Die okkulte Ideologie des Nationalsozialismus
Ein warnendes Beispiel: Hitler – ein abgefallener Katholik und Okkultist
„Denn nachdem sie Gott erkannt hatten, haben sie ihn nicht als Gott verherrlicht, noch ihm gedankt, sondern wurden eitel in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ward verfinstert… Sie wurden voll jeglicher Ungerechtigkeit, Bosheit, Hurerei, Habsucht, Schalkheit, voll Neid, Mord, Zank, Arglist, Bösartigkeit, Gottesverächter, erfindsam im Bösen, vernunftlos, unbarmherzig.“ (Röm. 1, 21 u. 29-31)
Was ist ein abgefallener Katholik?
Sobald Menschen, die durch die Taufe in den mystischen Leib Christi, d. h. in die katholische Kirche aufgenommen sind, gehören damit in die Gemeinschaft der Heiligen. Sie sollen sich bemühen, heilig zu werden. Deshalb hat die Kirche einen liturgischen Heiligenkalender, in dem die Heiligen als Vorbilder für uns aufgeführt sind. Die Heiligen gehören wie auch wir gläubige Katholiken zum Reich Gottes.
Wenn nun aber Katholiken vom katholischen Glauben abfallen und der Kirche abtrünnig werden, dann werden sie nicht nur zu Feinden der katholischen Kirche, sondern auch zu Feinden Gottes. Sie hassen geradezu Gott und Seine Kirche. Diese abtrünnigen Katholiken befinden sich dann im Reich Satans. Sie sind Diener des Teufels und agieren im Dienst Satans. Sie sind in der Tat gefährlicher als ein Apostat einer anderen Religion.
Hitler war ein abtrünniger Katholik und Okkultist wie auch andere seiner Gesinnungsgenossen, die im Dienste Satans standen und dementsprechend handelten.
Die ideologischen Wegbereiter des Nationalsozialismus
Die antichristlichen Philosophien, die im besonderen seit der sogenannten Reformation ihr Haupt erhoben, entwickelten sich zu immer teuflischeren Ideologien, bis diese im Sozialismus sowohl der nationalen wie der internationalen Prägung ihren Höhepunkt fanden. Dabei spielen auch die okkulten „Wissenschaften“ eine besondere Rolle. Die okkulte Ideologie der Nationalsozialisten ist dem Buch ‚Das rosarote Hakenkreuz‘ von Scott Lively und Kevin Abrams sehr gut beschrieben.
Die philosophischen Fundamente der Rassentheorie
Joseph Arthur de Gobineau – Zweifel an der gemeinsamen Herkunft in Adam
Der französische Aristokrat Graf Joseph Arthur de Gobineau war ein Misanthrop und Pessimist. Als Katholik glaubte er zwar an die Schöpfung von Adam, aber – wie Wikipedia schreibt – ging er „von einer vollkommenen, von Gott erschaffenen ‚Urrasse‘, nämlich der ’nordischen‘, ‚arischen‘ oder ‚germanischen Rasse‘, aus, der er zwei weitere, später entstandene Rassen (die ‚gelbe‘ und die ’schwarze‘) beiordnete.“
Gobineau äußerte in seinem Essay ‚Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen‘ „Zweifel an der gemeinsamen Abstammung aller Menschen und versucht vielmehr Argumente zu entwickeln, daß die drei Rassen als verschiedene Arten geschaffen worden seien. Als strenggläubiger Katholik, der die Bibel als historisch akkurate Quelle für die Geschichte der Menschheit betrachtete, nahm er Adam als Urvater der ‚weißen Rasse‘ an, da die Bibel unzweifelhaft von Adam als Vorfahr der weißen Rasse spreche, zweifelte aber die damals verbreitete Interpretation des biblischen Ham als Urvater der schwarzen Rasse an, da nichts dafür spreche, daß in der ursprünglichen biblischen Genealogie farbige Rassen als Teil der menschlichen Art angesehen worden seien.“
Immerhin, vor seinem Tod hatte er „mit Richard Wagner gebrochen, dessen Antisemitismus, Frauenhass und Messianismus ihm unerträglich waren.“ (Wikipedia Stichwort Gobineau)
Houston Stewart Chamberlain – Begründer der arischen Herrenrasse
Anders sieht es mit dem hauptsächlichen Vertreter der radikalen Rassentheorie aus, dem Engländer Houston Stewart Chamberlain. Er heiratete die Tochter des Komponisten Richard Wagner und ließ sich in Bayreuth nieder. Sein Hauptwerk ‚Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts‘ erschien 1899.
