Die Missionierung der Indianer Kanadas durch die Jesuiten
In dem letzten Beitrag „Mit Bergoglio zur Eine-Welt-Religion“ haben wir festgestellt, daß Bergoglio sowohl objektiv wie auch subjektiv kein Recht hat, sich für die katholische Kirche zu entschuldigen. Weil er die Missionierung als Fundamentalismus und Proselytismus verabscheut, ist ihm die heilsame Bekehrung der Indianer durch katholische Missionare ein Gräuel. Folgerichtig waren ihm die Missionierung der Indianer Kanadas und die katholischen Missionare, die als Märtyrer qualvoll starben, keine anerkennende Geste wert. Schließlich hält er die Notwendigkeit, Menschen zum wahren Glauben an Christus zu bekehren, für eine „große Sünde gegen die Ökumene“.
So sprach Jorge Bergoglio, der große Häuptling der Konzilskirche, am 1. Oktober 2016. Folglich erklärte er mit dieser seiner Aussage den Missionsauftrag Christi zu einer „großen Sünde“. (Quelle: Franziskus und die Missionen: Die Botschaft von Bergoglio zum Weltmissionstag 2018 sezieren)
Die Missionierung der Indianer Kanadas durch französische Missionare
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Die Missionierung der Ureinwohner Kanadas durch die französischen Missionare war heroisch und ein starkes Zeugnis zur Ehre Gottes und der katholischen Kirche.
„Die Länder am Lorenzostrom und der Inselkomplex von Neuschottland und Neufundland werden von Frankreich aus entdeckt und kolonisiert. Im Anfang des 16. Jahrhunderts landeten französische Seefahrer am Kap Breton und an der Mündung des Lorenzostromes. Im Jahr 1536 nahm Cartier Besitz von dem Land und nannte es Neufrankreich. 1540 wurde die erste dauernde Niederlassung gegründet, doch betrat erst 1611 der Jesuit Massé als erster Missionar mit einigen Gehilfen das Land und eröffnete die Mission unter den Huronen und Chippeways, denen die Sioux und Irokesen feindlich gegenüber standen.
Aber schon 1613 zerstörten Engländer die französische Niederlassung und schleppten die Jesuiten gefangen fort. Im Jahr 1615 bauten drei Franziskaner zu Quebec eine Kapelle, die erste Kirche der künftigen Hauptstadt, und 1618 ein Klösterchen, von dem sich ihre segensreichen Missionen über Niederkanada ausbreiteten. Ihnen kamen 1625 Jesuiten zu Hilfe, und da an die Spitze der französischen Kolonisations-Gesellschaft der „Hundert Assoziierten“, deren erster Zweck die Ausbreitung des Christentums war, sich Richelieu stellte, schien der Erfolg der Mission gesichert.
Unter den Missionaren aus der Gesellschaft Jesu sind besonders zu nennen die PP. Brébeuf und Lallemand (1649 grausam ermordet), die PP. Isaak Jogues und La Lande (1646 gemartert), P. Daniel (1648 geschlachtet). Endlich wurden die wilden Irokesen doch gewonnen, und es entstanden auch unter ihnen blühende Gemeinden, so namentlich S. Xavier de Sault.“
Soweit die Kurzdarstellung aus dem katholischen Kirchenlexikon von Wetzer und Welte.
Die Toleranz der Missionare gegenüber den Indianern
In seiner Diplomarbeit über den „Kulturkontakt zwischen den Europäern und der indianischen Bevölkerung am Beispiel Neufrankreichs“ hat Jan Sulik ausführlich die Arbeit der französischen Missionare dargestellt. Die Arbeit ist wegen der detaillierten Informationen lesenswert.
Sulik stellt u.a. fest, daß „die französischen Erforscher Kanadas mehr Toleranz gegenüber Religion, Sitten und Gebräuchen der Indianer als andere Westeuropäer vor ihnen“ zeigten. Außerdem konstatiert er, daß „die Missionstätigkeiten der Jesuiten und Franziskaner in Neufrankreich in Summe deutlich friedfertiger und humaner“ waren als in anderen Teile Amerikas. Als Grund gibt er die Art der indianischen Lebensweise in diesem Teil Amerikas an.
