Der politische Größenwahn Polens gegenüber Russland im Ukraine-Konflikt
Noch ist Polen nicht verloren – oder doch? So haben wir im letzten Beitrag über Polen gefragt. Die Geschichte Polens hat uns gezeigt, daß es trotz seines eigenen Unglücks durch die drei Teilungen und das grausame Abschlachten durch seine Feinde nicht gewillt war, Gnade gegenüber anderen Ethnien walten zu lassen. Sondern es führte Krieg gegen seine Nachbarn, um Polen wieder zu einer großmächtigen Nation zu machen. Der übertriebene Nationalstolz und die militärischen Ambitionen haben dann dazu geführt, daß es selber wieder unter zwei Tyrannen – Hitler und Stalin – leiden musste. Wenn wir die militärischen Ambitionen Polens im Zusammenhang mit dem Krieg um die Ukraine betrachten, müssen wir die Frage stellen: Lernt Polen aus seiner Vergangenheit?
Polen, obwohl damals ein katholisches Land, hat bis heute wohl nicht begriffen, daß sein Leiden in der Vergangenheit Züchtigungen Gottes waren. Der Grund für diese Züchtungen sind die Verfehlungen, die Polen als katholisches Land begangen hat. Hier sei auf den Beitrag über Spanien verwiesen. Spanien als katholisches Land wurde ehemals auch wegen seiner Verfehlungen von Gott streng gezüchtigt. Es sei auch erinnert an Frankreich, das von Gott gestraft wurde mit Beginn der Französischen Revolution.
Hat Polen aus seiner Geschichte gelernt?
Polen scheint in seiner Geschichte immer einen ständigen Irrweg gegangen zu sein. Es hat sich sozusagen immer konsequent auf die falsche Seite der Geschichte gestellt. Und letztendlich hatte es immer das Nachsehen. Nun scheint Polen wieder die falsche Seite der Geschichte gewählt zu haben. Denn es träumt tatsächlich davon, im Schatten der NATO wieder eine Großmacht in Europa zu werden. Mit historischer Nostalgie lassen sich aber die Zeiten der Jagellonen nicht wieder herbeisehnen.
Auch sollte Polen seine stolze Militärgeschichte, die Tore von Wien, Krojanty und Monte Casino beiseite lassen. Die ruhmvollen Zeiten, da sie Johann III. Sobieski als König hatten, sind unwiderruflich vorbei. Heute scheint die Warschauer Regierung, wie Declan Hayes es beschreibt, wie ein moderner Don Quijote zur Rettung der Ukraine herbeizueilen. “Warschaus Problem ist, wie das von Don Quijote, daß sie alle bellen und nicht beißen.“ Doch diese Art der Politik ist brandgefährlich. Es wäre für Polen tatsächlich besser, es mit vernünftiger Realpolitik zu versuchen. Denn viel Zeit haben sie nicht mehr.
Declan Hayes bringt es auf den Punkt, wenn er schreibt:
„Polen muss aufhören, kindische Wutanfälle zu haben, sich von den Geldgebern der NATO distanzieren und überlegen, was das Beste für Polen ist, und nicht, was die Gewinne von Boeing, General Dynamics, General Electric, Honeywell, Huntington, Lockheed Martin, Northrop, Raytheon und Textron steigert.“
„Die Polen sollten nicht für Zelensky, von der Leyen, Soros, Vanguard oder Black Rock sterben. Wenn die Polen sterben müssen, dann sollten sie sterben, wie die Polen vor ihnen gestorben sind, für alles, was gut ist, für Polen und nicht für die Oligarchen der NATO.“ (Quelle: Polen macht mobil)
Polen wird wie in seiner geschichtlichen Vergangenheit auch heute von den Großmächten verlassen bleiben
„Selbst Geschichtsforschung auf lediglich dilettantischem Niveau enthüllt, daß die Polen ein ums andere Mal von westlichen Bündnispartnern im Stich gelassen wurden. Die prominentesten sind die Franzosen und Briten, die sich sogar vertraglich gegenüber Warschau verpflichtet hatten, Beistand zu leisten im Falle, daß Hitler-Deutschland angreifen würde. Auf Beistand warteten die Polen ab 1939 vergebens. Die Befreiung kam dann doch aus dem Osten. In dieser Rolle des „hoffenden Partners“ finden sich aber polnische Eliten gerne und immer wieder, darauf zählend, daß der kommende Beistandsfall eine glückliche Ausnahme darstellen wird. Nur so kann man sich den jetzigen tollkühnen Warschauer Drang nach Krieg mit den Nachbarn erklären.“ (Quelle: Der Fall Nord-Stream Europas nächster Krieg auf Warschaus Kappe)
Polen sollte deshalb nicht meinen, daß es Hilfe von den USA, der NATO oder EU bei Gefahr erhalten wird. Würde Polen wirklich militärischen Beistand erhalten, falls Russland militärische Maßnahmen gegen Polen ergreifen sollte oder müsste? Allen Beteiligten ist klar, daß es dann zu einem nuklearen Schlagabtausch zwischen den beiden Großmächten Russland und USA kommen wird. Lohnt sich dies, nur weil polnische Hasardeure ihre eigenen Großmacht-Ambitionen durchsetzen wollen?
Die polnische Regierung erweckt mit ihrer Politik den Eindruck, es auf den Ausbruch eines großen Krieges in Europa anzulegen, wenn sie sogar eine direkte Konfrontation mit den russischen Streitkräften sucht.
Die USA hat der polnischen Regierung deshalb klargemacht, daß Polen alleine natürlich machen kann, was es will. Aber in einem solchen Fall kann es nicht auf den Beistand der NATO zählen. Ein Zusammenstoß mit russischen Truppen, wie Polen es hätte, wäre kein russischer Angriff auf Polen.
Parallelen der heutigen Politik Polens zur Politik vor der 1. Teilung (1792)
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Die Verteilung der Religionszugehörigkeit in der Ukraine
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Der aufmerksame Leser wird die Parallelen zwischen der Vorgeschichte zur Auslöschung der polnischen Nation durch die drei Teilungen und der heutigen Politik bemerken. Damals war es der innerpolitische Umgang mit den Protestanten (Dissidenten), die die Zarin Katharina II. sich zunutze gemacht hatte, um sich Polen einzuverleiben. Heute ist es Polens Umgang mit den Ukrainern, der Polen in eine gefährliche Schieflage bringt.
In Danzig wurde ein öffentlicher Platz offiziell zu Ehren des „heldenhaften Mariupol“ benannt. Die Verehrung der „Helden von Mariupol“, d. h. der Banditen aus Asow, ist ein Beispiel für die fortschreitende Nazifizierung des politischen Bewusstseins im heutigen Polen. Es erscheinen immer mehr Bücher, die bedauern, daß Polen sich nicht auf die Seite Hitlers gestellt hat.
Das polnische Außenministerium hat nicht angemessen auf das skandalöse Interview von Botschafter Andrij Melnyk reagiert. Dieser hat das Wolhynien-Massaker, bei dem fast 200.000 Polen von den Banderisten getötet wurden, in Frage gestellt und sogar gelobt.
Die staatlichen Behörden ordneten in diesem Jahr an, keine Feierlichkeiten zum Jahrestag der Massaker zu veranstalten. In der Nacht zum 11. Juli 1943, dem „Blutsonntag“, wurden 99 polnische Dörfer in Wolhynien mit der Parole „Tod den Polen“ überfallen.
Polonisierung der Ukraine oder Banderisierung Polens?
Das Denkmal zum Gedenken an die Opfer des banderitischen Völkermords, das die örtliche Regierung in einem kleinen Dorf in den Karpaten nahe der ukrainischen Grenze aufstellen wollte, wurde zensiert. Elemente wie die Figur eines von einer Mistgabel der Banderiten durchbohrten Jungen und die Köpfe von auf Zäune geschlagenen Kindern wurden entfernt.
