Religion

Die Rehabilitierung des Verräters Judas

Die Rehabilitierung des Verräters Judas Iskariot durch die heutigen Verräter

Es kam was kommen musste. Am Karfreitag, dem 2. April 2021 erschien in der Zeitung „L’Osservatore Romano“ ein Leitartikel mit dem Titel „Judas und der Skandal der Barmherzigkeit“. In diesem Beitrag erklärt der Autor Andrea Monda, daß der Karfreitag dazu geeignet ist, die „tragischste und verstörendste“ Figur des Evangeliums zu ehren. Damit wird die Rehabilitierung des Verräters Judas Iskariot offiziell.

Jorge Bergoglio’s Sympathie für den Verräter Judas

Woher kommt die Sympathie für Judas Iskariot?

Jorge Bergoglio hatte bereits in früheren Jahren mehrmals seine absonderliche Theologie über den Verräter Judas Iskariot verkündet. So sagt er in der Predigt vom 6. Dezember 2016 Folgendes:

„Das wohl beste Beispiel in der Bibel für ein verlorenes Schafes ist doch Judas. Er war ein Mensch, der immer und immer wieder ein verbittertes Herz hatte. Immer musst er jemand kritisieren, war immer distanziert. Er kannte nicht das Süße des gemeinsamen Lebens mit allen anderen. Und weil dieses Schäflein nie zufrieden war – Judas war ein unzufriedener Mann! – ist er immer geflohen. Er floh, weil er ein Dieb war. Andere fliehen, weil sie ein lüsternes Leben führen. Aber sie fliehen, weil in ihren Herzen jenes Dunkle herrscht, das sie von der Herde trennt.

Das ist ein Doppelleben vieler Christen – und mit Schmerz müssen wir auch sagen, dass darunter Priester und Bischöfe sind – und Judas war ja auch ein Bischof, einer der ersten sogar, nicht wahr? Er war aber ein verlorenes Schaf, der Arme!“

Diese Bezeichnung stamme übrigens von Don Primo Mazzolari, erinnerte der Papst. Dieser italienische Priester war als Antifaschist im Zweiten Weltkrieg bekannt und beim Zweiten Vatikanischen Konzil stand er für eine „Kirche für die Armen“ ein. Ein verlorenes Schaf sei also nicht einer, der einen Fehler begeht, sondern einer, der eine Krankheit habe. Das habe aber Judas nicht erkannt. Dieser habe sich in der Dunkelheit seines Herzen auf die „falsche Fährte“ führen lassen. Statt auf das Licht Gottes habe Judas auf das „Licht der Weihnachtsdekorationen“ geschaut, also auf künstliche, falsche Lichter, so der Papst.

„Da gibt es ein Wort in jener Bibelstelle über Judas, bei der steht, dass Judas sich erhängt und ‚bereut‘ habe. Der Herr ist gut, auch für diese Schafe, er hört nie auf, sie zu suchen. Ich glaube, der Herr nimmt dieses Wort – ‚bereut‘ – und trägt es mit sich. Aber was bedeutet das? Es bedeutet, dass die Liebe Gottes bis zuletzt in dieser Seele gewirkt hat, bis zum Moment der Verzweiflung. Das ist das Verhalten des Guten Hirten mit den verlorenen Schafen.

Das ist die freudige Weihnachtsbotschaft, die unsere Herzen wandelt und uns Trost im Herrn suchen lässt – nicht in jenen Tröstungen, die wir aufsuchen, um vor der Realität, den inneren Qualen und Spannungen zu fliehen.“ (Quelle: Wer die Zärtlichkeit Gottes nicht kennt)

Judas ein „schwer zu verstehender Charakter“?

Ein weiterer Versuch, Judas zu rehabilitieren, ist in dem Buch ‚Pater Nostro‘ zu finden, indem Jorge Bergoglio Don Marco Posso ein Interview gewährte. Ein Auszug, der am 23. November 2017 von Il Corriere della Sera veröffentlicht wurde, zeigt, wie Jorge Bergoglio die traditionelle katholische Lehre leugnet, daß Judas verdammt wurde. Er präsentiert Judas als „einen schwer zu verstehenden Charakter“: Erstens bereut er aufrichtig; zweitens lehnen ihn die „Gerechten“ – die Priester – ab; drittens, da er „keinen Ausweg aus seiner Situation finden kann“, wird er von einer „Schuld überwältigt, die ihn erstickt“. Dies ist eine sympathische Darstellung des Verräters Judas, der durch die mangelnde Barmherzigkeit der „Gerechten“, der Priester verraten wird.

Der Katechismus besagt jedoch, daß Selbstmord eine fluchwürdige Handlung ist und unter das fünfte Gebot fällt: „Du sollst nicht töten“.

P. Primo Mazzolari verteidigt den Verrat von Judas

In der Ausgabe von L’Osservatore Romano ist auch die Predigt von P. Mazzolari abgedruckt.

In der Predigt heißt es u.a.:

„Ich kann nicht anders, als zu denken, daß auch für Judas die Barmherzigkeit Gottes, diese Umarmung der Nächstenliebe, dieses Wort Freund, das der Herr zu ihm sagte, während er ihn küsste, um ihn zu verraten, ich kann nicht anders, als zu denken, daß dieses Wort nicht den Weg in sein armes Herz gefunden hat. Und vielleicht wird auch Judas im letzten Moment, als er sich an dieses Wort und die Annahme des Kusses erinnerte, gespürt haben, daß der Herr ihn immer noch liebte und ihn dort unter den Seinen aufnahm. Vielleicht der erste Apostel, der zusammen mit den beiden Dieben eintrat.

