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Ein Geheimnis umwebt das jüdische Volk

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17401740Ein Geheimnis umwebt das jüdische Volk – Das Geheimnis der Bosheit

Es wird Zeit, das Thema Israel und jüdisches Volk von der religiösen Seite her zu beleuchten. Denn erst dann lässt sich erschliessen, warum es diesen unglaublichen Judenhass überhaupt gibt. Das ehemals auserwählte Volk Gottes ist ein besonderes Volk, weil es eben von Gott auserwählt wurde zu einem ganz bestimmten, besonderen Zweck. Und weil es (immer noch) ein besonderes Volk ist, wird es gerade in unserer heutigen Zeit notwendig, aus katholischer Sicht diese Besonderheit zu erklären. Nicht von ungefähr haben wir deshalb die Überschrift ‚Ein Geheimnis umwebt das jüdische Volk‘ genommen. Entnommen ist sie einer Schrift der Gebrüder Lémann, die uns weiter unten noch viel zu sagen hat.

Vergessen ist die katholische Sicht über das Judentum, die bis zum Zeitpunkt der versuchten Auslöschung der Juden in Europa durch die Nazis bestand. Die Juden bilden im Gegensatz zu allen anderen Völkern, die letztlich im Laufe der Geschichte verschwunden oder von anderen Völkern assimiliert wurden, eine wundersame Ausnahme. Wenn wir die Geschichte des jüdischen Völkes als auserwähltes Volk Gottes betrachten, so finden wir im Charakter der Juden viele Züge, die es für eine göttliche Sendung wenig geeignet erscheinen lassen. Und weil dies so ist, liefert ihre Geschichte einen ununterbrochenen Beweis dafür, daß hier eine übernatürliche Macht im Spiel ist. Ihr Dasein und ihre Geschichte zwingen immer wieder zur Anerkennung eines übernatürlichen, göttlichen Wirkens. Ja, ein Geheimnis umwebt das jüdische Volk.

Die Bekehrung der Juden zu Christus ist Gewissheit

Das jüdische Volk muss nach göttlicher Vorsehung noch bis zum Ende der Zeiten bestehen bleiben. Darüber belehrt uns der heilige Apostel Paulus.

Aus der heiligen Schrift wissen wir, daß auch das jüdische Volk sich letztlich zu Christus bekehren wird. Laut dem Römerbrief Kap. 11 Vers 25 – 28 ist die Bekehrung der Juden Gewissheit.

„Die einstige Bekehrung der Juden ist nicht nur Möglichkeit, sondern Gewissheit. Paulus spricht sie in feierlicher Form als Mitwisser der göttlichen Ratschlüsse und als deren Dolmetscher aus. Es ist ein Geheimnis, ein Mysterium, das bisher in Gott verborgen war und das nun durch den Mund des Apostels von ihm geoffenbart wird. Dieses Mysterium hat auch für die Heidenchristen eine große Bedeutung. Es belehrt sie, daß der Herr sich nicht von den Juden abgewendet hat, um sich ganz der Heidenwelt zu schenken, daß jene nicht aufgehört haben, sein auserwähltes Volk zu sein. ‚Die Verstockung ist teilweise über Israel gekommen, bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist.‘

Die Juden werden somit nicht immer in ihrer Verstockung verharren. Gott hat sich nur für eine bestimmte Zeit von ihnen zurückgezogen.“ (Quelle: Herders Bibelkommentar, Bd. XIV, S. 104f.)

Auch in der Geheimen Offenbarung finden wir die endgültige Bekehrung der Juden als prophetische Gewissheit. Denn es werden zwei Zeugen erscheinen, „die Gott dafür aufbewahrt hat, die letzte Bußpredigt der Welt zu halten, die Propheten Henoch und Elias. Beide noch nicht gestorben, sondern nur dieser Welt entrückt, werden, der eine, Elias, den Juden, der andere, Henoch, den Heiden predigen.“ Der größte Teil der Juden wird dann in die Kirche Gottes eingegangen sein. (Kommentar Allioli zu Kap. 13, Vers 11)

Warum wollen die Feinde Christi das jüdische Volk auslöschen?

Wie man in der Charta der Hamas aus der Hadith-Sammlung lesen kann, wird der Tag der Auferstehung nicht kommen, „bevor die Muslime nicht Krieg gegen die Juden führen und sie töten“. Die Mohammedaner glauben also, daß die Voraussetzung für den Tag der Auferstehung die totale Auslöschung der Juden sein muss.

Die versuchte Auslöschung des jüdischen Volkes durch die Nationalsozialisten hat die dämonische Idee in sich, die Wiederkunft Christi zu verhindern. Immerhin wollten die Nationalsozialisten nach der Auslöschung der Juden auch das Christentum liquidieren.

Am Rande sei nur erwähnt, daß es tatsächlich auch in der talmudischen und kabbalistischen Geistesströmung Ansichten gibt, die den mohammedanischen und nationalsozialistischen Vorstellungen äquivalent sind.

Die Auslöschung des jüdischen Volkes ist ein dämonischer Plan. Um diesen Plan umzusetzen, braucht es dämonischen Hass auf alles, was sich als jüdisch, israelisch oder zionistisch darstellt.

Das einstmals auserwählte Volk Gottes, aus dem das Heil der Juden – Jesus Christus – kam, umwebt bis heute ein tiefes Geheimnis. Nur zu deutlich zeigt sich jetzt das Wesen der Judenfeindlichkeit in seiner tiefen Bedeutung. Wir werden aber auch die besondere Bedeutung des jüdischen Volkes für die Endzeit erkennen.

Die Juden der nachchristlichen Zeit

Lesen wir also, wie das jüdische Volk vor der Machtergreifung der Nazis von katholischen Autoren gesehen wird.

Porträt von Theodore de BussierreBildquelle: wikimedia

Theodor de Bussières, der die Konvertierung des Juden Alphonse Ratisbonne auslöste, schrieb über die Bekehrung, deren Augenzeuge er war, das Büchlein ‚Alphons Maria Ratisbonne, Ein neuer Bruder im Herrn‘. In der Einleitung des Büchleins aus dem Jahr 1926 beginnt P. Aloys Mager OSB mit den Worten ‚Ein Geheimnis umwebt das jüdische Volk‘:

Ein Geheimnis umwebt das jüdische Volk. Es war das auserwählte Volk. In ihm allein blieb nach dem Fluch der ersten Sünde die Erde mit dem Himmel unmittelbar verbunden. Aus seiner Mitte erweckte Gott die Männer, durch die er fort und fort zu den Menschen sprach und ihnen seinen Willen offenbarte. Es war der Träger der göttlichen Offenbarung. Aus seinem Fleisch und Blut formte der göttliche Offenbarungswille die menschliche Natur, die der ewige Sohn des ewigen Vaters zur Einheit seiner göttlichen Person verband.

Eine bloß natürliche Beobachtung entdeckt im Charakter der Juden so viele Züge, die es für seine göttliche Sendung wenig geeignet erscheinen lassen. Die Geschichte des Volkes Gottes liefert dafür einen ununterbrochenen Beweis. Wir fühlen, daß hier eine übernatürliche Macht im Spiel ist. Dasein; Art und Beruf des jüdischen Volkes zwingen immer wieder Anerkennung eines übernatürlichen, göttlichen Wirkens. Es unterscheidet sich von allen anderen Kulturvölkern, über die wir geschichtlich unterrichtet sind. Wir stehen hier vor einem ersten Geheimnis.