„In der gegenwärtigen geopolitischen Situation sollte man nicht zu diesen Ereignissen zurückkehren“ – wiederholt die polnische Regierung, aber die Verbrechen der UPA sahen gerade so extrem grausam aus.
Alle Überbleibsel des Kampfes der polnischen Partisanen gegen die ukrainischen Hitler-Kollaborateure werden mit aller Gewalt aus dem öffentlichen Raum entfernt. Nicht nur die ukrainische Minderheit in Polen und die neuen Einwanderer, sondern auch viele polnische Politiker fordern zum Beispiel eine Änderung des Straßennamens zu Ehren des legendären Majors Stanisław Basaj, „Luchs“. Dieser war während des Zweiten Weltkriegs ein Held des Kampfes gegen die deutschen und ukrainischen Nazis. 1945 hat ihn die UPA ermordet.
Viele Polen fragen sich also: Ist das noch Polen oder schon die Nazi-Ukraine?
Diese Beispiele zeigen die Beschleunigung der Vorbereitungen für die Gründung der polnisch-westukrainischen Föderation. Die Polen sollen den Kult von Stepan Bandera (1909 bis 1959) akzeptieren. Bandera war Führer der ukrainischen Nazi-Organisation Ukrainischer Nationalisten. Er war zudem Hitlers Kollaborateur, verantwortlich für Völkermord und Massenmord an Juden, Polen und ukrainischen Gegnern.
„Um nach Lemberg zurückkehren zu können, muss Polen also zumindest ein bisschen banderaisch werden, wird den Polen erklärt. Das Problem ist, daß in einem solchen Szenario nicht die ehemaligen Ostgebiete zu Polen zurückkehren würden, sondern Polen sich dem Nazi-Bandera-Reich anschließen würde…“ (Quelle: GlobalResearch Nazification of Poland?)
Russophobie und Ukrainisierung Polens
„Die Russophobie der Regierungspartei ist nicht nur pathologisch, sondern auch politisch eigennützig, da sie in der gesamten Gesellschaft aggressiv propagiert wird, um davon abzulenken, daß die PiS ihre konservativ-nationalistischen Grundsätze verrät, indem sie Millionen von Ukrainern aufnimmt, die auf Kosten der Polen selbst als Menschen erster Klasse behandelt werden. Diese radikale liberal-globalistische Politik der buchstäblichen Ukrainisierung von Polens weitgehend monoethnischer Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg wird von dem Hintergedanken angetrieben, diese Expat-Gemeinschaft zur Ausweitung des polnischen Einflusses in der Ukraine (oder dem, was nach dem Ende des Konflikts noch davon übrig ist) zu nutzen, könnte sie aber auf Dauer Milliarden von Dollar pro Jahr kosten.
Die massive polnische Militärhilfe für Kiew ergänzt daher die ebenso massive sozioökonomische Hilfe, die Polen den Millionen von Ukrainern gewährt, die es auf seinem Territorium aufgenommen hat, um eine ukrainisch orientierte Innen- und Außenpolitik zu schaffen, die auf eine faktische Verschmelzung dieser beiden Länder hinausläuft, so wie es kurzzeitig geschah, als Polen Kiew während des polnisch-sowjetischen Krieges für ein paar Monate besetzte.“ (Quelle: Wie erklärt sich Polens massive Militärhilfe für Kiew)
Wie Polen die Ukraine schlucken möchte
Mehr als alle anderen unterstützt die polnische Regierung Zelensky und die Ukraine. Dies geschieht zum einen durch die Aufnahme einer großen Zahl von ukrainischen Flüchtlingen. Zum anderen ist es Warschaus ständige Forderung, mehr Waffen in die Ukraine zu pumpen. Natürlich will Warschau dafür auch eine Gegenleistung. Trotz aller hehren Solidaritäts-Bekundungen ist die Solidarität nicht kostenlos. Warschau wird im Gegenzug die ukrainische Souveränität einfordern. Ein großer Teil der Westukraine soll dem polnischen Staatsgebiet zugeschlagen werden.
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Karte der ukrainischen Teilung nach Kiwa
Die Idee scheint zu sein, daß polnische Truppen unter dem Deckmantel von Friedenstruppen die Westukraine besetzen würden, um die Russen fernzuhalten. Die Truppen bleiben dann einfach, während die Überreste der Ukraine wieder in eine polnische Provinz übergehen.
Karte: Sprachen in der Ukraine
Peter Haisenko schreibt in seinem Artikel „Polen will die Ukraine aufteilen“, daß der polnische Plan ziemlich genau der Verteilung der verschiedenen Sprachen, die mehrheitlich dort gesprochen werden, folgt. Diese polnische Position ist jedoch kein Hirngespinst. „Der ehemalige Abgeordnete des ukrainischen Parlaments Werchowna Rada, Ilja Kiwa, hat auf Telegram eine mutmaßliche Karte der ukrainischen Teilung gepostet, die im polnischen Fernsehsender TVP1 gezeigt wurde. Kiwa betonte, dies zeige die Bereitschaft des Westens, die Grenzen der ehemaligen Sowjetrepublik zu ändern.“
Warum eine Eingliederung der Westukraine in den Staat Polen schwierig wird
Dieser Plan der Warschauer kann nicht funktionieren. Er muss letztendlich scheitern.
Peter Haisenko schreibt:
„Was allerdings nicht funktionieren kann, ist der Anspruch Polens auf die Westukraine. Gerade dort leben die ukrainischen Nationalisten, die einen tiefen Hass auf alles Polnische seit 100 Jahren in sich tragen. Nicht ohne Grund. Sie haben niemals vergessen, was Warschau ihren Landsleuten zwischen den großen Kriegen angetan hat. Auf der anderen Seite aber haben auch die Polen nicht vergessen, daß diese ukrainischen Nationalisten 1945 noch schnell 60.000 Polen massakriert haben. So kann ich nur lachen, wenn heute von einer ukrainisch-polnischen Freundschaft schwadroniert wird. Die gibt es nicht und gab es nie.“
„Der Griff Polens auf die Westukraine kann nicht funktionieren. Aber die polnische Großmannssucht macht hier nicht halt. Schon sind in Warschau Stimmen zu hören, die Anspruch auf Ostpreußen/Königsberg anmelden. Das aber gehört zu Russland und wie das laufen sollte, muss außerhalb polnischer Träume unverständlich bleiben. Auf der anderen Seite aber ist die polnische Einschätzung der Lage realistisch. Die ukrainische Armee wird in Kürze zusammenbrechen und dann wird das große Schachern beginnen und dabei will sich Polen eben ein Stück vom Kuchen abschneiden. So, wie es sich schon nach dem Einmarsch Hitlers in der Tschechoslowakei Teile derselben einverleibt hatte.“
Tatsächlich zündelt Polen in unverantwortlicher Weise. Nicht nur ist es der größte Antreiber bei Russland-Sanktionen. Es fordert außerdem einen NATO-Einsatz in der Ukraine. Die polnische Regierung hat zudem etwas in der Geschichte einmaliges getan. Polen hat nicht nur den größten Teil der russischen Diplomaten ausgewiesen. Es hat die Konten der russischen Botschaft in Polen eingefroren. Dieser feindliche Akt verstößt gegen alle internationalen Abkommen zum Schutz und zum Status von Diplomaten und diplomatischen Vertretungen. (Quelle: Der Amokläufer: Die brandgefährliche Politik Polens)
Die brandgefährliche Politik Polens
Am 9. Mai wurde der Botschafter der Russischen Föderation in Polen, Sergej Andrejew, während eines Besuchs auf einem sowjetischen Kriegsfriedhof in Warschau von ukrainischen Aktivisten mit roter Farbe übergossen. Iryna Zemlana, die persönlich für den Anschlag verantwortlich war, wurde von der Polizei nicht festgenommen und konnte zudem aus Warschau fliehen.
