Historie

Niederträchtige Verleumdungen gegen Pius XII.

 Niederträchtige Verleumdungen gegen Pius XII. werden erneut in die Welt gesetzt

Im Zuge der hysterischen Forderungen nach Umbenennungen von Straßennamen hat ein „Antisemitismusbeauftragter“ gefordert, die nach Pius XII. benannte „Pacelliallee“ in Berlin-Dahlem in „Golda Meir-Allee“ umzubenennen. Dies berichtete die Epoch Times am 12. September, dem Festtag Mariä Namen.
Wie Wikipedia weiß, erhielt die Allee, die vorher Cecilienallee hieß, auf Veranlassung von Ernst Reuter 1949 den Namen Pacelliallee. Eugenio Pacelli war von 1920 bis 1929 apostolischer Nuntius für die Weimarer Republik.

Als Grund für eine Umbenennung der Allee gibt der Beauftragte die angeblich umstrittene Rolle des edlen Papstes während des zweiten Weltkrieges an. Dabei wird er unter anderem von zwei Historikern unterstützt.

Obwohl historisch die Anklage falsch ist, insbesondere daß der Papst wissentlich zum Holocaust geschwiegen habe, wird sie nun wieder aufgewärmt.

Wann die Verleumdungen gegen Pius XII. begannen

pius xii with stoleBildquelle: wikimedia

Papst Pius XII. war ein sehr beliebter Papst, selbst bei Andersgläubigen und auch bei den Juden. Denn die Juden wußten damals noch, was der Papst für sie im zweiten Weltkrieg getan hatte. Dabei stützen wir uns auf Materialien, die der jüdische Historiker Pinchas E. Lapide in seinem Buch „Rom und die Juden“ zusammengetragen hat.

Doch der protestantische Schriftsteller Rolf Hochhuth ließ es sich nicht nehmen, den Stellvertreter Christi in seinem Theaterstück „Der Stellvertreter“ zu verleumden. Was bewegte ihn, dieses üble Machwerk zu schreiben und 1961 beim Rowohlt-Verlag zu veröffentlichen?
Die West-Berliner Uraufführung dieses Machwerkes fand dann am 20. Februar 1963 statt. Der Regisseur war der Kommunist Erwin Piscator, der aus einer kalvinistischen Familie stammte.

Ion Mihai Pacepas, ein ehemaliger General des kommunistischen rumänischen Geheimdienstes Securitate, behauptete, daß Hochhuth für das Theaterstück auf Materialien des sowjetischen Geheimdienstes KGB zurückgegriffen habe. Auch habe er im Auftrag von Geheimdiensten der Ostblockstaaten gearbeitet. Dies wies natürlich Hochhuth zurück. Denn ansonsten wäre sein „Stellvertreter“-Stück auch bei den Nicht-Katholiken in Misskredit geraten. So aber hat die Welt das Stück gefeiert, wodurch sie sich selber von aller Schuld reinwaschen konnten.

Die moralische Überheblichkeit des Herrn Hochhuth gipfelte schließlich in einem ungeheuerlichen Urteil, den er in einem Interview mit dem Spiegel vom 26. Mai 2007 über Pius XII. von sich gab: „Er war ein satanischer Feigling.“

Und die Historiker Reitzenstein und Balke behaupten entgegen der historischen Wahrheit, Pius XII. „habe die Deportation von Juden in Italien unkommentiert geschehen lassen.“

Lügen sie bewusst oder … ?

Da gilt das inzwischen geflügelte Wort etwas abgewandelt: Lügen sie bewusst oder haben sie bewusst nicht recherchiert?

Zu den Verleumdungen und Lügen, ob sie von Herrn Hochhuth oder von zweifelhaften Historikern stammen, kann ein Katholik nicht schweigen. Bereits 1963 gab es von katholischer Seite heftigen Protest, wie der Spiegel damals berichtete.

Bei Wikipedia unter dem Stichwort Pius XII. hätten die Historiker nachlesen können, was der Papst für die Rettung der Juden getan hat. Auch wenn Wikipedia in den Beiträgen zur Katholischen Kirche mehr als voreingenommen ist.

War Eugenio Pacelli ein Antisemit?