Aus diesem Volk ging der Erlöser der Welt hervor. Und gerade es lehnte Christus so radikal, so unwiderruflich ab, wie es nie ein anderes Volk tat noch je tun wird. Wir stehen hier vor einem zweiten Geheimnis.

siehe dazu auch die zwei Beiträge auf katholischglauben.info:

Die Judenfrage ist eine Frage der Offenbarungsreligion

In den Paulinischen Ausführungen liegt die Lösung dessen, was man mit einem Schlagwort der Zeit die Judenfrage nennt. Sie ist nicht ausschließlich, ja nicht einmal hauptsächlich eine Rassenfrage. Sie ist auch keine bloß politische oder soziale Frage. Sie ist auch nicht bloß eine Kulturfrage. Sie ist mehr. Sie ist eine religiöse Frage und zwar eine Frage der Offenbarungsreligion. Die Juden der nachchristlichen Zeit sind eine Erscheinung, an der jede ethnologische Erklärung scheitert. Alle anderen Völker, die die Geschichte kennt, gingen politisch und kulturell in den Siegervölkern unter.

Nur wenige, wie die Römer und Griechen, lebten und wirkten wohl in ihrer überlegenen Kultur weiter, aber in ihrem Volkstum verschwanden auch sie. Nach völker-psychologischen Grundsätzen kann eine Rasse ihre Eigenart nur bewahren, wenn sie irgendwie in politischer oder kultureller Einheit verbunden bleibt. Nur die Juden bilden eine Ausnahme.

Nach der Zerstörung Jerusalems und der endgültigen Auflösung ihrer politischen Einheit zerstreuten sie sich in alle Länder und unter alle Völker. Überall aber bewahrten sie ihre Rassen- und Charakter-Eigenart unverfälscht. Sie nehmen teil am staatlichen und kulturellen Leben der Völker, in die sie eingingen. Ihre Wesenshaltung aber bleibt überall dieselbe. Sie wirken und zwar oft in führender Stellung mit an allen Kulturleistungen in Wissenschaft und Kunst, Handel und Gewerbe. Trotzdem gehen sie nicht unter in einer gemeinsamen Kulturnivellierung. Die scharfen Umrisse ihres Typus schleifen sich nirgends ab. Sie bleiben, was sie waren und sind.

Ihre Rassen-Gegensätzlichkeit wird von den anderen Völkern unangenehm empfunden. Sie können sich dem Einfluss der durchschnittlichen jüdischen Geistesüberlegenheit nicht entziehen. Sie seufzen darunter wie unter einem fremden Joch. Sie suchen es abzuschütteln. Es gelingt ihnen nicht. Je mehr sie sich dagegen auflehnen, um so weniger werden sie es los. Es ist ein tragisches Geschick, das die Israeliten durch alle Zeiten und alle Länder verfolgt. Wie ein Fluch heftet es sich an ihre Spuren. Fast überall begegnen sie Abneigung, oft bis zum blinden Rassenhass. Angehörige jedes anderen Volkes wären ähnlichem Schicksal längst erlegen. Wir stehen hier vor einem dritten Geheimnis, vor einem völker-psychologischen Rätsel. (Quelle: Nationalismus und Antisemitismus)

Das Volk Israel ist auch heute noch Träger der Offenbarung im negativen Sinn

In der Einleitung heißt es weiter:

Tatsächlich ist das Volk Israel auch heute noch Träger der Offenbarung des Übernatürlichen, wenn auch in einem ausschließlich negativen Sinn. Vielleicht unbewusst und gegen seinen Willen muss es in allen Ländern und unter allen Völkern Zeugnis ablegen für die weltwendende Macht, die in der Menschwerdung der zweiten göttlichen Person der Weltgeschichte für einen Augenblick Halt gebot und sie in neue Bahnen lenkte. Indem es in unbegreiflicher Verblendung den Messias mit dem giftigsten Fanatismus, den es gibt, mit dem religiösen Fanatismus verwarf, wurde ihm die seelische Haltung radikaler Ablehnung und Zersetzung gleichsam zur zweiten Natur.

Diese Art innerer Wesenseinstellung wirkt als gewaltigstes, geradezu unheimliches Motiv zu Handlung und Tat. Ein rast- und ruheloses Sehnen und Drängen treibt die Juden, ob sie wollen oder nicht, auf allen Gebieten zu einer Tätigkeit, die immer wieder in Staunen setzt. Es ist aber vielfach eine Tätigkeit, die bei aller positiven Leistung den Keim der Auflösung in sich birgt. Und doch handelt es sich hier um eine seelische Kraft, die eine Psychologie des Ressentiments nicht zu erklären vermag. Sie wurzelt nämlich im letzten und tiefsten Ende nicht in einem verneinenden, sondern in einem bejahenden Hass.

Aus Eifer für Gott hassen sie Gottes Sohn. Sobald die Blindheit einmal von diesem Volk genommen sein wird, wird es mit erleuchtetem, bisher nie dagewesenem Eifer zu Christus sich drängen. Darum betet die Kirche am Karfreitag zu Gott, daß er den Schleier des Unglaubens von den Augen der Juden wegnehme.

Der zersetzende Einfluss jüdischer Individuen

Es lässt sich nicht leugnen, daß die führenden Kräfte der Revolution, in die der Zusammenbruch in allen Staaten der Besiegten austobte, zum großen Teil aus dem jüdischen Volk stammten. Man kann auch nicht in Abrede stellen, daß auf allen Gebieten, der Religion, der Sitten und Kultur, in Politik und Wirtschaft, in Kunst- und Theaterwesen die überall zu Tage tretende Zersetzung vielfach auf jüdischen Einfluss zurückzuführen ist. Der Kampf gegen diese Einflüsse ist sowohl vom natürlichen als vom christlichen Standpunkt aus nicht nur erlaubt, sondern Pflicht. Der Kampf aber darf nur den einzelnen schädlichen Individuen selber, nicht aber dem ganzen Volk oder der ganzen Rasse gelten, wie es der blinde Hass des Nationalismus will.

Einmal sind es nicht ausschließlich Juden, sondern in größerer Anzahl Christen, die den sittlichen und kulturellen Halt der Völker untergraben.

Es ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, die Juden als Gesamtheit mit dem Bannfluch des sogenannten Antisemitismus zu belegen. Es ist gegen Vernunft und Gerechtigkeit und erst recht gegen die Liebe, überhaupt von Antisemitismus zu reden oder gar den Antisemitismus zur Weltanschauung und zur Religion zu erheben.

Es ist nicht zufällig, daß gerade Angehörige des Judentums einen verhältnismäßig großen Anteil an allen zersetzenden und revolutionären Bewegungen haben. Seit ihrer Zerstreuung unter die Völker begegneten die Juden überall Abneigung und Verachtung. Sie wurden vielfach ausgeschieden aus der staatlichen Gemeinschaft und unter eine Ausnahme-Gesetzgebung gestellt. Es konnte nicht ausbleiben, daß durch dieses Vorgehen eine seelische Haltung sich ausbildete, die ressentiment-gesättigt war.