Diese ungeheuerliche Tat, die strafrechtlich hätte verfolgt werden müssen, wurde vom polnischen Innenminister Mariusz Kamiński auf Twitter sogar milde gelobt. Erwähnenswert ist hier, daß der aktive Angriff oder die Beleidigung eines Vertreters eines ausländischen Staates in Artikel 136 des polnischen Strafgesetzbuchs geregelt ist. Diese Bestimmung besagt im ersten Absatz:
„Wer auf dem Gebiet der Republik Polen einen aktiven Angriff auf das Oberhaupt eines ausländischen Staates oder einen akkreditierten Leiter einer diplomatischen Vertretung eines solchen Staates oder eine Person, die aufgrund von Gesetzen, Abkommen oder allgemein anerkannten internationalen Gepflogenheiten einen ähnlichen Schutz genießt, begeht, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.“
Absatz zwei lautet wie folgt:
„Wer auf dem Gebiet der Republik Polen eine Person, die Mitglied des diplomatischen Personals einer ausländischen Vertretung oder ein Konsularbeamter eines ausländischen Staates ist, in Ausübung ihrer Dienstpflichten tätlich angreift, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren bestraft.“
Zemlana hat damit ihren Status als Gast in Polen schwerstens missbraucht. Das völlige Fehlen jeglichen Interesses der polnischen Behörden an einer Strafverfolgung ist an sich schon ein krimineller Akt. (Quelle: GlobalResearch Polish Dissident Anti-War Voices on the Rise)
In Polen wurden ukrainische Neonazis ausgebildet
Am 30. August 2018 berichtete die polnische Website ‚Kresy‘, daß ukrainische Neonazis des Asowschen Regiments in Polen ausgebildet wurden. Sie beruft sich dabei auf die britische Website ‚Bellingcat‘, die sich mit investigativem Journalismus und Sicherheitsanalysen befasst. Bellingcat veröffentlichte „umfangreiches Material, aus dem hervorgeht, daß Mitglieder verschiedener ukrainischer Extremistengruppen, darunter das Asow-Regiment, das mit der Neonazi-Ideologie in Verbindung gebracht wird, von der ‚Europäischen Sicherheitsakademie‘ in Breslau ausgebildet wurden. Mindestens eine der Schulungen fand in Polen statt.“
Weiter schreibt ‚Kresy‘ in ihrem Artikel:
„Die ESA hat eine weniger ruhmreiche Auszeichnung in ihrer Sammlung, nämlich ein Anerkennungsdiplom, das ihren Ausbildern im März 2016 vom Asow-Regiment verliehen wurde. Das Diplom wurde vom damaligen Kommandeur des Regiments, Ihor ‚Cherkas‘ Mykhailenko (heute Chef der Nationalen Teams, der Miliz der ‚Asow‘-Bewegung), unterzeichnet. Wie Bellingcat festgestellt hat, rühmte sich Azov im Februar 2016 im Internet mit der einwöchigen Ausbildung der vierten Kompanie des Regiments durch die ESA.“
Bellingcat hat anhand von Online-Material mehrere Teilnehmer an dieser Schulung identifiziert, darunter die Radikalen „Ingwara“, „Francuza“ und Ivana Pilipczuka, der sich selbst offen als Neonazi bezeichnet. Wie Bellingcat schreibt, erhielten die ukrainischen Radikalen eine „fortgeschrittene Ausbildung im Umgang mit Schusswaffen und Taktik“.
Asow’s ‚Dankbarkeit‘ gegenüber der ESA
In einem Beitrag vom März 2016 auf der Facebook-Seite der ESA Ukraine findet sich eine lobende Erwähnung des Asow-Regiments. Diese militärische Formation, ist seit langem wegen ihrer Nazi-Ideologie bekannt. Es gibt glaubwürdige Anschuldigungen des Büros des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR), wonach Mitglieder und Anführer von Asow schwere Menschenrechtsverletzungen begangen und zugelassen haben.
„Die Kämpfer und Kommandeure des Sondereinsatz-Regiments Asow sind den Ausbildern der ‚Europäischen Sicherheitsakademie‘ – Ukraine für ihre Hilfe bei der Verteidigung des ukrainischen Staates zu großem Dank verpflichtet. Ihre staatsbürgerliche Haltung und Unterstützung unseres Regiments inspiriert uns, Tapferkeit im Kampf zu zeigen. Ihr seid unser Fels. Und eure Unterstützung ist unser Sieg“, heißt es auf einer Gedenktafel/Urkunde, die von Ihor „Tscherkass“ Mykhailenko, dem damaligen militärischen Befehlshaber des Asow-Regiments, unterzeichnet ist. Gegenwärtig ist „Tscherkass“ der Leiter der Asowschen Straßenabteilung, der Nationalen Milizorganisation.
Der vollständige Bellingcat-Bericht (auf Englisch) ist verfügbar unter dem Titel ‚Ukrainische rechtsextreme Kämpfer und weiße Rassisten von großer europäischer Sicherheitsfirma geschult‘.
Die historischen Beziehungen zwischen Polen und der Ukraine
Die Versailler Konferenz hatte nach dem Ersten Weltkrieg kein Problem, Polens Westgrenze festzulegen. Doch wusste sie nicht, wo sie ihre Ostgrenze festlegen sollte. Daher versuchte die Zweite Polnische Republik unter Pilsudski sich auszuweiten, indem sie einen Krieg gegen die Ukraine führte. Es gelang ihr, ganz Galizien zu annektieren. Heute ist Krakau immer noch polnisch, während Lviv (Lemberg) ukrainisch ist.
Im Jahr 1914 hatte es bereits eine Renaissance des ukrainischen politischen Terrorismus gegeben. Der Grund lag darin, daß die (zweite) polnische Republik ihre ukrainischen Mitbürger schlecht behandelte. Immerhin war jeder siebte polnische Staatsbürger Ukrainer. 1929 ging die radikale Organisation der Ukrainischen Nationalisten (OUN) zum bewaffneten Terror über, mit Anschlägen auf staatliche Funktionäre und Ämter, Brandschatzungen und Gleismontagen.
Im darauffolgenden Jahr führte die polnische Armee die „Pazifizierung“ Ostgaliziens durch, mit Verhaftungen, Hausdurchsuchungen, Requisitionen und Auflösung ukrainischer Organisationen.
1934 erschossen OUN-Angehörige den polnischen Innenminister. Repressionen folgten. Die jungen Ukrainer fühlten sich als Bürger zweiter Klasse. Sie gingen massenhaft zur OUN, die mehr und mehr zum Faschismus tendierte.
Depolonisierung, Umsiedlungen und ethnische Säuberungen
Die Anhänger von Stepan Bandera versuchten alles, „um unter deutscher Besatzungsherrschaft den erträumten Staat ohne Polen und Juden (das «jüdische Problem hatte das Dritte Reich inzwischen «gelöst», woran sich nicht wenige Westukrainer beteiligt hatten) vor Ort zu verwirklichen – «ethnische Säuberung», wie es im Buche steht. Im Zuge der sogenannten Depolonisierung des besetzten Ostpolen wurden etwa 100 000 Menschen ermordet. Der polnische Widerstand schlug zurück, mit bis zu 20 000 Opfern unter ukrainischen Zivilisten. Geschätzte 300 000 Polen flohen noch unter deutscher Besatzung in die zentralen Landesteile.“ (Quelle: Chronik einer tragischen Feindschaft)
Auf Befehl Moskaus wurden knapp eine halbe Million Ukrainer aus dem neuen polnischen Staat in die Sowjetukraine ausgesiedelt. Über 600 000 Polen aus der neuen Sowjetukraine kamen in das entstehende kommunistische Polen.