„Der Hauptgrund dafür war, daß zahlreiche Indianerstämme eine unstete Lebensweise führten und sich die Missionare dadurch notgedrungen an die indianischen Lebensformen anpassen mussten. Die größten missionarischen Erfolge verzeichneten die Geistlichen, wenn es ihnen gelang, sich weitgehend in das Alltagsleben der Ureinwohner zu integrieren. Im Zuge ihrer Tätigkeiten wurden die französischen Glaubensboten allmählich zu intimen Kennern der indianischen Sprache und Kultur.“ (S. 84)
Die Missionare erlernten mühevoll die Sprache der Indianer
Die Missionare erlernten die Sprache der Indianerstämme, wobei dies mit erheblichen Problemen verbunden war. Denn es genügte nicht, die einzelnen Wörter nachzusprechen und französischen Wörtern zuzuordnen. Es war auch wichtig, die Wörter in ihren vielschichtigen Bedeutungen und in ihrem kulturellen Kontext zu verstehen. Besonders wichtig waren hierbei Kenntnisse über die indianischen Ausdrucksweisen und Redewendungen.
Aufgrund der enormen Schwierigkeiten mit der Sprachverständigung gibt Sulik die folgende bemerkenswerte Schlussfolgerung:
„Eine Missionierung mit längerfristigen Erfolgsaussichten hätte im Prinzip nur dann funktioniert, wenn die Missionare die indianischen Kinder von ihrem Stamm isoliert erzogen und sie frühzeitig in die europäische Gesellschaft assimiliert hätten. Allerdings erkannten die Missionare, daß diese Denkart, welche unter der korrumpierenden Kolonisations-Gsellschaft verbreitet war, gravierende Auswirkungen auf die indianische Bevölkerung gehabt hätte. Die Geistlichen befanden sich damit in einer zwiespältigen Situation: Einerseits war man nicht bereit, die eigene Kultur aufzugeben und sich völlig den indianischen Lebensgewohnheiten zu widmen, andererseits scheute man sich davor, die Eingeborenen rücksichtslos in die europäische Kultur zu integrieren. Diese Zwangslage führte letzten Endes dazu, daß sich die Mission häufig auf ein oberflächliches Maß formaler Akte, wie Taufe, Kommunion und Beichte, beschränkte.“ (S. 87)
Das Leben der Missionare unter den Indianern
Die jesuitischen Missionare jedoch erachteten es als wesentlich sinnvoller, zu Beginn ihrer Missionstätigkeit den Indianern zuerst die Grundzüge des Christentums zu vermitteln. So lag der Schwerpunkt zuerst auf der Übermittlung von katechetischem Wissen. Auch ein vorsichtiges Kultivieren der indianischen Bevölkerung auf Grundlage christlicher Lehre gehörte dazu. Um dies aber zu erreichen, war ein intensives Studium der indianischen Sprache, die ja außerdem aus verschiedenen Dialekten bestand, notwendig.
Weiter schreibt Sulik über das Leben der Missionare unter den Indianern:
„Die Missionare schliefen in den Behausungen der Eingeborenen, ernährten sich von deren natürlichen Lebensmitteln und bewegten sich mit den Transportmitteln der Indianer fort. Diese Form der Anpassung ging sogar so weit, dass die Glaubensboten bei extremen Kälteeinbrüchen, Hungersnöten oder Raubzügen an der Seite der Ureinwohner blieben. Trotz der harten Lebensbedingungen, denen sie sich in der tiefen Wildnis aussetzten, vernachlässigten die Missionare nicht die Vorschriften der klösterlichen Ordnung: So wurde beispielsweise um vier Uhr morgens die Frühmesse gelesen, es wurden Kinder unterwiesen, und Kranke aufgesucht und betreut. Die Geistlichen erkannten sehr schnell, daß die Anpassung an die indianische Lebensweise eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Bekehrung war.“ (S. 84/85)
Die Faszinationskraft der indianischen Lebenswelt für die Missionare