Ein Wort in der Heiligen Schrift heißt: „Worin der Mensch sündigt, darin wird er bestraft.“ Die Jahrhunderte lange offenkundige Verletzung der Gerechtigkeit und Liebe musste sich in negativem Sinne rächen. Wir dürfen uns nicht wundern, daß wir überall da, wo gegen die bestehende Ordnung offen Sturm gelaufen oder im Verborgenen Unterminierungsarbeit betrieben wird, immer auf jüdischen Einfluss stoßen. (Quelle: Antisemitismus nach dem 1. Weltkrieg)

Wozu ihre geistige Kulturüberlegenheit die Juden befähigt

Die Juden sind in Folge ihrer Jahrtausende alten Kultur ein geistig hochwertiges Volk, das alle anderen jüngeren Kulturvölker durch geistige Überlegenheit überragt. Sie sind ebenso große Verstandes- wie Willensmenschen. Auf allen Kulturgebieten verdanken wir ihnen hervorragende, wenn nicht Epoche machende Leistungen. Nur ein für Gerechtigkeit unempfindlicher Hass, wie er die treibende Kraft des Antisemitismus ist, kann diese Tatsache verkennen.

Ihre geistige Kulturüberlegenheit befähigt die Juden in besonderer Weise, als Führer aufzutreten. Wenn wir dieses im Auge behalten und das im Laufe der Jahrhunderte groß gezogene Ressentiment damit in Verbindung bringen, so haben wir die Lösung dafür, daß gerade Juden in den revolutionären Bewegungen der Nachkriegszeit eine führende Rolle spielten. Wir sehen aber auch den ungeheuren psychologischen Widerspruch, der darin liegt, durch den sogenannten Antisemitismus diesen zersetzenden Einfluss unschädlich machen zu wollen. Nur geistige Ertüchtigung, die zu ähnlich großen Leistungen befähigt, könnte hier einen Ausgleich schaffen. Oft genug ist es nur das Bewusstsein eigener Ohnmacht und Unfähigkeit, die man aber weder sich selber noch anderen eingestehen will, die die Seele des Antisemitismus ist. (siehe dazu: Die Entstehung des Begriffs ‚Antisemitismus‘)

Die große Bedeutung der jüdischen Zwillingsbrüder Lémann

Die jüdischen Zwillingsbrüder Lémann nach ihrer Konvertierung als katholische PriesterBildquelle: Die Missionen

Die Zwillingsbrüder Joseph und Augustin Lémann sind heute leider weitgehend vergessen. Dabei spielten sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine herausragende Rolle im katholischen Denken über das Judentum. Nachdem sie zur katholischen Kirche übergetreten waren, wurden sie 1860 zu Priestern geweiht.

Augustin wurde Professor an der Katholischen Universität Lyon. Joseph Lémann verfasste mehrere historische Werke, insbesondere ‚Der Eintritt der Israeliten in die französische Gesellschaft‘. Bis zu ihrem Tod kehrten sie jedes Jahr am 13. September an die Ecke Quai Saint-Antoine und Rue des Célestins, gegenüber dem ehemaligen Haus ihres Vormunds, zurück, um öffentlich ein Glaubensbekenntnis zu rezitieren und Jesus dafür zu danken, daß er ihnen den katholischen Glauben geschenkt hatte und den Mut, dem Druck ihrer Familie zu widerstehen. (Nach dem Werk: Die Gebrüder Lémann, von P. Théotime de Saint Just (Paris, 1937)

Papst Pius IX. hat sie als Beispiele dafür gepriesen, wie das Judentum zur Katholischen Kirche finden kann. Die beiden Brüder verfassten ein Dokument, das auf dem Vatikanischen Konzil von der überwiegenden Mehrheit der katholischen Bischöfe gebilligt wurde. Es war ein Appell an die Juden der Welt, massenhaft zum Christentum zu konvertieren. Das Dokument sollte als offizielle Stellungnahme der katholischen Kirche zum Judentum zur Abstimmung gelangen. (siehe den Beitrag: Zwei jüdische Konvertiten und eine Petition)

Breve von Papst Pius IX. an die beiden Brüder Lémann

Breve von Papst Pius IX an die Brüder Lémann
entnommen dem Buch: Joseph u. Augustinus Lémann, Die Messiasfrage und das vaticanische Konzil, 1870

Die Judenmission auf dem Vatikanischen Konzil unter Pius IX.

Auf der Website ‚Die Missionen‘ findet sich ein ausführlicher Text aus dem Jahr 1926, der die Bedeutung des ‚Postulatum pro Hebraeis‘ der Brüder Lémann für die Debatte um die Judenmission beschreibt.

Von Pius IX. gütigst ermutigt, verfassten sie ein ‚Postulatum pro Hebraeis‘, das, nachdem es den Konzilsvätern vorgelegt worden war, 510 bischöfliche Unterschriften erzielte. „Alle Konzilsväter“, fügt Msgr. Elias Blanc hinzu, „hätten ohne Ausnahme unterzeichnet, wenn nicht die zwei Brüder, einer rührenden Regung der Ehrfurcht gehorsam, die Ehre der größten Unterschriftenzahl dem ‚Postulatum pro Infallibilitate‘ überlassen wollten, welches 533 Unterschriften vereinigt hatte.“ Nur die Unterbrechung des Konzils infolge des italienischen Einmarsches in den Kirchenstaat verhinderte die Behandlung des Postulatums und seine Besprechung durch den Papst.

Auch der 1918 von London ausgegebene Gedanke der Messnovenen für die Bekehrung Israels ist überraschend aufgeblüht. In Frankreich sind 1920 bereits 510 Messen mit dieser Intention gelesen worden. 1925 waren es weltweit mehr als 5700 heilige Messen. Am 27. Februar 1920 erhielt diese Übung die Billigung Se. Heiligkeit Benedikts XV., der selbst die Messnovene vor dem Herz-Jesu-Fest hielt.

Pius XI. fügt der Weiheformel an das Heiligste Herz Jesu ein Gebet zur Bekehrung der Juden hinzu

1925 feierte Se. Heiligkeit Pius XI. am Herz-Jesu-Fest die Messe in gleicher Meinung. Zahlreiche Kardinälen und Ordensprälaten, Bischöfe und Ordensgemeinschaften nahmen daran teil. Schließlich enthält die Nr. 13 der ‚Acta Apostolicae Sedis‘ vom 5. November 1925 einen Brief des Präfekten der heiligen Ritenkongregation, Kardinal Vico, der auf Geheiß des Heiligen Vaters Pius XI. allen Ordinariaten aufträgt, ab 31. Dezember in der Weiheformel des Menschengeschlechts an das göttliche Herz bestimmte Veränderungen vorzunehmen und folgende Worte einzufügen:

„Blicke endlich voll Erbarmen auf die Kinder des Volkes, das ehedem das auserwählte war. Möge das Blut, das einst auf sie herabgerufen wurde, als Bad der Erlösung und des Lebens auch über sie fließen.“

So betet die Kirche nicht mehr nur am Karfreitag, sondern von nun an gewohnheitsmäßig für die Juden. Man kann die Bedeutung dieses Gebets an das Heiligste Herz Jesu Christi, des Königs der ganzen Menschheit, nicht stark genug betonen. (Quelle: Schönere Zukunft, Nr. 26, 4. April 1926)

Der Hang der Juden zu den materiellen Gütern

Die Brüder schreiben in ihrem Buch ‚Die Messiasfrage und das vatikanische Konzil‘ (1870) über das jüdische Volk:

Zu aller Zeit und von seine Wiege an hat das jüdische Volk eine heftige Neigung zu den Gütern der Erde an den Tag gelegt. Während zwölf Jahrhunderten bekämpften und hemmten sie die Propheten, als diese aber nicht mehr erschienen, beherrschte sie alles. Sie war die Ursache, daß, als Jesus von Nazareth auftrat, Er verworfen wurde, weil er, wider unserer Erwartung, kein großer zeitlicher Fürst war.

