Die Stimmabgabe bei einer politischen Wahl ist eine Frage der Moral
Ob es sich um eine Kommunalwahl, eine Landtagswahl oder um die Bundestagswahl handelt, immer ist die Stimmabgabe eine Frage der Moral. Dies trifft nicht nur auf die europäischen Länder mit ihrem Wahlsystem, sondern auch auf die USA zu. In einem Beitrag zur Frage, wen Katholiken wählen können, haben wir die Empfehlungen des Priesters Alban Stolz wiedergegeben. In diesem Beitrag nun wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, ob es erlaubt ist, einen unwürdigen Kandidaten zu wählen. Und damit hängt die Frage zusammen, ob es erlaubt ist, das kleinere Übel zu wählen oder gar nicht zur Wahl zu gehen. Denn auch bei dem Grundrecht des Bürgers, Kandidaten für die Regierung zu wählen, spielt die Moral des Wählens eine bedeutsame Rolle.
Dieser Beitrag behandelt die katholische Position in Bezug auf die Stimmabgabe bei Wahlen. Doch auch Nichtkatholiken sind aufgerufen, nach moralischen Gesichtspunkten zu entscheiden. Das heißt, daß alle Bürger quasi nach einer Gewissenserforschung ihr Kreuz für die Partei und die Kandidaten setzen, die für eine moralisch saubere Politik zum Wohl des Volkes stehen.
Die Pflicht zur Ausübung des Wahlrechts
Die Dominikanerpatres John McHugh und Charles Callan haben in ihrer zweibändigen Zusammenfassung der katholischen Moral eine kurze Abhandlung über das Wählen aufgenommen. Sie haben ihr Werk kurz vor dem Tod Pius XII. veröffentlicht. Der Text über die Moral des Wählens betrifft jedoch die Situation in den Vereinigten Staaten. Hier nehmen wir deshalb nur Bezug auf die Teile, die von allgemeiner Art sind.
Es ist eine ernste Angelegenheit, daß die Bürger ihr gewährtes Privileg der Stimmabgabe bei öffentlichen Wahlen nutzen. Denn das Wohlergehen der Gemeinschaft und das moralische, intellektuelle und physische Wohl des Einzelnen hängen von der Art der Personen ab, die nominiert oder gewählt werden, um zu regieren. Außerdem sind die Partei- bzw. Wahlprogramme ihrer Parteien von großer Bedeutung, wenn es darum geht, wem ich nun meine Stimme gebe.
Wer nicht wählen geht, der zeigt seine Gleichgültigkeit gegenüber den öffentlichen Angelegenheiten. Aber es geht um mehr. Wer nicht zur Wahl geht, trägt zu einem ernsten Schaden bei. Denn man tritt mit seiner Gleichgültigkeit dem Bösen an der Macht nicht entgegen. Denn auch wenn die gewünschte Partei oder Person nicht gewählt wird, so muss man wenigstens durch seine Stimme die bösen Werke der regierenden Personen und ihrer Partei verurteilen. Die Stimmabgabe ist außerdem der erste Schritt, seinen Protest kund zu tun, bevor man auf die Straße geht.
Wenn auch nicht eine rechtliche, so gibt es doch eine moralische und politische Verpflichtung zur Stimmabgabe. Denn das Gemeinwohl ist eine Angelegenheit aller Bürger. Die Bürger tragen mit ihrer Stimmabgabe tatsächlich auch indirekt die Verantwortung für die Politik der gewählten Vertreter, wenn sie selber sich auch nicht verantwortlich fühlen.
Welchen Kandidaten sollte ich wählen?
Es ist nicht notwendig, für den besten Kandidaten zu stimmen. Der Kandidat, den man wählt, muss aber aufgrund seines Charakters, seiner Fähigkeiten, seines Werdegangs, seiner politischen und fachlichen Erfahrungen, usw. für das Amt geeignet sein. Er darf nicht nur versprechen, der Gemeinschaft zu dienen. Er muss das Wohl des eigenen Volkes immer im Auge haben.