In diesem „postulierte Chamberlain, daß die germanische Rasse, die er auch als ‚arisch‘ bezeichnete, zur Führung der Welt bestimmt sei. Der Geschichtsphilosoph, wie er sich auch nannte, hegte keinen Zweifel, dass im deutschen Volk die germanischen Ursprünge lägen.“
Chamberlain betont in seinem folgenschweren Werk „die Unfähigkeit der Juden bzw. Semiten zu staatlichem Aufbau und ihre Unterlegenheit gegenüber der arischen Rasse.“
„Die ,Deutschen Christen’ beriefen sich später auf ihn, ebenso wie auf Paul de Lagarde, Julius Langbehn und Arthur Bonus, den Künder der germanischen Religion.“
Chamberlain trat am 26. Januar 1926, ein knappes Jahr vor seinem Tod, der NSDAP bei. Im Alter von 71 Jahren verstarb er am 9. Januar 1927 und wurde am 12. Januar auf dem Coburger Stadtfriedhof beigesetzt. Nach der Trauerfeier fand die Einäscherung statt. (Wikipedia Stichwort Chamberlain)
Die okkulten Grundlagen der Rassentheorie
Die Pseudowissenschaft der Rassentheorie war außerdem zutiefst verflochten mit Okkultismus und okkulter „Religion“. Denn spirituelle Praktiken wurden im 19. Jahrhundert häufig als wissenschaftliche Untersuchungen geistiger Phänomene ausgegeben. Als Beispiele seien hier die Bereiche Magnetismus, Phrenologie, Hypnose, Landwirtschaft und Ernährung (nämlich „Biodynamik“) und Elektrizität genannt.
Die meisten der führenden Theoretiker der rassischen Überlegenheit der arischen Rasse waren auch aktiv am Okkultismus beteiligt, wie weiter unten gezeigt werden wird.
Sind die betreffenden Personen erst einmal in diesem Strudel des Okkultismus hineingeraten, ersetzen sie ihre Vernunft durch okkulte Verrücktheiten, indem sie die bizarrsten Ideen und Geschichten glauben.
Während die Okkultisten mit ihrem Götzendienst und Satanismus, mit Grausamkeiten, Morden und okkulten Riten und Praktiken die Hölle ehrten, versorgte die Hölle sie mit Macht, teuflischer Inspiration und Lust auf weitere bösartige Unternehmungen und Grausamkeiten. Satan belohnt sie mit okkulten Fähigkeiten und Kräften, macchiavellischer Gerissenheit u.a.m.
Die Theosophie der Madame Blavatsky
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Das erste Glied in der Reihe neuheidnischer und okkulter Philosophien ist die Theosophie zu nennen. Madame Blavatsky hat diese Version des Okkultismus kreiert. Sie wurde 1831 als Kind deutscher Eltern in Russland geboren. Sie behauptete, sie habe die okkulten Lehren, welche die Grundlage der Theosophie bilden, während ihrer sieben Jahre in Tibet von hinduistischen“Mahatmas“ (Meistern) empfangen. 1888 veröffentlichte sie einige dieser Lehren in ‚Die Geheimlehren‘, woraus folgende Zitate stammen:
„Die okkulte Philosophie lehrt, daß auch jetzt unter unseren Augen Rasse um Rasse vorbereitet wird, um geformt zu werden…
Es wird keine Amerikaner mehr geben, wenn die sechste Rasse erscheint… die Saat für eine Fortbestand zu streuen, für großartigere und weitaus glorreichere Rassen als jede, die wir bisher kennen…
Gemäß dem Gesetz paralleler Geschichte und Rassen wird die Mehrheit der zukünftigen Menschen von glorreichen Adepten geformt werden. Die Menschheit ist Kind des zyklischen Schicksals…
Jahr für Jahr wird eine Unterrasse verloren gehen, doch nur um eine höhere Rasse im aufsteigenden Zyklus zu zeugen; während dessen werden eine Reihe weniger begünstigter Gruppen – Fehler der Natur – wie einige individuelle Menschen aus ihrer menschlichen Familie verschwinden, ohne eine Spur zu hinterlassen.“ (zitiert in Roy H. Schoeman, Das Heil kommt von den Juden, S. 167/168)
Blavatskys Pseudowissenschaft enthielt auch eine unverhohlene Verachtung für Juden und das Judentum:
„Die „semitischen“ Sprachen sind die unehelichen Abkömmlinge des ersten phonetischen Zerfalls bei den ältesten Kindern des frühen Sanskrit… Die Semiten, vor allem die Araber, sind spätere Arier – geistig verkommen und materialistisch ausgereift. Zu ihnen gehören alle Juden und Araber. Erstere sind ein Stamm, der aus den indischen Tchandalas, den Ausgestoßenen, hervor ging. Viele von ihnen waren Ex-Brahmanen, die Zuflucht zu Chaldea, Scinde und Aria (Iran) suchten und stammen wirklich von ihrem Vater A-bram (kein Brahmane) 8000 Jahre vor Christo Geburt ab.
