Der Hass auf die Herz-Jesu-Verehrung im spanischen Bürgerkrieg
Ein wichtiger Aspekt der Betrachtung des spanischen Bürgerkrieges ist die Zerstörung des Herz-Jesu-Denkmals auf dem Tibidabo sowie auf dem Hügel der Engel (Cerro de Angeles) durch rote Milizionäre und Anarchisten. In der Zerstörung der zwei wichtigsten Denkmale in Spanien zeigt sich der Hass der Linken auf Christus und auf Seine Kirche. Damit ist erklärlich, mit welcher Brutalität die Linken gegen die Christusanhänger vorgingen. In diesem Beitrag zeigen wir die große Bedeutung der Herz Jesu Verehrung in Spanien auf. Denn diese Verehrung hatte in Spanien bereits eine lange Tradition. Aber auch der erbitterte Kampf der Feinde Christi gegen diese Verehrung hat eine ebenso lange Tradition.
Der Beginn der Herz Jesu Verehrung in Spanien
Wohl vertraut mit der Verehrung des heiligsten Herzens Jesu war der spanische Jesuit Ludwig de Ponte, gestorben 1624. Das bedeutendste aszetisch-mystische Werk der Gesellschaft Jesu, drei mächtige Foliobände füllend, hatte Johann Alvarez da Paz verfasst, der 1620 in Peru starb. Die Herz Jesu Verehrung in Spanien begann aber erst 1726, als dort das lateinische Werk Gallifets bekannt wurde. Herz-Jesu-Bruderschaften wurden 1728 auf der Insel Mallorca, 1731 zu Saragossa und 1736 zu Madrid errichtet. Kleine Herz-Jesu-Büchlein erschienen 1736, 1738 und 1739. Als Herz-Jesu-Apostel Spaniens gilt der im Ruf der Heiligkeit 1735 verstorbene P. Bernhard de Hoyos aus der Gesellschaft Jesu.
Obwohl er nur ein Alter von 24 Jahren erreichte, hat er, durch mehrere Herz-Jesu-Visionen begnadigt, viel dazu beigetragen, die Verehrung des heiligsten Herzens in Spanien einzuführen. (Quelle: Karl Richstätter SJ, Die Herz-Jesu-Verehrung des deutschen Mittelalters, S. 303/379)
Der Jesuit Bernhard von Hoyos war mit Unterstützung der spanischen Krone und des Papstes der wichtigste Förderer des Kultes des Heiligsten Herzens Jesu in Spanien. Aber auch in Frankreich und in den lateinamerikanischen Ländern war sein Herz-Jesu-Apostolat wirksam.
Mit der revolutionären Politik ab 1767 gegen die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu
Nach der Vertreibung der Jesuiten aus den spanischen Gebieten im Auftrag von Karl III. im Jahr 1767 ging die Herz Jesu Verehrung zurück. Sie erlebte in den folgenden Jahrhunderten ein unregelmäßiges Schicksal mit wechselnden Persönlichkeiten, die die Verehrung entweder unterstützten oder verunglimpften. Eine Blütezeit erlebte die Verehrung später unter Ferdinand VII. Er erhielt von Pius VII. das Privileg, das Herz-Jesu-Fest in allen Gebieten der Krone zu feiern sowie das Recht, ihm zu Ehren eine Bruderschaft zu gründen. Weitere Privilegien trugen insgesamt zur Ausbreitung der Herz Jesu Verehrung bei.
Darüber hinaus gründete Ferdinand VII. die Königliche Kongregation des Heiligsten Herzens Jesu (1826) im Königlichen Kloster der Salesianer in Madrid.
Eine Gruppe hoher Offiziere bereitete 1819 eine Verschwörung gegen die Krone vor. Angeführt wurde diese Gruppe von Mitgliedern einer Freimaurerloge. Gemäß dem Plan kam es am 1. Januar 1820 zu einem Aufstand des Bataillons unter General Riegos. Dies löste eine Revolution in Spanien aus. Diese freimaurerische Revolution führte schließlich auch zu antiklerikalen Maßnahmen.
Während der „Sechs Revolutionsjahre“ (1868-1874), in denen wieder eine antiklerikale Politik betrieben wurde, erlebte die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu ihre bisher schlimmste Zeit.
Ein Freimaurer-Regiment herrschte in Madrid
Alban Stolz schreibt in seinem Buch „Spanisches für die Gebildeten“ im Vorwort zur siebten Auflage 1873 über diese Zeit:
„Diese Auflage erscheint, da Spanien gerade wie ein verzweifelter Skorpion sich selber sticht. Dem Leser muss deshalb meine Schilderung des spanischen Volkes als verkehrt und parteiisch vorkommen, indem man jetzt täglich von Gräueln lesen kann, die in diesem heillosen Bürgerkrieg ausgeübt werden. Allein ich finde dessen ungeachtet keinen Grund, meine Ansichten über die Spanier zu korrigieren.
Das Freimaurer-Regiment in Madrid ist ebenso durchaus das Gegenteil von dem spanischen Volk und so wenig spanisch, daß z. B. eines der ersten Geschäfte dieser Renegaten war, als sie durch ihre Missetaten die Herrschaft an sich gerissen hatten, alle Vinzenzvereine im ganzen Reich zu verbieten. Dieselben sind aber nichts als Bruderschaften von Männern, die sich vereinigt haben, um sich der Armen, Kranken und Leidenden aller Art anzunehmen. Es ist also satanischer Geist, welcher in Madrid regiert, während der spanische Nationalgeist wahrhaft christlich ist, und zwar ganz anders als im Reich der Frömmigkeit und guten Sitte. Die Kommunisten sind aber nur ungeschlachte Freimaurer.“
König Karl VII. weihte 1875 sich und Spanien dem Heiligsten Herzen Jesu
In Spanien war Karl VII., Karl von Bourbon und Österreich-Ost, der erste spanische König, der Spanien am 16. Juni 1875 in Orduña (Vizcaya) dem Heiligsten Herzen Jesu weihte.