Auch müssen die Parteiprogramme der Kandidaten berücksichtigt werden. Vor allem, wenn es um die Regierungsbildung geht, müssen in erster Linie die Parteigrundsätze berücksichtigt werden, für die der Kandidat steht.
Um intelligent wählen zu können, sollte der Bürger sich deshalb ein angemessenes Wissen über die Wahlgrundsätze, die Kandidaten und die zur Wahl stehenden Themen aneignen.
Wer ist ein unwürdiger Kandidat?
Pater Titus Cranny hat in seiner Dissertation ‚Die moralische Verpflichtung zur Stimmabgabe‘ aus dem Jahr 1952 geschrieben, was ein unwürdiger Kandidat ist. Die deutsche Übersetzung des Textes finden sie in dem Beitrag ‚Wahl eines unwürdigen Kandidaten‘. Hier geben wir die für unsere deutschen Verhältnisse notwendigen Punkte wieder.
Der erste Punkt: Mit dem Begriff „unwürdige Kandidaten“ sind nicht unbedingt Menschen gemeint, deren Privatleben moralisch verwerflich ist, sondern solche, die, wenn sie gewählt würden, dem Staat oder der Religion schweren Schaden zufügen würden.
Zweiter Punkt: Daraus folgt, daß nicht jeder Katholik notwendigerweise der beste Mann für ein Amt ist. Stattdessen kann auch ein Nichtkatholik der bessere sein. Auch ist nicht gesagt, daß jeder Katholik die Interessen des Gemeinwohls des Staates und der Religion fördern wird und der Nichtkatholik nicht. Selbst wenn ein Mann in seinem Privatleben einen tadellosen Charakter hat, wird er sich nicht notwendigerweise als kompetent für ein öffentliches Amt erweisen.
Dritter Punkt: Es wäre zulässig, für einen unwürdigen Mann zu stimmen, wenn die Wahl nur zwischen oder unter unwürdigen Kandidaten stattfände. Es könnte sogar notwendig sein, für einen solchen unwürdigen Kandidaten zu stimmen.
Vierter Punkt: Als praktischer Punkt kann angemerkt werden, daß ein Bürger manchmal für einen unwürdigen Mann stimmen muss, um für einen würdigen zu stimmen, z.B. wenn die Leute ein reines Parteibuch wählen müssen.
Fünfter Punkt: Es ist erlaubt, für unwürdige Kandidaten zu stimmen (d.h. materielle Mitarbeit zu leisten), wenn diese die einzige Art von Kandidaten auf den Wahllisten sind. Weiterhin gilt dies auch, um die noch unwürdigeren auszuschließen.
Wann ein unwürdiger Kandidat zu wählen ist
Aus den oben genannten Punkten folgt also, daß es rechtmäßig ist, für einen unwürdigen Kandidaten zu stimmen, wenn dies notwendig ist, um ein größeres Übel zu verhindern. So war es moralisch für Katholiken in den Vereinigten Staaten regelrecht verpflichtend, 2016 bei der Präsidentschaftswahl Donald Trump zu wählen und nicht Hillary Clinton. Trump ist nicht katholisch. In seiner persönlichen Art und Weise ist er narzisstisch und hat auch kein Problem mit Sodomiten. Seine politischen Gegner sagen, er sei ein Frauenheld und gieriger Mann, der nur den Reichen hilft. Diese Dinge machen ihn zu einem unwürdigen Kandidat. Aber er ist Pro-Life, gegen Gender-Gaga und anti-sozialistisch.
Hillary Clinton dagegen war in politischer Hinsicht eine Kandidatin, die sich durch böse Werke auszeichnete. Sie ist bekennendes Mitglied der United Methodist Church. Joseph Biden, der jetzige US-Präsident, meint, ein „guter Katholik“ zu sein. Doch wie Hillary Clinton befürwortet er Abtreibung auf Verlangen, die ‚Ehe‘ und die ‚Rechte‘ von Sodomiten und Gender-Gaga. Damit definiert er die Familie neu. Er möchte, daß Sodomiten Kinder von staatlich finanzierten Adoptions-Agenturen adoptieren können und ‚farbige Transgender-Frauen‘ vor Gewalt schützen. Seine Politik ist die des Sozialismus und der bösen Werke.