Wlodzimierz Borodziej, Professor am historischen Institut der Universität Warschau, ist Autor des Artikels aus der angegebenen Quelle. Er schreibt weiter:
„Die in Polen verbliebenen 140 000 Ukrainer wurden im Frühjahr 1947 aus ihrem alten Siedlungsgebiet im Südosten in die ehemals deutschen, nun polnischen Provinzen im Norden und Westen deportiert. Die erfolgreiche Operation der polnisch-kommunistischen Truppen gegen den ukrainischen Widerstand, die nicht nur diesen vernichtete, sondern die gesamte Zivilbevölkerung einer Region entwurzelte, gehörte später zu den Gründungsmythen Volkspolens.
‚Die Ukrainer‘ verschwanden in den folgenden Jahrzehnten wörtlich und bildlich vom polnischen Bildschirm. In den Schulen Volkspolens wurde das Thema ebenso tabuisiert, es sei denn, man kam auf den heldenhaften Kampf der polnischen Armee gegen die faschistische UPA 1945 bis 1947 – dann durfte das Feindbild aufgerufen werden. Die durchaus erfolgreiche Assimilierung der in Polen verbliebenen Ukrainer (2011 waren es gerade noch 51 000) galt ebenfalls als Unthema.“ (ebd.)
Das Massaker von Wolhynien und Ostgaliziens
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Die für uns wichtigen Informationen können wir Wikipedia entnehmen:
Bereits im Vorfeld kam es seit Herbst 1939 von ukrainischer Seite zu Angriffen auf polnische Bürger, die sich in den folgenden Jahren intensivierten. In den Jahren 1942/43 erstarkte schließlich in Kreisen der OUN/UPA der Wille zur Vernichtung der polnischen Bevölkerung. Am 9. Februar 1943 ermordete die UPA, angeführt von Hryhory Perehyniak (Hryhorij Perehijniak), in dem Dorf Parośla in der Region Sarny etwa 150 Menschen, was als erstes organisiertes Massaker gilt.
Weitere Massaker folgten.
Ihren Höhepunkt fanden die Massaker im Juli und August 1943. Der Befehlshaber der Gruppe UPA-Nord, Dmytro Kljatschkiwskyj, erklärte 1943 in einer Direktive die Liquidierung aller „polnischen Elemente“ zum Ziel. Zwar sollten zunächst nur alle männlichen polnischen Bewohner dieser Gebiete im Alter zwischen 16 und 60 Jahre ermordet werden. Jedoch waren die Opfer der Massaker überwiegend polnische Frauen und Kinder. Die Ukrainer hofften, durch die Beseitigung der Polen ihren künftigen Anspruch auf Wolhynien untermauern zu können. Zudem galten die Ausschreitungen als Racheakt für Massaker seitens polnischer Nationalisten gegenüber ukrainischen Zivilisten, welche sich 1942 ereignet hatten.
Ab 1942 bis Kriegsende wurden allein in Wolhynien schätzungsweise 50.000 bis 60.000 Polen, unter Einschluss der übrigen Gebiete der Ukraine möglicherweise bis zu 100.000 bis 300.000 von ukrainischen Nationalisten getötet und 485.000 zur Flucht gezwungen. Ihren Höhepunkt erreichten die Massaker am Blutsonntag, dem 11. Juli 1943. An diesem Tag haben Hundertschaften der UPA, „unterstützt von der ukrainischen Zivilbevölkerung, 100 polnische Dörfer angegriffen … Die Menschen wurden in den Kirchen getötet, während der Heiligen Messe. Viele Priester wurden mit Sensen zerstückelt, direkt am Altar.“ „Bewohner wurden in Kirchen getötet, aus ihren Häusern gewaltsam herausgeholt, auf verschiedene Weise gefoltert.“
Racheakte der Polen an den Ukrainern
Wikipedia berichtet auch über die Racheakte der Polen an den Ukrainern.
„Angehörige der polnischen Heimatarmee (AK) reagierten auf die Massaker der UPA mit weiteren Vergeltungsaktionen an der ukrainischen Bevölkerung in Selbstverteidigungs-Verbünden. Sie organisierte das Niederbrennen ganzer ukrainischer Dörfer sowie das Massakrieren der dort lebenden Einwohner. Die AK begründete diese Terrorkampagne, indem sie erklärte, daß sie Rache nehmen werde für ähnliche Massaker, die von den ukrainischen Nationalisten begangen wurden. Die Polnische Heimatarmee stiftete zudem zusammen mit der polnischen Polizei Polen dazu an, ihre ukrainischen Nachbarn anzugreifen und auszurauben. Die Situation eskalierte so weit, daß selbst sowjetische Behörden schockiert waren.
Am 14. März 1945 informierten sowjetisch-ukrainische Behörden Moskau darüber, daß kürzlich Grenzpolizeieinheiten des NKWD Berichte erhalten hatten, nach denen polnische Regierungsorgane und Militäreinheiten die ukrainische Bevölkerung terrorisieren, an Massenmorden an Ukrainern teilnehmen, ihre Häuser oder gar ganze Dörfer niederbrennen und sie ihres Eigentums und ihres Viehbestands berauben würden.“
Den Vergeltungsaktionen an der ukrainischen Bevölkerung durch polnische Partisanen fielen je nach Schätzungen 10.000 bis 12.000 bzw. 15.000 Ukrainer zum Opfer.
Die für die Massaker verantwortliche UPA wird hauptsächlich in der Westukraine nach wie vor glorifiziert. Dagegen ist ihre Ablehnung im Osten und im Süden des Landes groß.
In einem Beschluss zum Massaker, den das polnische Parlament am 12. Juli 2013 verabschiedete, wurden die Gewalttaten als „ethnische Säuberung mit Merkmalen eines Völkermordes“ verurteilt.
Das ukrainische Parlament, die Werchowna Rada, dagegen erklärte im April 2015 die Mitglieder der Ukrainischen Aufständischen Armee offiziell zu Unabhängigkeits-Kämpfern.
Die gegenseitigen Freundschafts-Bezeigungen und Versöhnungen zwischen Polen und der Ukraine basieren auf dem Hass gegen Russland
Wenn wir uns also die feindlichen Beziehungen zwischen Polen und der Ukraine in der Vergangenheit vergegenwärtigen, so müssen wir in Bezug auf die aktuellen Freundschaft-Bezeigungen zwischen den beiden Ländern der polnischen Professorin Anna Raźny zustimmen, wenn sie sagt:
„Ein Beweis für unsere Latinität ist zweifellos die „Liebe“ Polens zur Ukraine während des Krieges. In der Hierarchie der moralischen und psychologischen Werte verdient diese Haltung einen hohen Stellenwert. Denn sie ist aus einer moralischen Sorge um das Schicksal der grauen Bürger der Ukraine geboren, die unter dem Krieg leiden. Empathie, Solidarität und aufopferungsvolle Hilfe sind hier Ausdruck des immer noch lebendigen polnischen Nationalethos, das von christlichen Werten geprägt ist.
Der Waffentransport in die Ukraine, die Ausbildung von Söldnern für die Nazi-Formationen, die seit 2014 die russischsprachige Bevölkerung im Donbass ausrotten, widerspricht dagegen diesen Werten. Er ist ein Beleg für die Abhängigkeit Polens von den amerikanischen und NATO-Machtzentren und dient nicht der Verwirklichung von Frieden und Gerechtigkeit. Diese beiden Haltungen beruhen auf unterschiedlichen moralischen und zivilisatorischen Werten und sind auf axiologischer Ebene widersprüchlich. Sie können jedoch zu einer Haltung führen, die diese Widersprüche vereint: eine falsche Kriegs-„Liebe“ zur Ukraine. Es folgt dem Prinzip:
Je mehr ich Russland hasse, desto mehr liebe ich die Ukraine – oder von der Regel: Der Feind meines Feindes ist mein Freund.“
Die Reden der beiden Staatschefs
Seit Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine im Februar 2022 haben die polnischen Behörden in Warschau Kiew unterstützt. Seitdem gibt es eine intensive Zusammenarbeit. Der russisch-ukrainische Konflikt hat Polen zu einem strategischen Akteur in der Region gemacht. Der Grund liegt nicht nur in der historischen Beziehung zwischen Polen und Russland. Schließlich ist Polen der größte Mitgliedsstaat der NATO in Osteuropa.