Bevor Eugenio Pacelli Papst wurde, war er von April 2017 bis Juni 1920 Nuntius für die apostolische Nuntiatur in München. Als am 29. April 1919 die Nuntiatur in München von Anhängern der Münchner Räterepublik besetzt wurde, wurde Pacelli mit dem Revolver bedroht. Sein Dienstwagen wurde beschlagnahmt. Nach etlichen Protesten wurde der Dienstwagen einige Tage später beschädigt zurückgegeben. Es ist bekannt, daß die Revolutionäre auch aus jüdischen Kreisen kamen. So zum Beispiel der Revolutionär und KPD-Mitglied Eugen Leviné, der die Aktion zu verantworten hatte. Dies verheimlicht auch Wikipedia nicht.

Obwohl der Historiker Michael Feldkamp betont, daß die von Zeitgenossen bewunderte persönliche Bescheidenheit, Geduld und Zurückhaltung Pacellis glaubwürdiger ist als der Versuch, den späteren Papst bereits in den ersten Jahren seines Münchner Aufenthaltes als frühen Antisemiten entlarven zu wollen, wird an dem Antisemitismus-Vorwurf festgehalten. Dabei unterstreicht der Historiker seine Aussage mit Pacellis Intervention zugunsten der jüdischen Gemeinde von München, das Einfuhrverbot dringend benötigter Palmwedel für das Laubhüttenfest aus Italien – auch entgegen kanonischem Recht – zu umgehen.

Es ist deshalb absurd, Pius XII. als Antisemiten zu bezeichnen oder ihn des Antisemitismus zu bezichtigen.

Am 22. Juni 1920 hat Pius XI. Eugenio Pacelli zum Nuntius für die Weimarer Republik ernannt. Mit Besorgnis beobachtete er seit März 1923 antikatholische Tendenzen rechtsgerichteter Protestanten, die die Jesuiten und Juden als gemeinsame Feinde des Deutschtums ansahen und bekämpften, und warnte deshalb vor ökumenischer Annäherung. Nachdem er den Hitler-Ludendorff-Putsch vom 8./9. November 1923 in München miterlebte, berichtete er dem Vatikan direkt davon und hob dessen antikatholischen Charakter hervor. Im Mai 1924 nannte er den Nationalsozialismus die „vielleicht gefährlichste Häresie unserer Zeit“.

Eine wichtige Erklärung von Pius XII.

Als im August 1944 eine Gruppe römischer Juden gekommen waren, um für ihre Rettung zu danken,  gab Papst Pius XII. folgende Erklärung ab: „Seit Jahrhunderten sind die Juden ungerecht behandelt und verachtet worden. Es ist Zeit, daß sie mit Gerechtigkeit und Menschlichkeit behandelt werden. Gott will es, und die Kirche will es. Der heilige Paulus sagt uns, daß die Juden unsere Brüder sind. Sie sollten als Freunde willkommen geheißen werden.“ (Pinchas E. Lapide, Rom und die Juden, S. 93)

Das Reichskonkordat

Zu dem Kritikpunkt bezüglich des Konkordates sei wieder aus Wikipedia zitiert:

„Der Apostolische Nuntius im Deutschen Reich, Eugenio Pacelli (der spätere Papst Pius XII.), konnte auf Länderebene Konkordate mit Bayern (1924), Preußen (1929) und Baden (1932) schließen. Auf der Reichsebene scheiterten die Verhandlungen jedoch aus verschiedenen Gründen: Mit den instabilen Reichsregierungen der Weimarer Republik waren einerseits nur schwer längere Verhandlungen zu führen, andererseits weigerten sich alle Regierungen konstant, in der Frage der Konfessionsschulen, des Religionsunterrichts, der Anerkennung ausschließlich kirchlicher Trauungen ‚in Fällen sittlichen Notstandes‘ und der finanziellen Leistungen des Staates an die Kirche nach Artikel 138 der WRV den Forderungen der Kurie entgegenzukommen.“ (Wikipedia Stichwort Reichskonkordat)

Das Reichskonkordat von 1933 war ein staatskirchenrechtlicher und völkerrechtlicher Vertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Deutschen Reich. Dieser Vertrag kam erst 1933 zustande. Der Grund lag darin, daß die verantwortlichen Politiker der Weimarer Republik unfähig waren, einen Vertrag mit dem Heiligen Stuhl abzuschließen.