Im Rahmen seines Gesundheitsplans „Biden Care“ hat Biden nach seiner Ansicht Abtreibung, Empfängnisverhütung und Euthanasie durch Rationierung der Gesundheits-Versorgung als das ‚größte Glück‘ für die meisten Menschen sichergestellt. Seine Ethik ist eine böse utilitaristische Ethik ohne Gottes Moralgesetz. Eine Stimmabgabe für Biden müssen wir deshalb ganz klar als unmoralisch bezeichnen.
Denken wir daran: Sodomie und Mord sind zwei von vier Sünden, die nach Rache zum Himmel schreien.
Die Politik des Kandidaten hat Vorrang vor seinem Charakter
Auch wenn der Charakter eines Kandidaten wichtig ist, so müssen wir der Politik des Kandidaten doch Vorrang geben vor seinem Charakter.
Ein Beispiel mag dies verdeutlichen.
Präsident Jimmy Carter (1977-1981) war ziemlich privat unbescholten. Er hatte keine wirklichen persönlichen Skandale. Er war seiner Frau treu, freundlich und ein sanftmütiger Gentleman aus dem Süden. Aber seine Politik war antichristlich. Er war tatsächlich eine Katastrophe für Amerika. Daraus ersehen wir, daß eine gute Politik nicht unbedingt vom Charakter her zu bestimmen ist. Ein Mann mit gutem Charakter, der aber schwach und leicht zu beeinflussen ist, ist möglicherweise kein effektiver Anführer. Ein Mensch mit einem schlechten Charakter kann andererseits die richtige Politik aus rein pragmatischen Gründen verfolgen, weil seine Politik eine große Wählerschaft anspricht, deren Unterstützung er braucht. Es spielt keine Rolle, warum er die Politik betreibt, die er tut.
Was zählt, ist, daß er die richtige Politik verfolgt. Trump tat das.
Aus diesem Grund hatten wir damals in unserem Beitrag geschrieben: O glückliches Amerika, wenn es keinen abgelöschten Katholiken zum Präsidenten wählt!
Wie sieht es nun für Deutschland aus?
Wie wir oben festgestellt haben, ist es in unserer heutigen Zeit und unter den jetzigen Verhältnissen für einen Katholiken zulässig, bei einer Wahl zwischen einem Sozialisten bzw. Kommunisten und einem Liberalen den liberalen Kandidaten zu wählen. Unter einem Liberalen ist hier nicht ein Kandidat der FDP zu verstehen. Alle Parteien, die zur Zeit die Regierungs-Verantwortung in Deutschland tragen, sind Sozialisten bzw. Kommunisten. Auch Lindner mit seiner scheinbar ‚liberalen‘ FDP ist inzwischen Sozialist. Sie alle wie auch ‚Die Linken‘ sind für jeden, der noch moralische Werte nach dem Naturrecht hochhalten, nicht wählbar. Alle lehnen strikt die moralischen Gebote des göttlichen Naturrechts strikt ab. Sie arbeiten, wie wir mit Entsetzen sehen könne, in ihrer politischen Arbeit aktiv gegen das göttliche Naturrecht.
Auch die CDU und CSU, die immer noch das Wort ‚christlich‘ in ihrem Parteinamen tragen, zeichnen sich wie die oben genannten Parteien durch eine antichristliche Politik aus. Alle diese Parteien haben nicht das Wohl des deutschen Volkes, als der autochthonen Bevölkerung, im Sinn.