Don Carlos weihte seine Person, sein Heer und ganz Spanien dem Heiligsten Herzen Jesu. Außerdem wurden in den Königreichen, Provinzen, Bataillonen, Gremien und Städten Spaniens nach dem Willen des Papstes Pius IX. die Herz-Jesu-Weihe durchgeführt.
Die „Katastrophe von ’98“ offenbarte dann den wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und moralischen Niedergang des Landes, das einer tiefgreifenden Erneuerung bedurfte. Dies begünstigte die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu. Die Situation verbesserte sich in den folgenden Jahren, als das Gebetsapostolat, das 1844 von dem Jesuiten Gautrelet gegründet wurde, nach Spanien kam, bis es schließlich zur „Verehrung par excellence“ im Land wurde.
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Die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu auf dem Berg Tibidabo
Der Tibidabo-Berg befindet sich westlich der Stadt Barcelona auf einer Höhe von etwa 500 Metern über dem Meeresspiegel. Dort wurde 1886 eine kleine Kapelle errichtet. Die Idee war, einige Jahre später eine viel größere Kirche zu bauen. Diese sollte dem Heiligsten Herzen Jesu im Stil der Pariser Sacré Cœur geweiht werden.
Wie kam es zu dieser Idee?
Der heilige Don Bosco und das Projekt einer Herz-Jesu-Kirche auf dem Tibidabo-Berg
Die Idee, auf dem Gipfel des Tibidabo-Bergs eine Kirche zu errichten, entstand Ende des 19. Jahrhunderts angesichts von Gerüchten über den Bau einer protestantischen Kirche und eines Hotel-Casinos. Der Verband der katholischen Ritter (Junta de Caballeros Católicos) erwarb das Land, das sie 1886 dem italienischen Priester Don Bosco übergaben. Bei seinem Besuch in Barcelona sollte dann der Bau der Kirche auf dem Gipfel des Tibidabo-Berges beginnen.
Im Jahr 1886 Anfang April kam der heilige Johannes Bosco nämlich nach Barcelona. Auf seine Reise nach Barcelona hört er eine Stimme: „Tibi dabo, tibi dabo“, aber er wußte nicht, worauf sie sich bezog. Don Bosco besuchte damals Barcelona auf Einladung von Dorotea de Chopitea, einer großen Mäzenin und Förderin des Projekts in La Merced, um eine Einsiedelei auf einem Berg namens Tibidabo zu bauen. Don Bosco verstand nun die seltsame Stimme, die ihn unterwegs begleitet hatte.
Am Abend vor seiner Abreise aus Barcelona besuchte er das Heiligtum der Muttergottes der Barmherzigkeit. Viele Gläubige waren zu seinem Abschied gekommen. An der Kirchentür wurde er von einer großen Gruppe von Adligen empfangen, die ihn in das Presbyterium begleiteten. Sie luden ihn ein, einen besonderen Platz einzunehmen.
Dann begrüßten sie ihn mit den Worten:
„Um das Andenken an deine Ankunft in dieser Stadt zu verewigen, sind die hier anwesenden Herren zusammen gekommen und haben einvernehmlich beschlossen, dir den Besitz des Berges Tibidabo zu überlassen, damit auf seinem Gipfel, der zu einer Brutstätte der Irreligion zu werden drohte, ein Heiligtum des Heiligsten Herzens Jesu errichtet werden kann, um die Religion, die du uns mit solchem Eifer und Beispiel gepredigt hast und die das edle Erbe unserer Väter ist, fest und unzerstörbar zu erhalten.“
Die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu fördern
Und der Heilige antwortete:
„Ich bin verblüfft über den neuen und unerwarteten Beweis, den mir Ihre Religiosität und Frömmigkeit liefert. Ich danke euch dafür, aber wisst, daß ihr in diesem Moment Werkzeuge der göttlichen Vorsehung seid. Als ich Turin verließ, um nach Spanien zu kommen, dachte ich mir: Jetzt, wo die Herz-Jesu-Kirche in Rom fast fertig ist, müssen wir untersuchen, wie wir die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu mehr und mehr fördern können. Und eine innere Stimme versicherte mir, daß ich die Mittel finden würde, um meinen Wunsch zu erfüllen. Diese Stimme sagte immer wieder zu mir: Tibi dabo, tibi dabo! (Ich werde dir geben, ich werde dir geben).
Ja, meine Herren, Sie sind die Werkzeuge der göttlichen Vorsehung. Mit eurer Hilfe wird sich auf diesem Berg bald ein dem Heiligsten Herzen Jesu geweihtes Heiligtum erheben; dort werden alle den Trost haben, sich den heiligen Sakramenten zu nähern, und eure Nächstenliebe und euer Glaube, von denen ihr mir so viele und so schöne Beweise gegeben habt, werden für immer in Erinnerung bleiben.“ (Quelle: Hommage an den heiligen Johannes Bosco -III)
So entstand die Idee, eine dem Heiligsten Herzen Jesu geweihte Kirche zu errichten. Die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu war zu dieser Zeit dank des Anstoßes von Papst Leo XIII. weit verbreitet.
