Ist der Papst die Tradition in der römisch-katholischen Kirche?
Ja, der Papst ist die Tradition in der katholischen Kirche und unfehlbar in den Lehren des Glaubens und der Moral.
Bereits hier haben wir die Antwort auf die Frage „Ist der Papst die Tradition in der römisch-katholischen Kirche?“ gegeben. Ja, der Papst ist die Tradition. Und wir wollen dies auch beweisen. Unsere Beweise holen wir aus katholischen Büchern. Diese Bücher haben Theologen geschrieben, um die Katholiken in ihrem Glauben an die Unfehlbarkeit der Päpste und des Papsttums zu bestärken. So hat der Jesuit F. X. Weninger in seinem Buch „Die Unfehlbarkeit des Papstes als Lehrer der Kirche“ begründet, warum er das Buch geschrieben hat.
„Die Wogen der Verfolgung gegen die Kirche und ihr Oberhaupt schlagen mit aller Gewalt, deren die Hölle immer nur fähig ist, gegen den Felsen Petri, um wo möglich den Primat, seinen Nachfolger, aus dem Grund zu heben.“ (Einleitung) Das Buch erschien übrigens vor dem Vatikanischen Konzil und der Verkündigung des Dogmas von der Unfehlbarkeit des Papstes.
Der unverminderte Krieg gegen den großen Papst Pius IX.
Bildquelle: wikipedia
P. Weninger schreibt im Licht der damaligen Lage in Europa:
„Die ganze Welt weiß es, welchen Gebrauch Pius IX. von dieser seiner unfehlbaren Lehrautorität gemacht und vielleicht noch machen wird, und mit welcher einer absoluten Unterwerfung jeder Menschengeist, gelehrt oder ungelehrt – geistlich oder weltlich – Bischof oder König und Kaiser, sich vor den Lehraussprüchen des apostolischen Stuhles zu beugen hat, wenn er darauf Anspruch machen will, sich katholisch zu nennen.“ (Einleitung)
Gibt man in die Suchmaschine des Internets „Pius IX Ich bin die Tradition“ ein, so erscheinen gleich alle möglichen der katholischen Kirche feindlichen Presse-Websites vom Spiegel über Neue Zürcher Zeitung bis zur taz. Doch auch Websites der gefälschten Kirche, die sich „Katholische Kirche“ nennt, und Kirchenhistoriker der Konzilskirche übergießen den großen Papst Pius IX. mit Kübeln von Jauche und Mist. Natürlich ist es der Sinn aller dieser Ruchlosen, das Unfehlbarkeitsdogma zu diskreditieren. Und natürlich ist es ihr Streben, die großen anti-modernistischen Päpste zu verunglimpfen. Mehr noch als der heilige Papst Pius X. ist ihnen besonders der große Pius IX. ein Dorn im Auge.
Deshalb meinte ein Kirchenhistoriker, der in der anti-katholischen Presse viel Raum und Werbung für seine üblen anti-katholischen Bücher erhält, gerade über Pius IX. ein Buch schreiben zu müssen. Der Zweck dieses Buches ist offensichtlich.
So können wir von den Feinden der Katholischen Kirche und des Papsttums lesen:
Pius IX. hat die Kirche neu erfunden.
Der Papst, der die Unfehlbarkeit erfand.
Wie der Papst unfehlbar wurde.
Der Papst der Unfehlbarkeit.
Papst Pius IX. und die Erfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert.
Warum ein modernistischer Kirchenhistoriker Zugang zu den Archiven des Hl. Offiziums erhalten hat
Joseph Ratzinger hatte als „Präfekt der Glaubenskongregation“ dem besagten Kirchenhistoriker erlaubt, in den geheimen Archiven des Hl. Offiziums zu stöbern, um Material zu finden, um Pius IX. und die Neuscholastik zu diskreditieren. Was dieser besagte Kirchenhistoriker dann auch in seinen veröffentlichten Büchern ausgiebig getan hat. Der irdische Lohn seiner Arbeit war reichlich. Die Aufmerksamkeit der Kirchenfeinde war ihm sicher. Die Auflage der Bücher hat ihm sicher das Bankkonto gefüllt. Denn Skandale und schwarze Legenden waren immer schon der Welt eine Freude, vor allem wenn sie von Feinden kommen, die sich selber katholisch nennen.