In dem Beitrag von Wikipedia sind auch die wesentlichen Vereinbarungen des Konkordates genannt, die sich so zusammenfassen lassen:

Die 34 Artikel des Reichskonkordats erkannten die Kirche als Körperschaft des öffentlichen Rechts an. Sie schützten ihre Aufgaben in Seelsorge, Erziehungswesen, im kulturellen und karitativen Bereich. Andererseits wurde die kirchliche Tätigkeit auf kulturelle, religiöse und karitative Zwecke beschränkt. Geistlichen war jede politische Tätigkeit untersagt.

Die Bedeutung des Konkordates lag damit darin, die Katholiken in Deutschland zu schützen und nicht darin Hitler aufzuwerten.

Denn Eugenio Pacelli war verstimmt darüber, daß das Zentrum dem Ermächtigungsgesetz zugestimmt hatte und die Bischöfe vier Tage später die Verurteilung des Nationalsozialismus zurückgenommen hatten. (katholisch.de)

Wer waren eigentlich die Verantwortlichen für den Aufstieg Adolf Hitlers?

Wenn in der internationalen Politik Ungerechtigkeiten auftreten, hat dies mit Sicherheit böse Folgen. Hätten deshalb die europäischen Mächte eine andere Politik gegenüber Deutschland eingeschlagen, wäre Hitler niemals an die Macht gelangt. Pius XII. sagte in seiner Weihnachtsansprache 1941:

„So lehrt die Geschichte, daß Friedensverträge, die in einem Geist und unter Bedingungen abgeschlossen wurden, die im Widerspruch stehen zu den sittlichen Grundsätzen wie auch zu einer richtigen politischen Weisheit, nur ein trauriges und kurzes Leben hatten.“

Eine aufschlussreiche Antwort findet wir in dem Video: Winston Churchill: Was wir Deutschen über den Ex-Premier Großbritanniens wissen müssen.

Einen Massenmord an den Juden hätte es dann sehr wahrscheinlich nicht gegeben.

Denn in dem folgenden Video zeigt Thorsten Schulte mit klaren Beweisen, wie vor allem Großbritannien das Hitlerregime unterstützte.

Video: Großbritannien unterstützte Hitler

Welche Staaten und ihre Präsidenten haben übrigens 1933 die diplomatischen Beziehungen zum Deutschen Reich abgebrochen? Nachdem diese mit der Appeasement-Politik und dem Münchner Abkommen Hitler diplomatisch und politisch aufwerteten, sollten sich Historiker mit einer wichtigen Frage beschäftigen. Warum haben die Alliierten nichts getan gegen die Massenmorde an den Juden, z. B. die Bahnstrecken nach Auschwitz bombardiert und zerstört?

Pinchas E. Lapide beschreibt und beklagt die Untätigkeit der Staatsmänner wie auch des Roten Kreuzes und kommt zu folgendem Schluss: „Vor diesem Hintergrund der Verhärtung und der Gleichgültigkeit gegen den Völkermord muss die katholische Bemühung innerhalb des von den Nationalsozialisten gequälten Europa beurteilt werden.

Auf der einen Seite Staatsmänner, Diplomaten und Generäle, die sich weigerten, Juden zu retten, um „Peinlichkeiten“ oder „Komplikationen“ zu vermeiden, auf der anderen Bauern, Priester, Hausfrauen, Nonnen und Arbeiter, die unbewaffnet der gewaltigsten Machtmaschine der modernen Zeit Trotz boten, um 800.000 Juden zu retten.“ (S. 197)

Welches Wissen hatte Pius XII. über den Massenmord an den Juden?

Die Verleumder des Papstes behaupten immer wieder, daß Pius XII. von den Massenmorden von Anfang an gewußt habe. Aber auch in dieser Frage wären die zwei Historiker und Herr Klein bei Wikipedia fündig geworden. So steht in dem Wikipedia-Artikel:

„Übereinstimmend bezeugen die privilegierten Geheimarchivforscher (Vatikan) Pierre Blet, Robert Graham und Peter Gumpel SJ, daß der Heilige Stuhl während des Krieges über keine gesicherten Informationen zum NS-Genozid am europäischen Judentum verfügt habe.

