welt und Hölle
Fürcht` dich nicht vor Welt und Hölle,
Gott steht den Gerechten bei;
Weiche nicht von deiner Stelle,
Bleibe stets der Wahrheit treu!
Tu` vor Gottes Angesicht
Deine Pflicht, und sorge nicht!
Sollte dich der Herr auch töten,
Hoffe doch, hoff` immerfort,
Sieh` auf ihn in allen Nöten,
Glaub` und traue seinem Wort!
Auch wenn alles sinkt und bricht,
Hoffe fest, und sorge nicht!
Sei nur ruhig; lass geschehen,
Was dein Gott so haben will;
Bald wirst du das Ende sehen;
Leid` indessen sanft und still!
Blicke nur im Glaubenslicht
Weiter hin, und sorge nicht!
Herr, dir lass` ich alles über;
Mache nur, was dir gefällt;
Was du willst, das ist mir lieber,
Dir sei alles heimgestellt.
Mir ist nur um meine Pflicht;
Anders sorgt der Weise nicht.