Und als der furchtbare Sturm losbrach, der gerade unsere ganze zeitliche Macht verheerte, traten unsere Väter den Weg der Verbannung an, aber mit der immer fester gehaltenen Überzeugung, daß der Messias, der ihnen kommen würde, ihnen in ihrem großen Elend Hilfe bringen, und sie für ihre Entbehrungen durch einen Reichtum entschädigen würde, über den sie selbst staunen müssten. Ihre Geldgier erhielt von da an eine Art religiöser Weihe… der Gedanke an den Messias und das Streben nach Reichtum verwebten sich ineinander und Jahrhunderte lang war der Messias bis zu einem gewissen Punkt nicht allein die Entschuldigung für den Reichtum, sondern Er war auch dessen Seele, sein Aroma, seine Triebfeder.

Dieser Zustand materialistischer Gleichgültigkeit muss weit um sich gegriffen haben, da einer der genauesten und ernstesten Historiker unserer Zeit und zwar gewiss erst nach sicheren Forschungen unter den Israeliten schreiben konnte:

„Dieser Teil des Judentums bildet sich ein, Israel sei nun befreit, es habe seinen Messias. Das neue Jerusalem wäre das Jerusalem von Geld mit einem Banquier als Messias, die Geldkiste der öffentlichen Fonds sei ihre Sepherthora, die Börse ihr Tempel und der Bienenschwarm der Wechselagenten stelle den Heiligen der Heiligen vor.“ (Quelle: Die Indifferenz bezüglich des Messias)

Die Juden Westeuropas genossen eine Reihe von Privilegien

An dieser Stelle sei betont, daß die Feindschaft von Katholiken gegenüber Juden nicht religiöse oder rassistische Ursachen hatte. Sondern gerade diese praktische Neigung zu Reichtum der Juden führte zu Ungerechtigkeiten vor allem gegenüber den christlichen Bauern. Denn gewisse Juden hatten die Notsituation der Christen schamlos ausgenutzt und diese noch mehr ins Elend gestoßen.

Als ein gewisser Zisterziensermönch mit Namen Radulf zur Zeit der Kreuzzüge die einfache Bevölkerung aufstachelte, die Juden zu töten, da trat der heilige Bernhard von Clairveaux diesem Demagogen mit deutlichen Worten entgegen:

„Die Predigt Radulfs kommt nicht von Gott, sondern vom Teufel… Drei Anklagen erhebe ich gegen diesen schamlosen Menschen: Er maßt sich ohne Berechtigung das Predigeramt an, er trotzt der bischöflichen Autorität und schließlich: er heißt den Mord gut. Weder die Engel noch die Apostel billigen die Ermordung der Juden. Die Kirche betet für ihre Bekehrung, und sie weiß mit Gewissheit, daß am Ende der Zeiten ganz Israel gerettet wird.“

Wenn das katholische Europa, wie behauptet, so schlecht für die Juden war, wie ist zu erklären, daß die zerstreuten Juden weiterhin lieber in Europa leben wollten als in muslimischen Ländern oder im Fernen Osten.

Bewaffnete Juden und der Wert eines Juden im Mittelalter

Eines der Privilegien war das Anrecht auf Selbstverwaltung: das Ghetto oder Judenviertel, in Polen der Kahal. Wer weiß, daß die Juden ursprünglich sogar bewaffnet waren. Ein jüdisches Bataillon nahm an den Kriegshandlungen der Städte teil. Zwar kam es während der Kreuzzüge oft zu gezielten Angriffen des Pöbels auf die Judenviertel, doch eine wirkliche Minderung der Stellung der Juden kam erst mit ihrer „Entwaffnung“.

Um die im Heidentum selbstverständliche Blutrache, die in den christianisierten Heidenvölkern noch in Gebrauch war, einzudämmen, wurde das Wergeld als Ersatz für die Blutrache eingeführt.

Wieviel der Jude im Mittelalter wert war, kann man an dem Wergeld für einen getöteten Juden ablesen. „So war das Wergeld für die Tötung eines Judens so hoch wie das Wergeld für einen Ritter oder einen Priester.“ (Quelle: Kuehnelt-Leddhin, Die falsch gestellten Weichen, S. 148 – S. 149)

Die einzigen Judenviertel, die niemals vom Mob gestürmt wurden, waren die beiden päpstlichen Ghettos – von Rom und Avignon. Die Mauer des römischen Ghettos wurden von Papst Pius IX. abgerissen. Traditionell galt, auch wenn es die Feinde der katholischen Kirche nicht wahrhaben wollen, das Papsttum als judenfreundlich.

Luthers Judenhass

War der Calvinismus noch den Juden relativ wohlgesonnen, so war das Luthertum um so viel weniger. Denn Martin Luther war ein fanatischer Judenhasser. Seine judenfeindlichen Schrifte wurden während des Nationalsozialismus neu herausgebracht. Bei den Nürnberger Prozessen waren die angeklagten Nazis überrascht, daß sie wegen ihrer Verbrechen gegen Juden angeklagt waren. Sie beriefen sich bei ihrem Antisemitismus und Massenmord an den Juden auf Martin Luther, der bereits die Auslöschung des Judentums propagierte.

Luther trat auch für die Verbrennung aller ihrer Bücher mit Ausnahme des Alten Testamentes, die Einäscherung aller Synagogen und die Konzentrierung junger Juden und Jüdinnnen in Lager ein, wo sie mit der Schaufel in der Hand im „Schweiß ihrer Nasen“ arbeiten sollten.

Luther hatte gehofft, durch eine Kurzschrift eine Massenkonversion der Juden zu seinem neuen Glauben herbeizuführen. Dadurch wollte er beweisen, daß der Antichrist und damit das Ende der Tage gekommen sei – der Antichrist aber wäre der Papst gewesen! Die Juden reagierten nicht auf Luthers Ansinnen. Ob die damaligen Juden es gewusst haben oder nicht, daß sie von Luther nur zu seinem eigennützigen Zweck missbraucht werden sollten, jedenfalls wurde Luther durch seinen missglückten Versuch, Gottes Vorsehung zeitlich zu durchkreuzen, zum fanatischen und bösartigen Judenhasser. Und er kann deshalb als Ahnherr der nationalsozialistischen Judenvernichtung gelten.

Die religiöse Entwicklung des europäischen Judentums

Die katholische Kirche und die jüdische Synagoge dargestellt durch zwei schöne FrauenBildquelle: pixabay
Zwei Frauen, die die katholische Kirche und die jüdische Synagoge darstellen. Die Frau, die eine Binde um die Augen trägt, ist eine ebenso schöne Frau wie die Königin Kirche. Das ehemals auserwählte Volk Gottes bleibt schön, trotz der Verblendung.

Im Folgenden handelt es sich um Textauszüge aus der Schrift der Brüder Lémann. Die angegebenen Links führen zu den vollständigen Texten auf der Website ‚katholischglauben.info‘.

Die Macht der Rabbis im Mittelalter

Wir sind im Mittelalter. Welche Sonderstellung nehmen zu dieser die Kinder Jakobs ein?

Erstens: die Zerstreuung ist vollendet. Sie ist mit der Erscheinung der europäischen und christlichen Nationen zusammen gefallen. Der Sturm der Zerstreuung hat die Juden mitten unter alle geworfen, so daß jede von ihnen sich bildet mit einem Kern von Juden in ihrem Schoß.