Pius IX. – „Ich bin die Tradition“
Als zur Zeit des ersten vatikanischen Konzils heftig über das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes gestritten wurde, soll ein Kardinal zu Papst Pius IX. gegangen sein, um mit ihm über das Thema zu sprechen. In dem Disput für und wider das Dogma, hat der Kardinal schließlich sein Bedenken gegen das Dogma durch den Ausruf Luft gemacht: „Eure Heiligkeit, was ist dann mit der Tradition!“ Darauf hat Pius IX. geantwortet:: „Ich bin die Tradition!“ Das ist zwar eine pointiert zugespitzte Aussage, die aber durchaus richtig ist in dem Sinn: Als Inhaber des Petrusamtes, in meinem Amt als oberster Lehrer der Kirche, als Papst bin ich in allen meinen unfehlbaren Akten die Tradition. (Quelle: St-Josephs-Blatt Nr. Mai 2013; Wahrheit oder Ideologie?)
Mit Tradition ist hier natürlich die Glaubenstradition gemeint. Es ist die Glaubensüberlieferung, über die das unfehlbare, lebendige Lehramt des Papstes in letzter Instanz wacht.
Ein Priester, der sich für traditionalistisch hält, hat einmal in einem öffentlichen Vortrag einen Bauern zitiert mit den Worten: „Der Papst kann sagen, was er will, i bleib katholisch.“ Und der Priester korrigierte diese zwar menschlich verständliche, aber theologisch völlig abwegige Behauptung in keiner Weise, sondern erklärte allen Ernstes: „Das ist der gesunde Menschenverstand.“
Der Bauer und ebenfalls der traditionalistische Priester haben nicht begriffen, was der Papst für einen Katholiken notwendiger Weise bedeutet.
Pius IX. – ein Gigant der katholischen Kirche
Am 18. Juni 1871 antwortete Pius IX. vor einer Deputation französischer Katholiken wie folgt:
„Der Atheismus in der Gesetzgebung, die Gleichgültigkeit in Religions-Angelegenheiten und die verderblichen Maximen, die unter dem Namen des liberalen Katholizismus laufen, sind die wahren Ursachen für die Zerstörung der Staaten; sie sind der Ruin Frankreichs gewesen. Glauben Sie mir, das Übel, das ich anprangere, ist schlimmer als die Revolution, schlimmer sogar als die Kommune. Ich habe den liberalen Katholizismus immer verurteilt, und ich werde ihn noch vierzigmal mehr verurteilen, wenn es nötig ist.“
Deshalb schreibt Pater Weninger über Pius IX.:
„Andererseits aber entfaltet gerade Pius IX. eine geistige Machtfülle, wie wenige Päpste vor Ihm getan; welche kirchliche Machtvollkommenheit aber gerade in der Prärogative kulminiert, deren Verteidigung wir zum Gegenstand dieser Abhandlung gewählt; nämlich: seine Unfehlbarkeit im kirchlichen Lehramt, wenn Er als Haupt der Kirche die Gläubigen belehrt.“ (Einleitung)
Ohne Papst gibt es kein wahres Christentum
Und als glühende Verehrer des Papstes Pius IX. können wir unseren Gegnern nur mit den Worten von P. Weninger entgegnen:
„Unsere Gegner sollen es wissen, daß wir Kinder der hl. Kirche auf den Kampf gefasst sind, den die Kirche und überhaupt das Christentum gegen das neue Heidentum, Pantheismus genannt, zu bestehen hat. Die zwei sich gegenüber stehenden Heerlager der Stadt Gottes und des Reiches der Finsternis sind scharf gemarkt; und es kann nur zum Vorteil dienen, dem Feind die unüberwindliche Stärke unserer Stellung als Kinder der Kirche fühlen zu lassen.“ (Einleitung)
Heute dagegen setzen selbst konservative und sog. traditionalistische Katholiken alles daran, den Glauben an die Unfehlbarkeit der Päpste und des Papsttums zu zerstören.
