Historie

Menschenopfer und Götzendienst in Mexiko

Menschenopfer und Götzendienst in Mexiko: Eine Abbildung von Quetzalcoatl, dem aztekischen Gott

Menschenopfer und Götzendienst in Mexiko bei den Azteken

Der Standard schrieb im Jahre 2018 unter dem Titel „Neue grausige Erkenntnisse über Opferkult der Azteken„, daß die von den spanischen Konquistadoren beschriebenen Menschenopfer der Azteken nicht übertrieben waren, sondern der Wirklichkeit entsprachen. Denn solche Berichte wurden von ungläubigen Historikern als übertriebene Gräuelpropaganda kritisiert, wie der Standard selber schreibt. Im Jahre 2015 stießen also Archäologen in Mexiko-Stadt auf Überreste eines riesigen Schädelgestells. Und die weiteren Untersuchungen haben die Berichte über Menschenopfer und Götzendienst in Mexiko mit ihrem Opferkult bestätigt.

Menschenopfer und Götzendienst

Die Götzen der Mexikaner waren Statuen von der gewöhnlichen Menschengröße und aus einer Masse geformt, die aus den Körnern aller vegetabilischen Nahrungsmittel des Landes bestand, und mit dem Herzblut von Menschen zusammen geknetet war. Sie saßen auf einer Art von Thron, hatten ein Schild und ein Schwert in den Händen und waren in turmartigen Kapellen auf den Spitzen der Tempel aufgestellt. An jedem Fest wurde diesen Götzen eine Menge von Männern, Frauen und Kindern geopfert. Die Unglücklichen, welche dazu bestimmt waren, wurden festlich aufgeputzt und mit großer Feierlichkeit und Freudenbezeigungen durch alle Straßen geführt, Feste und Tänze angestellt und den armen Schlachtopfern alle mögliche Ehre bezeigt.

Der Mensch wurde dann vor dem Götzenbild auf den Rücken gelegt und Hände und Füße fest gebunden. Dann schlitzte der Oberpriester mit einem steinernen Messer, das so scharf wie Stahl schnitt, die Brust auf, riss ihm das noch warme und zuckende Herz heraus und reichte es dem Opferpriester dar. Dieser beschmierte mit dem Blut desselben das Maul des Götzen und spritzte einige Tropfen gegen die Sonne. Dann wurde das Herz verbrannt und die Asche als kostbare Reliquie aufbewahrt.

Übrigens hatten diese Völker in den Figuren, die sie als Götter verehrten, den Teufel selbst vor Augen, welcher in diese Götzenbilder fuhr, aus ihnen heraus mit ihnen sprach und ihnen Befehl gab, Menschenopfer anzustellen und ihm Menschenherzen darzubringen, indem solches seine einzige Speise sei. Der Eifer des Volkes ging hierin so weit, daß viele sich freiwillig zu Opfern anboten sowie sie sich aus Andacht Schnitte in die Ohren, Schenkel und arme machten, und das Blut, das sich aus diesen Wunden ergoss, gleichfalls den Götzen opferten. (Siehe die Denkwürdigkeiten des Hauptmanns Bernal Diaz del Castillo, übersetzt von Rehfues, Bonn 1838) – aus: Alban Stolz, Spanisches für die gebildete Welt, 1898, S. 139

Bernal Diaz del Castillo berichtet:

Von dem Opfer-Gräuel und den unnatürlichen Lüsten der Indianer von Neu-Spanien

wie wir solche unter ihnen abgeschafft, und die heilige Lehre des Christentums bei ihnen eingeführt haben.

Nachdem ich unsre glorreichen Eroberungstaten geschildert, muss ich auch der heilsamen Folgen erwähnen, welche solche für Gottes und Sr. Majestät Dienst gehabt haben. Sie sind mit dem Leben der Meisten meiner Waffenbrüder erkauft worden; denn nur wenige hatten das Glück der Gefangenschaft und dem Opfertod unter den Indianern zu entrinnen.