Die semitischen Interpretationen (über Gott) waren vor allem Ansichten einer kleinen Gruppe, um ihre nationalen Eigenschaften und eigentümlichen Macken zu bezeichnen, die viele Juden bis heute kennzeichnen – grober Realismus. Egoismus und Wollust.“ (ebd., S. 169)
„Für die Israeliten ist Religion ein weises vernünftiges Gefühl, das auf reiner Kalkulation beruht – und das was sie von Anfang an. Christliche Nationen fühlen sich, nachdem sie es sich selber aufgeladen haben, verpflichtet, sie als Ursprung aller anderen Religionen zu verteidigen und zu poetisieren… Der arische Hinduismus ist die älteste auf Erden bekannte Rasse; die semitischen Hebräer eine der jüngsten. Die eine ist nahezu eine Million Jahre alt; die andere ist eine kleine Unterrasse, gerade mal 8000 Jahre alt und nicht mehr.“ (ebd.)
In Blavatskys Theosophie wird dem Hakenkreuz eine besondere Bedeutung beigemessen: es erscheint im Siegel der Gesellschaft, in ihrem persönlichen Emblem und auf dem Einband der ‚Geheimlehren‘- Es wurde das herrschende Symbol aller anderen okkulten Gruppen, bevor es schließlich durch die Nationalsozialisten übernommen wurde.
Diese an Verrücktheit und Verruchtheit grenzende Pseudowissenschaft ist aber auch heute noch in esoterischen, insbesondere New-Age-Sekten zu finden und übt ihren verheerenden Einfluss auf die Menschen aus. Denn die theosophische Gesellschaft, deren Mitbegründerin Blavatsky war, war nicht nur der wesentliche Wegbereiter der okkulten Philosophie im Westen. Sondern Blavatsky’s Okkultismus galt auch als der einzige und wichtigste Weg östlicher Lehren in den Westen.
Zwar wird behauptet, daß Blavatskys okkulte Lehren keinen Einfluss auf Hitler gehabt habe, aber darum geht es nicht. Sondern diese Lehre, die in sich schon verkehrt ist, wurde von Adepten der nationalsozialistischen Ideologie aufgegriffen und benutzt. Zu den wichtigsten gehörten folgende Esoteriker und Neuheiden:
Die okkulten Vordenker der nationalsozialistischen Ideologie
Guido List
Der österreichische Esoteriker Guod List (1848 bis 1919), ebenfalls ein abgefallener Katholik und Freimaurer, machte Blavatskys Theosophie zum direkten Vorreiter der nationalsozialistischen Ideologie. Außerdem erhielt er angebliche „Offenbarungen“, die er mit der Theosophie Blavatskys vermischte. Hinzu kam der okkulte Gebrauch alter germanischer Runen und anderen okkulten Praktiken sowie seine Vorstellung vom „alten“ germanischen Heidentum.
Armanenschaft und Wotan-Religion
Er gründete eine okkulte Sekte, die er „Armanenschaft“ nannte und dem nordischen Gottheit Wotan huldigte. List behauptete, diese Religion und ihre Ausübung seien ihm ebenfalls in Visionen offenbart worden.