Kurt Kowalsky hat in einem Kommentar mit dem Titel „Jede Zeit hat ihre eigenen von Papens“ auf ‚Eigentümlich frei‘ mit Recht darauf hingewiesen, daß die CDU immerhin die Partei ist, die unter Merkel den Extremisten und Terroristen in unserem Land ein Zugeständnis nach dem anderen gemacht hat. „Das hat wie die Politik Chamberlains oder die des Herrn von Papen nicht zu einer Schwächung der Faschisten geführt, sondern zu ihrer Stärkung.“
Die Alt-Parteien Deutschlands agieren gegen die Interessen der Bevölkerung
Sie alle haben, wenn auch durch fremde Mächte beeinflusst, abhängig oder erpressbar, wie wir erfahren mussten, nur Böses im Sinn. Die Agenda des Bösen ist auch ihre Agenda. Sie missbrauchen und töten ältere Menschen in Altersheimen per Mandat. Ob Euthanasie, Abtreibung oder indirekter Mord durch die mRNA-Spritzen, alle Parteien mit Ausnahme der AfD befürworten diese Morde. Sie versuchten ja bereits, mit der mRNA-Giftspritze zwangsweise ihre eigene Bevölkerung zu töten. Alle Alt-Parteien und ihre Kandidaten wollen uns mit dem Chip entmenschlichen. Sie haben auch kein Gewissen, mit ihrer verantwortungslosen Kriegstreiberei durch Propaganda und Waffenlieferungen eine atomare Katastrophe heraufzubeschwören. Deutschland und seine Bevölkerung vernichten ist das wahre Wahl- und Parteiprogramm dieser Parteien.
Allen voran natürlich agiert die Partei der Grünen, die in der Vergangenheit bereits deutlich gemacht hat, daß sie Deutschland hassen. Nun in der Regierungs-Verantwortung können sie ihr Zerstörungswerk ungehindert praktizieren. Die anderen Parteien folgen ihr wie Lemminge, als ob sie von jenen gehirngewaschen wurden.
Die Grünen ‚Ökofaschisten‘ sind die wahren Nachfolger Hitlers und Stalins. Kurt Kowalsky hat in seinem Kommentar deutlich gemacht, daß die derzeitige Außenministerin „auch Sprachrohr der ökofaschistischen Sturmtruppen“ ist, „die weitgehend ungestraft heute bereits Autos anzünden, Kulturschätze zerstören, Bücher verbrennen und jeden wissenschaftlichen Diskurs mit ihrer Indoktrination zu verhindern versuchen.“ Dann kommt er zu dem entscheidenden Schluss: „Und genau wie 1933 rufen die übrigen parlamentarischen Kräfte jetzt nicht zum entschiedenen Widerstand auf, sondern biedern sich den Faschisten an… Die eigentlichen Clan-Kriminellen sind keine sozial minderbemittelten Libanesen in Berlin, sondern sitzen bereits in der Regierung, im Rundfunkrat und in den entsprechenden Gremien der Universitäten.“
Die Aussichten auf Veränderung und Besserung in Deutschland sind trübe
Sicher, die Hochgrad-Freimaurerei lässt uns kaum eine Wahl, eine Partei zu wählen, die ihren bösen Absichten entgegentreten kann. Jeder, der noch eine gute Absicht hat, wie der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz Hans-Georg Maaßen, wird einfach diffamiert. Im schlimmsten Fall wird derjenige, der politisch erfolgreich gegen die Ziele der Freimaurerei vorgeht, mit Geld, Drohungen, inszenierten Skandalen oder einem unerwarteten ‚Selbstmord‘ kontrolliert.
Die Aussichten sind also trübe. Und trotzdem gibt es die guten Menschen, die sogar der Gewalttätigkeit der Linken, der Antifa, trotzen. Sie nehmen die Gewalt der Linken gegen sich aus Liebe zum Vaterland in Kauf. Trotz der Verleumdungen und tätlichen Angriffe der Bösartigen setzen sie sich für das Wohl des Landes ein. Gott sei gedankt! Und wenn unter ihnen auch ein unwürdiger Kandidat sich befinden mag, so ist dieser trotzdem zu wählen. Die Gründe sind oben genannt.
Für einen Katholiken ist es oberste Pflicht, die Partei und die Kandidaten zu wählen, die die christlichen Normen und Gebote, das göttliche Naturgesetz und die abendländische Zivilisation verteidigen. Die Partei, die diesen Grundsätzen am nächsten kommt, ist nun mal in Deutschland die AfD. Die Partei wurde u.a. von protestantischen Christen gegründet. Wie auch der protestantische Ministerpräsident von Ungarn, Viktor Orbán, haben diese protestantischen Christen erkannt, daß das christliche Europa untergehen wird, wenn die Feinde Christi endgültig siegen sollten.