Eine Prozession, die dem Sohn Gottes sicher keine Ehre zu machen scheint, wie manche meinen, die aber eine Größe seiner Barmherzigkeit ist.“

Pater Mazzolari, den Jorge Bergoglio ja nicht nur einmal in seinen Predigten erwähnt hatte, war als Revolutionär bekannt und geriet deshalb oft in Konflikt mit den kirchlichen Autoritäten.

Unter Pius XII. gerät P. Mazzolari in Konflikt mit den kirchlichen Autoritäten

In der italienischen Ausgabe von Wikipedia lesen wir über Don Mazzolari:

„Bekannt als Pfarrer von Bozzolo, war er eine der bedeutendsten Figuren des italienischen Katholizismus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Denken nahm einige der lehrmäßigen und pastoralen Forderungen des Zweiten Vatikanischen Konzils vorweg (insbesondere im Hinblick auf die ‚Kirche der Armen‘, die Religionsfreiheit, den Pluralismus, den ‚Dialog mit den Fernstehenden‘, die Unterscheidung zwischen Irrtum und Irrlehren), so sehr, daß er als ‚charismatisch und prophetisch‘ bezeichnet wurde….

Im Jahr 1949 gründete er die vierzehntägige Zeitschrift Adesso, deren Herausgeber er war. Seine Schriften zogen die Sanktionen der kirchlichen Behörde auf sich, die 1951 die Schließung der Zeitung anordnete. Im Juli desselben Jahres wurde dem Priester verboten, außerhalb der Diözese ohne Erlaubnis zu predigen und es wurde ihm untersagt, Artikel ohne vorherige Überprüfung durch die kirchliche Autorität zu veröffentlichen…. 1954 wurde Don Primo sogar ein totales Verbot auferlegt, außerhalb seiner Pfarrei zu predigen und ein Verbot, Artikel über soziale Themen zu veröffentlichen.“

Der Erzbischof von Mailand, Giovanni Montini (!), der spätere Paul VI., nahm ihn unter seinen Schutz. Im November 1957 rief er ihn auf, „in seiner eigenen Diözese viele Ideen über die Armen und die Sendung der Kirche zu predigen, die Montini und Mazzolari teilten. Im Februar 1959 empfängt ihn Roncalli als Johannes XXIII. in privater Audienz und begrüßt ihn öffentlich als „Trompete des Heiligen Geistes im mantuanischen Land“.

Mazzolari hatte auch Bücher geschrieben, die wegen der radikalen antikatholischen Ideen aus dem Verkehr gezogen wurden. Neben seiner Predigt über Judas Iskariot predigte er über die „Kirche der Armen“, griff die Lehre vom gerechten Krieg an, glaubte an die Religionsfreiheit und an den Pluralismus. So wundert es nicht, daß viele seiner Ideen in die Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils aufgenommen wurden; er ist mithin also auch einer der geistigen Väter dieses Konzils.

P. Cantalamessa predigt über Judas Iskariot

Der Franziskaner und „Hofprediger“ P. Cantalamessa, der sich auch den charismatischen Segen und damit den bösen Geist über sich herabrufen ließ und durch einige andere Predigten sich als Abtrünniger offenbart hat, predigte am Karfreitag, dem 19. April 2014 u.a. folgendes:

„Doch dürfen wir nicht voreilig urteilen. Jesus hat Judas nie verlassen, und niemand weiß, wohin er gefallen ist, als er sich mit einem Strick um den Hals vom Baum stürzte: ob in die Hände Satans oder in die Arme Gottes. Wer kann schon sagen, was ihm in seinen letzten Lebensaugenblicken durch den Sinn gegangen ist? „Freund“ ist das letzte Wort, das Jesus im Getsemani zu ihm sagte; er kann es nicht vergessen haben, wie er auch Jesu Blick nicht vergessen haben kann.

Es stimmt zwar, daß Jesus von seinen Jüngern zum Vater sagte: „Keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens“ (Joh 17,12); doch hier spricht er, wie so viele andere Male, nicht in der Perspektive der Ewigkeit, sondern aus der Sicht der Welt. Auch das andere furchtbare Wort, das über Judas gesagt wird: „Weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre“ (Mk 14,21), bezieht sich auf die Ungeheuerlichkeit seiner Tat und muss nicht zwingend bedeuten, daß seine Seele in Ewigkeit verloren ist.“

Was seine Predigt widerlegt

Wir wollen an dieser Stelle nur den einen Satz anschauen:

‚Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre‘.