„Die Bekehrungsarbeit war durch Wohlwollen und Verständnis der Missionare gegenüber den Indianern gekennzeichnet. Dadurch entstand in der französisch-indianischen Begegnung in Neufrankreich auch gegenseitige Freundschaft und Akzeptanz. Die Lebensweise der Indianer hatte eine Faszinationskraft auf die Missionare. Diese grundsätzliche Aufgeschlossenheit der Missionare gegenüber den Eingeborenen und deren Kultur trug wesentlich zur freundschaftlichen Beziehung zwischen Franzosen und Indianern bei und spiegelt sich in einigen Berichten der Jesuiten, wie beispielsweise in den Aufzeichnungen von Paul Le Jeune, wider“:
„Was den Geist der Wilden betrifft, so ist er von einem guten Schlag. Ich glaube, daß die Seelen alle aus demselben Holz geschnitzt sind und keine grundlegenden Unterschiede aufweisen. Deshalb muss der Geist der Wilden, die ja einen wohlgestalteten Körper sowie wohlproportionierte und schön aufeinander abgestimmte Organe haben, mühelos operieren. Es fehlt ihnen einzig und allein die Erziehung und der Unterricht. Ihre Seele ist ein von der Natur her gut ausgestatteter Boden, aber ist gleichzeitig mit allen denkbaren Bosheiten behaftet…“ (S. 88)
Das Wesen der Indianer aus der Sicht der französischen Missionare
Zwar waren die Indianer aus der Sicht der Missionare ungebildet, aber auch in gewisser Weise unschuldig und damit gefährdet. Die christliche Führung durch die Missionare gab den Indianern, die besonders aufnahmefähig und offen für das Christentum waren, die Möglichkeit, ihre Naivität und Verwundbarkeit zu überwinden. (S. 89)
Der Jesuitenpriester Pierre Biard, der neben Ennémond Massé am 22. Mai 1611 in Akadien die ersten Missionierungs-Versuche zur Bekehrung der kanadischen Indianer durchführte, zeigte sich fasziniert von den natürlichen Tugenden der Eingeborenen an der Küste Neuschottlands. Diese Tugenden standen für ihn im Gegensatz zu den moralisch verdorbenen Kolonialfranzosen in Neufrankreich.
So schrieb Pater Biard über die Indianer:
„Das Wesen unserer Wilden ist von Natur aus tolerant und keineswegs bösartig. Sie verfügen über einen ganz gesunden und klaren Verstand, was ihre Einschätzung und Bewertung von wahrnehmbaren und allgemeinen Dingen angeht […].“
Diese Faszination von der indianischen Lebensweise wurde häufig vom ausgeprägten Familiensinn, dem Pflichtbewusstsein, ein Versprechen einzuhalten, der allgemein würdevollen Haltung in diversen Gesprächen und dem in kriegerischen Konflikten eisernen Mut und taktischen Scharfsinn der Eingeborenen ausgelöst. Biard hebt beispielsweise in seinem Bericht immer wieder die engen Freundschaften und Bindungen unter den Indianern positiv hervor, und bewundert dabei vor allem deren gegenseitige Fürsorglichkeit, Großherzigkeit und Dankbarkeit. Bei seinen Beobachtungen stellte er fest, daß die Eingeborenen stets ihr Essen untereinander teilten, und diese niemals eine Bitte eines anderen abgeschlagen hätten. (S. 89/90)
Das Leben der indianischen Frauen
Pater Biard beschreibt die indianischen Frauen als arme Geschöpfe, welche die ärgste Mühsal ertragen mussten. So war es ihre Aufgabe nach der Eheschließung,
– Häuser und Hütten einzurichten,
– Feuer, Holz und Wasser zu besorgen,
– Nahrung zuzubereiten,
– Fleisch zu räuchern,
– Kanus zusammenzunähen und mit Pech abzudichten,
– Felle zu bearbeiten und Kleidung für die Familie herzustellen,
– Fische zu fangen und dergleichen mehr.
Natürlich gehörte auch die Erziehung und Versorgung der Kinder zur Aufgabe der Frauen.
Die einzige Angelegenheit der Männer war es, auf die Jagd zu gehen und Krieg zu führen.