Zweitens: indem jede Nation sich bildet, weist sie die Juden als mitwirkenden Teil zurück; man will sie nicht in der Organisation und im Aufblühen der neuen Gesellschaft. Ebenso wollen auch sie sich nicht in die allgemeinen Verhältnisse der Gesellschaft des Mittelalters fügen, aus Furcht, dadurch ihre Gebräuche, ihre Gesetze, ihre Traditionen zu verlieren. Auf beiden Seiten will man für sich sein. Daher rühren die Ghettos oder Judenviertel, die eben sowohl die Juden, als die Christen positiv gewollt haben.

Drittens, bei Seite geschoben, zieht sich jeder Kern von Juden in eine Art verzweifelter Organisation zusammen, die sich im Rabbiner konzentriert. lebten sie darin, wie man im Mittelalter lebte, das heißt: als eine eigentliche Korporation, mit ihrer Autonomie, ihren Richtern, ihren Gesetzen, ihren Privilegien; der Rabbiner war in jedem Ghetto das Haupt der Gemeinschaft; man hatte sich in verschiedenen Vorkommnissen des bürgerlichen Lebens an ihn zu wenden und der König verschaffte seinen Dekreten nötigenfalls Achtung.

So lange man Palästina bewohnt hatte, war man sorgsam auf die Teilung der Gewalt bedacht gewesen. Jede der drei großen Institutionen: das Priestertum, der hohe Rat, die Schule hatte ursprünglich ihre besonderen Befugnisse. Als man aber zerstreut war, bewirkten teils der Instinkt der Selbsterhaltung, teils die Verwirrung und die Gewohnheit, daß die Trümmer dieser dreifachen Macht in die Hände eines einzigen Mannes gelegt wurden, der jedoch weder Priester, noch Richter, noch Lehrer war; auf diese Weise gelangte der Rabbiner, der übrigens seines Wissens und seiner persönlichen Eigenschaften wegen in freier Wahl von seinen Religionsgenossen ernannt wurde, zu seiner hohen Bedeutung.

Die Messiasfrage der Juden im Mittelalter

Es war damals, daß der Rabbinismus, um einem größeren Verfall im Innern vorzubeugen und um sich gegen die von Außen kommenden Argumente und Erleuchtungen zu schützen, den verzweifelten, aber geschickten Entschluss fasste, die messianische Frage zu verbieten, zu ersticken und gänzlich in Vergessenheit zu begraben.

Die öffentlichen Maßregeln waren die Bannflüche und die Verwünschungen. Alle Rabbiner verlegten sich darauf, diejenigen, welche nach dem Messias forschen würden, zu verfluchen.

Maimonides, einer von denen, welche den Fluch ausgesprochen haben, schreibt in allen Briefen: „Die Weisen – gesegnet sei ihr Andenken! – haben verboten, die Zeit seiner Ankunft auszurechnen, weil das Volk ein Ärgernis daran nimmt, zu sehen, daß er nicht kommt, obgleich die Zeiten vorüber sind.“

Zerstörung der messianischen Prophezeiungen durch die Rabbiner

Nach den öffentlichen Maßregeln oder den Anathemas wollen wir die versteckten Maßregeln enthüllen.

Man begann damit, den Buchstaben gewisser Prophezeiungen zu verändern. Solche Veränderungen konnten bewirkt werden und sich gleichsam einschleichen, ohne daß das Volk etwas davon gewahrte. Da die hebräische Sprache und Schrift äußerst fein und schwierig ist, sowohl weil verschiedene Buchstaben des Alphabets einander sehr ähnlich sehen, als auch in Folge des Spieles mit den Buchstaben in der Bildung der Hauptwörter und in den Zeiten der Zeitwörter; da ferner diese Sprache der Bibel in gewisser Weise bei den Rabbinern hinterlegt war, seitdem die in der Zerstreuung lebenden Juden die Sprachen aller andern Nationen redeten, so begreift man, wie die Rabbiner, ohne den Argwohn des Volkes zu erregen, trügerische Veränderungen in die Zusammensetzung der Wörter einschleichen lassen konnten.

Diesen Kunstgriff werfen ihnen geradezu sowohl die Väter der Kirche, ihre Zeitgenossen, vor, die gleich ihnen in der Kenntnis der hebräischen Sprache wohl bewandert waren, als auch mehrere gelehrte Rabbiner, welche sich seitdem von ihnen losgesagt und sich zum Christentum bekannt haben.

Die Veränderung des Buchstabens hätte nicht völlig genügt, um zu verhindern, daß man zur Wahrheit gelange. Es drehte sich darum, den Buchstaben beizubehalten, aber den Sinn zu verkehren. Man muss gestehen: dies gelang dem Rabbinismus vollkommen. Zum Beispiel: im zwölften Jahrhundert trägt der berühmte Rabbi Jarchi kein Bedenken, in seinem Kommentar zum zweiten Psalm Davids folgende Verdrehung vorzuschlagen:

„Unsere Gelehrten deuten diesen Psalm auf den Messias; wegen der Christen aber, die in verderblicher Weise Nutzen gegen uns daraus ziehen könnten, ist es geraten, ihn auf David zu beziehen.“

Der Beispiele solcher Verdrehungen gibt es die Fülle; bald ist es David, bald Salomo, bald Ezechias, oder aber Josias oder Zorobabel, welche an die Stelle des Messias gesetzt werden.

Statt Studium der Bibel der Talmud

Durch die Anathemas hat man dem Volk die Zutritte zu der Frage verwehrt; durch die Verdrehung der Prophezeiungen verwirrt man diejenigen, welche sich damit befassen; es blieb noch eine letzte, höchste, endgültige Maßregel, nämlich die, auf ihre gänzliche Vergessenheit hinzuwirken. Dem Rabbinismus gelang dies, indem er an die Stelle des Studiums der Bibel das Studium des Talmuds setzte.

Was enthält in Wirklichkeit der Talmud in seinen zwölf Foliobänden? Und welches ist seine Rolle im Schoß der jüdischen Schule gewesen?

Erstens, der Talmud ist ein buch voll wissenschaftlicher, zeremonieller und kasuistischer Fragen, aber leer oder doch nahezu leer an dogmatischen und namentlich an messianischen Fragen.

Zweitens: auf dieses Buch wurden das ganze Mittelalter hindurch die jüdischen Schulen beschränkt, ja sie wurden gleichsam in dessen Blätter eingeschlossen, und zwar in dem Grad, daß das Programm der Studien in dem berühmten Satz sich formulierte: „Die Bibel ist das Wasser, die Mischna ist der Wein und die Ghemara ist der duftende Würzwein. Wer sich mit der Bibel beschäftigt, tut etwas Gleichgültiges; wer sich mit der Mischna beschäftigt, verdient Belohnung; wer sich mit der Ghemara beschäftigt, tut von allen Handlungen die verdienstvollste.“

„Statt euch den Sinn der Prophezeiungen auszulegen“, sagt einer von ihnen, „erniedrigen sich eure Lehrer durch Albernheiten; sie quälen sich, zu wissen, warum in dieser oder jener Stelle von männlichen Kamelen gesprochen, warum gerade diese oder jene Quantität Mehl oder Öl in euren Opfern verwendet wird. Sie forschen mit gewissenhafter Sorgfalt, warum dem ursprünglichen Namen Abrahams ein Alpha und jenem Sarah`s ein Rau hinzugefügt wurde. Dies ist der Gegenstand ihrer Forschungen. Was wichtige und des Studiums wahrhaft würdige Dinge betrifft, so wagen sie nicht, euch davon zu sprechen; sie unternehmen es nicht, sie zu erklären und sie verbieten euch, uns zuzuhören, wenn wir sie erklären.“

Und über den Messias herrscht tiefes Schweigen.