Lassen wir einen wahrhaft katholischen Dogmatiker den Sinn dieses Satzes erklären:

In seiner Dogmatik verwendet J.B. Heinrich gerade diesen Satz, um die Ewigkeit der Hölle zu beweisen und erklärt dementsprechend:

„Wenn Judas einmal aus der Hölle befreit zur ewigen Glückseligkeit, wenn auch erst nach Millionen von Jahren, gelangen würde, wäre es unendlich besser für ihn, geboren zu sein und auch gesündigt zu haben, als nie ins Dasein gekommen zu sein. Der Untergang, das Verderben, der Ausschluss vom Heil, der zweite Tod bedeuten einen definitiven Heilsverlust, wie dies schon der Wortlaut verlangt und wir früher eigens nachgewiesen haben“. (Quelle: J. B. Heinrich, Dogmatische Theologie, Verlag der Aschendorffschen Buchhandlung, Münster i. W. 1904, Zehnter Band, S. 484)

Urs von Balthasar gotteslästerliche Theologie über Judas Iskariot

Jedoch ist Jorge Bergoglio nicht der erste, der solche Gedanken über Judas Iskariot von sich gibt. Er formuliert nur die Lehre des Lieblings-Theologen von Joseph Ratzinger, des Schweizers Urs von Balthasar. Dieser war Mentor von Karol Wojtyla und Joseph Ratzinger. Beide unterstützten ebenfalls Baltahsars Lehre und hatten nur höchstes Lob für ihn übrig. Joseph Ratzinger gründete sogar die Casa Balthasar in Rom, um die häretischen Lehren von Ues von Baltahsar zu verbreiten, insbesondere an die Seminaristen.

Urs von Balthasar war ein früher Verteidiger des Verrats von Judas. Er konstruierte eine ganz neue Theologie, um Judas vor der ewigen Verdammnis zu retten. Wir geben die frevelhafte Theologie wieder, wie sie in dem Beitrag „What Is Behind Francis’Rehabilitation of Judas?“ aufgezeigt wird.

„Der Argumentation des Theologen folgend, war es Gott der Vater, der Christus verriet, indem er ihn einem grausamen Tod auslieferte. Der Vater tat also zuerst, was Judas später tat.“ Der Leser sieht sich, wenn er dieser Theologie folgt, gezwungen, von Balthasar zuzustimmen, daß entweder beide Verräter sind – Gottvater und Judas – oder keiner von beiden schuldig ist. Von Balthasar behauptet, daß Judas von Gott auserwählt wurde, um die Rolle seines Stellvertreters zu spielen. „Damit spricht der Theologe Judas frei, indem er ihn als einen Diener Gottes darstellt, der das Urteil des Vaters ausführte“

Von Balthasar stellte sich vor, „daß die Liebe Christi zu Judas, als Er am Kreuz hing, so groß war, daß Er wie „ein Wahnsinniger“ schrie, um seine Unangepasstheit gegenüber der Verdammnis des Verräters auszudrücken. Es ist schlimm genug, unseren Herrn als einen Verrückten darzustellen, aber anzunehmen, daß die letzten Worte Christi an den Vater in Seinem Todeskampf von Mitleid für Judas inspiriert waren, ist blasphemisch. Von Balthasar fährt fort, ein Bild von Judas zu malen, das nach unserer Sympathie ruft, mit dem Ziel, den gerechten Schrecken zu mindern, den wir für seinen Verrat haben sollten.“

Urs von Balthasar’s „Kirche der Verurteilten“

Von Balthasar hat aber nicht nur bloße Sympathie für Judas. Er schlägt eine „Kirche der Verurteilten“ vor. Er nennt sie „die von unserem Herrn am meisten bevorzugte Kirche“. „Christus ist sowohl mit dem bösen Dieb als auch mit Judas – den Verdammten und am meisten Verlassenen, wie Christus selbst – vereint und steigt mit ihnen in die Hölle hinab. Dann erlöste er alle Verdammten in der Hölle und steigt mit ihnen in den Himmel auf und lässt die Hölle leer.

Aber es gibt noch mehr. Von Balthasar glaubt, daß Judas durch seinen Verrat und seinen Selbstmord eine Rolle der Miterlösung spielte. Anstatt wie Christus sein Blut für die Menschen zu vergießen, entleert Judas seine Eingeweide.

Nach Balthasar muss Gott alle Menschen zum Heil führen – ob sie wollen oder nicht, wobei er damit zugleich suggeriert, daß letztlich doch alle gerettet werden wollen – und die Hölle muss leer sein, wenn Gott sich nicht sagen lassen wolle, er sei mit Seinem Heilswerk gescheitert.

Diese neuartige Lehre, die Urs von Balthasar sich ausgedacht hat, ist in die neue Theologie des sog. „Zweiten Vatikanischen Konzils“ eingeflossen. Sie wurde von Karol Wojtyla und Joseph Ratzinger gelobt und unterstützt. Jorge Bergoglio folgt nur dieser frevelhaften, blasphemischen Theologie.

Karol Wojtyla’s falsche „Andacht zur göttlichen Barmherzigkeit“

Gleichzeitig mit der gotteslästerlichen Theologie des Herrn von Balthasar haben unter anderem die gleichen Personen alles daran gesetzt, die falsche Andacht zur göttlichen Barmherzigkeit der Schwester Faustina Kowalska zu verbreiten.