Die Rhetorik und die Reden der beiden Staatschefs von Polen und der Ukraine müssen wir als eine Art ersten Schritt in Richtung einer künftigen ukrainisch-polnischen Konföderation interpretieren.
Selensky hatte in seiner Rede (Quelle: president.gov.ua – Speech by President of Ukraine Volodymyr Zelenskyy) während der gemeinsamen Teilnahme mit dem Präsidenten der Republik Polen Andrzej Duda an der Plenarsitzung der Werchowna Rada Folgendes gesagt:
„Und es sollte keine Grenzen oder Barrieren zwischen uns geben. Die ukrainische und die polnische Nation sind mental schon lange nicht mehr getrennt. Deshalb haben wir vereinbart, dies in naher Zukunft in dem entsprechenden bilateralen Abkommen umzusetzen. Zuerst zur gemeinsamen Grenz- und Zollkontrolle und später zur bedingten Grenze, wenn die Ukraine Mitglied der Europäischen Union wird.“
Bereits am 3. Mai hatte der polnische Präsident Andrzej Duda in seiner Rede (Quelle: president.pl – President’s speech marking the central celebrations…) anlässlich der zentralen Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag erklärt:
„Ich hoffe, daß die Ukraine für die nächsten Jahrzehnte, und so Gott will, für die nächsten Jahrhunderte, ein Bruderstaat der Republik Polen sein wird, ein Land, in dem es – wie Präsident Wolodymyr Zelenski hoffentlich prophetisch sagte – keine Grenze zwischen ihnen und uns geben wird; daß es keine Grenze geben wird; daß wir gemeinsam auf diesem Boden leben und unser gemeinsames Glück und unsere gemeinsame Stärke wieder aufbauen und wiederherstellen werden, etwas, das uns in die Lage versetzen wird, jeder Gefahr zu widerstehen, und das jeden Angriff oder jede Bedrohung in der Zukunft abhalten wird.“
Polen will eine legale Übernahme der Westukraine
Das ukrainische Parlament hatte am 11. Juli 2022 den Gesetzesvorschlag ihres Präsidenten Zelensky angenommen, der den Polen einen Sonderstatus in der Ukraine einräumt.
Daß die Einführung des Gesetzes in der Ukraine am 11. Juli war, hat seine besondere Bedeutung. Denn am 11. Juli gedenken die Polen dem Massaker in Wolhynien im Zweiten Weltkrieg. Sie betrachten dieses Massaker als Völkermord, wogegen die Ukraine dies nicht anerkennen.
Nach diesem Gesetz nun erhalten polnische Staatsbürger und ihre Familien-Angehörigen die Möglichkeit des legalen Aufenthalts auf dem Territorium der Ukraine für 18 Monate. Sie erhalten auch das Recht auf Arbeit, die Möglichkeit, ein Unternehmen zu führen, in Bildungseinrichtungen zu studieren und medizinische Dienste in Anspruch zu nehmen. Die Ukrainer hatten im März 2022 einen solchen Sonderstatus zuvor in Polen erhalten. Das ukrainische Gesetz ist im Wesentlichen eine Gegenleistung für die polnischen Rechtsvorschriften, die es Ukrainern ermöglichen, sich in Polen aufzuhalten, dort zu arbeiten, sich medizinisch behandeln zu lassen und eine Ausbildung zu absolvieren. (Quelle: report24 – Ukrainisches Parlament billigt Gesetz, das Polen einen Sonderstatus in der Ukraine einräumt; Seite nicht mehr abrufbar)
Besondere Vorrechte für polnische Staatsbürger in der Ukraine
Doch das Gesetz scheint den polnischen Staatsbürgern weitere besondere Rechte und Privilegien in der Ukraine zu gewähren. Demnach können Polen ein Wahlamt bekleiden, staatliche Rüstungsunternehmen leiten, in der Regierung arbeiten, Zugang zu geheimen Daten haben, Richter werden und die polnische Polizei kann in der Ukraine arbeiten.
Die ukrainische Steuerverwaltung baut andererseits ein Back-up-Rechenzentrum (Zweitserver) des ukrainischen Finanzamtes in Polen auf. Das teilte Sergej Naryschkin, der Leiter des russischen Auslandsgeheimdienstes, am 9. Juni mit. Damit wird Polen die vollständige Kontrolle über die Kiewer Finanzinstitute erlangen. Denn es erhält durch das Rechenzentrum den vollen Zugriff auf alle Finanzdaten und Finanzinstitute der Ukraine.
In Lwiw (Lemberg) kommen Polen bereits in den Genuss von Vorzugs-Hypotheken zu 0 Prozent. Es gibt dort ein polnisches Radio mit polnischem Programm. Ein polnischer Priester spielt während des Gottesdienstes die inoffizielle Hymne der UPA „Rote Kalina“. Die UPA, die Ukrainische Aufständische Armee, arbeitete im Zweiten Weltkrieg mit der SS zusammen und war für viele Massenmorde auch unter den Polen, wie wir oben schrieben, verantwortlich.
Polen ist beherrscht von Krieg und Sanktionen
Frau Anna Raźny schreibt in ihrem Artikel „Die Ukraine – ein Test der polnischen Zivilisation“, daß der Kriegsfaktor seit langem in polnischen Programmen der Innen- und Außenpolitik sichtbar ist. „Man kann die Aussage riskieren, daß es zum Zeitpunkt der Auflösung des Warschauer Pakts – 1991 – erschien. Aus Furcht vor den Folgen des daraus resultierenden militärischen Ungleichgewichts zwischen Ost und West beschlossen Polens herrschende Eliten am Runden Tisch, seine Sicherheit unter dem Dach der NATO zu gewährleisten.“
Weiter schreibt sie:
„Der Beitritt zum Nordatlantischen Bündnis am 12. März 1999 brachte eine unmittelbare Konfrontation mit dem Kriegsfaktor NATO mit sich. Etwa ein Dutzend Tage später begann die NATO mit der Bombardierung Serbiens, die 78 Tage andauerte. Obwohl Polen sich nicht daran beteiligte, war es für ein Mitglied des aufgelösten Warschauer Paktes eine Art Feuertaufe im Bündnis. Als das neue politische und militärische System gefestigt war, fiel es den polnischen Behörden nach der Solidarität leicht, sich an der bewaffneten Aggression gegen Afghanistan und der anschließenden 20-jährigen Besetzung des Landes zu beteiligen, um den weltweiten Terrorismus zu bekämpfen. Noch leichter fiel es Warschau, sich am Krieg der USA und der NATO gegen den Irak zu beteiligen und das Land zu besetzen.
Polen war beteiligt an den Kriegen der USA
Bis zum heutigen Tag sind dort polnische „Spezialisten“ tätig. Dann war da noch die Beteiligung Amerikas und des „Verteidigungs-Bündnisses“ am Krieg gegen Syrien, dessen legitime und friedliche Regierung von Bashar Al Assad von den westlichen Medien als gefährliches Regime bezeichnet wurde.“
Für Anna Raźny ist dies ein Armutszeugnis für die christliche Zivilisation Polens.
„Nach zwanzig Jahren Besatzung überließen die USA und die NATO – darunter auch Polen – das Land den Taliban und stürzten es in Chaos, Hunger und Elend. Was hat das mit der lateinisch-christlichen Zivilisation zu tun, mit der sich PiS-Kreise und katholischen Medien immer noch so sehr brüsten? Polens Präsenz in Afghanistan, Irak, Syrien ist eine Negation dieser Zivilisation. Mehr noch, es ist ein Zeugnis von einer entwürdigenden Unfähigkeit, oder besser gesagt, von einem Unvermögen, Frieden zu schaffen.“
Auf die Entschlossenheit Polens, für Sanktionen gegen Russland zu kämpfen, hält sie die Frage entgegen, ob Polen dazu verdammt ist, nicht nur als Kriegstreiber und Unruhestifter, sondern auch als wirtschaftlicher Zerstörer in die Geschichte einzugehen? Polen ist damit beschäftigt, den anhaltenden Krieg im Süden und Osten des Landes aufrecht zu erhalten. Die Regierung hat keine zivilisatorischen Vorschläge für eine friedliche und harmonische Entwicklung. Als Grund für diese Unfähigkeit ist für Frau Raźny, weil Polen selbst seine zivilisatorische Ausrichtung verloren hat.