Pater Briard war über die Behandlung der Frauen entsetzt: „Wegen Kleinigkeiten würden diese von ihren Gatten windelweich geschlagen und trotz großer alltäglicher Unterstützung und Mühen schlecht behandelt werden. Vor allem zeigten sich die Glaubensboten aber von der Polygamie und dem vorehelichen Geschlechtsverkehr empört. Sie übten dementsprechend scharfe Kritik am Heidentum der Eingeborenen. Die Missionare sahen sich nämlich in ihrem Urteil bestätigt, als sie negative Eigenschaften, wie Geilheit, Nacktheit, Fresslust, Dieberei und Götzendienst unter der indianischen Bevölkerung beobachten konnten.“ (S.91)
Ihre große Gier, Lebensmittel der Franzosen zu verzehren und sich mit Wein und Branntwein zu betrinken, war ein wesentlicher Teil ihres Verderbens.
Die Missionierung der Huronen
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„Die Huronen erschienen der christlichen Botschaft am zugänglichsten; man nannte sie die ‚Aristokraten unter den Indianern‘, und sie galten als besonders vertrauenswürdig und mutig […]“, lesen wir bei Sulik. (S. 94)
Als der Gründer der huronischen Mission gilt Jean de Brébeuf. Er ist der berühmteste Märtyrer Kanadas. Nach ihm sind zahlreiche Gebäude, Plätze und Straßen sowohl in der Normandie als auch in Quebec benannt. Pater Brébeuf wurde im Jahr 1649 von den Irokesen grauenvoll hingerichtet.
Jean de Brébeuf ging in das Huronenland und wurde sein erster Jesuitenoberer mit dem Auftrag, der Missionierung. Zwei Jesuiten und sieben weitere Franzosen begleiteten ihn zu Beginn, weitere kamen im Laufe der Zeit hinzu. Diese ersten Ankömmlinge widmeten sich auf Anordnung von Brébeuf der Zusammenstellung eines Huronen-Wörterbuchs, der Konstitution einer Grammatik der Sprache und einer besseren Kenntnis dieses sesshaften Volkes.
Brébeufs Ziel war es, den Boden für die Missionierung gut vorzubereiten. Denn er wollte sicherstellen, daß die Huronen sich auch wirklich dauerhaft bekehren. Auch sollten die Konvertiten bei der Bekehrung anderer Mitglieder ihrer Stämme mitarbeiten können. In Übereinstimmung mit der strengen Missionsstrategie der Jesuiten gingen Brébeuf-Mitarbeiter zu den Hütten der Huronenfamilien, um ihnen grundlegende Katechismuskenntnisse beizubringen. Erfolg hatten sie zunächst eher bei den Frauen, Kindern und älteren Menschen. Erst im Jahr 1644, als sich die Kriegslage für die Huronen verschlechterte und sie gegen die Irokesen kaum noch Siegeschancen hatten, stieg die Konversionsrate zum Christentum. Nun wurden Konvertiten zu Führern ernannt, da der Tod mehrerer Führer im Krieg ein Vakuum hinterließ, daß nun die Konvertiten ausfüllten.
Die kanadischen Märtyrer waren bereit, alle Arten von Qualen und das Martyrium zu erleiden. Warum? Um der Ehre und des Ruhmes Gottes wegen. Aber auch des ewigen Seelenheils der Indianer willen, für die Christus auch jeden einzelnen Tropfen seines kostbaren Blutes am Holz des Kreuzes vergossen hat.
Die Missionierung der Irokesen
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Die Religion der Irokesen
„Die traditionelle Religion der Irokesen ist polytheistisch mit einem großen Pantheon an Göttern. Eine besonders wichtige Rolle spielt der Vegetationsgott Heno, der früher etwa in Dürrezeiten mit dem Donnertanzfest um Hilfe gebeten wurde. Zwei mythische Figuren, die den dualistischen Aspekt des irokesischen Denkens offenbaren, sind Tawiskaron – das Böse – und Tharonhiawagon – das Gute.
Die Leitung dieser und weiterer geheimer Zeremonien sowie Hilfe bei Krankheiten, Todesfällen und allem, was das Wohlergehen der Gesellschaft, der Umwelt oder gar der Götterwelt bedroht, übernehmen die Medizinbünde, die (mit deutlich reduzierten Aufgaben und von der Langhaus-Religion beeinflusst) heute noch existieren und die Bewahrer der „alten“ Religion sind.
