Verschwörungen gegen Gott und Menschen in der Heiligen Schrift
Es finden sich viele Beispiele von Verschwörungen in der Heiligen Schrift. Hier sind einige Beispiele zusammen getragen. Eine besonders perfide Verschwörung, die seitdem letztendlich die Welt zum Guten veränderte, war die Verschwörung der Hohenpriester und Schriftgelehrten in Jerusalem gegen den Messias Jesus Christus. Für die Menschen, die an den Messias Jesus Christus glauben, bedeutet dies ihr Seelenheil. Aber auch schon im Alten Testament finden wir Hinweise auf Verschwörungen.
Psalm 2, 1-3: Vom Reich Christi, des Sohnes Gottes, und seinen Feinden. (1)
Warum toben die Heiden, und sinnen die Völker auf Eitles? (2) Es stehen auf die Könige der Erde, und kommen zusammen die Fürsten wider den Herrn und wider seinen Gesalbten. (3) „Lasst uns zerreißen ihre Bande, und von uns werfen ihr Joch!“ (4)
(1) So verstehen den Psalm nicht nur die Apostel (Apostg. 4, 25: 13, 33; Hebr. 1, 5) und die griech. und lat. Väter, sondern selbst alle alten Juden. David, dem dieser Psalm insgemein zugeschrieben wird, war über den Messias übernatürlich belehrt. Siehe 2. Kön. 7 und Kap. 23.
(2) auf eine Empörung gegen den Messias, die ohne Erfolg ist. Merke, daß das Christentum bekämpft wird, aber hoffe auf Gottes Macht, der alle seine Feinde zum Schemel seiner Füße legt.
(3) Sprechend:
(4) So sagten die Feinde Christi schon zur Zeit desselben (Siehe Luk. 19, 14)
Psalm 63, 2-7: Bitte um Hilfe und Schutz.
Erhöre, Gott mein Gebet, wenn ich flehe: von der Furcht des Feindes errette meine Seele. Du schützest mich (1) vor der Versammlung der Bösen: (2) vor der Rotte der Übeltäter. Denn sie schärfen wie ein Schwert ihre Zungen: spannen den Bogen, ein bitteres Ding: (3) um zu schießen im Verborgenen den Reinen. Jählings schießen sie auf ihn, und scheu’n sich nicht, beschließen unter sich ein gottloses Wort, unterreden sich, Fallstricke zu legen, und sagen: Wer wird sie sehen? (4) Sie sinnen auf Gräuel, verzehren sich sinnend durch Forschen, und der Mensch macht sich an hohe Dinge des Herzens, aber Gott wird erhoben!
(1) Schütz` mich!
(2) vor ihrem verderblichen Rat.
(3) Eigentlich n. d. Hebr. Spannen die Pfeile, giftige (schmerzliche, schädliche) Worte.
(4) Die Fallstricke. Sie glauben, sie sehr zu verbergen.
Psalm 83, 2-6: Bitte um Hilfe wider die Feinde des Reiches Gottes.
(1) Gott, wer ist dir gleich? (2) schweige nicht, und laß dich nicht abhalten! (3) denn siehe, deine Feinde toben, und, die dich hassen, erheben das Haupt. Über dein Volk fassen sie bösen Rat, und sinnen wider deine Heiligen. (4) Sie sagen: Kommet, daß wir sie vertilgen aus den Völkern, daß nicht mehr genannt werde Israels Name! Denn es ratschlagen einmütig zusammen, schließen wider dich einen Bund (5) … die da sagen: Laßt uns als Erbe besitzen das Heiligtum Gottes! (6)
(1) Am besten tut man, den Psalm als eine allgemeine Bitte um Hilfe gegen Feinde des Reiches zu fassen. Die im Psalm genannten Völker stehen dann überhaupt für Feinde, was angeht, da sie sich öfters feindlich gegen das israelitische Volk benommen haben. Der Christ denkt an die Feinde der Kirche und des Glaubens.
(2) in der Langmut (Vers 3)
(3) zu strafen.
(4) Im Hebr. Wider die Verborgenen; die ein verborgenes Leben unter deinem Schutz führen.
(5) Wider dein Reich, also wider dich, weil du dessen König bist.
(6) Alle diese Völker wohnten in Arabien und trieben ein unstetes, räuberisches Leben.