Diese Andacht verleitet die Gläubigen dazu, zu glauben, daß sie weder gegen die schlechten Einflüsse der Welt, noch gegen die Versuchungen des Teufels, noch gegen die eigenen schlechten und bösen Leidenschaften als Folge der Erbsünde kämpfen müssen. Stattdessen bräuchten sie nur auf die göttliche Barmherzigkeit zu vertrauen. Dieses Vertrauen würde schon ausreichen, den Menschen zum ewigen Heil zu führen. (Schwester Faustinas Tagebucheinträge 699, 1074, 1485, 1578)

Diese Andacht ist eine Neuauflage der Häresie des Quietismus von Miguel de Molinos. Diese Häresie besagt, daß der Mensch nichts zu tun braucht, um gerettet zu werden, sondern sich ganz Gott anvertrauen muss, um die Gnade wirken zu lassen.

Verurteilung der falschen Andacht zur göttlichen Barmherzigkeit

Zweimal hat das Heilige Offizium Erklärungen gegen Sr. Faustina und die Andacht zur Göttlichen Barmherzigkeit abgegeben. Zusammen genommen verbieten diese Erklärungen des Heiligen Offiziums die Verbreitung der Werke und Andachten von Sr. Faustina, verbieten die Einführung des Sonntags der Göttlichen Barmherzigkeit (ein zentraler Grundsatz ihrer Andachten) und beauftragen einzelne Bischöfe, Bilder, die mit der Andacht in Verbindung gebracht werden, vorsichtig zu entfernen. Auch die Aufnahme ihrer Werke in den Index Librorum Prohibitorum bedeutet eine ausdrückliche Verurteilung.

Darüber hinaus stellte das erste Dekret des Heiligen Offiziums in dieser Angelegenheit (19. November 1958) fest, daß die Offenbarungen an Sr. Faustina nicht, wie von ihr behauptet, mit Sicherheit göttlichen Ursprungs sind. Deshalb untersagte das Heilige Offizium die Verbreitung der Verehrung der Göttlichen Barmherzigkeit auf der Grundlage der genannten Offenbarungen.

Am 6. März 1959 erfolgte eine Wiederholung der Verurteilung der falschen Verehrung der göttlichen Barmherzigkeit durch das Heilige Offizium. Denn die falschen Visionen von Schwester Faustina verbreiteten sich im Ungehorsam weiter aus, und so verbot das Hl. Offizium erneut den Gläubigen, ihre Bilder sowie die Schriften von Sr. Faustina zu verbreiten.

Die zwei Erklärungen des Heiligen Offiziums

Die beiden Erklärungen des Heiligen Offiziums lauten:

19. November 1958: Plenarsitzung des Heiligen Offiziums

1. Die übernatürliche Natur der Offenbarungen an Sr. Faustina ist nicht offensichtlich.

2. Es wird kein Fest der göttlichen Barmherzigkeit eingeführt.

3. Es ist verboten, Bilder und Schriften zu verbreiten, die diese Verehrung in der von Sr. Faustina empfangenen Form propagieren.

6. März 1959 Acta Apostolicae Sedis, Bd. 51 (1959), S. 271

1. Die Verbreitung von Bildern und Schriften, die die Verehrung der göttlichen Barmherzigkeit in der von derselben Sr. Faustina vorgeschlagenen Form propagieren, wurde verboten.

2. Es bleibt der Klugheit der Bischöfe überlassen, über die Beseitigung der genannten Bilder zu urteilen, die bereits zur öffentlichen Ehre ausgestellt sind.

Das Hl. Offizium verurteilt die Andacht zur göttlichen BArmherzigkeit von Faustina Kowalska

Screenshot: Acta Apostolicae Sedis, Bd. 51

Gründe für die Erklärungen des Heiligen Offiziums

Der grundlegende Einwand, den die Heilige Kongregation erhob, war der der Häresie der Apokatastasis, die aus einigen Passagen in Schwester Faustinas Tagebuch (in seiner ersten Übersetzung, herausgegeben von Sr. Saveria Olszamowska) hervorging, und aus diesem Grund wurde das Tagebuch in den Index der verbotenen Bücher aufgenommen.

Die häretische Apokatastasislehre des Origenes bedeutet die Möglichkeit einer Läuterung auch der Bösen und Dämonen im Jenseits bis zur völligen Apokatastasis. Damit war die kirchliche Lehre von der abschließenden Bedeutung des Todes und der Ewigkeit der Hölle geleugnet. Die origenistische Apokatastasislehre wurde daher mehrfach verurteilt, vor allem auf dem 5. allgemeinen Konzil zu Konstantinopel 553.

Ein weiterer Grund für die Ablehnung des Tagebuchs scheinen die zahlreichen Publikationen gewesen zu sein, die den Kult verbreiteten, indem sie die Texte falsch interpretierten oder sie den Bedürfnissen der Propagandisten anpassten und die theologischen Lehren über die göttliche Barmherzigkeit vernachlässigten.

Ein weiteres Problem scheint gewesen zu sein, daß diese Art der Verehrung der Göttlichen Barmherzigkeit ein Werk der polnischen Propaganda und eine als Religiosität getarnte Form des Nationalismus sei. Diese Deutung stand im Zusammenhang mit den Bildern, auf denen die beiden Strahlen weiß und rot erschienen, also die Farben der Polnischen Flagge.

Das Heilige Offizium spricht mit päpstlicher Autorität

Das Heilige Offizium war bis zu den Reformen, die aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil kamen, das offizielle Organ des Papstes, um sich zu lehrmäßigen Fragen zu äußern. Es trug das Gewicht der päpstlichen Autorität. Die Verurteilung des Heiligen Offiziums wirkt effektiv wie eine päpstliche Verurteilung. Ja, das Heilige Offizium sprach mit päpstlicher Autorität.