Auch der Historiker José Sánchez rät in seiner Studie: ‚Pius XII. und der Holocaust‘ zur Vorsicht bei der Beurteilung des vatikanischen Kenntnisstandes über das Ausmaß der Ermordung von Juden. Die Informationsquellen des Heiligen Stuhles seien nicht gut gewesen. Auch habe man nach den Erfahrungen im Ersten Weltkrieg allen Grund gehabt, sehr vorsichtig zu sein bei der Beurteilung von Gräuelnachrichten.“ (*)

Die Nationalsozialisten haben die Weihnachtsansprachen von Pius XII. genau verfolgt. Und so kommentierte der Sicherheitsdienst des Reichsführers SS die Weihnachtsansprache 1942 folgendermaßen:

„… eine einzige Attacke gegen alles, für das wir einstehen. Der Papst sagt, dass Gott alle Völker und Rassen gleichwertig ansieht. Hier spricht er deutlich zugunsten der Juden… Er beschuldigt das deutsche Volk, Ungerechtigkeiten gegenüber den Juden zu begehen, und macht sich zum Sprecher der jüdischen Kriegsverbrecher.“

(*) Was hätten die Medien und Koryphäen des Besserwissertums wohl geschrieben, wenn ihnen in damaliger Zeit gesagt worden wäre, daß Hitler die Juden massenweise in Konzentrationslagern morden läßt. Sie hätten wegen der Unfassbarkeit dieses Planes diese Behauptung als Verschwörungstheorie verunglimpft. So wie sie heute Personen, die behaupten, daß Kinder entführt und für Rituale missbraucht werden, als Verschwörungstheoriker verdammen.

Pius XII.: Jeder muss seine eigenen Taten vor Gott verantworten

Pius XII. in einem vertraulichen Gespräch im Jahr 1940:
„Es komme, was da mag, schloss er mit ruhiger Bestimmtheit, und wenn sie mich eines Tages verhaften und in ein Konzentrationslager bringen, jeder muss seine eigenen Taten einmal vor Gott verantworten.“

Graf Ciano, Mussolinis Außenminister, bestätigte diesen Mut: „Pius ist eher bereit, sich in ein Konzentrationslager deportieren zu lassen, als daß er gegen sein Gewissen handelt.“ Und Anfang Februar 1944 erklärte der Papst dem Kardinalskollegium: „Was auch geschehen mag, Wir werden den Heiligen Stuhl und Unser geliebtes Rom gewiß nicht verlassen.“

Am 13. Mai 1940 sagte Pius XII. zu Dino Alfieri, der ihn bat, in seinen Äußerungen vorsichtiger zu sein: „Wir haben Uns damals (in München, zur Zeit der Räterepublik) nicht gefürchtet, als Gewehre auf Uns gerichtet wurde, Wir werden uns das zweite Mal noch weniger fürchten… Wir müssten feurige Worte gegen die Abscheulichkeiten in Polen sprechen, und das einzige, was Uns zurück hält, ist das Wissen, daß Worte das Schicksal dieser Unglücklichen nur verschlimmern können.“

Nach eingehender Gewissenserforschung kam Pius XII. zu folgendem Schluss: „Vielleicht hätte mir ein feierlicher Protest das Lob der zivilisierten Welt eingetragen, aber er hätte den armen Juden eine noch unerbittlichere Verfolgung gebracht als die, die sie jetzt zu leiden haben.“ Don Pizzo Scavizzi, ein italienischer Feldgeistlicher, berichtet, daß Pius XII. dies zu ihm gesagt habe. (S. 223)

Wenn Pius XII. nicht geschwiegen hätte

Der edle Papst wird von seinen Feinden wegen seines „Schweigens“ angeklagt. Aber glauben diese Ankläger wirklich, daß ein flammender Protest gegen den Massenmord, ein offener Appell an das menschliche Gewissen, das Pius hätte verkünden müssen, die Zahl der Todesopfer an Juden durch Hitlers Massenmorde aufgehalten oder verringert hätte. Wie naiv muss man sein oder die Realität für die außergewöhnliche historische Situation verloren haben, um den Papst wegen des Schweigens anzuklagen.