Die Kirche sollte dann nach dem Vorbild der Herz-Jesu-Kirche in Rom gebaut werden. Diese römische Herz-Jesu-Kirche entstand ebenfalls auf Initiative des heiligen Don Bosco.
Außerdem sollte die Kirche auf dem Tibidabo-Berg dem berühmten Sacré-Cœur in Paris und anderer französischer Kirchen gleichen Namens, wie die in Lyon und Marseille, nachempfunden werden.
Weitere Projekte verzögerten den Bau der Kirche
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Im Jahr 1886 wurde also zuerst die Einsiedelei gebaut. Die Kapelle war im neugotischen Stil errichtet. Sie wurde dem heiligen Johannes Bosco gewidmet. Eingeweiht wurde sie am 3. Juli und von den Salesianern, der von Bosco gegründeten Kongregation, betreut. Zwei Jahre später wurde anlässlich des Besuchs der Königin Maria Cristina auf dem Berg im Rahmen der Feierlichkeiten zur Weltausstellung die Straße von Vallvidrera ausgebaut und neben der Einsiedelei, die als Aussichtspunkt diente und später abgerissen wurde, ein Pavillon im Mudéjar-Stil errichtet.
Doch zur gleichen Zeit gab es auch andere Projekte für den Berg. So entstand auf Initiative des Apothekers Salvador Andreu ein Vergnügungspark. Salvador Andreu war der reichste Apotheker in Barcelona, Unternehmer und zudem Philanthrop. Sein großes Vermögen nutzte er, um große Grundstücke zu kaufen. 1901 gab es bereits die ersten Attraktionen in diesem Gelände. Der Ort wurde immer beliebter wegen seiner Sommerpartys, Tänze und Feuerwerksshows.
Zudem verzögerte sich das Projekt zum Bau der Kirche erheblich, weil ein weiteres neues Projekt zum Bau eines astronomischen Observatoriums auf dem Gipfel des Tibidabo auftauchte, das schließlich auf einem nahe gelegenen Hügel gebaut wurde (Observatorium Fabra).
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Erst 1902 konnte mit dem Bau der Kirche begonnen werden. Am 28. Dezember 1902 schließlich wurde der Grundstein in einer feierlichen Zeremonie unter dem Vorsitz des Bischofs von Barcelona, Salvador Casañas i Pagès, gelegt. der Bischof bat in seiner Ansprache um Almosen für den „neuen Montmartre von Barcelona“ – in Anspielung auf den berühmten Pariser Hügel, auf dem sich die Sacré-Cœur Basilika befindet.
Der Internationale Eucharistische Kongress in Madrid 1911
Der Internationale Eucharistische Kongress, der im Juni 1911 in Madrid stattfand, versprach, bald auf iberischem Boden einen „spanischen Montmartre“ auf dem Berg Tibidabo zu errichten. Das Heilige Herz von Tibidabo wurde zur Nationalen Sühnekirche Spaniens ernannt. (Quelle: Die Prophezeiung Don Boscos)
Bischof Messeguer y Costa schlug Folgendes vor:
„Der Kongress hofft, daß als Frucht und Andenken an diese große Versammlung die Idee eines nationalen Tempels, der dem Heiligsten Herzen auf dem Tibidabo geweiht ist, sich in ganz Spanien verbreitet, so daß auch wir Spanier so bald wie möglich unseren eigenen Montmartre haben werden“.
Es wird berichtet, daß Kardinal Vives y Tutó, der sofort telegrafiert wurde, Tränen der Freude vergoss, als er dies erfuhr. Pius X. schrieb später: „Es scheint, daß das katholische Spanien sich auf den Weg gemacht hat, um zu zeigen, daß es in der Liebe zu Jesus Christus niemandem den Vortritt lässt“.
Der Tibidabo ist damit neben der Sagrada Familia einer der beiden Sühnekirchen in Barcelona.
Die Entweihung der Herz-Jesu-Statue von Tibidabo durch Anarchisten
Am 3. Februar 1935 segnete der Bischof der Diözese, Dr. Irurita, die acht Meter hohe Christus Statue sowie die Marmorstatue des heiligen Don Bosco. Zu dieser Zeit war der Rote Terror in Spanien schon voll ausgebrochen.
Nach dem Segen sprach der Bischof zu den versammelten Gläubigen u.a.:
„Ich bitte alle Katholiken, mitzuhelfen, die Arbeiten an dieser Sühnekirche zu vollenden, damit das Heiligste Herz Jesu bald seinen endgültigen Thron einnehmen kann. Und möge das Herz Jesu Spanien immer beschützen. Dies ist kein Akt der Entfaltung einer Kriegsflagge, sondern eine Flagge der Liebe und des Friedens unter den Menschen. Ich bitte das Heiligste Herz Jesu um seinen Segen …, und ich bitte ihn schließlich, Barcelona durch Unsere Liebe Frau der Barmherzigkeit zu retten.“ (Quelle: Das Martyrium des Herzens Jesu von Tibidabo in Barcelona-1)
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Nach diesem freudigen Tag der Segnung der Herz-Jesu-Statue erfolgte anderthalb Jahre später der Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges. Am Nachmittag des 25. Juli 1936 ging Julián Gilbernet Munt, 45 Jahre alt und von Beruf Stadtwächter, mit einer Gruppe von Republikanern auf den Tibidabo. Dort angekommen, band er ein Seil um den Hals der Herz-Jesu-Statue, die den Berg krönt. Alle zogen kräftig und schließlich fiel die Statue. Gesicht und rechte Hand der Herz-Jesu-Statue schnitten sie mit einer Lötlampe ab. Anschließend unterzeichneten sie die Schändung mit CNT-FAI (Nationaler Arbeiterbund – Iberische Anarchistische Föderation. Von ihrer verruchten Entweihung machten sie schließlich ein Foto.