Unter Berufung auf altertümliche Riten wie Blutvergießen und angeblich vereinigende, abartige sexuelle Praktiken vollzog er aber in Wirklichkeit eine Art Satanismus in teutonischem Gewand.
Roy E. Schoeman schreibt: „List entwickelte eine ausgefeilte okkulte Wissenschaft über die Bedeutung und den Gebrauch von Runen, einschließlich der Doppelrune, die später zum Erkennungszeichen der SS (der doppelte Blitz) wurde, und des Hakenkreuzes – der Swastika -, das er ‚heiliges Geheimnis der immerwährenden Erneuerung‘ nannte. Er lehrte, die Arier wären die Rasse einer aufwärts strebenden geistigen Evolution, daß in Zukunft ausschließlich Arier Staatsbürger sein würden und daß es strikte Gesetze zum Erhalt ihres reinen Blutes geben würde; Arier würden von aller schweren und niederen Arbeit befreit, um als herausragende Elite über die Sklavenkasten der nicht-arischen Völker zu herrschen.“ (Das Heil kommt von den Juden, S. 172)
List behauptete z. B., die Wotan-Religion habe jahrtausendelang geblüht, bis ihr das Christentum vom verruchten ‚Sachsenschlächter‘ Kaiser Karl dem Großen mit Gewalt aufgezwungen worden sei. Er kreierte nämlich eine Verschwörungstheorie, die lautete, daß die herkömmliche Geschichtsschreibung des germanischen Volkes das Ergebnis einer christlichen Verschwörung sei. Denn diese Verschwörung wollte unbedingt alles Wissen von der ‚glorreichen Wotanischen Vergangenheit‘ zu auszulöschen.
Lists Wotanismus war ein gnostischer Naturkult mit vielen Elementen, die wir ebenfalls in heutigen New-Age-Sekten wiederfinden.
Hitler war als junger Erwachsener ein Anhänger Lists und vermutlich sogar ordentliches Mitglied seiner okkulten Armanenschaft.
Jörg Lanz und seine Zeitschrift Ostara
Einer der frühen Anhänger Lists war Jörg Lanz (1873 bis 1954), der nach sechs Jahren in einem Zisterzienserkloster 1899 wegen „fleischlicher und weltlicher Begierden“, wahrscheinlich aus sodomitischen Neigungen ausgeschlossen wurde. Daraufhin gründete er seine eigene okkulte Gesellschaft in Form eines religiösen Ordens, den er ‚Neutemplerorden‘ nannte. Das Ziel dieser Gesellschaft war, die Reinheit der arischen Rasse wieder herzustellen. Dieser abgefallene Katholik gründete auch eine Zeitschrift, die er Ostara nannte. In dieser hetzerisch-antisemitischen und okkult-erotischen Zeitschrift veröffentlichte er seine Ideen.
Lanz behauptete nämlich unter anderem, daß Juden und Pygmäen heruntergekommene Rassen seien, die aus Kreuzungen der übermenschlichen Arier mit Tieren entstanden seien. Die minderwertigen Rassen, besonders der Juden, entledige man sich durch Methoden wie Zwangssterilisation, Kastration und Deportation. Diese Ideen der Zwangssterilisation und Deportation in Konzentrationslager kennen wir auch von Margaret Sanger.
Auch Einäscherung der Opfer als heidnische Gottesopfer und Versklavung waren angedacht. All diese Empfehlungen wurden später von den Nationalsozialisten umgesetzt. Das arische Volk dagegen fördere man durch das Halten von arischen „Zuchtmüttern“ in eugenischen Zuchtkolonien, wo sie arischen „Ehehelfer“ bedienen. Dies geschah in der SS auf der Wewelsburg.
Das Judentum war aber nicht die einzige Religion, die Lanz verachtete. Denn in seiner ‚Theozoologie‘ schrieb er, die Passion Christi sei die versuchte Vergewaltigung Christi durch Pygmäen gewesen, die auf Veranlassung eines satanischen, der Rassenkreuzung verschriebenen Kults gehandelt hätten.