Damit ist hinreichend bewiesen, daß die falsche Andacht zur göttlichen Barmherzigkeit durch die Kirche verurteilt wurde.

Die Verurteilung blieb trotz der überwältigend positiven Sicht, die von Karol Wojtyla und seinen Mitprogressivisten präsentiert wurde, für mehr als 13 Jahre in Kraft, bis zum April 1978. Also lange nachdem das Heilige Offizium und der Index der Verbotenen Bücher aufgehört hatten zu existieren.

Karol Wojtyla arbeitete an der Aufhebung der Verurteilung

Der örtliche Episkopat wollte sich jedoch nicht den Weisungen Roms beugen und sträubte sich, die Verehrung aufzugeben. Insbesondere tat er dies wegen der Unterstützung des damaligen Erzbischofs von Krakau, Karol Wojtyla, der die Erzdiözese seit Januar 1964 regierte und von Oktober 1965 bis September 1967 die diözesane Phase des Heiligsprechungsprozesses von Schwester Faustina geleitet hatte.

Kardinal Ottaviani erlaubte zwar keine erneute Untersuchung des Falles von Schwester Faustina. Aber er erlaubte dem damaligen Erzbischof Karol Wojtyla, auf dessen eigenen Wunsch, eine Untersuchung zu leiten. 1965 erhielt er die Erlaubnis, Zeugnisse zu sammeln und einen weiteren Informationsprozess über ihr Leben zu eröffnen. Dies betraf jedoch nicht die Förderung eines Heiligsprechungsprozesses.

Der Erzbischof Wojtyla arbeitete dann daran, die Verurteilung aufzuheben. Als Johannes Paul II. hat er dann den Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit als offiziellen Festtag in der Liturgie des Novus Ordo eingeführt, Schwester Faustina selig gesprochen und später sogar zur Heiligen erklärt. Er bezeichnete ihre Verbreitung als „meine besondere Aufgabe“.

Die Andacht spiegelte in vielerlei Hinsicht eine theologische Sichtweise wider, die eng auf der Linie der eigenen progressivistischen Neigungen von Karol Wojtyla lag. Einer der unter ihm untersuchenden Priester ging so weit, die Andacht zur Göttlichen Barmherzigkeit als „zweite Taufe“ zu proklamieren. Es war dasselbe Team, das die Frage der Fehlübersetzungen als Ursache für die Verurteilung durch das Heilige Offizium aufbrachte.

Erst nachdem die Frage aufkam, ob die Verurteilung noch in Kraft sei, erklärte die Glaubenskongregation 1978 – in den letzten Monaten des Pontifikats Pauls VI. – die Zensur ihres Vorgängers (des Heiligen Offiziums) für ungültig und begründete dies mit der „Meinung vieler polnischer Ordinarien“ – also Wojtyla und seiner Adepten – sowie mit der vagen Ausrede „veränderter Umstände“.

Während also unter Pius XII. und Johannes XXIII. die Verehrung verurteilt wurde, wurde unter Paul VI. die Verurteilung aufgehoben.

Die falsche Andacht zur göttlichen Barmherzigkeit wird zur Hauptandacht der neuen Kirche erhoben

Es gibt einen Widerspruch zwischen der Lehre der Kirche vor diesen Verurteilungen und der Lehre nach ihnen.

Nach dem Räuberkonzil, auch genannt „Das Zweite Vatikanische Konzil“, gab es eine „Neue Theologie“. Die Folge war, daß das, was früher wahr war, jetzt falsch ist; und das, was früher falsch war, heute wahr ist. So war konsequenter Weise die falsche Andacht zur göttlichen Barmherzigkeit die geeignete Andacht einer neuen, aber falschen Theologie geworden. Durch die Heiligsprechung von Schwester Faustina und durch Förderung der falschen Andacht zur göttlichen Barmherzigkeit wurde die wahre Andacht zum heiligsten Herzen Jesu verdrängt. Schließlich hat Karol Wojtyla den Weißen Sonntag durch den Barmherzigkeits-Sonntag ersetzt.

Mit der gotteslästerlichen Theologie eines Urs von Balthasar und der falschen Andacht zur göttlichen Barmherzigkeit des moralfreien Karol Wojtyla konnte nun Jorge Bergoglio die absonderliche Theologie über den Verräter Judas als offizielle Lehre im Hausblatt vorstellen.

Die falsche Theologie der Barmherzigkeit führt zur Hölle

Der hl. Alfons Maria von Liguori hat in seiner Predigt zum Sonntag Quinquagesima über die vermessentliche Barmherzigkeit folgendes gesagt:

„Aber, sagst du, Gott ist ja barmherzig. Das ist eine andere gewöhnliche Täuschung, wodurch der Teufel die Sünder ermutigt, in einer Sünde fortzuleben. Ein frommer Schriftsteller sagt, die Barmherzigkeit Gottes schicke mehr Seelen in die Hölle, als Seine Gerechtigkeit. Das ist nämlich so zu verstehen, daß weil diese Verblendeten auf Gottes Barmherzigkeit vermessentlich vertrauen, sie fortfahren, zu sündigen, und auf solche Weise sich ins Verderben stürzen. Gott ist barmherzig! Das leugnet gewiß Niemand. Aber wie viele stürzt Er desungeachtet täglich jeden Tag in die Hölle! Gott ist barmherzig, aber Er ist zugleich gerecht, und deshalb ist Er genötigt, den zu bestrafen, die ihn beleidigt.