Pinchas E. Lapide bemerkt, daß Pius XII. in allen seinen sechs Botschaften die Juden ausdrücklich erwähnt oder sie in unverkennbaren Bezeichnungen benannt hat. Hitler und seine Anhänger war ihrer Ideologie gemäß taub für alle Appelle des Papstes. Pius wußte denn auch, daß jede seiner öffentlichen Äußerungen auf Hitlers Schreibtisch landete. Und dies nur wenige Stunden, nachdem Pius dies getan hatte. (S. 231)

Am Weihnachtstag 1940 äußerte Pius XII. öffentlich „seine Freude darüber, daß er einer großen Zahl von Flüchtlingen, besonders Nichtariern, habe helfen können“. Am 29. Juni 1941 sprach Pius von „Leiden und bitteren Qualen, die aus Rücksicht auf jene, die sie erdulden, nicht einmal in allen ihren schmerzlichen und erschütternden Einzelheiten enthüllt werden dürfen.“ (S. 229)

Die Wirkungslosigkeit päpstlicher Proteste

Pius XI. hatte 48 anti-nationalsozialistische Diatriben, Predigten, Ansprachen und Enzykliken zwischen 1930 und 1939 verfaßt. Doch welche Wirkung hatten diese auf das ständige Wachstum und Konsolidierung der Tyrannei? Viele Male erklärte der Papst öffentlich und mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, daß „Nationalsozialismus und Christentum unvereinbar“ seien, daß „ein guter Katholik dem Götzen des Rassismus nicht dienen“ könne. Hatte die Enzyklika „Mit brennender Sorge“ irgendetwas Entscheidendes im Deutschen Reich bewirken können? Andere katholische Proteste waren ebenfalls wirkungslos. Die Judenrazzien in Frankreich, die in der Schweizer Kirchenzeitung detailliert und mit Kommentar veröffentlicht wurden, gingen trotz der Proteste von Kardinälen und anderen Kirchenführern weiter.

Viele Beispiele lassen sich anführen, die belegen, daß die Versuche, durch Rundfunk die Gräueltaten der Nationalsozialisten bekannt zu machen, dazu führten, das die Repressionen noch zunahmen. Die öffentlichen Aufrufe schadeten gerade den Menschen, denen sie helfen wollten.

Proteste von Pius XII. führten zu weiteren unbarmherzigen Verfolgungen

Nach dem Krieg erklärte der Sprecher von Radio Vatikan: „Wir waren völlig am Ende, denn das Dilemma war furchtbar: Der Gedanke an die Opfer, die mit ihrem Leben für die Meldungen zahlten, die wir ausstrahlten, machte ihre Veröffentlichung ganz unmöglich. Am Ende wurden diese Sendungen aufgegeben.“ Trotzdem brachte Radio Vatikan z. B. am 26. Februar 1943 die Feststellung: „Die Kirche erkennt Regime nicht an, die auf Zwangsarbeit, auf der Entwurzelung der Bevölkerungen, auf Einzel- oder Kollektiv-Deportationen beruhen.“ (Lapide, Rom und die Juden, S. 224)

Dr. Józef L. Lichten, ein polnischer Jude und Leiter der Interkulturellen Abteilung der Antiverleumdungsliga von Bnei-Brith, schrieb 1963: „Der Papst äußerte sich nicht schärfer gegen die Judenverfolgungen der Nationalsozialisten, weil alles, was er gesagt hätte, die Lage für die Juden noch verschlimmern musste.“ (S. 225) Dies war das Jahr, in dem der Kommunist Piscator das Machwerk von Hochhuth öffentlich aufgeführt hatte.

Der unvoreingenommene Leser weiß also: Den öffentlichen Protesten konnte unverzüglich unbarmherzige Vergeltung folgen. Und das dies auch in zahlreichem Maße geschah, zeigt Lapide auch in seinem Buch. Aus diesen Erfahrungen heraus hat es der Papst vorgezogen, zu schweigen und stattdessen zu handeln.

Noch etwas gibt Lapide zu bedenken: Mussolini oder Hitler hätten weiter nichts zu tun brauchen als den Osservatore Romano in Italien zu verbieten. Und Radio Vatikan den Strom sperren – wenn nötig mitten in der Sendung. Und die faschistische Regierung hat beide Maßnahmen erwogen, wie Paul Duclos in seinem Buch ‚Der Vatikan und der Zweite Weltkrieg‘ bestätigt.