Gilbernet Munt wurde drei Jahre später festgenommen und am 26. Mai 1939 durch die Gerichtsbarkeit unter General Franco zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt.
Die Herz-Jesu-Kirche selber wurde zu Beginn des Krieges zerstört.
Die Arbeiten des Wiederaufbaus dauerten bis 1961 und wurden von Joseph Maria Sagnier, dem Sohn des Architekten des Projekts, Enric Sagnier, abgeschlossen.
Das Denkmal für das Heiligste Herz Jesu auf dem Cerro de los Ángeles
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Nach den Feierlichkeiten des Eucharistischen Kongresses 1911 brachte Spanien in der Krypta der Almudena-Kathedrale in Madrid ein Herz-Jesu-Opfer dar, eine Zeremonie, die den Grundstein für die Einweihung des Cerro de los Angeles legte. Nachdem das Heiligste Herz in immer mehr spanischen Häusern inthronisiert wurde, wurde die Inthronisierung in Cerro de los Angeles aufgrund seiner Symbolik als geografischer Mittelpunkt der Halbinsel organisiert. Am 30. Juni 1916 wurde der erste Stein für das kolossale Monument gelegt: 28 Meter hoch, 13,5 Meter breit und 16 Meter tief.
Bildquelle: cerroangelesgetafemadrid (wg. unsicherer Verbindung nicht erreichbar)
Auf dem Sockel befinden sich zwei Engel, die das Wappen Spaniens halten, und darüber ein Flachrelief der Unbefleckten Empfängnis. Unter dem Bild des Heiligsten Herzens befindet sich außerdem eine Inschrift mit der Aufschrift: „Königreich in Spanien“, in Anlehnung an die Worte des Heiligsten Herzens Jesu an den seligen Bernardo de Hoyos im Jahr 1733: „Ich werde in Spanien herrschen und mit mehr Verehrung als in vielen anderen Teilen“.
Etwas oberhalb des Altars ist auf einer Marmorplatte zu lesen: „Spanien, dem Herzen Jesu“.
Auf der linken Seite des Sockels, der die Herz-Jesu-Statue trägt, ist das Wappen von Papst Benedikt XV. (Giacomo della Chiesa) eingemeißelt. Sein Pontifikat dauerte von 1914 bis 1922.
Die zwei Gruppen seitlicher Skulpturen des Herz-Jesu-Denkmals auf dem Cerro de los Ángeles
Das ursprüngliche Herz-Jesu-Denkmal bestand aus Kalkstein in leicht gelblichen Tönen. Es hatte zwei Gruppen seitlicher Skulpturen, von denen eine die „Geheiligte Menschheit“ und die andere „Menschheit, die dazu neigt, sich selbst zu heiligen“ darstellte.
Erste Skulpturengruppe: Die „geheiligte Menschheit“
Bildquelle: cerroangelesgetafemadrid
Die erste der zwei Gruppen, links vom Denkmal, steht für die „geheiligte Menschheit“. Sie umfasste die folgenden Heiligen von links nach rechts:
Johannes der Evangelist, der geliebte Jünger Jesu, dessen Herz beim letzten Abendmahl mit dem von Jesus schlug.
Die heilige Gertrud, Benediktinerin und Wegbereiterin des Apostolats des Heiligsten Herzens Jesu, kniet im Gebet.
Der selige Bernardo de Hoyos, Jesuit, dem der Herr 1733 die Verheißung gab, dass sein Heiligstes Herz in Spanien „mit größerer Verehrung als an vielen anderen Orten“ herrschen werde.
Die heilige Teresa von Jesus, die spanische mystische Ärztin, steht mit einer Feder in der Hand.
Der heilige Franz von Assisi, ein Vorbild der Liebe zu Jesus, der ihn so sehr an sich selbst erinnert hat, daß er ihm die fünf Wunden aufgedrückt hat. Der heilige Augustinus, der kluge Bischof, der so sehr von der Liebe zu Jesus begeistert war. Und vor ihm die heilige Margareta Maria von Alacoque, ein Vorbild der Liebe zu Jesus.
Die heilige Margareta Maria Alacoque, eine Ordensfrau der Heimsuchung, die von Gott auserwählt wurde, die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu zu verbreiten, kniet mit ausgestreckten Händen.
Zweite Skulpturengruppe: „Menschheit, die dazu neigt sich zu heiligen“
Bildquelle: cerroangelesgetafemadrid
Skulpturengruppe am Sockel, rechts vom Denkmal. Es repräsentiert die „Menschheit, die dazu neigt, sich zu heiligen“, die ein Gefühl oder eine Haltung der Liebe für das Heiligste Herz Jesu hat.
Diese Gruppe zeigt uns den Weg zum Himmel durch die Praxis der Nächstenliebe, Liebe, Demut und Reue.
Von rechts nach links wird die Nächstenliebe durch eine Tochter des Heiligen Vinzenz von Paul vertreten. Fünf Kinder, die von ihr angeführt werden, bringen dem Herrn Blumen dar, die Blumen ihrer Unschuld.
Die Tugend wird durch eine junge Frau, die ihre Augen zum Herrn erhebt, und ein Mädchen in ihrem Erstkommunionkleid dargestellt.