Die von Lanz gegründete Zeitschrift Ostara wurde in Wien in einem Tabakwarenladen in der Felberstraße 22 verkauft, wo Hitler von November 1908 bis August 1909 lebte. Da Hitler ein eifriger Leser dieses Hetzblattes war, konnte Lanz einem Mitglied seiner Gesellschaft schreiben: „Hitler ist einer unserer Schüler. Wir haben das Privileg, erleben zu dürfen, wie er zusammen mit uns gewinnen und in der Lage sein wird, eine Bewegung aufzubauen, die die Welt erschüttern wird.“ (Schoeman, S. 175)
Germanenorden und Thule-Gesellschaft
Einige besonders antisemitisch gesinnte Mitglieder der völkischen Bewegung gründeten einen geheimen, eine Art freimaurerischen Orden. Sie nannten diesen Orden ‚Germanenorden‘, der auf der Basis heidnisch-germanischer Traditionen beruhte. Die Gründer waren Veteranen aus antisemitischer Organisationen, Verlagen und politischen Gruppierungen, die alle Verbindungen zu Guido List und dessen Ariosophie hatten.
„Ihre eigenen Schriften formulierten die Hauptziele des ‚Germanenordens‘: die Beobachtung der Juden und ihrer Aktivitäten, die Verbreitung antisemitischen Materials und die gegenseitige Hilfe der Brüder in geschäftlichen Angelegenheiten… Gesetze und Rituale der ‚Armanenschaft‘ wurden ausdrücklich genannt. Das Hakenkreuz nahm in ihren Ritualen eine zentrale Rolle ein und erschien im Siegel des Ordens.“ (Schoeman, S. 176)
Dieser Orden erlangte einen schlechten Ruf wegen seiner politischen Aktivitäten (z. B. in Bezug auf Matthias Erzberger), so daß sie sich in ‚Thule-Gesellschaft‘ umbenannten. Thule war ein mythisches nordisches Land, das manchmal auch mit Atlantis gleichgesetzt wurde, wo die Arier angeblich herstammten.
Adam Glauer, der sich während seines neunjährigen Aufenthaltes in der Türkei den Namen Baron Rudolf von Sebottendorf zulegte, widmete sich in der Türkei Studien zu Sufi-Okkultismus, islamischem Alchimismus, Rosenkreuzler- und Freimaurertum. Er war mit einer verheirateten Frau, deren Kinder er als Privatlehrer unterrichtete, in die Türkei durchgebrannt. Sein Interesse an Runen-Okkultismus, den er mit dem islamischen Mystizismus verbunden glaubte, führte ihn zur Thule-Gesellschaft.
Laut Sebottendorf spielte die „Thule-Gesellschaft“ eine entscheidende Rolle bei Hitlers Aufstieg zur Macht:
„Die Mitglieder der Thule-Gesellschaft waren die ersten, an die sich Hitler wandte, und die ersten, die sich mit ihm verbündeten. Die Waffen des kommenden Führers waren, abgesehen von der Thule-Gesellschaft selbst, der Deutsche Arbeiter-Verein, der innerhalb Thules von Bruder Karl Harrer in München gegründet wurde, und die Deutsch-Sozialistische Partei, die dort von Hans Georg Grassinger geführt wurde… Aus diesen drei Quellen schuf Hitler die Nationalsozialistische Arbeiterpartei.“ (Schoeman, S. 177/178)
Dietrich Eckart und Alfred Rosenberg
Ein führendes Mitglied der „Thule-Gesellschaft“ war Dietrich Eckart, der katholische Sohn eines evangelischen Notars.
Er war Okkultist und Verleger einer antisemitischen völkischen Zeitschrift mit dem Titel ‚Auf gut deutsch‘. Die Grundlage seiner Artikel waren die Theorien Chamberlains, Lanz‘ und Lists. „Er sagte das bevorstehende Kommen eines deutschen Messias voraus, der Deutschland von den Ketten des Christentums befreien und ein neues Zeitalter eröffnen werde“, wie Schoeman schreibt.
Dietrich Eckart wurde Chefredakteur des Völkischen Beobachters, der offiziellen Zeitung der Nationalsozialisten. Er behauptete, er habe Hitler bei einem Besuch im Gefängnis der Festung Landsberg in den Okkultismus eingeweiht. Hitler selber bezeichnete Eckart als seinen „Johannes der Täufer“.