Joseph de Maistre schreibt in seiner Vorrede zu seinem Werk über den Papst :
„Mir ist es erwiesen, und so wünschte ich von ganzer Seele, auch andern es zu erweisen: daß ohne den Papst es kein wahres Christentum gibt, und daß von ihm getrennt, kein rechtschaffener Christ, dem einiges Wissen eigen, ein klar umschriebenes Glaubens-Bekenntnis auf seine Ehre unterzeichnen wird.“ (Vom Papst, 1. Bd., 1822, Vorrede, S. XVI)
Glaubensfels und Schutz ist Petrus in der Person des Papstes
Matthias Scheeben, Fürst der Scholastik im 19. Jahrhunderts, erklärt, daß, da die Kirche Christi eine göttliche, übernatürliche Gesellschaft ist, so auch die in ihr bestehende Autorität Lehrunfehlbarkeit zukommt. Denn ansonsten wäre es für die menschliche Vernunft überhaupt nicht möglich, sich einer Lehrgewalt unterzuordnen, „welche möglicherweise in den wichtigsten Angelegenheiten für Zeit und Ewigkeit zur Annahme eines Irrtums verpflichten könnte. Wenn aber Christus seiner Kirche eine monarchische Verfassung gegeben und den Primat in ihr eingesetzt hat, so hat er mit dem letzteren offenbar auch die höchste Lehrgewalt verbunden…
Könnte nun der Papst bei solchen Entscheidungen irren, so wäre die ganze Kirche dem Irrtum verfallen, ihre Unfehlbarkeit, ihre Unvergänglichkeit, alle ihre Eigenschaften wären aufgehoben, sie selbst wäre zu Grunde gegangen, ja es müsste die Kirche notwendig in Irrtum geraten, und zwar gerade dadurch, daß sie dem Gebot des Herrn gemäß einer (ex hypothesi falschen) Entscheidung des Papstes sich fügte.“ (M. Scheeben, Handbuch der katholischen Dogmatik, Bd. IV, 1927, S. 446)
Die entferntere und die nächste Glaubensregel
Was bedeutet entfernte und nächste Norm des Glaubens?
Die Heilige Schrift und die Tradition sind die entfernte Norm unseres katholischen Glaubens. Das bedeutet, daß sie eine wichtige, aber unzureichende Norm ist.
Die nächste Norm des Glaubens ist das lebendige und unfehlbare Lehramt der Kirche. Wenn wir also absolut sicher sein wollen, was unser Glaube ist, dann müssen wir uns an das lebendige und unfehlbare Lehramt der Kirche wenden. Und wer ist nun für diese nächste Norm zuständig. Natürlich der oberste Hirte, der Stellvertreter Christi, der Papst.
Das heißt, daß allein der Papst in seinem unfehlbaren Lehramt mir als Katholik mit absoluter Sicherheit sagen kann, was konkret katholischer Glaube ist und was nicht.
Denn auch der Lehrkörper selbst ist in seinen Gliedern der Lehrgewalt des Papstes unterstellt und durch ihn in der Einheit der Lehre zusammengehalten. Deshalb „liegt die Regel des katholischen Glaubens ganz speziell und in letzter Instanz in der souveränen und zentralen Lehrgewalt des Papstes (resp. des apostolischen Stuhles) als des unmittelbar Christi Stelle vertretenden Kanzlers Gottes auf Erden“, wie M. Scheeben schreibt. „Durch diese allein wird das Glaubensgesetz als ein von oben herab die ganze Kirche beherrschendes und von innen heraus die ganze Kirche einigendes vollkommen begriffen… (a.a.O., Bd. I, S. 179) Sie allein ist folglich, wie Scheeben weiter ausführt, schlechthin die ordentliche und dauernde lebendige Regel des katholischen Glaubens. (ebd.)
Die nächste Glaubensregel gilt also auch für die Auslegung der Tradition.