Die AfD wird keine Möglichkeit der Regierungs-Verantwortung erhalten
Beate Steinmetz hat in einem recht pessimistischen Beitrag erläutert, warum die AfD keine Chance hat, Regierungs-Verantwortung übernehmen zu können.
Im ganzen stimmen wir ihrer Meinung zu. Aber gerade weil die Situation so desolat erscheint, ist es wichtig, dieser Partei die Stimme zu geben. Niemand sollte sich davon abhalten lassen. Daß die übrigen Parteien die AfD als Nazi-Partei verleumden, zeigt nur ihre Gesinnung, Deutschland in den endgültigen Abgrund zu stürzen. Als ‚Nazi‘ und ‚Rechter‘ verleumdet zu werden, sollte uns deshalb nicht schrecken. Im Gegenteil: Wenn wir so genannt werden, wissen wir, was unsere Feinde wirklich wollen. Dem großartigen Pater Albert Maria Weiß (OP) hatte man einst oft vorgeworfen, er stehe allzu weit rechts. Folgendes hat er dazu geschrieben:
„Je mehr er an das Gericht Gottes denkt, desto größere Zuversicht schöpft er gerade aus diesen Worten. Möge ihm nur auch der ewige Richter einen Platz zu seiner Rechten gewähren; am Tage der ewigen Scheidung steht keiner zu weit rechts.“ (siehe unseren Beitrag: Was bedeutet links und rechts im Sinne Gottes)
Die Jusos plakatieren anlässlich der Neuwahl in Berlin, daß die AfD „so etwas von 1933“ habe. Mit einer solchen üblen demagogischen Art wollen sie nur vertuschen, daß sie selber wie die Grünen politische Nachfahren derjenigen sind, die bereits damals Deutschland in den Untergang führten. Je mehr Bürger in Deutschland gegen die Alt-Parteien aufstehen und durch ihre Stimmabgabe ihnen die ‚rote Karte‘ zeigen, desto besser. Wer trotz allem Vorbehalte gegen die AfD hat, sollte sie trotzdem wählen. Warum? Weil ihre Politiker, die ihr Leben für uns einsetzen, es verdient haben, gewählt zu werden.
Wer von uns begibt sich in solche Gefahr, in der diese Politiker sich begeben? Immerhin sind die grünen und roten Sturmtruppen in unserem Land vom Staat bezahlt und geschützt.
Der liberale Katholizismus ist eine Gefahr für Europa
Man muss nicht meinen, daß nur die Sozialisten und Kommunisten vom Schlage der Grünen und Sozis eine Gefahr für uns sind. Auch die liberalen Katholiken sind es. Denn gerade sie sind das Wahlvolk der Grünen. Haben die liberalen Katholiken schon den wahren katholischen Glauben über Bord geworfen, so haben sie auch Richtlinien bezüglich des Staates, die die katholische Kirche durch ihre Päpste festgelegt haben, vergessen. Bereits Pius IX. hat den liberalen Katholizismus für die desaströsen Zustände der damaligen Zeit verantwortlich gemacht.