Über die Menschenopfer

Ich fange bei den Menschenopfern an, die nebst andern Abscheulichkeiten in allen Ländern und Gegenden, die wir eroberten, geherrscht haben. Nach einer Berechnung, welche die Franziskaner – Brüder, die, nach dem Pater von Olmedo, zuerst nach Neu-Spanien gekommen sind: indem die Dominikaner – Mönche, die jedoch auch fromme und gelehrte Männer waren, erst vierthalb Jahre später anlangten; nach einer Berechnung der Franziskaner – Brüder, sage ich, wurden in Mexiko allein und in einigen Ortschaften um den See herum jedes Jahr über zweitausend fünfhundert Menschen von verschiedenem Alter den Götzen geopfert *).

Anmerkung:

*) Diese Angabe zeugt mehr, als alles Andre vielleicht, für die Besonnenheit und Wahrhaftigkeit, und selbst für die Bildung des alten Soldaten. Der Ungebildete ist wenigstens geneigt, in solchen Dingen sich nicht an die niedrigen Zahlen zu halten, und hier durfte immer noch etwas auf den Abscheu des Europäers und Christen vor einer, in seinen Augen so barbarischen und unnatürlichen, Sitte gerechnet werden. Die Übertreibungen, welche sich andre Geschichtsschreiber in diesem Punkt erlaubt haben, gehen in der Tat sehr weit.

Über die Anzahl der Menschenopfer

Da nun dieselben Gräuel im übrigen Lande Statt fanden, so kommt fürs Ganze eine noch weit höhere Zahl heraus. Auch waren diese Menschen-Opfer nicht die einzigen Abscheulichkeiten, welche verübt wurden. Ich würde aber kaum fertig werden, wenn ich in alles Einzelne eingehen wollte. Nur was ich mit meinen Augen gesehen, und mit meinen Ohren gehört, will ich berichten.

Gomara ist noch mäßig, indem er meint, daß im Umfang von Cortes Eroberungen jährlich 20,000 Menschen, ja nach Andern, sogar 50,000 durch Menschenopfer umgekommen seien, und Herrera-, ein amtlicher Geschichtsschreiber, dem alle Materialien der spanischen Regierung zu Gebot standen, entblödet sich sogar nicht, zu berichten, daß manchmal 5000 bis 20,000 Menschen an Einem Tag in Mexico und der Umgegend geschlachtet worden seien. (Dec. II. lib. Il. E: 16.)

Man darf nicht übersehen, daß sich Bernal Diaz bei seiner Angabe auf die Franziskaner – Mönche bezogen hat, welche durch ihre große Tätigkeit in den Bekehrungs – Arbeiten am meisten mit den Einwohnern in Verkehr kamen, und bei denen gewiß keine Versuchung denkbar ist, daß sie die Opfer einer Barbarei zu gering angegeben, gegen die ihre ersten, verdienstollen Bemühungen gerichtet sein mussten. – A. d. d. H.

Was mit den Schlachtopfern geschah

Den Götzen pflegte man die Stirnen, die Ohren, die Zungen, die Lippen, die Brust, die Arme und die Füße der unglücklichen Schlacht-Opfer darzubringen. In einigen Provinzen fand auch die Beschneidung Statt, welche mit scharfen Messern von Feuer-Stein verrichtet wurde. Ihre verfluchten Opfer – Tempel hießen Cues, und waren in so großer Anzahl, wie die Kirchen, Kapellen und Einsiedeleien in Spanien. Jede Ortschaft war damit versehen, und diese höllischen Gebäude waren mit abscheulichen Götzen und teuflischen Figuren angefüllt.

Außerdem hatte noch jeder Indianer und jede Indianerin zwei Altäre, den einen neben der Schlafstätte, und den andern neben der Haustüre; in denselben waren viele hölzerne Kisten, welche sie Petacas nannten, und in denen sie die großen und kleinen Götzenbilder, die Opfermesser und die Bücher von Baum-Rinden-Papier (Amatl), die den Kalender und die Landes-Chroniken enthielten, aufbewahrten.