Als offizieller geistiger Führer der Nationalsozialistischen Bewegung lehnte Alfred Rosenberg das Christentum zugunsten der neugermanischen, national-heidnischen Religion ab.
Er entwarf das Programm der „Nationalen Reichskirche“:
- Die Nationalkirche wird von ihren Altären alle Kruzifixe, Bibeln und Heiligenbildern entfernen.
- Auf den Altären soll sich nichts anderes befinden als ‚Mein Kampf‘ und zur Linken ein Schwert.
- Am Tag ihrer Gründung muss das christliche Kreuz von allen Kirchen, Kathedralen und Kapellen verschwinden… und ersetzt werden durch das eine unüberwindliche Symbol, das Hakenkreuz.
Eine Hymne auf die neue Religion enthielt die folgende Strophe:
Nun ist vorbei des Kreuzes Zeit
Aufgehen soll das Sonnenrad
Und endlich sind wir mit Gott befreit
Und geben unserm Volk die Ehre zurück.
Das „Sonnenrad“ ist das Hakenkreuz. (Schoeman, S. 181/182)
Heinrich Himmler
Zum Schluss der kleinen Auflistung muss noch der Okkultismus Himmlers und seines okkulten Mentors Karl Maria Wiligut erwähnt werden, sowie die okkulte Basis der SS und der mit Okkultismus geformte Teil der SS, dem „Ahnenerbe“.
Heinrich Himmler, ebenfalls abgefallener Katholik, glaubte an die Reinkarnation und das Schicksal, seine spirituellen Vorstellungen basierten im wesentlichen auf dem Hinduismus (so wie vieles der New-Age-Bewegung). Er hielt sich für die Reinkarnation des deutschen Königs Heinrich I., der aus dem 10. Jahrhundert zu ihm sprach und ihm sagte, was er tun solle.
Außerdem trug er immer eine Ausgabe der Bhagavad-Gita, der Hindu-Schriften, bei sich. Er praktizierte die heute populäre New-Age-Methode der positiven Visualisierung („Visualisierter Weltfrieden“), um anderen seinen Willen aufzuzwingen. In Berlin gründete er ein Institut zur Erforschung der nutzbaren Potentiale okkulter Kraftquellen einschließlich Schwarzer Magie, spiritueller Medien, Pendler und Astrologen zu Kriegszwecken. 1935 gründete Himmler außerdem noch das „Ahnenerbe“, um Nachforschungen über die mythologischen und okkulten Ursprünge des Dritten Reiches zu betreiben.
Zu den Nachforschungen gehörten u.a.
- Expeditionen nach Südamerika zum Studium indianischer Medizin;
- eine Expedition zum legendären verschollenen Kontinent Atlantis, der vermuteten Urheimat der arischen Rasse;
- Expeditionen nach Südfrankreich, um in den Überresten katharischer Festungen nach dem Heiligen Gral zu suchen;
- Sammeln von Informationen über die Rosenkreuzer-Bewegung;
Ein US-amerikanisches Wissenschaftsmagazin schrieb nach Kriegsende: „Eines der Symptome für den intellektuellen Verfall Deutschlands war die weit verbreitete Anerkennung pseudo-wissenschaftlicher Theorien. Es wurde nicht nur vielfach, sogar in Hitlers Hauptquartier, Astrologie praktiziert, darüber hinaus war auch die Theorie, die Welt sein eine hohle Kugel und die Menschheit lebe innerhalb dieser Hülle (Hohlwelttheorie), allgemein anerkannt… Andere Gruppen einschließlich hoher Offiziere praktizierten oder unterstützten ‚Pendelforschung’…“ (zitiert in Schoeman, S. 184/185)
Himmlers SS – ein heidnischer Orden
Himmlers SS war nichts anderes als ein heidnischer religiöser Orden. Als Blutlinie zur Wiederherstellung der arischen Rasse sollten die Mitglieder der SS sich so frei wie möglich – nicht nur mit ihren eigenen Frauen, sondern auch mit anderen – fortpflanzen. Junge Frauen, die über die verlangten arischen Rassenmerkmale verfügten, wurden in eigens dafür eingerichtete Heime – meist konfiszierte jüdische Immobilien – gebracht, um sich dort mit SS-Männern zu paaren.