Der Krönungseid der Päpste der katholischen Kirche
Der Krönungseid der Päpste beweist, daß die Stellvertreter Christi die Tradition ihrer Vorgänger anerkennen. Der Grund liegt eben darin, daß jeder Papst die Tradition ist. So heißt es:
Im Namen Gottes unseres Herrn Jesu Christi.
Ich gelobe,
nichts an der Überlieferung, nichts an dem, was ich von meinen gottgefälligen Vorgängern bewahrt vorgefunden habe, zu schmälern, zu ändern, oder darin irgendeine Neuerung zuzulassen;
vielmehr mit glühender Hingabe als ihr wahrhaft treuer Schüler und Nachfolger mit meiner ganzen Kraft und Anstrengung das überlieferte Gut ehrfurchtsvoll zu bewahren;
alles, was im Widerspruch zu der kanonischen Ordnung auftauchen mag, zu reinigen;
die heiligen Canones und Verordnungen unserer Päpste gleich wie göttliche Aufträge des Himmels zu hüten,da ich mir bewusst bin, Dir, dessen Platz ich durch göttliche Gnade einnehme, dessen Stellvertretung ich mit Deiner Unterstützung innehabe, strengste Rechenschaft über alles, was ich bekenne, im göttlichen Gericht ablegen zu müssen.
Wenn ich es unternehmen sollte, in irgendetwas nach anderem Sinn zu handeln,
oder zulassen sollte, daß es unternommen wird, so wirst Du mir an jenem furchtbarem Tag des göttlichen Gerichts nicht gnädig sein.Daher unterwerfen wir auch dem Ausschluss des strengsten Bannes,
wer es wagen sollte – seien es wir selbst, sei es ein anderer – irgend etwas Neues im Widerspruch zu dieser so beschaffenen evangelischen Überlieferung und der Reinheit des orthodoxen Glaubens und der christlichen Religion zu unternehmen,
oder durch seine widrigen Anstrengungen danach trachten sollte, irgendetwas zu ändern, oder von der Reinheit des Glaubens zu unterschlagen, oder jenen zuzustimmen, die ein solch lästerliches Wagnis unternehmen. (Liber Diurnus Romanorum Pontificium)
Zeugnis der allgemeinen Konzilien zur Vollmacht des Papstes
Die 14 allgemeinen Konzilien bis zum Konzil von Nicäa haben bestätigt, daß der Papst die höchste Vollmacht und das Charisma der Unfehlbarkeit hat. Wir zitieren nur aus einigen Konzilien.
Das Konzil von Nicäa und von Konstantinopel I.
Das Konzil von Nicäa hatte die apostolische Machtfülle des römischen Stuhles, d.h. Des Papstes anerkannt. So erklärte Papst Gelasius in seinem Biref an die Bischöfe von Dardanien, „daß der apostolische Stuhl mit seiner Vollmacht und Gewalt eine jede Synode bestätige. Darum, gleichwie was der apostolische Stuhl nicht gut hieß, nicht bestehen konnte, so nahm, was dieser bestätigte, die ganze Kirche an… So ist denn alles in die Macht des apostolischen Stuhles gelegt, so daß, was im Konzil der apostolische Stuhl bestätigte, das erhielt Festigkeit; was er zurückwies, das konnte keine Kraft erhalten.“
Das Konzil von Konstantinopel I. Der hl. Basilius schreibt im Namen der Orientalen an den Papst in Rom: „„Vergeblich warten wir auf Hilfe, wenn uns nicht durch Euch der Herr Heilung sendet… Diese Sorge verlangen wir von Euch, und Ihr werdet sie ausüben, wenn Ihr allen Kirchen des Orients zu schreiben die Gnade habt, und verordnet, daß es durch alle Kirchen des Orients veröffentlicht und bekannt gemacht werde.“ Die Väter des Konzils sandten ein überaus demütiges Synodalschreiben an den Papst und baten überdies um Bestätigung ihrer Canones.
Nur insofern dieses Konzil durch die Bestätigung des Papstes Kraft erhielt, hatte es auch Gültigkeit. Rom verwarf nämlich die übrigen Synodal-Anordnungen dieses Konzils.