Liebe, von einem Mann und einer Frau aus dem Dorf mit einem zarten Kind im Arm; es ist eine bescheidene Familie, die wie die in Nazareth resigniert dem Willen Gottes gehorcht, unter dessen Schutz sie die Frucht ihrer heiligen Liebe stellt.
Weiter links steht ein halbnackter und barfuß gehender Mann, ein Büßer, der angesichts des Endes seines Lebens das ganze Gewicht seiner Fehler spürt, von denen er überwältigt ist und sich zu Füßen des Herrn auf die Knie wirft, um seine Barmherzigkeit zu erflehen.
An den Seiten des Denkmals sind viele Blumen eingemeißelt, die auf das glorreiche Ende unserer Existenz hinweisen, das nur reine Seelen und von Sünden gereinigte Gewissen erreichen können. (Quelle: Cerro de los Angeles, Getafe, Madrid: Link weiter unten)
Die Weihe Spaniens an das Heiligste Herz Jesu 1919
Der 30. Mai 1919 wurde als Datum für die Einweihung des Monumentes festgelegt.
Die Ereignisse begannen um elf Uhr dreißig mit der Ankunft der Könige auf dem Cerro de los Ángeles.
Die königliche Familie, die gesamte Regierung von Maura und Tausende von Bürgern nahmen an der Messe und der anschließenden Aussetzung des Allerheiligsten Sakraments teil.
Nachdem der Nuntius Seiner Heiligkeit Pius XI. das Denkmal gesegnet hatte, leitete der Bischof von Madrid-Alcalá die Heilige Messe am Altar des Denkmals.
Bildquelle: radiocristiandad
Nach der Messfeier stieg dann der König „von der Tribüne herab, gefolgt von der gesamten königlichen Familie, und ging dann allein zum Sockel, auf dem der Altar stand“, berichtete damals die Zeitung Abc. (Quelle: Hundertjähriges Jubiläum der Weihe Spaniens an das Herz Jesu)
Alfons XIII., der König von Spanien, weihte vor dem Altar mit dem Allerheiligsten Sakrament in einer Monstranz das Land Spanien dem Heiligsten Herzen Jesu.
Die Weiheformel für Spanien
Vor der Monstranz stehend las er dann mit lauter Stimme die Weiheformel.
„Heiligstes Herz Jesu, Herz des Gottmenschen, Erlöser der Welt, König der Könige und Herr der Herrschenden:
Spanien, Volk deines Erbes und deiner Vorlieben, wirft sich heute ehrfürchtig vor diesem Thron deiner Güte nieder, der für dich im Zentrum der Halbinsel steht. Alle Völker, die es bevölkern, alle Regionen, die es eingliedern, haben im Laufe der Jahrhunderte und durch gemeinsame Interessen und gegenseitige Loyalitäten dieses große spanische Vaterland gebildet, das stark und beständig in der Liebe zur Religion und in seinem Festhalten an der Monarchie ist.
Im Gefühl der katholischen Tradition des spanischen Königtums und in freudiger Fortsetzung der Geschichte ihres Glaubens und ihrer Hingabe an deine göttliche Person bekennen wir, daß du auf die Erde gekommen bist, um das Reich Gottes im Frieden der durch dein Blut erlösten Seelen und im Glück der Völker, die durch dein heiliges Gesetz regiert werden, zu errichten: wir erkennen an, daß du als Wappen deiner Göttlichkeit den Fürsten der Erde Anteil an deiner Macht gewährst und daß von dir alle gerechten Gesetze, in deren Erfüllung das Reich der Ordnung und des Friedens liegt, Wirksamkeit und Sanktion erhalten.
Du bist der sichere Weg, der zum Besitz des ewigen Lebens führt: ein unerschöpfliches Licht, das den Verstand erleuchtet, damit er die Wahrheit und das treibende Prinzip allen Lebens und allen legitimen sozialen Fortschritts erkennt und sich in Dir und in der Macht und Sanftheit Deiner Gnade alle Tugenden und Heldentaten festigt, die die Seele erheben und verschönern.“
Setze mit uns das Werk deiner liebenden Vorsehung fort
„Komm also zu uns, dein allerheiligstes Reich, das ein Reich der Gerechtigkeit und der Liebe ist. Herrsche in den Herzen der Menschen, im Schoß der Häuser, in der Intelligenz der Weisen, in den Klassenzimmern der Wissenschaft und der Literatur und in den Gesetzen und Institutionen unseres Landes.
Danke, Herr, daß du uns barmherzig aus dem gemeinsamen Unglück des Krieges befreit hast, an dem so viele Menschen verblutet sind: Setze mit uns das Werk deiner liebenden Vorsehung fort.
Segne von diesen Höhen, die wir für dich als Symbol des Wunsches gewählt haben, der uns anspornt, allen unseren Unternehmungen vorzustehen, die Armen, die Arbeiter, die Proletarier, alle, damit sie in der friedlichen Harmonie aller sozialen Klassen die Gerechtigkeit und die Nächstenliebe finden, die ihr Leben leichter und ihre Arbeit erträglicher machen. Auch segne das Heer und die Marine, die bewaffneten Arme der Nation, damit sie in der Treue ihrer Disziplin und im Wert ihrer Waffen immer der Schutz der Nation und die Verteidigung des Rechts sind.
Segne uns alle, die wir hier in der Herzlichkeit derselben heiligen Religions- und Vaterlandsliebe versammelt sind und dir unser Leben weihen wollen, indem wir dich um den Lohn unseres Lebens bitten, in der Geborgenheit deiner Liebe und im Geschenk deines anbetungswürdigen Herzens zu sterben. So sei es“. (Quelle: Der Hügel der Engel, Zeuge des roten Terrors in Spanien)
Mit diesen Worten anerkannte König Alfonso XIII. das göttliche Königtum Christi, des Königs der Könige.