Gott übt freilich Barmherzigkeit an den Sündern, aber nur an jenen Sündern, welche, nachdem sie Ihn beleidigt haben, dies bitter bereuen, und welche Furcht haben, Ihn von neuem zu beleidigen. Er ist barmherzig denen, die Ihn fürchten (Luk. 1, 50), lehr uns die göttliche Mutter. Aber an denen, welche Seine Barmherzigkeit missbrauchen, um Ihn nur noch mehr zu verachten, übt er Seine Gerechtigkeit…

Der heilige Augustinus sagt, daß, wer mit dem Gedanken eine Sünde begeht, dieselbe später bereuen zu wollen, kein Bußfertiger, sondern ein Spötter des Herrn sei. Der heilige Paulus lehrt uns aber, daß Gott sich nicht verspotten lasse: Täuschet euch nicht, Gott läßt seiner nicht spotten. Gal. 6, 7. Wir würden aber Seiner spotten, wenn wir Ihn beleidigten, wie es uns gefällt und so lange es uns beleibt, und dennoch meinten, später in den Himmel einzugehen.“ (Quelle: Hl. Alfons von Liguori, Gesammelte Predigten, 1842, Vierzehnte Predigt, Von den Täuschungen des Sünders, S.138)

Warum rehabilitiert Jorge Bergoglio den Verräter Judas?

Es ist die Frucht der falschen Barmherzigkeit, die durch Schwester Faustyna’s Tagebuch in die Kirche eingedrungen war. Karol Wojtyla förderte die falsche Verehrung von Schwester Faustyna und verdrängte die Verehrung des heiligsten Herzens Jesu durch diese. Den Gipfel der Pervertierung der falschen Barmherzigkeit wird in der Verehrung des Verräters Judas Iskariot sichtbar.

Einige Gnostiker wie die Kainiten machten einen Ehren-Rettungsversuch für Judas und erklärten ihn des Lobes würdig, weil er aus Eifer für das Heil der Welt Jesum verraten habe.

Nun versuchen erneut Ketzer, Judas Iskariot zu rehabilitieren. Warum dies? Wir haben oben gesehen, daß bereits eine neue Theologie her musste, um diesen Schritt zu legitimieren. Aber es gibt wohl einen ganz nüchternen Grund für die Rehabilitierung von Judas.

Die Ketzer der neuen Kirche, der Judas-Kirche, haben die Kirche Christi verraten und „getötet“, haben Christi Lehre und den wahren Glauben der katholischen Kirche zerstört. Die Verräter haben ihre Seele bereits getötet, also in gewissem Sinne bereits Selbstmord betrieben. Sie tolerieren oder fördern bzw. praktizieren selber ungezügelte Leidenschaften wie Judas Iskariot, Perversitäten und Morallosigkeit. Da ist es für sie mehr als notwendig, Judas Iskariot zu rehabilitieren, um selbst rehabilitiert zu sein. Wer den Verräter Jesu und seine Taten einschließlich seinen Selbstmord verteidigt, der kann ohne Gewissensbisse auch seine eigenen ruchlosen Taten verteidigen. Falls es bei ihnen überhaupt noch Gewissensbisse geben sollte.

Und so meinen sie, mit ihrem falschen Glauben an die Barmherzigkeit Gottes der Hölle – falls sie noch an diese glauben sollten – entgehen zu können.

Was das Konzil von Trient über die Verräterei des Judas als Gotteswerk sagt

Das Konzil von Trient hat bereits die neue Theologie des Urs von Balthasar mit dem Anathem versehen:

„Can. 6. Wenn Jemand sagt, es stehe nicht in der Macht des Menschen, seine Wege böse zu machen, sondern die bösen Werke ebenso wie die guten vollbringe Gott, nicht allein zulassungsweise, sondern auch wirklich und persönlich, so daß die Verräterei des Judas nicht minder Sein eigenes Werk sei, als die Berufung des Paulus: der sei ausgeschlossen.“ (Sechste Sitzung. Die Lehre von der Rechtfertigung)

Und im Römischen Katechismus nach dem Beschluss des Konzils von Trient heißt es im siebenten Hauptstück über das Sakrament der Priesterweihe, daß die Mietlinge „selbst vom Priestertum keine andere Frucht erlangen, als Judas aus dem apostolischen Amt, das ihm ewiges Verderben gebracht hat.“

Was die Heilige Schrift über Judas Iskariot sagt

Es war aber der Satan in Judas gefahren, der Iskariot genannt wurde und einer von den Zwölfen war, und er ging hin und beredete sich mit den Hohenpriestern und Hauptleuten, wie er ihnen Jesus überliefern wollte…“ (Lk. 22, 3-4)

Der Sohn des Menschen geht zwar hin, wie von ihm geschrieben steht: aber wehe jenem Menschen, durch welchen der Menschensohn verraten wird: es wäre ihm besser, wenn jener Mensch nicht geboren wäre! (Mk. 14, 21)