Eine zentrale Rolle im Glauben spielt zudem Orenda, eine mythische Lebenskraft, die als eigentliche Ursache jeglichen Geschehens angesehen wird, die jedes Lebewesen mit allen Elementen verbindet und für ein „gesundes Gleichgewicht“ sorgt.“ (Quelle: Wikipedia Stichwort Irokesen)
Gründe für die Schwierigkeiten der Missionierung
Die von Süden her zugewanderten Irokese lebten inmitten der Stammesgebiete der Algonkin. Als Eindringlinge mussten sie deshalb ihre Stammesgebiete häufig gegenüber den Algonkin behaupten. Zudem waren sie bestrebt, ihre Territorien noch auf Kosten der Algonkin zu erweitern. So hatten sich die Irokesen zu einem der kriegerischsten Völker Nordamerikas entwickelt.
Die Huronen lebten deshalb in permanenter Angst vor den zahlenmäßig überlegenen und kampferprobten Irokesenkriegern, wie Champlain in seinen Aufzeichnungen festhielt:
„Die ganze Zeit, die sie bei uns waren, was für sie der sicherste Ort war, waren sie in so ständiger Angst vor ihren Feinden, daß sie sich oft nachts im Traum fürchteten und ihre Frauen und Kinder zu unserer Festung schickten, deren Tore ich für sie zu öffnen pflegte […]. „
Doch nicht nur die Irokesen, auch die indianischen Verbündeten der Franzosen marterten ihre Gefangenen. „Samuel de Champlain, der dieses Ritual mit großem Entsetzen beobachtete, konnte die Qualen des Gefangenen nicht mehr ertragen und gab diesem letztlich den Gnadenschuss. Seine indianischen Verbündeten konnten sein Mitleid aber nicht nachvollziehen und gaben ihm zu verstehen, daß sie mit seinem Entschluss nicht einverstanden waren. Nachdem sie die Arme, Beine und den Kopf des toten Irokesen abgetrennt hatten, schnitten sie diesem das Herz heraus und versuchten, die Gefangenen zu zwingen, es zu verzehren.“ (S. 73-74)
Der Hass auf die Franzosen übertrug sich auf die französischen Missionare
Das Bündnis mit den Huronen wurde nicht nur den französischen Kolonisten später zum Verhängnis, sondern auch den Missionaren. Die Irokesen hatten es den Franzosen nicht verziehen, daß sie ihren Todfeinden mit überlegenen Waffen zur Seite gestanden hatten. Es brauchte deshalb viel Vertrauenswürdigkeit, Anpassungsfähigkeit, Geduld und Intelligenz der Missionare, um auch bei den Irokesen Missionsarbeit leisten zu können.
Den Franzosenhass der Irokesen nutzten schließlich die Engländer aus. Mit Unterstützung irokesischer Krieger vertrieben sie 1763 die Franzosen aus ihren kanadischen Kolonien.
Die Irokesen, welche mittlerweile durch den Kontakt mit den Holländern über schwere Schusswaffen verfügten, gingen immer grausamer und brutaler gegen die huronische Bevölkerung vor. Im Frühjahr 1649 drangen die Irokesen plündernd in das Gebiet der Huronen ein und richteten ein Massaker an den Huronen an. Dabei kam es erneut zu einem schweren Überfall der Irokesen auf die Siedlung, in der sich auch die Missionare Brébeuf und Lalemant aufhielten.
Die Irokesen haben das Volk der Huronen ausgelöscht
Bei diesem entscheidenden Kriegszug der Irokesen gegen die Huronen war das endgültige Schicksal der Huronen besiegelt.
Den Stamm der Huronen haben die Irokesen dermaßen dezimiert, daß man von einem Genozid an den Huronen sprechen kann. Nach dem endgültigen Sieg der Irokesen blieb nur noch ein kleines Häufchen des Stammes übrig.
Auf der Website „Geo“ lesen wir diese Tatsache, verübt von einem Indianerstamm an einem anderen:
„Und so ziehen die Huronen im Frühjahr 1650 weiter: Einige Clans schließen sich Völkern an, die ebenfalls an den Großen Seen siedeln, andere wandern nach Süden zu den Susquehannock, wieder andere geben auf und laufen zu den Irokesen über. Und einige Großfamilien suchen Schutz in der Nachbarschaft von Québec. De facto gibt es das Volk der Huronen nicht mehr. Die Irokesen haben es ausgelöscht.“
Die segensreiche Friedensarbeit der jesuitischen Missionare
Die Jesuiten-Missionen erlebten nach 1650, nachdem die Huronen-Konföderation durch die Irokesen zerschlagen war, weitere Rückschläge. Die Bemühungen, neue Missionen unter den Irokesen zu entwickeln, blieben erfolglos. Die Jesuiten glaubten, daß eine Mission auf dem Gebiet der Irokesen dazu beitragen könnte, Frieden zwischen Irokesen, Huronen und sogar Algonquianern zu schaffen.