Man könnte von einer Religion in Trauer sprechen, von einer Melancholie, die nicht ihren Grund in einer Wiege hat, welche zu erscheinen zögert, sondern in einem Grab!

Merkwürdig: unter allen diesen so bei Seite geschobenen Prophezeiungen gab es eine, welche gerade diesen Zustand der Erstickung mit seinen Resultaten, dem Vergessen und Nichtwissen, vorausgesagt hat. „Alle ihre, der Propheten, Gesichte sind euch wie die Worte eines versiegelten Buches; man gibt es einem, der lesen kann und sagt: Lies das!“, aber er antwortet: „Ich kann nicht, denn es ist versiegelt.“ (Is. 29, 11)

Ja, das versiegelte Buch, das ist die letzte Konsequenz des Talmuds, der Verfluchungen und aller der Maßregeln der Rabbiner.

Der Messias, von rationalistischen Juden als Mythos betrachtet

Wir stehen im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert. Die Periode der Verzweiflung und des Schweigens hat das ganze Mittelalter ausgefüllt und erst zu Ende des achtzehnten Jahrhunderts beginnt in Israel eine neue Periode, die des Rationalismus und der Indifferenz.

Um klar zu sein, beginnen wir mit einer Definition. Was ist dieser mythische Messias?

Der Messias, sagen also die rationalistischen Juden, der Messias ist ja keine Person! Deshalb haben ihn unsere Väter viertausend Jahre lang vergebens erwartet! Der Messias; er ist eine Idee, ein Reich; das universelle Reich des Monotheismus oder die Einheit Gottes und das universelle Reich der Brüderlichkeit und der Freiheit der Völker, und inmitten dieses zweifachen Glanzes: der Gott-Einheit und der Menschheits-Einheit die Erhebung des Volkes Israel, des Märtyrervolkes für diese beiden Einheiten, das ist der Messias!
Wie man sieht, besteht der Kernpunkt dieses Systems darin, aus dem Messias eine Art unpersönlichen Wesens zu machen: er ist ein Reich, ein goldenes Zeitalter.

Ein gigantisches Ereignis sollte sie ihm geben: es war die Revolution vom Jahr 1789.

Der Messias der rationalistischen Juden

Im Jahr 1843 organisierte sich in Frankfurt am Main ein reformistisches Comité, welches nach allen Weltgegenden hin folgende Erklärung ausgehen ließ:

„Eine gewisse Anzahl deutscher Israeliten hat beschlossen, ihre Ansicht über das gegenwärtige Judentum auszusprechen und sich förmlich von allen verkehrten Prinzipien und von allen verjährten Gebräuchen loszusagen:

Erklärung

Artikel III. Weder erwarten, noch wünschen wir „einen Messias, der uns nach Palästina zurückführe. Wir kennen kein anderes Vaterland, als jenes, welchem wir durch unsere Geburt und durch unsere sozialen Beziehungen angehören.“

In der zweiten, im Jahr 1845 zu Frankfurt gehaltenen Synode verkündete man folgende Beschlüsse:

1. Ist die hebräische Sprache notwendig für den Gottesdienst?

Nein, mit Einstimmigkeit.

2. Soll jedes Gebet um die Wiedereinführung der Opfer abgeschafft werden?

Ja, mit Einstimmigkeit.

3. Soll man aus unseren Gebeten alle Anrufungen um Wiederherstellung eines jüdischen Staates und um die Rückkehr der Israeliten nach Palästina tilgen?

Ja, mit Einstimmigkeit.

4. Verdient das Dogma vom Messias eine hohe Berücksichtigung in unseren Gebeten?
Ja, mit Einstimmigkeit. (ebd. 1845. p. 873 bis 875.)

Endlich in der dritten, im Jahr 1846 zu Breslau abgehaltenen Synode, handelt man gar nicht mehr über die Frage.

Als einige Monate später ein preußischer Minister im Landtag zu sagen wagte: das einzige Vaterland der Juden ist Sion – erfolgte nachstehende kaum glaubliche Adresse, welche alsbald in die Hände der Regierung niedergelegt wurde:

„Wir erklären feierlich, daß wir kein anderes nationales Interesse anerkennen, als das Preußens… daß wir nicht den Wunsch hegen, nach Jerusalem zurückzukehren, daß wir keinen andern Messias erwarten, als die Freiheit, daß im Judentum die Idee vom Messias identisch ist mit jener der Befreiung vom Joch und daß alle diejenigen, welche diese Ansichten nicht teilen, den wahren Geist des Judentums nicht erfasst haben.“

Napoleon als der Messias der rationalistischen Juden

In dieser Zwischenzeit ging in Frankreich ein paralleler Fortschritt vor sich.

Napoleon der Große stellt den Kult der Israeliten wieder herBildquelle: wikimedia

Bild: Napoleon der Große stellt den Kult der Israeliten wieder her.

Der vom Judentum zum Katholizismus konvertierte Abbé Lemann schreibt, daß jene Deputierten, die in der Nationalversammlung für die jüdische Emanzipation votierten, durchwegs Freimaurer waren. (Abbé Lemann, „L’Entrée des Juifs dans la Société Francaise“, Seite 356) Zitat gefunden in: Eggert, Israels Geheim-Vatikan, Bd. 1.

In Frankreich dagegen genoss der Israelit die Freiheit seit 1791 und deshalb mäßigte er sich mehr in der Umgestaltung seines Glaubens. Im großen Rat vom Jahr 1807 hatte man den Namen Napoleons mit Lobsprüchen und mit biblischen Blumen bedeckt, die ausschließlich dem Messias vorbehalten waren.

„Wir sehen deutlich die durch Daniel angekündigten unendlichen Wunder des höchsten Schöpfers. Er hat Napoleon auserwählt. Man muss auf ihn die Worte meines Textes anwenden: ‚Siehe meinen Knecht, dem ich beistehe, meinen Auserwählten, an dem ich mein Wohlgefallen habe…“ (Rede des Rabbiners David Zinsheimer, Abgeordneten von Straßburg. – Aus den Verhandlungen des großen Rates.)

Die Judenfrage im Lichte der göttlichen Offenbarung

Um die Bedeutung um die Existenz des jüdischen Volkes zu erfassen, aber auch den Hass und den Vernichtungswillen der Judenhasser einzuordnen, ist es wichtig, das Geheimnis des Bösen zu verstehen.

„Im Licht der Liebe betrachtet ist der Antisemitismus nicht nur eine Häresie, sondern geradezu ein Verbrechen. Wer in katholischer Überzeugung den Dingen und Zeitereignissen gegenübertritt, wird bald feststellen müssen, daß die Judenfrage gar nicht rein natürlich gelöst werden kann. Der Schlüssel zur Lösung liegt, wie Paulus zeigt, in der Offenbarung, die nur im lebendigen Glauben ergriffen werden kann.