Der Menschensohn geht zwar hin, wie von ihm geschrieben ist; weh aber jenem Menschen, durch welchen der Menschensohn verraten wird: besser wäre es ihm, wenn derselbe Mensch nicht geboren wäre. (Matth. 26, 24)

Kommentar von Allioli:

Es liegt zwar im ewigen Ratschluss Gottes, und die Propheten haben es vorher gesagt (Ps. 21 und 39; Isa. 53), daß ich eines gewaltsamen Todes sterben muss; aber darum ist der, welcher mich überliefert, nicht entschuldigt: es wird ihn schreckliches Unglück treffen. Die böse Tat liegt als etwas Geschehenes im Weltplan, aber sie hört darum nicht auf, ein Werk der Freiheit zu sein.

Judas Iskariot Sohn des Verderbens

Das hohepriesterliche Gebet Jesu: „Die du mir gegeben hast, habe ich bewahrt, und keiner von ihnen ist verloren als nur der Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt würde. (Joh. 17, 12)

„In diesem seinem Abschiedsgebet sagt Jesus von seinen zwölf Aposteln: ‚Keiner von ihnen ging verloren (apöleto), außer dem Sohn des Verderbens (ho hyiös tes apolefas)‘ (Joh. 17,12). Das griechische Wort ‚apöllymai‘ steht im Neuen Testament aber regelmäßig zur Bezeichnung des ewigen Untergangs (vgl. z.B. 1. Kor 1,18: ‚denen die verlorengehen – tois … apollymenois‘).“ (Quelle: Der Fall des Judas Iskariot)

Anmerkung Schuster/Holzammer:

„Sohn des Verderbens“ heißt Judas, weil er sich dem sittlichen und dadurch auch dem ewigen Verderben ganz hingegeben hat. Er musste zu Grunde gehen, weil die Schrift es vorhersagte (Ps. 40, 10), aber sie hatte es nur vorhergesagt, weil Judas durch seinen freien Willen zu Grunde gehen wollte. Weit entfernt aber, daß er dadurch die Erfüllung des göttlichen Erlösungs-Ratschlusses aufgehalten hätte, musste er selbst dazu beitragen und zugleich die Allwissenheit Gottes verherrlichen, der diesen Verrat so viele Jahrhunderte vorhergesagt hatte. (Schuster, Handbuch der Biblischen Geschichte, Bd. 2, S. 478)

Jesus antwortete ihnen: „Habe ich nicht euch Zwölfe auserwählt, und einer von euch ist ein Teufel?“ Er redete aber von Judas Iskariot, Simons Sohn: denn dieser verriet ihn hernach, da er doch einer aus den Zwölfen war. (Joh 7, 71 u. 72)

Kommentar von Franz Allioli:

Du antwortest im Namen der Zwölf, als ob Alle an mich wahrhaft glaubten und mir treu wären; aber wisset, obwohl ich euch Zwölfe zu meinen vertrautesten Jüngern gewählt habe, ist dich einer von euch ungläubig, weil untreu und mein Verräter.

Der würdige Ort des Sohnes der Verderbens ist die Hölle

Apostelgeschichte Kap. 1:

Da stellten sie zwei vor, Joseph, genannt Barsabas, mit dem Zunamen der Gerechte, und Matthias. Und sie beteten und sprachen: Herr, du Herzenskündiger Aller, zeige an, welchen von diesen Beiden du erwählt hast, die Stelle dieses Dienstes und des Apostelamtes zu empfangen, von welcher Judas entwichen ist, um hinzugehen an seinen Ort. (Apostelgesch. 1, 23-25)

Kommentar Allioli:

An einen seiner würdigen Ort, die Hölle. Eine andere Stelle hatte der Heiland ihm angewiesen, eine andere sich Judas selbst gewählt.

Die Apostel haben durchaus gewußt, was mit Judas geschehen war, denn indem „er kopfüber stürzte, barst er mitten entzwei, und alle seine Eingeweide traten heraus“ (Apg 1,18). Diesen Tatbestand deuteten die Zeitgenossen unzweifelhaft als Gottesgericht.

Der „Sohn des Verderbens“ bei dem Hl. Paulus und in der Geheimen Offenbarung:

2. Thess. 3: „…denn zuvor muss der Abfall kommen und offenbar werden der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens.“

Offb. 20, 9-10: …und der Teufel (…) ward geworfen in den Feuer- und Schwefelpfuhl, wo auch das Tier und der falsche Prophet gequält werden Tag und Nacht in alle Ewigkeit.

Der „Sohn des Verderbens“ findet sich 2. Thessalonicher-Brief (Vers 3); dort wird er für den Antichristen gebraucht. Für den „Sohn des Verderbens“ ist der gemäße Ort laut Offb. 20, 10 der „See von brennendem Schwefel“, in dem er „Tag und Nacht“ wird gequält werden „in alle Ewigkeit“.

Was die Theologen über Judas Iskariot sagen

So heißt es im Handbuch der Biblischen Geschichte von Schuster und Holzammer:

„Bei ernstem Nachdenken hätte Judas allerdings von vornherein sich überzeugen können, daß sein Verrat notwendig zum gewaltsamen Tode Jesu führen müsse. Kannte er doch den unversöhnlichen, blutgierigen Haß der Hohenpriester, in deren Hände er Jesus überliefern wollte, und hatte ja Jesus oft und bestimmt genug prophezeit, daß er sich für unser Heil dem gewaltsamen Tode nicht entziehen werde.