Eine weitere kritische Stimme aus Polen
Dr. Jacek Izydorczyk war von 2017 bis 2019 polnischer Botschafter in Japan und lehrt derzeit Rechtswissenschaften an der Universität von Łódź. Der angesehene Professor war einer der ersten ehemaligen Diplomaten, die nach dem Beginn der Feindseligkeiten in der Ukraine die kriegsfreundliche Agenda der polnischen Regierung offen kritisierten.
Izydorczyk bringt es unverblümt auf den Punkt:
„Es liegt im Interesse Polens, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden, denn egal, ob es sich um einen umfassenden Dritten Weltkrieg oder nur um einen lokalen Krieg mit polnischer Beteiligung handelt, er bedeutet die Zerstörung unseres Landes und den Tod von Tausenden, wenn nicht Millionen unserer Bürger.“
Der ehemalige Diplomat ist der Ansicht, daß die Interessen Polens und der USA in der Ukraine nicht identisch sind. Doch die massive Medienpropaganda in Polen behauptet das Gegenteil. Izydorczyk plädiert zwar nicht für eine völlige Abkehr von der formalen Allianz mit den Vereinigten Staaten. Er sieht aber die Notwendigkeit einer sofortigen Neuausrichtung auf „ein Minimum an Durchsetzungsvermögen und die Verteidigung der eigenen Position“. Die polnischen Bürger, so Izydorczyk, sollten nicht zögern, Druck auf die derzeitige Regierung der Partei Recht und Gerechtigkeit auszuüben. Denn deren Mitglieder sind „mit blindem Hass auf Russland und solchen Absurditäten wie dem Kult um Napoleon und seine Expedition nach Moskau aufgewachsen.“ (Quelle: Polnische Dissidenten gegen den Krieg nehmen zu)
Die polnischen Hasardeure spielen mit dem (Atom-)Feuer
Der verstorbene Professor Andrzej Walicki ist einer der größten polnischen Gelehrten Russlands und des russischen politischen Denkens. Er definierte in einem seiner letzten Interviews die große Logik, die Warschaus Hybris in der Außenpolitik zeigt, mit den Worten:
„Hauptsächlich ein Minderwertigkeitskomplex gegenüber dem Westen, ausgeglichen durch einen Überlegenheitskomplex nach Osten.“ (Quelle: ebd.)
Mit militärischen Mitteln eine „strategische Tiefe“ in der Ukraine zu erreichen, gehört zu den Phantasien nationalistischer Kreise wie der PiS. Nach ihren Plänen soll Polen sein lange verlorenes regionales Imperium auf Kosten Russlands wiederherstellen können.
Jaroslaw Kaczynski
Im Oktober 2021, noch vor dem Beginn des Konflikts in der Ukraine, erklärte der Vorsitzende der Regierungspartei ‚Recht und Gerechtigkeit‘ (PiS), Jaroslaw Kaczynski:
„Die Sicherheitsbedingungen haben sich so sehr verschlechtert, daß Polen als Frontstaat keine andere Wahl hat, als sich radikal aufzurüsten und zu einer der besten europäischen Armeen zu werden, um sich unter russischem Beschuss für einen längeren Zeitraum allein behaupten zu können, bis die NATO kommt, um Polen zu helfen.“ (Quelle: freewestmedia August 2022)
Im März 2022 hatte Kaczyński gesagt, daß er „gerne eine Atomwaffe in Polen hätte“, aber zugegeben, daß „diese Idee unrealistisch ist“. Kaczyński ist die führende antirussische Figur in der polnischen Politik. Er war de facto der Leiter der polnischen Delegation, die im März mit der ukrainischen Führung zusammentraf.
Die russophobe polnische Führung scheint davon überzeugt zu sein, daß ihre Unabhängigkeit nur durch eine größtmögliche „strategische Tiefe“ in der Ukraine verteidigt werden kann. Das bestätigt auch Naryschkins Warnung vor Polens potenzieller Absicht, die Westukraine zu annektieren.
„Die regierende Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS, wie sie in Polen abgekürzt wird) ist offen russenfeindlich und brüstete sich Ende März damit, als Ministerpräsident Mateusz Morawiecki stolz behauptete, sein Land setze den weltweiten Standard für diese Form des Faschismus (natürlich hat er es nicht so ausgedrückt, aber es kann dennoch als solcher angesehen werden). Der graue Kardinal Jaroslaw Kaczynski ist pathologisch russophob, da er an der Verschwörungstheorie festhält, dass Russland seinen Bruder, den ehemaligen Präsidenten Lech Kaczynski, beim Flugzeugabsturz in Smolensk 2010 getötet hat, obwohl es dafür keine Beweise gibt. Unter einer solchen Führung war es eine Selbstverständlichkeit, dass Polen Kiew gegen Russland maximal unterstützen würde.“ (Quelle: Wie erklärt sich Polens massive Militärhilfe für Kiew)
Andrzej Duda
Nach dem Anschlag auf die Nord Stream-Pipelines vor der Ostseeinsel Bornholm hatte Präsident Andrzej Duda eine besondere provokative Ankündigung gemacht. Er sagte, daß Polen bereit sei, US-Atomwaffen zu stationieren.
Bei einem Presseinterview in Warschau erklärte Duda unter einer NATO-Flagge:
„Das Problem ist, daß wir keine Atomwaffen haben. Es gibt keine Anzeichen dafür, daß wir als Polen in naher Zukunft über sie verfügen werden. Es besteht immer die Möglichkeit, am Programm der nuklearen Teilhabe teilzunehmen. Wir haben mit der amerikanischen Führung darüber gesprochen, ob die Vereinigten Staaten eine solche Möglichkeit in Betracht ziehen. Das Thema ist offen.“
Das Banner auf der Titelseite der Gazeta Polska und die Schlagzeile auf ihrer Website lauteten: „Polen in nuklearer Teilhabe. The topic is open.“
Mit dieser Idee hatte sich der Präsident an Washington gewandt.
Die USA planen einen ständigen Militärstützpunkt in Polen
Die USA haben vor kurzem den Bau eines ständigen Militärstützpunktes in Polen angekündigt. Damit haben sie eine Vereinbarung mit Russland gebrochen, die als NATO-Russland-Grundakte von 1997 bekannt ist. Darin hatten die USA und die NATO vereinbart, keine ständigen Stützpunkte östlich von Deutschland zu errichten.