Die Initiation in die SS verdeutlicht ihr Wesen als okkulte Bruderschaft. Dazu gehörten unter anderem das Aufsagen eines auswendig gelernten „Katechismus“, Tierquälereien und eine abschließende nächtliche Aufnahmezeremonie. Das Hauptquartier der SS, Himmlers Wewelsburg, beherbergte die SS-Offiziersschule und entsprach ausdrücklich okkulten und neoreligiösen Anlagen.
Karl Maria Wiligut
Karl Maria Wiligut, ebenfalls ein abgefallener Katholik, war Himmlers okkulter Mentor.
Zu Wiliguts eigenen okkultistischen Fähigkeiten gehörte angeblich ein ‚Ahnengedächtnis‘, das ihm ermöglichte, sich an Erlebnisse in früheren Leben und an die Erfahrungen anderer aus der Zeit seiner Ahnen zu erinnern. Denn er erhielt angeblich aus ‚erster Hand‘ Wissen über die Kultur und die esoterische Überlieferung der glorreichen heidnischen Vergangenheit des Dritten Reiches.
Wiligut war es, der den berüchtigten SS-Totenkopfring entwarf. Seit der Jahrhundertwende war er aktiv an okkulten Zirkeln beteiligt gewesen, darunter auch an Lanz‘ ‚Neutemperlorden‘.
Wiligut behauptete auch, daß es sich bei Christus angeblich um die alte germanische Gottheit Krist handle, die später entstellt wurde.
Auf der Wewelsburg entwarf er eine ganze Reihe religiöser Rituale, einschließlich einer heidnischen Hochzeitszeremonie für SS-Männer und ihre Frauen sowie ein heidnisches Namensgebungsritual für Kinder, das die Taufe ersetzen sollte, und vieles mehr. In einem 1936 erstellten Memorandum legte Himmler die künftig zu begehenden Feiertage der neuen Religion fest.
Der Nationalsozialismus war eine heidnische und okkulte Religion
Da alle diese Philosophien, Ideologien und Wertevorstellungen im Widerspruch zum Christentum stehen, verwundert es nicht, daß die Nationalsozialisten auch nichts anderes als tiefe Verachtung für das Christentum hatten. Insbesondere verabscheuten sie auch die christliche Moral. Denn für sie waren sexuelle Entartungen als heidnische Moral normal, wie wir im nächsten Beitrag zeigen werden. Sie arbeiteten mit teuflischer Macht auf den Niedergang des Christentums hin. Ja es war ihr Anliegen, das Christentum durch ihre neuheidnische, okkulte Religion zu ersetzen. Hitlers neue nationalsozialistische Religion war Heidentum.
Die Religion Hitlers war ein Heidentum mit der Wiedererweckung ‚alter‘ Gottheiten, Riten, Rituale und Symbole. In dieser Religion hat Hitler das christliches Kreuz ausgetauscht gegen das Hakenkreuz. Seine Religion war stattdessen durchtränkt von aktivem Okkultismus, der von der Theosophie ausgehend in sein neues Heidentum einfloss.
Hitler selber betonte: „Diejenigen, die im Nationalsozialismus nicht mehr sehen als eine politische Bewegung, verstehen fast nichts davon… Er ist sogar mehr als eine Religion. Er ist der Wille, die Menschheit neu zu schaffen.“ Er führte ausdrücklich das zugrunde liegende Heidentum an, indem er sagte: „Die alten Religionen werden wieder zu Ehren gebracht. Das gesamte geheime Wissen über die Natur, das Göttliche und Dämonische. Wir werden die christliche Fassade hinweg spülen und eine neue Religion für unsere Rasse schaffen.“ (zitiert in Schoeman, S. 187/188)
Anmerkung:
Nachdem ich den Beitrag geschrieben hatte, bin ich auf folgendes Buch aufmerksam geworden:
Nicholas Goodrick-Clarke
Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus
das hier im PDF-Format gelesen und heruntergeladen werden kann. Es enthält denn auch wesentlich mehr und ausführlichere Informationen, als wir hier im Überblick geben können.