Nach der Weihe begann die Prozession
Nach der Weihe verlas der Zeremonienmeister der Kathedrale von Madrid das Telegramm Seiner Heiligkeit, das an die Teilnehmer der religiösen Zeremonie gerichtet war. Der Erzbischof von Toledo, Kardinalprimas von Spanien, erteilte den päpstlichen Segen mit dem Allerheiligsten Sakrament.
Danach begann die Prozession vom Altar des Denkmals zur Eremitage. Das Allerheiligste wurde unter einem Baldachin in einer silbernen Monstranz des Königshauses getragen. Als die Prozession in der Eremitage ankam, erteilte der Kardinalprimas den Segen mit dem Allerheiligsten. Dann wurde das Allerheiligste in den Tabernakel der Eremitage gebracht.
Der König und die Königin kehrten von der Eremitage zur königlichen Tribüne neben dem Denkmal zurück, verabschiedeten sich von den Anwesenden und kehrten nach Madrid vor.
Anmerkung: Auf der Website „Cerro de los Angeles, Getafe, Madrid“ (Website nicht erreichbar) finden sich viele sehr wertvolle zeitgeschichtliche Fotos zu den Ereignissen auf dem Hügel der Engel.
Zeitgleich mit den Ereignissen auf dem Cerro de los Ángeles fanden auch in anderen Diözesen Feierlichkeiten statt. Dies geschah in der Herz-Jesu-Kirche auf dem Tibidabo-Berg in Barcelona. Außerdem in Madrid, Zaragoza, Castellón, Bilbao und anderen Städten. Bürger schmückten Fassaden und brachten an den Balkonen einiger Straßen Behänge an. In einigen Kirchen läuteten die Glocken zum Zeitpunkt der Weihe Spaniens an das Heiligste Herz Jesu.
Was die Freimaurerei von König Alfons XIII. verlangte
Die Freimaurerei verlangte von König Alfons XIII., daß er der Loge beitritt, sowie Säkularismus, Scheidung und öffentliche Bildung.
König Alfons XIII. erzählte in einem Gespräch mit Pater Mateo Crawley, daß er einen Auftrag der Freimaurer erhalten habe. Sie hatten ihn aufgefordert, Spanien nicht dem Herzen Jesu zu weihen. Sie drohten ihm damit, daß er, wenn er die Krone behalten wolle, die folgenden Vorschläge akzeptieren müsse, die sie ihm schriftlich unterbreiteten: erstens seinen Beitritt zur Freimaurerei, zweitens das Dekret, daß Spanien ein säkularer Staat sei, drittens das Scheidungsrecht und viertens die allgemeine Einführung der weltlichen öffentlichen Bildung.
Doch König Alfons XIII. als ein religiöser Monarch antwortete ihnen ohne zu zögern:
Das, niemals! Ich kann das als Gläubiger nicht tun.
Und so wahr es ist, daß Alfonso XIII. die Forderung der Freimaurer nicht beachtete, so wahr ist es auch, daß die Freimaurer ihren Willen bekamen. Am 14. April 1931 verlor Alfonso XIII. die Krone und die Zweite Spanische Republik wurde ausgerufen.
Die Sozialdemokraten lobten öffentlich die Strategie der Freimaurer
Die Sozialdemokraten ihrerseits lobten öffentlich die Strategie der Freimaurer. Besteiro, das intellektuelle und tolerante Mitglied der PSOE, bezeichnete die Einweihung als „beschämenden und gefährlichen Akt“. Pablo Iglesias seinerseits wetterte gegen den Cerro de los Ángeles mit den Worten: „Der Wahnsinn hat sich in den Köpfen unserer Machthaber festgesetzt“.
König Alfons XIII. sagte also genau das in seiner Herz-Jesu-Weihe, was die Sektierer der Freimaurerei, die ungläubigen Sozialisten und die Feinde der Religion nicht hören wollten. Und schließlich war König Alfonso XIII. viele Jahre voraus, als er die gegenwärtige Krankheit eines lauwarmen und selbstbewussten Spaniens diagnostizierte, das Christus aus der Familie, aus den Zentren des Wissens und der Handarbeit, aus den Gesetzen und Institutionen und in mehr Fällen, als einem lieb ist, sogar aus den Kathedralen und Kirchen vertrieben hat. (Quelle: Vor 100 Jahren weihte Alfons XIII Spanien dem Heiligsten Herzen Jesu)
Leider wurde das Denkmal inmitten eines unbewohnten Hügels gebaut. Nach der Weihe blieb das Denkmal verlassen zurück. Deshalb verlor in den Jahren nach der Weihe durch König Alfons XIII. die Herz-Jesu-Verehrung ihre Kraft.
Einige Jahre später erlebte die Nation dann einen ihrer grausamsten Bürgerkriege, der auch in diesem Denkmal eine traurige Spur von Blut und Zerstörung hinterließ.
Nicht viele Jahre nach der Einweihung des Herz-Jesu-Denkmals war ein anderes Bild von Spanien zu sehen. Das andere Spanien, das des Hasses auf die katholische Religion.