„Im Archiv der Pressemitteilungen des Weißen Hauses ist stattdessen zu lesen, daß Vizepräsidentin Kamala Harris am 4. September in einem Telefongespräch mit dem polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki „die anhaltende Stärke der amerikanisch-polnischen Beziehungen und die Bemühungen zur Stärkung unserer kollektiven Sicherheit bekräftigte, einschließlich der dauerhaften Stationierung des vorgeschobenen Gefechtsstandes des V. Korps der US-Armee in Poznan, den Präsident Biden vor kurzem als die erste dauerhaft stationierte US-Truppenpräsenz an der Ostflanke der NATO angekündigt hat. Der Vizepräsident erörterte auch Möglichkeiten zur Verbesserung der bilateralen Zusammenarbeit bei der zivilen Kernenergie-Erzeugung in Polen.“
„Als Harris im März in Warschau mit Duda zusammentraf, zwang sie ihn, von seinem Plan abzurücken, Kampfjets der polnischen Luftwaffe gegen die russische Luftwaffe in der Ukraine einzusetzen. Es war die Idee von Außenminister Antony Blinken und seiner Stellvertreterin Victoria Nuland gewesen, die polnische Intervention zu unterstützen – mit in den USA ausgebildeten ukrainischen Piloten in den polnischen Cockpits – und US-Kampfflugzeuge vom Typ F-16 sofort gegen die polnische Luftwaffe auszutauschen, und zwar mit einem Abschlag auf den Vertragspreis, den die Polen bereits zu zahlen bereit waren.“ (Quelle: Polen eskaliert den Krieg in Europa…)
General Stanisław Koziej
Der polnische General Stanisław Koziej will nach einem Bericht von report24 ‚Polnischer General will russische Raketen über der Ukraine abschiessen lassen‘ (Anm.: Seite nicht mehr abrufbar) russische Raketen über der Ukraine abschießen lassen.
„Russische Langstrecken-Raketen, die vom Schwarzen Meer aus oder mit Hilfe der strategischen Luftfahrt auf die NATO-Grenzen zufliegen, sollten in angemessener Entfernung von dieser Grenze abgeschossen werden”, so General Koziej. Dies sagte er, obwohl er eigentlich weiß, was diese Forderung bedeutet. Ein Abschuss russischer Raketen in der Westukraine bedeutet den direkten Kriegseintritt der NATO mit den möglichen Folgen eines (atomaren) Dritten Weltkrieges.
Die amerikanische Nachrichten-Website ‚freewestmedia‘ schrieb im August 2022:
„Polen, das bereits viel Geld für die NATO ausgibt, will die stärkste Militärmacht in Europa werden. Das Land, das sich in den Tiefebenen östlich von Warschau sammelt, nimmt seinen traditionellen Platz für große Schlachten mit Russland ins Visier.“
Das von der PiS geführte Kabinett ist stolz darauf, zu den Spitzenausgaben der NATO zu gehören. Es handelt sich um 2,2 Prozent des BIP im Jahr 2022, was 12 Prozent des polnischen Haushalts entspricht. Sie setzt trotz steigender Schulden, die während der Amtszeit der PiS explodiert sind, eindeutig auf ihre „Schuldkraft“.
Polnische Führer behaupten weiterhin, daß Sicherheit „keinen Preis hat und das Land alles ausgeben muss, was nötig ist“.
Polens Ex-Präsident Walesa fordert Zerschlagung Russlands und Bevölkerungsreduktion auf 50 Millionen
Wie die Gewerkschaft ‚Solidarność‘, so hat auch Lech Walesa seine ethischen Werte zum Teufel geschickt.
„Wenn ich gewusst hätte, wie das Schicksal Polens nach 1989 aussehen würde und welchen Einfluss die Solidarność auf das Land und vor allem auf unser heutiges Schicksal haben würde, hätte ich mich ihr nie angeschlossen.“ Dies sagte die polnische Professorin Anna Raźny.
Denn heute kümmert sich ‚Solidarność‘ mehr um die Interessen der Macht und ihrer westlichen politischen, amerikanischen und EU-Förderer als um ihre Mitglieder.
Lech Walesa, der einst den Friedensnobelpreis erhielt, forderte ein neues Fundament für Europa:
„In Europa haben wir verschiedene Glaubensrichtungen und auch Atheisten. Deswegen sollten wir uns darauf einigen, so etwas wie ‚Zehn laizistische Gebote‘ aufzustellen; und die sollten wir zum Fundament erklären“, sagte Walesa im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Lech Walesa scheint von einem bösen Geist eines Unheiligen inspiriert worden zu sein. Denn er zog auch noch die Ermordung von Millionen Russen in Erwägung.
Diese ehemalige Ikone des polnischen Widerstandes gegen die kommunistische Herrschaft in Polen forderte tatsächlich einen Genozid gegen das russische Volk.
Weil Russland “imperialistisch” sei, müsse das Land zerschlagen werden. Seine Bevölkerung muss auf 50 Millionen reduziert werden, so der frühere polnische Gewerkschaftsführer und Präsident Lech Walesa. Der Grund dafür seien die imperialistischen Ambitionen Moskaus. Letztendlich fordert Walesa die Ermordung von 95 Millionen Menschen. (Quelle: Polens Ex-Präsident fordert Zerschlagung Russlands)
Polen will zur stärksten Landstreitmacht Europas werden
Unter Beobachtern ist es laut Artikel ein offenes Geheimnis, daß Polen ehrgeizige Pläne in Ostmitteleuropa verfolgt. „So ist Warschau unter der nationalkonservativen PiS-Regierung seit einiger Zeit bestrebt, das alte Intermarium-Projekt aus der Zwischenkriegszeit wieder zu beleben und im Rahmen der transatlantischen Agenda umzusetzen.“
Darüber hinaus bereitet sich Polen darauf vor, „im Zuge des Ukraine-Konflikts militärisch im Westen des Landes zu intervenieren und sich damit seine eigenen ehemaligen Ostgebiete wieder einzuverleiben. All dies setzt eine massive Ausweitung der militärischen Kapazitäten voraus.“
Im Juli 2022 berichtete ebenfalls report24, daß Polen die stärksten Landstreitkräfte Europas haben will. Warschau, so heißt es in dem Artikel, hat enorme Aufrüstungspläne.
„Polen ist entschlossen, seine Landstreitkräfte zu den stärksten der NATO in Europa zu machen, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Verteidigungsminister des Landes, Mariusz Błaszczak, am Donnerstag laut einem polnischen Bericht in einem Interview mit dem polnischen Radio 1. Anfang dieser Woche genehmigte Błaszczak Beschaffungsverträge für südkoreanische Ausrüstung für die polnischen Streitkräfte, die leichte Kampfflugzeuge vom Typ FA-50, Panzer vom Typ K2 und Panzerabwehrkanonen vom Typ K9 erhalten werden.
Nach Aussage des polnische Regierungssprecher Piotr Muller wird Warschau Waffen im Wert von 1,6 Milliarden Dollar nach Kiew liefern. Es hieß, sie dienten „zur Verteidigung der ukrainischen, polnischen und europäischen Souveränität“.
Massive militärische Aufrüstung
In dem polnischen Bericht machte der Verteidigungsminister die Pläne publik.
“Wir sind bestrebt, unsere gesamte Panzerflotte zu ersetzen und die stärksten Bodentruppen der NATO in Europa zu haben, und das werden wir auch schaffen”, sagte Błaszczak. “Die Zusammenarbeit mit Korea ist von strategischer Natur. Die polnischen Streitkräfte werden noch in diesem Jahr mit den ersten K2-Panzern ausgerüstet”, fügte er hinzu.
Weiter sind geplant:
- Produktion von 180 K2 Black Panther Panzer in Korea
- Produktion von 800 K2PL Panzer in Polen ab 2026
- Kauf von K2-Haubitzen zur Verstärkung der Artillerie. Erste Phase Kauf von 48 Haubitzen 2022/23. Zweiter Kauf von 600 Panzer-Haubitzen ab 2024; ab 2026 eigene Produktion
- Kauf von 48 leichten US-amerikanischen Kampfflugzeugen des Typs FA-50; Lieferung ab Mitte 2023
- Lieferung von Abrams-Panzer im Lauf der nächsten zwei Jahre
report24 schreibt am Ende des Beitrages zu Recht:
„Damit wird Polen jedoch auch Unsummen in die Aufrüstung investieren und damit den Staatshaushalt enorm belasten. Es stellt sich die Frage, ob die polnischen Forderungen nach Reparationszahlungen Deutschlands für den Zweiten Weltkrieg auch damit zusammenhängen und Warschau sich so die Querfinanzierung des ehrgeizigen Vorhabens sichern will.“
Der polnische Rundfunk berichtete, daß Polen seit Beginn der laufenden russischen Militäroperation in der ehemaligen Sowjetrepublik die Hälfte seiner Panzer, nämlich 200 von 400, an Kiew geliefert hat. Zur weiteren Ausrüstung gehören Drohnen, Artillerie, Flugabwehrsysteme und Raketen.