Tatsächlich hatten die Jesuiten neben der Missionierung auch eine wichtige Rolle in den diplomatischen Beziehungen zwischen den Franzosen und den Indianern eingenommen. Ihre Beherrschung der verschiedenen indigenen Sprachen, die für die Bekehrung unerlässlich sind, machte sie zu geeigneten Botschaftern für Friedensverhandlungen und die Rückführung von Geiseln. 1661 ging Pater Paul Lemoyne auf das Gebiet der Irokesen, um neunzehn französische Geiseln freizubekommen. Pater Pierre Millet (1668-1694) war in die Politik der Irokesen involviert. 1689 erhielt er den Titel eines erblichen Sachem des irokesischen Völkerbundes. Dies ermöglichte ihm, mit großem Einfluss auf die Räte der Irokesen einen Frieden mit den Franzosen zu erreichen.
Die Malerei als Bekehrungsmittel
Die Mission von Pater Jean Pierron bei den Mohawks und Onneiouts zwischen 1667 und 1670 ist bemerkenswert. Denn er benutzte die Malerei als Werkzeug der Bekehrung. Pater Pierron schuf seine eigenen Bildwerke, die die entscheidenden Themen des christlichen Glaubens darstellen:
die zehn Gebote, die sieben Sakramente, die drei theologischen Tugenden usw., um letztendlich den Weg zum Himmel oder zur Hölle aufzuzeigen.
Laut Pater Mercier erlangte Pierron damit eine hohe Bekanntheit unter den Irokesen. Pierrons Bemühungen stießen jedoch auf den Handel zwischen Mohawks und Holländern. Die Niederländer verkauften Branntwein an die Mohawks, was der Lehre der Jesuiten widersprach. Damit wurde das Verständnis der Botschaft eingeschränkt, denn auch die Calvinisten verstanden sich als Christen.
Die Irokesen folterten katholische Missionare auf grausamste Weise
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Die Website „Geo“ stellt fest, daß die Irokesen auf brutalste Weise die katholischen Missionare gefoltert haben:
„Acht Monate später folgt die Attacke auf Taenhatentaron und St. Louis. Dort binden sie die zwei Jesuiten an Pfähle und übergießen sie mit kochendem Wasser – als Spott über den Taufritus der Missionare. Einem schneiden die Sieger Lippen und Nase ab, dem anderen stechen sie die Augen aus und stopfen glühende Holzkohle in die blutigen Höhlen. Stunde um Stunde geht das Martyrium der Gequälten, ehe der Tod sie schließlich erlöst.“
Und auch die Website „g-geschichte“ berichtet uns über die Grausamkeiten der Irokesen:
„Nachts wurden die Gequälten mit ausgestreckten Armen und Beinen am Boden festgebunden. Kinder durften glühende Kohlenstücke auf deren Körper werfen. Drei Tage später wurden sie in ein neues Dorf getrieben, wo neue Foltern auf sie warteten, und dann in ein weiteres Dorf. Im Jahr darauf kam Jogues durch Hilfe eines Niederländers frei – nicht viele hatten solches Glück. In der Regel nahmen die Irokesen einen Gefangenen nach mehreren Tagen sadistisch anmutender Folter entweder im Stamm auf – als Mitglied oder Sklaven – oder sie brachten ihr Opfer langsam und qualvoll um. Etwa indem sie den Mann oder die Frau auf kleiner Flamme rösteten und dann aufaßen.“
In den Jahren 1642 und 1646 waren drei Priester im Mohawk-Land bei Ossernenon getötet worden.
Antoine Daniel war 1648 bei einem Überfall der Irokesen getötet worden. Charles Garnier wurde im Dezember 1649 in einem Dorf der Petun (Tobacco People) von Irokesen getötet. Noel Chabanel wurde im selben Jahr im Konflikt zwischen den Mohawk und anderen Stämmen zum Märtyrer.