Eine höhere Hand ist hier im Spiel. So wie einst die Heiden nur in das Christentum hineinwachsen konnten, weil die Juden es verschmähten, so wird einmal die Zeit kommen, wo die Juden das Christentum aufnehmen werden. Ja, sie werden das Letzte und Tiefste der christlichen Religion in einzigartiger Weise verwirklichen, weil die sogenannten christlichen Völker in ein Neuheidentum zurücksinken. Dann wird die Welt umspannende Macht des Christentums durch die in der Weltdiaspora zerstreuten Juden ihren letzten Triumph feiern.“ (Theodor de Bussières, Alphons Maria Ratisbonne, Ein neuer Bruder im Herrn)

Die Brüder Lémann haben in einer atemberaubenden Weise die Rolle der Juden im Lichte der göttlichen Offenbarung und der Apostasie der christlichen Völker erklärt. Es lohnt sich, diese Erklärung aus dem Jahr 1870 in Gänze zu lesen. Deshalb sollen auch hier die wesentlichen Textpassagen nochmals (mit den dazugehörigen Links) wiedergegeben werden.

Das Geheimnis der Bosheit

Von Sorge und Furcht erfüllt, hat sich der Apostel Paulus in seinen beiden Briefen an die Römer (Röm. 11, 20-22, 30-31) und an die Thessalonicher das Geheimnis der Bosheit entschlüpfen lassen. Aber um diejenigen, welche er liebte, nicht zu erschrecken und zu entmutigen, verkündigte er die seinem Herzen allzu schwer fallenden Dinge in verhüllten Worten.

Der heilige Paulus und Völkerapostel der Heiden gewahrte eine Art schwarzen Punkt, der ihn zu dem Schreckensruf veranlasste: „Das Geheimnis der Bosheit ist schon wirksam.“ (2. Thess. 2, 7)

Ebenso wie die schlimmen Anlagen der Juden um zu wachsen, zwanzig Jahrhunderte gebraucht hatten, bevor sie sich in so trauriger Weise auf dem Kalvarienberg völlig entfalteten, ebenso sollte das Geheimnis der Bosheit bei den Heiden Jahrhunderte hindurch keimen und reifen, bevor es in die vollständige Abtrünnigkeit ausschlug.

Die christlichen Völker sollen die Abtrünnigkeit kennenlernen

Folgendes ist das Geheimnis des Bösen:

Die Völker des Heidentums, die christliche Völker geworden sind, sollen ihrerseits die Abtrünnigkeit kennen lernen. Wie wir Juden den Messias nicht gewollt hatten in Seiner Person, so soll eine Zeit kommen, da die Völker den Messias nicht mehr wollen werden in Seinem Wirken. Ja, Ihr Völker, Ihr werdet Eurerseits Seiner müde.

Und zu Ende des siebzehnten Jahrhunderts, nachdem der Sturm des Protestantismus der Kirche die Hälfte des Heidentums entzogen und weggenommen hatte, stößt Bossuet, indem er, wie die Kirchenväter, den heil. Paulus erklärt, auf`s Neue den Schreckensschrei aus:

„Wer zittert nicht, wenn er die Worte des Apostels hört? Müssen wir uns nicht entsetzen vor der Rache, die seit so vielen Jahrhunderten so furchtbar über die Juden ergeht, wenn der heil. Paulus uns von Seiten Gottes ankündigt, daß unsere Undankbarkeit uns eine gleiche Behandlung zuziehen wird.“

Nach dem Tode des heil. Paulus haben deshalb mehrere Kirchenväter, welche den schwarzen Punkt wachsen sahen, feierliche Belehrungen und Warnungen gegeben. Diese Warnungen vernimmt man dann und wann wie das Rollen des Donners. Aber das Heidentum, sorglos oder stolz und anmaßend, hat nicht darauf geachtet. Wir wollen hier diejenigen, welche die Erklärung der apostolischen Vorhersagung vollenden, anführen.

Der Fall Israels hat den Anlass zur Berufung der Heiden gegeben

„Der Fall Israels hat den Anlass zur Berufung der Heiden gegeben. Wir haben seinen Platz eingenommen, wir sind das wahre Königreich Juda geworden. Aber unsere letzten Zeiten werden durch die Sünde jenen der Juden gleich sein, wenn nicht noch schlimmer.“ (Orig. Homil. IV. in Jerm.)

„Die Sünde der Juden hat das Heil der Völker gewirkt und aus dem Unglauben der Nationen wird hinwiederum die Erkenntnis Israels kommen. Diese beiden Wahrheiten finden sich im heiligen Paulus.“ (S. Jerom. In Cant. Hom. I)

„Gott will, daß der Fall Israels den Reichtum der Nationen wirke. Etwas Ähnliches wird aus den Sünden der Nationen hervor gehen; denn auch sie müssen ihrerseits in die Sünde verfallen.“ (Origen. Explic. Epist. Ad Rom. c.II.)

„Der heil. Paulus entwickelt in bewunderungswürdiger Weise, wie Gott die Welt leitet… Er sagt: da die Heiden von Gott berufen seien und nach und nach mit Seinen Gnaden Missbrauch trieben, so werde Gott die Juden ein zweites Mal berufen.“ (S. Chryst. In Homil. II ad Rom.)

„In der Versammlung der Nationen, welche den Namen christliche Nationen tragen, wird sich eine solche Fülle von Sünden finden, daß Gott wieder auf die Höhe zurückkehren wird.“ Mit Recht konnte deshalb der Prophet sagen: „Wegen dieser Versammlung kehre zurück auf die Höhe“; das heißt: „ziehe Dich noch einmal in die Tiefe Deiner Ratschlüsse zurück, wegen dieser Versammlung der Nationen, welche Deinen Namen tragen, ohne Deine Werke zu tun.“ (S. Augustin. Com. Ad Ps. VII. Nr. 7)

So haben Origenes, der heil. Hieronymus, der heil. Johannes Chrysostomus, der heil. Augustinus, der heil. Gregor der Große gesprochen, das Buch des heil. Paulus in der Hand.

Warum lässt Gott das Böse wachsen?

Aber alsdann fragt sich der Geist nachdenklich und beunruhigt: „Warum lässt ihn Gott wachsen? Welchen Vorteil findet denn die ewige Weisheit darin, ihn in Ihrem Werk wachsen zu lassen, wachsen zu lassen bis zur Apostasie? …

Wohlan, er möge wachsen, dieser schlechte Keim der Nationen, er möge wachsen! Warum sollte ihn Gott ersticken? Hat es nicht ein Kirchenvater gesagt: „Denn auch sie müssen ihrerseits in die Sünde verfallen – quae necessario delinquunt tale aliquid.“ Er möge also wachsen; denn an dem Tage, da er zur Fülle seiner Schwärze gekommen sein wird, da wird die göttliche Eifersucht von Neuem aufflammen, sie wird sich wenden und dieses Mal bist Du es, o jüdisches Volk, dessen sie sich wieder bemächtigen wird.

Aber wie! Ist dies das einzige Motiv, ist dies das wahre Motiv, weshalb Gott die Untreue der Nationen wachsen lässt? Hört, Reste von Israel: wenn es zur Wiederherstellung des Bundes notwendig war, daß die christlichen Nationen sie ihrerseits verloren, wenn es zu unserem Glück nötig war, daß das Heidentum unglücklich wurde, dann könnte man vor diesem Egoismus versucht sein, zu sagen, der Messias sei noch nicht gekommen…

Aber höre wohl, o Sohn Abrahams! Wenn eines Tages, veranlasst durch die Untreue der christlichen Nationen, die sich von diesen abwendende göttliche Eifersucht Dich sehen wird in Deinen Lumpen, und wenn Du diese Arme, die sich Dir entgegenstrecken, wieder erkennen, wenn du Dich ihnen entgegenwerfen wirst – in diesem Augenblick wird im Herzen Gottes ein solches Übermaß von Liebe und ein solches Glück sein, daß Er, sich zur Linken wendend, ebenso des andern Kindes, das sich verirrte, eingedenk sein wird; und dann, o Jude und o Heide, wird Seine Barmherzigkeit Euch Beide vereinigen in der gleichen Eifersucht und in der gleichen Liebe.