Innerhalb Europas spielt Polen eindeutig die größte und aktivste Rolle in diesem Konflikt. Das lässt die Frage aufkommen, ob Polen ein größeres Ziel verfolgt.
Wo soll das ganze Geld für die Aufrüstung herkommen?
Was bedeutet nun die Erklärung Polens, es müsse seine Truppen aufrüsten, um sich auf einen „Krieg mit Russland“ in den nächsten Jahren vorzubereiten. Immerhin lässt die Erklärung die Frage aufkommen, woher das Geld nehmen? Warschau will zusätzliche Hilfe und Waffen von der NATO, um seine Ostgrenzen zu stärken und sein Arsenal zu modernisieren. Die veralteten Waffen hat es ja an die Ukraine geliefert. Die Aufrüstung kann nur geschehen um den Preis der Zerstörung der Wirtschaft und der Lebensqualität des Durchschnittsbürgers.
Polen, das immer noch seine Arbeiter ins EU-Ausland schicken muss, plant also massive Rüstungsausgaben für den Krieg gegen Russland. Doch Polens Wirtschaft hat sich verlangsamt. Die Inflation bewegt sich auf 14,5 % zu. Aufgrund steigender Energiepreise könnte die Inflation auch auf 15,6 % steigen. Die Regierung will anscheinend die Wirtschaft und Lebensqualität der Bürger zerstören, um neue Waffen zu kaufen und sein Militär zu stärken. (Quelle: GlobalResearch Poland Destroys Economy to Strengthen NATO’s Eastern Border with Russia)
Von den polnischen Bürgern sahen 56 Prozent der Polen im Jahr 2018 Deutschland mit Sympathie. Im Jahr 2019 äußerten 34 Prozent der Polen Antipathie gegenüber Deutschland. So berichtete der Focus im Dezember 2021 in dem Beitrag ‚Schreckensbild Deutschland: Hinter Polens Reparationsforderungen steckt perfider Plan‘.
Dagegen ist der Hass auf Deutschland wie auch die Russenfeindlichkeit bei vielen polnischen Politikern kennzeichnend.
Polnische Reparations-Forderungen an Deutschland
Polen hat keinen Anspruch auf weitere Reparationen aus Deutschland. Trotzdem fordert die von der nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) geführte Regierung diese aber immer lauter. Bereits im Jahr 2018 ging die Diskussion um das Thema Reparationen. Damals sagte der Vorsitzende der PiS, Jaroslaw Kaczynski, „daß das Land nie auf Reparationen aus Deutschland verzichtet habe. Die polnische Regierung legte am 1. September einen dreibändigen Bericht über die Verluste Polens durch den deutschen Angriff und die deutsche Besatzung zwischen 1939 und 1945 vor, der von Experten der Republik erstellt wurde. Die verkündete Endsumme beläuft sich auf 6.220.609.000.000 Zloty (oder etwa 1,3-1,5 Billionen Dollar, je nach Wechselkurs).
Es wird erwartet, daß Polen in naher Zukunft ein offizielles Schreiben an Deutschland richten wird, in dem es die Entschädigung fordert.“ (Quelle: Polnische Reparationsforderungen Scholz und die Grenzfrage)
Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki sagte, daß die gesamte deutsche Gesellschaft für die Verbrechen des Zweiten Weltkriegs verantwortlich sei:
„Die einfachen Deutschen – wenn man das so sagen kann, um diese Verbrecher, Banditen, Räuber und Vergewaltiger zu beschreiben – haben für sich selbst geraubt, während der deutsche Staat systematisch und planmäßig geraubt hat.“
Morawiecki sagte, der in Warschau vorgestellte Bericht könne als echte polnisch-deutsche Versöhnung dienen. „Ohne Wahrheit, ohne Entschädigung, ohne Wiedergutmachung kann es keine normalen Beziehungen zwischen Menschen, geschweige denn zwischen Staaten und Nationen geben. So zu tun, als ob nichts oder nur etwas Unbedeutendes passiert wäre, führt ins Leere“, sagte er.
„Dieser Bericht ist also eine Chance für Deutschland. Es ist gut für die deutsch-polnischen Beziehungen in der Zukunft, wenn die Deutschen seine tiefe politische, materielle, metaphysische und menschliche Bedeutung verstehen“, sagte er. (Quelle: Wie in Russland über die polnischen Forderungen an Deutschland berichtet wird)
Polens Reparations-Forderungen an Russland
Auch an Russland hat Polen Reparations-Forderungen gestellt. Polen will also von seinem Todfeind Geld haben, um Waffen für den Krieg gegen seinen Todfeind kaufen zu können?
Der ehemalige russische Präsident und Ministerpräsident Dmitri Medwedew sitzt heute im russischen Sicherheitsrat. Auf seinem Telegram-Kanal reagierte er mit deutlichen Worten auf Forderungen aus Polen, auch an Russland Reparationsforderungen zu stellen. Seine Antwort war derb, aber klar und deutlich:
„Auf die Degenerierten im polnischen Außenministerium, die von Russland eine Entschädigung für „Kriegsverluste“ fordern, kann man auf zwei Arten reagieren.
Entweder man stellt ihnen eine Rechnung für „alles“, was die UdSSR während der Zeit des Sozialismus an Polen übergeben hat. Und das sind Hunderte von Milliarden Dollar.
Oder man kann ihnen sagen, daß sie sich mit ihren beschissenen Berechnungen etwas abwischen können. Bekanntlich ist Toilettenpapier wegen der Sanktionen in der EU sehr teuer geworden.“ (Quelle: Was deutsche Politiker von ihren russischen Kollegen lernen können)
Die Aufteilung der Ukraine im Sinne Russlands?
Naryschkin betonte, daß damit Kiew der Annexion der Ukraine durch Polen bereits zugestimmt habe.
„Nach den Informationen, die dem Auslandsgeheimdienst der Russischen Föderation vorliegen, werden die Träume der polnischen Regierung über die Rückkehr der ‚östichen Kresy‘ in konkreten Handlungen umgesetzt“, wurde Naryschkin von der Nachrichtenagentur RIA Novosti zitiert. Diese Informationen stammen aus dem Artikel „Russischer Geheimdienst: Kiew hat der Annexion durch Polen zugestimmt“.
„Östiche Kresy“ ist die polnische Bezeichnung für die westlichen Gebiete der Ukraine, Weißrusslands und Litauens.
Die Berliner Zeitung berichtete im Mai 2022, daß Putin dem damaligen Premier Donald Tusk 2008 angeboten hatte, Lemberg (ukrainisch Lviv) „könne durch eine Aufteilung des ‚künstlichen Staats‘ Ukraine wieder zum polnischen Lwow werden. Tusk, der sich gerade anschickte, EU-Ratspräsident zu werden, dementierte zwar und auch Sikorski ruderte zerknirscht zurück. Aus heutiger Perspektive wirkt ein solches Angebot Putins jedoch keineswegs so absurd, wie es jenen europäischen Politikern vor acht Jahren erschienen sein mag, die sich heute von Russland getäuscht sehen.“
Immerhin hat der Ex-Präsident Medwedew im Juni 2022 Zweifel geäußert, daß es die Ukraine als Staat in zwei Jahren noch geben wird. „Nur eine Frage. Wer hat gesagt, daß es in zwei Jahren überhaupt noch eine Ukraine auf der Weltkarte geben wird? Den Amerikanern ist das allerdings egal – sie sind so sehr mit dem „Anti-Russland-Projekt“ beschäftigt, daß ihnen alles andere egal ist…“ (Quelle: Russischer Ex-Präsident Medwedew zweifelt, ob es die Ukraine in 2 Jahren noch gibt)