Das Testament von Pius XII.

Pinchas E. Lapide weiß im Gegensatz zu dem „Antisemitismus“-Beauftragten: Kein Mensch auf Erden kann für sich in Anspruch nehmen, er habe alles getan, was er hätte tun sollen oder können. „Wie die meisten von uns tat Pius alles, was er für möglich hielt, und war sich dabei bis zum Ende seiner eigenen Mängel klar bewußt.“

In seinem Testament, das er 1958 veröffentlichte, schreibt Pius XII.:

„Sei mir gnädig, o Gott, nach Deiner Barmherzigkeit! Diese Worte sprach ich aus, als ich mit Zittern meine Wahl zum höchsten Priester annahm, und war mit wohl bewußt, daß ich das Amt weder verdiente noch der Aufgabe gewachsen war. Mit noch mehr Grund wiederhole ich sie nun, da die Erkenntnis meiner Mängel, Versäumnisse und Fehler … während einer so ernsten Epoche mir meine Unzulänglichkeit und Unwürdigkeit deutlich zu Bewusstsein gebracht haben. Demütig bitte ich all jene um Verzeihung, die ich vielleicht verletzt, beleidigt oder denen ich Ärgernis gegeben habe.“

Und Lapide bemerkt zu diesen Worten: „Klingt das wie der letzte Wille eines Selbstgerechten? Oder wie der eines Mannes, der sich nicht genügend bemüht hat?“ (S. 249)

Wahrlich, dieser Papst trägt mit Recht den Titel „Pastor angelicus“.

Mitschuld der Juden der freien Welt

Pinchas E. Lapide schreibt in seinem Buch an die Juden:

„… sollten wir nicht, ehe wir auf andere Steine werfen, weil sie versagt hätten, unser Fleisch und Blut zu retten, unsere eigenen, jüdischen Herzen erforschen? ‚Falls Grund für Beschuldigungen besteht, dann sollten sie gegen die Juden der freien Welt wegen ihres Verhaltens während der Jahre des Entsetzens gerichtet werden; wir alle – die Leiter und die Mitglieder der Gemeinde – haben die Prüfung nicht bestanden; als einer der Männer die sich mit der Rettung und der Verteidigung der jüdischen Rechte in der Zeit des Gemetzels beschäftigt haben, stehe ich heute Abend hier und bekenne: Wir haben alle versagt‘, sagte Dr. Nahum Goldmann, der Präsident des Jüdischen Weltkongresses und der Zionistischen Weltorganisation in diesem Zusammenhang.“ (S. 206)

Jüdische Persönlichkeiten anerkannten die Hilfe von Pius XII.

Im Folgenden wollen wir eine kleine Auswahl von jüdischen Stimmen als Zeitdokument wiedergeben. Sie sind dem Buch von Pinchas E. Lapide „Rom und die Juden“ entnommen und können als authentische Ansichten jüdischer Persönlichkeiten betrachtet werden. Lapide ist als Jude der katholischen Kirche nicht wohl gesonnen, hat aber in diesem Buch in Kapitel 3 auf fast 100 Seiten detailliert dokumentiert, was Pius XII. für die Juden getan hat.

Golda Meir, damalige Außenministerin

Golda Meir, damalige Außenministerin von Israel, telegrafierte am Todestag Pius XII. an den Vatikan: „Wir nehmen an der Trauer der Menschheit über das Hinscheiden Seiner Heiligkeit des Papstes Pius XII. teil. In einer von Kriegen und Uneinigkeit bedrückten Welt vertrat er die höchsten Ideale des Friedens und Mitleids. Als in dem Jahrzehnt des Nationalsozialistischen Terrors unser Volk ein schreckliches Martyrium überkam, hat sich die Stimme des Papstes für die Opfer erhoben. Das Leben unserer Zeit wurde von einer Stimme bereichert, die über Lärm der täglichen Streitigkeiten hinweg deutlich die großen sittlichen Wahrheiten aussprach. Wir betrauern einen großen Diener des Friedens.“

Ben-Zwi, Präsident von Israel

„Als Präsident Ben-Zwi von Israel von dem traurigen Ereignis erfuhr, forderte er … den israelischen Botschafter in Rom auf, Kardinal Tisserant, dem Dekan des Heiligen Kollegiums, sein Beileid auszusprechen… Kondolenzbotschaften, die die Gefühle vieler durch die Vermittlung von Pius XII. vor dem Tod oder der Folter geretteter jüdischer Flüchtlinge wiedergaben, wurden auch von den Oberrabbinern von Israel an den Vatikan gesandt“, lesen wir in einer amtlichen israelitischen Veröffentlichung.