Dieser bewunderungswürdigen Wiedervereinigung wegen lässt also Gott den schlechten Keim wachsen. Und im Hinblick auf diesen Abschluss des göttlichen Planes endigt der hl. Paulus, nachdem er das Geheimnis der Bosheit verkündigt und geschildert hat, mit dem begeisterten Ausruf, den wir zurückbehalten haben: „Gott hat alle unter dem Unglauben verschlossen“ – Juden und Heiden, Er hat sie alle unter dem Unglauben verschlossen – „damit Er sich aller erbarme. O Tiefe des Reichtums der Weisheit Gottes!“ (Röm. 11, 31 u. 32)

Die Regierung oder der hohe Rat wollte sich Christi entledigen; eine große Menge des Volkes ging mit Eifer darauf ein und die ganze Nation wurde von Gott und dem Universum mit dieser Schuld beladen, obgleich es neben jenen viele gläubige Juden gab, welche zu der Ehre berufen waren, die Grundlagen der Kirche zu bilden.

Eine entsetzliche Hungersnot wird auch für die abtrünnigen Christen folgen

Was wird, wenn durch die vollendete Untreue der christlichen Nationen der schlechte Keim zu seiner gänzlichen und unheilvollen Entfaltung gekommen, für die Welt daraus entstehen? Kann man es voraussehen?

Die Logik, wie die heilige Schrift ermächtigen uns zu antworten: die Welt wird einer ungeheuren Hungersnot zur Beute werden.

Wirklich besteht zwischen dem Unglauben des jüdischen Volkes und dem Unglauben der christlichen Nationen dieser notwendige und äußerst merkwürdige Unterschied: das jüdische Volk konnte den Messias in Seiner Person zurückstoßen, während Ihn die christlichen Nationen nur noch in Seinem Werk zurückstoßen können. Die Juden wollten nichts von Ihm wissen bei Seiner Ankunft; in der Macht der Nationen des Heidentums steht es, von Seiner Tätigkeit nichts wissen zu wollen; und da die Tätigkeit Christi das Christentum, die Kirche ist, so steht es in der Macht des Heidentums, von Ihm in Seiner Kirche nichts wissen zu wollen.

Und jetzt vernehmt die Folge!

Wenn es wirklich eines Tages geschehen sollte, daß Ihr nicht mehr der Acker Christi und Seiner Kirche sein wolltet, werdet Ihr, der Logik und der Geschichte nach, in Eure vorige Verwilderung zurückfallen und alsdann wird man auf die Jahre des Überflusses eine entsetzliche Hungersnot folgen sehen.

Wie könnte es anders sein?

„Das Christentum ist das Gesetz des Lebens selbst. Keine Gesellschaft ist zu Grunde gegangen, kein königliches Geschlecht ist erloschen, keine Macht hat ein Ende genommen, als dadurch, daß man das im Christentum enthaltene Gesetz des Lebens verletzt hat.“ (Lacordaire)

Nun, wenn die Versammlung der Nationen das Gesetz des Lebens übertritt, so wird das Feld der Welt in eine solche Not geraten, daß die Kultur von zwanzig Jahrhunderten gefährdet erscheinen wird. „Auf die Jahre des Überflusses wird eine so große Unfruchtbarkeit folgen, daß man allen Überfluss vergessen wird, der vorher gewesen ist: denn die Hungersnot wird das ganze Land verzehren, und die Größe des Mangels wird die Größe des Überflusses zunichte machen.“ (Gen. 41, 30 u. 31) –

Wo findet sich in der Geschichte der Nationen das Geheimnis der Bosheit?

Und sollten sich in der Welt nicht Anzeichen einer beginnenden Hungersnot finden?

O siehe… Feld des Heidentums, armes Heidentum, was ist aus Dir geworden! Christliche Nationen, Acker Christi, soll deine Unfruchtbarkeit also so groß werden, daß man von der Größe deines vergangenen Überflusses nur noch wie von einem Traum wird sprechen können? „Und die Unfruchtbarkeit wird so groß sein, daß man allen Überfluss vergessen wird, der vorher gewesen.“ (Gen. 49, 30)

Zeigt uns die Arbeiterin! (*) … Was habt ihr mit der Arbeiterin gemacht! – Ihr habt sie zurückgestoßen; Ihr habt gerufen: „Wir wollen ohne sie vorwärts gehen!“ Und das rauhe und verwilderte Ansehen, das Ihr besaßet, als sie sich Euer annahm, wird wieder zum Vorschein kommen! O Heidentum, das Du lange genug unser Volk mit dem schrecklichen Vorwurf verfolgt hast: „Was hast Du mit dem Messias gemacht?“ An uns ist es, Dich zu fragen: „Was hast Du mit Seinem Schweiß und mit Seiner Arbeit gemacht?“

(*) gemeint ist die Katholische Kirche, auf die die Gebrüder Lémann in Abschnitt ‚Vom Keim der Bosheit zu seiner Fülle‘ hingewiesen haben: Die Kirche ist eine Arbeiterin.

Was aber ist die Gegenwart?

Die Gegenwart ist nicht mehr der Glaube.

Die alte Gläubigkeit an die mosaische und an die christliche Offenbarung, welche so lange Zeit das Leben und die Freude der Völker war, ist verschwunden vor der Verachtung, vor dem Gelächter der Wüstlinge und vor der Berechtigung zur Gotteslästerung.

Die Gegenwart ist nicht einmal mehr die Vernunft.

Die Gegenwart ist nicht mehr die Gerechtigkeit.

Die Völker und ihre Häupter haben sie vergessen und die Erde wird ihr bald keine Zufluchtsstätte mehr zu bieten haben.

Die Gegenwart ist nicht mehr die Ehre.

Man begegnet nur noch Herzen, die sich in niedriger Weise der Erde zuwenden und beinahe dem kalten Metall, für das sie sich verkauft haben, ähnlich geworden sind.

Die Gegenwart ist nicht mehr die Tugend.

Man behauptet, die Sitten seien schändlich und es finde ein furchtbarer Rückfall der Menschen in großen Massen in die Bestialität statt.

Die Gegenwart ist nicht mehr die Ordnung.

Die Freiheit will die Autorität verschlingen, die Autorität will die Freiheit ersticken; man weiß nicht mehr, wohin sich dieser großer Körper Europas wendet, der, indem er sich bald an einer schrankenlosen Demokratie, bald an einer Autokratie stößt, welcher ein Gegengewicht fehlt, ungewiss seines Weges und seines Zieles, mehr einem berauschten Menschen, als einer Gesellschaft gleicht.

Die Gegenwart ist nicht mehr der Frieden.

Niemals hatte die Menschheit ein solches Waffengetöse vernommen; und die Phantasie ahnt Seen von Blut, welche weder durch die Winde mit ihrem glühenden Hauch, noch durch die Sonne mit all ihrem Feuer ausgetrocknet werden können. (ebd.)

Verstehen wir den Sinn der göttlichen Offenbarung?

Damit Gott den Bund mit Israel wieder herstellen kann, muss erst die Apostasie der christlichen Völker erfolgen. Dann aber wird das Volk Israel gemeinsam mit den ehemals christlichen Völkern vereinigt Christus Jesus als ihren Gott und Messias anerkennen.

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