Das Konzil von Ephesus
Das Konzil von Ephesus. „Wir befehlen euch“, sagt Papst Cölestin in seiner Instruktion an seine Legaten, „die Autorität des apostolischen Stuhls unverletzt zu bewahren. – Darum, wenn es zur Untersuchung kommt, – müsst Ihr über ihre Meinung richten, nicht aber Euch in einen Streit einlassen.“ Er schreibt in seinem Brief an die Väter des Konzils selbst, „daß er seinen Legaten die Weisung gegeben habe, der Synode beizuwohnen, und das, was von ihm bereits früher festgesetzt worden war, zu vollziehen.“ Er verbietet dem Konzil von seinen, durch dessen Legaten demselben zu übergebenden Vorschriften abzuweichen.
Die Konzilsväter erkennen in ihrem Synodalschreiben an den Kaiser alles, was Papst Cölestin getan, als rechtmäßige, unabweichliche Richtschnur ihres Verfahrens an, indem sie dem Kaiser sagen: „Cölestin hat vor unserm Urteil bereits die ketzerischen Lehrsätze des Nestorius verdammt, und dies durch wiederholte Briefe erklärt; so ist denn Nestorius mit Recht verdammt, und sein Absetzungsurteil mit Recht ergangen.“ Sie legitimieren also ihr Verfahren durch das Endurteil des Papstes und nicht umgekehrt.
Genadius, Patriarch von Konstantinopel, konnte nicht umhin zu gestehen: „Papst Cölestin habe die Beschlüsse der Synode gegen Nestorius diktiert.“ –
Das Konzil von Chalcedon
Das Konzil von Chalcedon. Bei der Glaubens-Erklärung auf dem Konzil beharrten die Legaten von Papst Leo darauf, daß nicht nur nach dem Sinn, sondern sogar mit den Worten Leos die Glaubensformel abgefasst sein sollte. Und die Reaktion der Konzilsväter war einmütig und eindeutig: „Wie Leo, so glauben wir; verflucht sei, wer nicht also glaubt; Petrus hat durch Leo geredet.“ Und außerdem: „Eine andere Auslegung macht niemand; anders zu erklären versuchen wir nicht, und wagen es nicht.“
Dieselben Väter nennen in ihrem Synodalschreiben den Papst den von Gott eingesetzten Herold der Stimme Petri; sie gestehen, „daß er für sie bei Haltung der Synode das gewesen, was das Haupt den Gliedern, und bezeugen ihre Freude, dass Gott an dem Papst einen so großen Vorsteher dem apostolischen Stuhl gegeben habe, aus welchem, wie aus einer Quelle, der Ursprung unserer Religion hervor fließt.“
Das Konzil von Konstantinopel III.
Das Konzil von Konstantinopel III. zeigt auf, daß der Papst als Lehrer des Glaubens dem Konzil vorsteht und ihm die Richtschnur und Weisung seiner Aussprüche gibt. So schrieb Papst Agatho an das Konzil:
„Er habe seine Legaten an sie gesendet, damit sie ihnen seine Unterweisung, in welcher er ihnen das Bekenntnis seines apostolischen Glaubens ausgesprochen, vortragen, in Betreff dessen es ihnen also nicht gestattet ist, als von etwas noch Ungewissem zu streiten, sondern vielmehr obliege, dasselbe als gewiss und unveränderlich zu bekennen, und einfach dahin zu trachten und zu befehlen, daß eben dasselbe von allen allenthalben gepredigt und gehalten werde.“
Denn, wie Agatho schrieb:
„Diese apostolische Richtschnur des orthodoxen Glaubens, die da gegründet ist auf den festen Fels dieser Kirche des Apostelfürsten Petrus, durch dessen Hut sie stets von allem Irrtum frei bleibt, soll demnach die Gesamtzahl der Bischöfe und Priester mit dem ganzen Klerus, und den Völkern einstimmig, um dem Gott der Wahrheit zu gefallen, mit uns nach der Formel der apostolischen Tradition bekennen und verkünden.“
Was ist nun die apostolische Tradition? Es ist die Tradition der Päpste, die in der Tradition der Apostel lehren.