So wurde das Christus-Denkmal von den Anarchisten angegriffen
Am Samstag, 18. Juli 1936, brach der Spanische Bürgerkrieg aus. Am selben Tag gingen 30 Mitglieder der Arbeiterfirmen San José und Sagrado Corazón de Jesús zu einer nächtlichen Andacht zum Cerro de los Ángeles. Fünf von ihnen blieben auf dem Cerro, um das Denkmal zu schützen. Die Bewohner eines nahe gelegenen Bauernhofs denunzierten sie aber, als sie sahen, wie sie den Rosenkranz beteten und den Tisch vor dem Essen segneten. Am 23. Juli wurden sie deshalb von roten Milizionären ermordet. Im Moment ihrer Ermordung blickten die fünf auf das Denkmal. Ihr letzter Atemzug bestand darin, „Lang lebe Christus der König“ zu rufen, bevor ihre Leichen auf dem Boden des Cerro zusammenbrachen, wo sie einen ganzen Tag lang liegen blieben.
Am 28. Juli, fünf Tage nach diesem Verbrechen, begaben sich Anarchisten zum Cerro de los Ángeles. Sie machten ein Foto von sich selbst, auf dem sie das Denkmal buchstäblich „erschießen“. Diese pantomimische Erschießung der Anarchisten hatte Symbolkraft. Denn es verdeutlichte den Hass dieser Fraktion der Republikaner auf Christus. Der Stein hielt natürlich dem Einschlag der Gewehrkugeln stand. Deshalb reichte ihnen diese symbolische Tat nicht.
Der Hügel der Engel wurde Zeuge des roten Terrors in Spanien
Sie zerstörten alle Skulpturen zuerst mit Meißeln und mit von einem Traktor gezogenen Seilen. Aufgrund der Härte des Steins mussten sie schließlich Dynamit verwenden.
„Am 7. August 1936 kommen im Morgengrauen mehrere Lastwagen an, laden eine große Menge Sprengstoff ab und legen Minen, die mehrere Löcher unter das Denkmal sprengen. Nach einer gewaltigen Explosion wurde das Denkmal gesprengt. In Getafe zitterten die Fenster der Häuser.
In der Stadt erzählt man sich, daß asturische Sprengmeister, die auf dem Weg nach Toledo waren, um den Alcazar zu sprengen, am Cerro vorbeikamen und den Milizionären halfen, den Sprengstoff anzubringen.“ (Quelle: Der Cerro de los Angeles während des Bürgerkriegs)
Die Milizionäre brauchten fünf Explosionen, um das Denkmal vollständig zu zerstören, das auf wundersame Weise den ersten Zerstörungsversuchen standhielt. (Quelle: Der Cerro de los Ángeles, Zeuge des roten Terrors in Spanien: So wurde ein Christusdenkmal angegriffen)
Video: Die Erschießung des Herzens Jesu
Das Video enthält viel Bildmaterial.
Bei dem Foto handelt es sich um ein echtes Foto. Trotzdem brandmarken einige Linke seit Jahren das Foto als Fälschung, obwohl seine Echtheit hinreichend dokumentiert ist
Ein Paramount-Reporter hatte die Veranstaltung fotografiert. Das schockierende Bild erschien zuerst in der Londoner Daily Mail mit der Überschrift „The ‚Spanish Reds‘ war on religion“. Dann landete es in der republikanischen Presse, die die Zerstörung als „Verschwinden eines Ärgernisses“ bezeichnete.
Die Presse der Volksfront veröffentlichte auf der Titelseite die Fotos der „Hinrichtung“ und äußerte sich positiv zu dem Vorfall („Verschwinden eines Ärgernisses“). Sie benennt Cerro de los Ángeles zu Ehren der UdSSR in „Cerro Rojo“ um.
Daraufhin änderte der Stadtrat von Getafe in einem von der Regierung der Republik gebilligten Beschluss den Namen Cerro de los Ángeles in „Cerro Rojo“. Diesen Namen behielt der Hügel bis zum Ende des Bürgerkriegs bei.
Weitere Zerstörungen von Herz-Jesu-Statuen
In den Tagen nach dem Ausbruch des Bürgerkriegs wurde die kolossale Herz-Jesu-Statue in Aranjuez vor den Toren Madrids mit Seilen und einem Maultierkarren abgerissen. Als die Statue auf dem Boden aufschlug und zerschellte, wurde der Kopf ergriffen und in den Fluss geworfen. In Almeria sprengten örtliche Milizionäre das Herz-Jesu-Denkmal auf dem Stadtplatz in die Luft. Andernorts in Spanien wurden Herz-Jesu-Darstellungen verbrannt, mit Spitzhacken zertrümmert, von Balkonen geworfen und öffentlich durch ein Erschießungskommando „hingerichtet“.
Auch andere Symbole des katholischen Glaubens wurden von den antiklerikalen Mobs öffentlich angegriffen. Vor allem Statuen und Tafeln, die dem „Heiligsten Herzen Jesu“ gewidmet sind, waren den Republikanern schon lange ein Dorn im Auge.
Der größere Nachbau des Herz-Jesu-Denkmals begann 1944
Für General Franco und die Katholiken dagegen symbolisierte die „Hinrichtung“ und die anschließende Zerstörung des Herz-Jesu-Denkmals „die Ermordung Gottes“.
Nach dem Krieg erhielt der Hügel seinen ursprünglichen Namen zurück. Die Regierung von Francisco Franco erteilte den Auftrag, ein neues Denkmal zu bauen. Es sollte eine Nachbildung des vorherigen Monuments sein. Der größere Nachbau des zerstörten Denkmals begann 1944 und wurde an der gleichen Stelle wie das alte im Jahr 1965 eingeweiht.