Abscheuliche Laster und Sitten

Die Meisten, besonders in den Küsten-Gegenden und in den heißen Landstrichen, waren überdies der Sodomiterei *) ergeben; dermaßen, daß sogar Männer in Weiber-Kleidern herumgingen, und aus diesen Lüsten ein abscheuliches und teuflisches Gewerbe machten.

Anmerkung:

*) Mit diesem Wort bezeichnet unser ehrlicher Kriegsmann ein Laster, das von Natur und Gesetz noch höher verpönt ist, als die Sodomiterei, und wovon man glücklicher Weise in dem größten Teil von Europa gar keinen Begriff hat. – A. d. d. H.

Das Menschenfleisch verzehrte man, wie wir das Fleisch unsrer Haustiere, und in allen Ortschaften gab es große, hölzerne Kefichte, (= Käfige) in denen Männer, Weiber und Kinder für die Opfer und die Opfer – Mahlzeiten gemästet wurden, Desgleichen opferten die Indianer und fraßen alle Kriegs – Gefangenen auf. Söhne trieben mit ihren Müttern, Väter mit ihren Töchtern, Brüder mit ihren Schwestern, und Oheime mit ihren Nichten die fleischliche Lust.

Dem Laster der Trunkenheit waren sie auf eine Weise ergeben, daß es kaum stark genug geschildert werden kann, und in der Provinz Panuco fanden wir sogar die, gewiß überall sonst unerhörte, abscheuliche Sitte, daß sich die Leute den Wein ihres Landes vermittelst Röhren auf einem Wege beibrachten, auf dem wir unsre Klistiere nehmen. Jeder legte sich so viele Weiber bei, als er nur wollte, und dergleichen Laster und Gräuel gingen noch eine Menge unter ihnen im Schwange.

Mit dem Christentum kam ein gesittetes Leben

Von allen dergleichen Abscheulichkeiten haben wir alten Eroberungsmänner, welche der Krieg, die Schlachten und die zahllosen andern Fährlichkeiten verschont, diese blinden Heiden mit Gottes Hilfe abgebracht. Durch uns sind sie an ein gesittetes Leben gewöhnt, und ist die heilige Lehre unter ihnen eingeführt worden. Wir machten mit allem diesem den glücklichen Anfang, und erst nach zwei Jahren und drüber, als wir das Land erobert, und Zucht und Ordnung und gute Sitte in denselben begründet hatten, kamen einige fromme Brüder vom heiligen Franziskus mit ihrem guten Beispiel und ihren heilbringenden Lehren, und drei oder vier Jahre später die tugendsamen Mönche von dem Dominikaner – Orden, welche das angefangene christliche Werk weiter führten und vollendeten.

Die erste Arbeit ist aber, nächst Gott, durch uns, die wir das Land entdeckt und erobert haben, und durch die barmherzigen Brüder, welche bei uns waren, geschehen, und uns und ihnen gebührt aller Ruhm und Lohn für den ersten Samen des Christentums, der unter diesen heidnischen Völkern ausgestreut wurde. Denn ist nur einmal ein guter Grund gelegt, so sind Fortgang und Ende auch gewiß des Preises würdig; diesen Anfang aber haben wir gemacht, und so ist Alles zu gutem Fortgang, und segensreichem Ende gekommen!

Quelle: Denkwürdigkeiten des Hauptmanns Bernal Diaz del Castillo über die Eroberung von Neu-Spanien, Vierter Band, 1838, S. 259 – S. 261

Wie notwendig war es da, daß die Himmelskönigin Maria als Unsere Liebe Frau von Guadalupe persönlich dem Indio erschien. Wie viele Indios haben sich durch die wundersame Erscheinung endlich bekehrt!

Tags: Heidentum

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