Es erging aber dem Judas ähnlich, wie es von unseren Stammeltern an bis heute zahllosen Sündern und Verbrechern ergangen ist: Die Leidenschaft machte ihn gegen jede ruhige Erwägung und gegen die Regungen seines Gewissens blind und taub. Erst, als seine Leidenschaft befriedigt war, und er nun die schrecklichen Folgen seiner schändlichen Tat vor Augen sah, kam er wieder zur Besinnung; jetzt ließ sich sein Gewissen mit um so furchtbarerer Stimme vernehmen; der Teufel aber, der seiner Leidenschaft geschmeichelt, ihm die Sache bisher als nicht so schrecklich dargestellt, zeigte sie ihm nun in so furchtbarer Gestalt, daß er an der Gnade Gottes verzweifelte wie Kain.“ (Quelle: Jesus wird erneut vor den Hohen Rat geführt)

Was das Kirchenlexikon über Judas Iskariot sagt

Das Kirchenlexikon von Wetzer und Welte sagt uns über Judas Iskariot Folgendes:

Daß Judas bei Planung und Ausführung des Verrates allen Glauben verloren hatte, ist unzweifelhaft; die eben zitierte Stelle sagt uns aber, daß schon viel früher dieser Verlust des Glaubens bei ihm eingetreten sei.

Er glaubt nicht, geht aber auch nicht weg von Jesus, an welchen ihn nichts mehr bindet als das Geld. Jesus entfernt ihn nicht mit Gewalt aus dem Apostelkreis, aber er weist hin auf den Teufel in diesem Kreis. Von da an ist in Judas die Wurzel des Glaubens abgestorben, und infolge dessen ist notwendig von da an das Zusammenleben des Jüngers mit Jesu nur noch Eine große Heuchelei.

Dieser Jünger hat, ehe er den Verrat vollbrachte, unzählige Mal den Herrn in seinem Herzen verraten; er kann den heimlichen Gang zu den Hohepriestern ohne Herzklopfen machen, denn sein Fuß ist gewohnt, auf Schleichwegen zu wandeln; er spielt seine Rolle am Abendmahl so meisterlich, daß kein Jünger in ihm den Verräter vermutet, denn er hat in langer Übung alle Künste der Heuchelei sic angeeignet und jede Muskel und Miene seines Gesichts in deren Dienst eingelernt; schamlos tritt er auf Jesus zu und bringt schlangengleich ihm mit dem Kuss die Todeswunde bei, –

er kann es, denn er hat seit langer Zeit vor dem Herrn den Unschuldigen gespielt und sein Auge daran gewöhnt, dem des Meisters mit dem Blick der Unbefangenheit und Hingabe zu begegnen.

So erschient der Verrat mit seiner empörenden Falschheit und Heuchelei nur als die letzte und reifste Ausgeburt seines Heuchlerlebens. Am Schluß dieser psychologischen Betrachtung aber muss man mit den Evangelisten ins Reich des Dämonischen weisen, aus welchem als aus seinem tiefsten Grund der Gedanke des Verrates aufstieg, und aus welchem allein die nicht mehr menschliche Kraft der Bosheit stammen konnte, welche zur Durchführung desselben nötig war. (Quelle: Warum Judas Iskariot zum Verräter wurde)

Was katholische Prediger über Judas Iskariot sagen

Der Jesuit Georg Patiss: „Der himmlische Vater hat Christum nicht unmittelbar selbst geopfert, und ihm auch nicht befohlen, sich selbst das Leiden und den Tod anzutun; auch hat dies Christus nicht getan: sondern es wurde von Seite des himmlischen Vaters und von Seite Christi nur der Bosheit der Hölle und der Menschen nicht gewehrt, und deren Werk nicht verhindert; und zu dessen Verhinderung lag weder für den himmlischen Vater oder für Christus eine verpflichtende Ursache, noch für die feindlichen Gewalten ein Recht vor.“ (Quelle: Warum Gott die Bosheit zum Guten benutzt)

Der Jesuit Moritz Meschler: „Was fehlte der Reue von Judas Iskariot noch? Etwas sehr Wichtiges und Wesentliches, nämlich die Hoffnung, das Vertrauen und die Liebe. Er sah nur die Größe und Schrecklichkeit seiner Missetat und nicht die Möglichkeit der Verzeihung und verzweifelte wie einst Kain.

Welch ein Beispiel und welch entsetzliche Lehre! Ein Apostel endet als Selbstmörder, als Ankläger und Bestrafer seiner Untat. Braucht es denn mehr, um uns zu belehren, wie verhängnisvoll es ist, seinen bösen Leidenschaften nicht zu widerstehen? Ist nicht jede Leidenschaft ein Satan, der uns zeitlich und ewig unglücklich machen kann? – Indessen hätte auch die Leidenschaft und ihre bittere Frucht, die Sünde, ihn nicht verderben können, wenn er nur nicht verzweifelt wäre und das Vertrauen nicht verloren hätte.“ (Quelle: Das Ende des Judas Iskariot durch Selbstmord)

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