Bildquelle: queverenelmundo
Die Überreste des ursprünglichen Denkmals verlegte die Franco-Regierung über die Esplanade gegenüber dem neuen Denkmal. Sie befinden sich in der Nähe der Klosters der Unbeschuhten Karmeliten, das 1925 gebaut wurde. Offiziell heißt es Kloster des Heiligen Herzens und Unserer Lieben Frau von den Engeln. Die Überreste des Herz-Jesu-Denkmals gelten als Zeugnis der Welle des antikatholischen Fanatismus, die die Kommunisten und ihre Komplizen in Spanien ausgelöst hatten. Einige Fotos des zerstörten Denkmals finden sich auf der Website „Der Hügel der Engel, Zeuge des roten Terrors in Spanien: so ein Denkmal für Christus angegriffen“. Link siehe oben.
Um den Sockel des neuen Denkmals herum befinden sich vier mehr als dreieinhalb Meter hohe Skulpturen-Gruppen mit Darstellungen wichtiger Persönlichkeiten der spanischen Geschichte und der katholischen Kirche.
Die einzelnen Skulpturengruppen
Bildquelle: queverenelmundo
Erstes Bild: Missionarisches Spanien, mit Skulpturen von Isabella der Katholischen, Christoph Kolumbus, Hernán Cortés und Fray Junípero Serra.
Zweites Bild: Spanien, Verteidiger des Glaubens, Osio, Don Pelayo, Diego Laínez, Juan de Austria und der selige Anselmo Polanco sind vertreten.
Drittes Bild: Die kämpferische Kirche, die Nächstenliebe, die Tugend und die Liebe sind vertreten.
Viertes Bild: Triumphierende Kirche, eine Gruppe des Heiligen Augustinus, des Heiligen Franz von Assisi, der Heiligen Margareta Maria Alacoque, der Heiligen Teresa von Avila, der Heiligen Gertrud und des Seligen Bernardo de Hoyos. (Quelle: Cerro de los Angeles, Getafe)
Der politische Charakterzug der Herz-Jesu-Verehrung
Bildquelle: jesusfidelis
Wie wir an der Herz Jesu Verehrung in Spanien sehen können, hat diese Verehrung auch eine politische Dimension. Denn die Freimaurer und Linken aller Schattierungen haben eben einen abgrundtiefen Hass auf Christus. Daraus resultiert auch der politische Kampf gegen die öffentliche Verehrung und öffentliche Herz-Jesu-Weihe.
Damit weist die Herz Jesu Verehrung auch von Seiten der Katholiken einen eindeutig politischen Charakterzug auf. Das Bild des Heiligsten Herzens auf einer an der Tür befestigten Metallplatte war ein weit verbreitetes Symbol für den katholischen Status eines Hauses. Oft war das Emblem mit einem öffentlichen Bekenntnis verbunden, wie z. B.: Das Heilige Herz Jesu regiert in diesem Haus.
Während des Bürgerkriegs trugen die Soldaten das Herz-Jesu-Emblem auf einem an ihrer Uniform befestigten Filz, um feindliche Kugeln abzuwehren; man nannte sie „detentes“.
Der Ursprung dieser „detentes“ stammt anscheinend aus der Zeit der heiligen Margareta Maria Alacoque. In einem Brief, den die Heilige am 2. März 1686 an Mutter Saumaise schrieb, heißt es:
„Er (Jesus) wünscht, daß ihr Kupfertafeln mit dem Bild seines Heiligsten Herzens anfertigen lasst, damit alle, die ihm huldigen wollen, sie in ihren Häusern anbringen können, und kleine, die sie tragen können.“
Sie selbst trug eine unter ihrem Habit auf der Brust und forderte ihre Novizinnen auf, es ihr gleich zu tun. Sie fertigte viele dieser Bilder an und beteuerte, daß ihre Verwendung dem Heiligen Herzen wohlgefällig sei. Von da an stickten die Frauen für ihre Söhne, Ehemänner oder Freunde diese kleinen Embleme. Es war der Glaube an das Herz-Jesu, das die Macht hat, jede Kugel aufzuhalten, die der Feind auf den Körper ihrer Lieben abfeuert.
Ein solcher frommer Brauch war in der Nachkriegszeit ein klares und einfaches Mittel, um die Treue zum Franco-Regime zu demonstrieren, was seine weite Verbreitung weitgehend erklärt. (Quelle: Detente bala – Kugel stoppen)
Detente Bala – Stopp Kugel Stopp
Dieses Kreuz soll deinen Zorn löschen,
Mögest du mein Blut nicht erreichen.
Möge die Jungfrau, die mich beschützt
Um mein Leben zu dir zu bringen;
Will nicht den kalten Tod
Das kommt von den Gewehren
Um in die Wunden zu gelangen.
Stopp, Kugel, stopp,
Daß ich jeden Tag bete
Damit du niemals kommst
Um in meinem Versteck zu schlafen,
Damit du an mir vorbeigehst
Und daß du niemals mein sein wirst,
Damit du unversehrt zurückkommst
Auf die Waffe, die dich zieht.
Ich weiß, daß es eine Kugel gibt
Mit meinem Namen in der Ziffernfolge
Und die Waffe, die sie abfeuert
sieht mich in seinem Blickfeld,
Deshalb trage ich auch das Stoppschild,
Damit es vorübergeht, damit es weitergeht
Fliegen zum Feld, das hält
All die verlorenen Kugeln.
Gedicht von D. Francisco Díaz Ansón aus seinem Buch „El árbol de los galgos“ (Quelle: Cerro de los Angeles, dort, wo der Tod des Körpers nur die Freiheit der Seele war)