Am 18. Juni 1871 antwortete Pius IX. vor einer Deputation französischer Katholiken wie folgt:
„Der Atheismus in der Gesetzgebung, die Gleichgültigkeit in Religions-Angelegenheiten und die verderblichen Maximen, die unter dem Namen des liberalen Katholizismus laufen, sind die wahren Ursachen für die Zerstörung der Staaten; sie sind der Ruin Frankreichs gewesen. Glauben Sie mir, das Übel, das ich anprangere, ist schlimmer als die Revolution, schlimmer sogar als die Kommune. Ich habe den liberalen Katholizismus immer verurteilt, und ich werde ihn noch vierzigmal mehr verurteilen, wenn es nötig ist.“
Wo die Mittel zur Abhilfe für das Vaterland zu suchen sind
Papst Leo XIII. hatte für seine Zeit in seiner Enzyklika „Sapientiae christianae‘ v. 10. Januar 1890 festgestellt,
„nach Mitteln zur Abhilfe da zu suchen, wo sie zu finden sind: nämlich in der Wiederherstellung christlicher Gesinnung und Lebensweise im Privatleben und in allen Zweigen des öffentlichen Lebens; dies ist das einzige Mittel, die gegenwärtigen Übel zu heben, und das geeignetste Mittel, die drohenden Gefahren zu beschwören.“
Und weiter schreibt der große Papst, daß wir „durch das Naturgesetz verpflichtet sind, unser Vaterland, in dem wir geboren und erzogen sind, besonders zu lieben und zu verteidigen, so daß jeder gute Bürger selbst den Tod für sein Vaterland nicht scheuen darf“.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Feststellung von Leo XIII., daß Gehorsam gegen ein ungerechtes Gesetz Frevel ist. So schreibt er in der besagten Enzyklika:
„Wenn aber die Staatsgesetze sich offen gegen das göttliche Recht auflehnen, … dann ist Widerstand Pflicht, Gehorsam aber Verbrechen.“ Jeder Christ weiß oder sollte wissen, welche Staatsgesetze in Deutschland gegen das göttliche Recht verstoßen.
Vor dem Feind verstummen ist Feigheit
Der heilige Papst Pius X. hat uns einst gewarnt: Das Böse kann gedeihen, weil gute Menschen nichts tun.
Das Böse kann gedeihen, weil liberale und abgefallene Katholiken lieber die Feinde Christi wählen. Von den Protestanten brauchen wir wirklich nicht meinen, daß sie Europa retten werden. Es sind allein die guten Menschen, ob protestantisch oder katholisch oder auch nur patriotisch, die parlamentarisch alles tun wollen, um das abzusehene Unheil in Deutschland wenigstens noch aufzuhalten. Ob es je abzuwenden ist, bleibt offen.
Auch hier sollten wir uns die Worte von Leo XIII. zu Herzen nehmen.
„Vor dem Feind zurückzuweichen oder zu verstummen, wo von allen Seiten mit so lautem Geschrei die Unterdrückung der Wahrheit gefordert wird, ist das Zeichen eines feigen Menschen, oder eines, der an dem Glauben, den er bekennen soll, zweifelt. Beides ist eine Schmach und eine Unbill gegen Gott; beides gereicht dem Einzelnen wie dem Staat zum verderben und nützt nur den Feinden des Glaubens, da die Feigheit der Guten die Frechheit der Schlechten ganz besonders reizt. –
Diese Gleichgültigkeit der Christen ist um so tadelnswerter, als die falschen Anschuldigungen und die verderblichen Irrtümer meistens leicht, jedenfalls stets bei einiger Anstrengung zurückgewiesen werden können. Schließlich ist es doch niemandem verwehrt, jenen Mut zu zeigen und zu bewähren, der des Christen Kennzeichen ist, durch den allein oft die Verwegenheit der Widersacher zurückgeschlagen und ihre Pläne zu Schanden gemacht werden.“
Die Christen in der AfD haben sich in Bezug auf die politischen und sozialen Themen diese Worte von Leo XIII. zu Herzen genommen, auch wenn sie selber nicht katholisch sind.
Als Beispiel seien hier zwei Videos verlinkt:
Beatrix von Storch im Bundestag: Sie zertrümmern den Grundkonsens unserer Werteordnung
Bürgerschaftsdebatte in Hamburg: Grüne belehren AfD über christliche Werte – AfD kontert
Karsten Hilse von der AfD-Fraktion hatte im Bundestag aus christlicher Sicht die richtige Warnung an die verantwortlichen Politiker aller Parteien ausgesprochen: „Aber irgendwann werden Sie alle sich verantworten müssen für die Verarmung und die Verelendung großer Teile des deutschen Volkes, … nicht vor einem weltlichen Gericht vielleicht, aber spätestens dann, wenn Sie vor Ihrem Schöpfer stehen.“