Jeremias 11, 19: Nachstellungen
Ich aber war wie ein geduldig Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wußte nicht, daß sie wider mich Anschläge sannen, da sie sprachen: Laßt uns Holz an sein Brot tun (1), und ihn vertilgen aus dem Land der Lebendigen, daß seines Namens nimmermehr gedacht werde. (2)
(1) Laßt uns seine Speise vergiften! – Es gibt mehrere Bäume und Pflanzen im Orient, durch deren Holz oder Saft die Speisen vergiftet werden können. Namentlich soll der Tarbaum, der bei uns unschädlich ist, im Orient so giftig sein, daß man schon erkrankt, wenn man nur unter seinem Schatten ruht. – Im Hebr. Laßt uns den Baum mit seiner Frucht verderben!
(2) Zu den zwei Versen bemerkt der Heilige Hieronymus: Alle Kirchenlehrer stimmen überein, daß hier Jeremias die Person Jesu Christi vorstelle, und sein Vorbild sei. Die Worte gehen demnach zunächst wohl auf Jeremias, aber im vollkommenen Sinne auf Jesus Christus, welchem der himmlische Vater die Anschläge der Juden offenbarte, und der wie ein Lamm, das seinen Mund nicht auftut, zum Kreuz geführt ward; denn seine Feinde sprachen: Lasst uns Holz (d. i. das Kreuz) ins ein Brot tun (zum Anteil seines Loses machen), oder an seinen Leib tun, der ein wahrhaftig Brot ist )Joh. 6, 32), und ihn von der Erde vertilgen. (Nach dem Hebr.: Laßt und ihn samt seinem ganzen Anhang vertilgen). So auch andere Väter: Justin, Cyprian etc.
Joh. 12, 9-11: Die Juden wollen Lazarus töten
Da nun eine große Menge Juden erfuhr, dass er da sei, kamen sie nicht allein um Jesu willen, sondern auch um den Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte. Die Hohenpriester aber gingen mit dem Gedanken um, auch den Lazarus zu töten, weil viele Juden um seinetwillen hingingen und an Jesum glaubten.
Jeremias 11, 9-10: Der Juden Übertretung
Und der Herr sprach zu mir: Es findet sich eine Verschwörung unter den Männern von Juda und den Bewohnern von Jerusalem. Sie wenden sich wieder zu den vorigen Sünden ihrer Väter, die auf meine Worte nicht hören wollten: denn sie gehen fremden Göttern nach, ihnen zu dienen: gebrochen hat das Haus Israel und das Haus Juda meinen Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen.
2. Könige 15, 12 u. 31: Absaloms Verschwörung wider David
Und Absalom ließ auch Achitophel, den Giloniter, Davids Rat, aus seiner Stadt Gilo holen. Und als er die Opfer geopfert, ward eine starke Verschwörung, und das Volk lief zusammen, und mehrte sich bei Absalom.
Da ward David angezeigt, daß auch Achitophel in der Verschwörung sei mit Absalom, und David sprach: Macht zur Torheit, ich bitte, o Herr! den Rat Achitophels.
4. Könige 15, 8-10 u. 30: Weitere Verschwörungen
Im acht und dreißigsten Jahr Azarias, des Königs von Juda, ward Zacharias, der Sohn Jeroboams, König über Israel zu Samaria auf sechs Monate und: er tat, was böse ist vor dem Herrn, wie seine Väter getan: er wich nicht von den Sünden Jeroboams, des Sohnes Nabats, welcher sündigen gemacht Israel. Aber Sellum, der Sohn Jabes, verschwor sich wider ihn, und schlug ihn öffentlich und tötete ihn, und ward König an seiner Statt.
Abwer Osee, der Sohn Elas, verschwor sich wider Phace, den Sohn Romelias, und stellte ihm nach, und schlug ihn, und tötete ihn, und ward König an seiner Statt, im zwanzigsten Jahre Joathams, des Sohnes Ozias.
4. Könige 21, 24: Weitere Verschwörung
Aber das Volk des Landes erschlug Alle, die sich verschworen wider den König Amon, und setzten zum König über sich Josias, seinen Sohn, an seiner Statt.
Siehe auch den Beitrag „Verschwörung der geheimen Gesellschaften – Vom Manichäismus zur Freimaurerei“