Der Redakteur des Jewish Chronicle schrieb am 10. Oktober 1958: „Anhänger aller Glaubensbekenntnisse werden sich erinnern, wie Pius XII. die Verantwortung seines hohen Amtes mit Mut und Frömmigkeit auf sich nahm. Gegenüber den ungeheuerlichen Grausamkeiten des Nationalsozialismus, Faschismus und Kommunismus verkündete er wiederholt die Tugenden der Menschlichkeit und des Mitleids… Diese Einstellung fand ihren praktischen Ausdruck während der nationalsozialistischen Besetzung Roms… als viele hundert flüchtende Juden Zuflucht vor dem Gemetzel der Nationalsozialisten im Vatikan fanden. Eines solchen Handelns wird man stets gedenken.“

Weitere jüdische Stimmen zum edlen Verhalten von Pius XII.

Selbst Wikipedia bemerkt, daß von jüdischer Seite das Verhalten von Pius XII. anerkannt wurde:

„Das Volk von Israel wird nie vergessen, was Seine Heiligkeit für unsere unglücklichen Brüder und Schwestern in dieser höchst tragischen Stunde unserer Geschichte tut. Das ist ein lebendiges Zeugnis der göttlichen Vorsehung in dieser Welt. – Isaak HaLevy Herzog.“

„Ähnliche Gefühle drückten sich in den Äußerungen aus, mit denen andere Juden dem Verstorbenen Ehre erwiesen: Rabbiner Dr. Israel Goldstein; Mitglieder des Zionistischen Exekutivausschusses; die ‚Jewish Agency‘; eine große Anzahl von Rabbinern, Schriftsteller und anderen jüdischen Persönlichkeiten wie auch der größte Teil der israelischen Presse, in der mehrere Leser in offenen Briefen vorschlugen, es solle ein „Papst-Pius-XII.-Wald“ auf den Hügeln von Judäa gepflanzt werden, ‚um die menschlichen Dienste passend zu verewigen, die der verstorbene Papst der europäischen Judenheit erwiesen‘ habe.“ (Rom und die Juden, S. 204/205)

Albert Einstein sagte Ende 1940: „Nur die katholische Kirche protestierte gegen den Angriff Hitlers auf die Freiheit. Bis dahin war ich nicht an der Kirche interessiert, doch heute empfinde ich große Bewunderung für die Kirche, die als einzige den Mut hatte, für geistige Wahrheit und sittliche Freiheit zu kämpfen.“ (S. 229/230)

Dankbarkeit gegenüber Pius XII. wäre angebrachter und wünschenswert

Lapide erinnert die Leser daran, daß der Name „Jude“ Dankbarkeit bezeichnet; denn er kommt von dem hebräischen Namen Jehudah, den Lea ihrem Sohn gab (Gen. 29, 35). „Wir Juden sind ein dankbares Volk“, schreibt Lapide. „Doch keinem Papst der Geschichte haben die Juden herzlicher gedankt als Pius XII., der ihren Brüdern in der Not geholfen oder sie gerettet hat.“ (S. 205)

Auch die heutigen jüdischen Kritiker von Pius XII. täten gut daran, ihrem Namen als Juden alle Ehre zu machen. Denn statt den Namen von Pius XII. in den Dreck zu ziehen ist es besser Dankbarkeit zu zeigen. Denn Pius XII. hat mehr für die Rettung der Juden getan als jeder andere der damaligen Zeit.

Update v. 28. September 2020:

Inzwischen gibt es eine Initiative zur Erhaltung der Pacelli-Allee in Berlin Dahlem: Wir protestieren entschieden gegen den Vorschlag, die Pacelli-Allee in Berlin Dahlem umzubenennen. – Dort kann jeder die Petition unterschreiben.

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