Das Konzil von Konstantinopel IV.
Auf diesem Konzil ging es um die Verurteilung von Photius. Papst Hadrian II. hatte ein Glaubensbekenntnis zur Unterschrift für alle Konzilsteilnehmer vorgegeben. Es heißt darin: „Die wichtigste Pflicht des Heiles ist, die rechte Glaubensregel bewahren.“ Alle Bischöfe unterschrieben dieses Glaubensbekenntnis. Die Formel der Unterschriften selbst lautete also: „Ich N.N., Bischof von N., habe dem, von mir in der Person des seligsten Hadrian, höchsten Priesters und allgemeinen Papstes erlassenen Glaubensbekenntnis unterschrieben, und die Zeugen, welche mit unterschrieben, dazu gebeten.“
Das heißt, so P. Weninger, meine Glaubensüberzeugung fußt sich nicht auf mein Dafürhalten: sondern ich glaube so, weil der Oberhaupt der Kirche so glaubt. Alle, die wahrhaft glauben, glauben im Glauben des Papstes, weil der das Haupt der Gläubigen und der Nachfolger Petri ist.
Der heilige Pius X. über die schlauen Kunstgriffe der Modernisten
Modernisten halten die unfehlbaren Entscheidungen des kirchlichen Lehramtes für bloße zeitgebundene Meinungen, die sich im Nachhinein jederzeit als Irrtümer erweisen können. Dies glaubt auch der besagte Kirchenhistoriker der Konzilskirche.
Aus dem Motu proprio „Praestantia Scriptura“ von Pius X.:
„Wir haben außerdem noch die Absicht, die Geister der täglich wagemutiger werdenden Modernisten zurückzuweisen. Diese trachten danach, mittels Trugschlüssen und schlauen Kunstgriffen allem und jedem seine Bedeutung und seine Wirksamkeit zu rauben: nicht nur dem Dekret Lamentabile sane exitu, welches die Heilige Römische und Allgemeine Inquisition am 3. Juni dieses Jahres auf Unseren Befehl herausgegeben hat, sondern auch Unsere Enzyklika Pascendi dominici gregis, datiert vom 8. September dieses Jahres.“
So ist es auch heute, daß gewisse Kreise von Katholiken mit schlauen Kunstgriffen jedem lehramtlichen Schreiben seine Bedeutung und Wirksamkeit rauben.
Der Papst ist die Tradition, nicht die Traditionalisten
„Es braucht keinen Doktor der Heiligen Theologie“, schreibt Dr. Droselsky auf seiner Website ‚christorchaos‘, „um zu erkennen, daß Jorge Mario Bergoglio und jeder seiner Vorgänger Ketzer waren. Es braucht einfach nur den Mut, in dieser Zeit des Abfalls und des Verrats die Wahrheit über den Zustand der katholischen Kirche anzuerkennen.“ Außerdem braucht es auch die Erkenntnis, daß die Konzilskirche, aus dem montinischen Räuberkonzil hervorgegangen, nicht die wahre katholische Kirche ist. Und schließlich folgt daraus, daß jeder einzelne Konzilspapst nicht die Tradition der katholischen Kirche ist.
„Wir müssen“, so schreibt Dr. Droselsky weiter, „eine echte Ehrfurcht vor dem Papsttum zurückgewinnen, indem wir jeden Tag für die Wiedereinsetzung eines wahren und legitimen Nachfolgers auf dem Thron des heiligen Petrus beten, was meiner Meinung nach erst nach einer Züchtigung epischen Ausmaßes geschehen wird, die selbst gläubige Katholiken in die Knie zwingen wird, sobald ihnen Brot und Spiele genommen worden sind, damit sie alles in dem Gott finden, der sie erschaffen hat, der sie erlöst hat und der sie heiligt.“ (Quelle: Der Räuberrat wird sechzig)
Denn der Papst ist die Tradition, nicht die Traditionalisten.