René Goupil (1608 bis 1642), Märtyrer
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René Goupil war der erste von acht nordamerikanischen Märtyrern der römisch-katholischen Kirche, der die Märtyrerkrone erhielt.
Im Jahr 1642 reiste Goupil mit etwa vierzig anderen Personen zu den Huron-Missionen. Unter ihnen waren mehrere Huron-Häuptlinge und der Jesuitenpater Isaac Jogues. Sie wurden von den Mohawk gefangen genommen, in ihr Dorf Ossernenon gebracht und gefoltert. Nachdem der heilige Goupil einem Mohawk-Jungen das Kreuzzeichen beigebracht hatte, wurde er am Fest des heiligen Erzengels Michael, dem 29. September 1642, durch einen Schlag mit einem Tomahawk auf den Kopf getötet. Er starb, indem er den heiligen Namen Jesu ausrief, wie er es für den Fall des Martyriums geübt hatte. Pater Jogues war anwesend und erteilte Goupil die Absolution, bevor er starb.
Vor seinem Martyrium hatte Goupil als Jesuiten-Laienbruder vor Pater Jogues die Ordensgelübde abgelegt. Viele der 24 Huronen, die Goupil begleiteten, waren katholisch getaufte Konvertiten. Sie waren traditionelle Feinde der Mohawk und wurden nach irokesischem Ritual langsam gefoltert, bevor sie getötet wurden.“ (Quelle: Wikipedia Stichwort René Goupil)
Isaac Jogues (1607 bis 1646), zweimal gemarteter Märtyrer
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Pater Isaac Jogues aus der Gesellschaft Jesu fiel 1642 zusammen mit anderen Missionaren und begleitenden Indianern aus dem Stamm der Huronen in die Hände irokesischer Krieger. Bereits auf dem Gewaltmarsch ließen die Irokesen ihren Hass an Pater Jogues aus.
Die erste Marter bei den Irokesen
„Er wurde mit Stöcken geschlagen, mit Lanzen gestochen, und die feindlichen Indianer rissen ihm sogar mit den Zähnen einige Fingernägel aus und zerbissen ihm die Finger. Doch das war erst der Anfang. Nach einem 13-tägigen Gewaltmarsch, auf dem sich seine Peiniger immer wieder einen Spaß daraus machten, seine Wunden mit Dornen aufzukratzen, kamen sie in ein Irokesendorf, wo die Folter erst richtig beginnen sollte. Er musste zwischen zahlreichen Indianern hindurchgehen, die mit ihren Stöcken und Ruten auf ihn einschlugen, wobei er zusammenbrach. Dann verbrannten sie ihm einen Finger, einen anderen zerbissen sie erneut und zerquetschten die bereits verstümmelten Finger.“ (Quelle: Zwei Mal Märtyrer – St. Isaac Jogues)
Die Irokesen führten Isaac Jogues und seinen Begleiter, den heiligen Laien Renè Goupil, in das Irokesendorf Ossernon. In dem Indianerlager war in der Mitte des Dorfes ein Schaugerüst aufgestellt. P. Jogues sagte selbst: „Kaum konnten wir zu dem in der Mitte des Dorfes aufgebauten Schaugerüst kommen, so waren wir zerschlagen. Unser ganzer Körper war zerschunden und unser Gesicht blutüberronnen. Vor allem Renè Goupil war so entstellt, daß man außer seinen Augen keinen heilen Fleck mehr in seinem Gesicht sah.“ (Quelle: ebd.)
„Sie führten uns im Triumph in das erste Dorf“, schildert der Jesuitenpater. Die dortigen Bewohner verprügelten die entkleideten Gefangenen mit Stöcken und zwangen sie, sich gegenseitig zu verstümmeln: „Ein alter Mann nahm meine linke Hand und befahl einer Gefangenen vom Algonkin-Stamm, einen meiner Finger abzuschneiden“, erzählt Jogues. „Die Frau drehte sich drei- bis viermal ab, weil sie die Grausamkeit nicht ausführen konnte; schließlich musste sie doch gehorchen und schnitt den Daumen von meiner linken Hand.“ (Quelle: g-geschichte)
Diese Torturen wiederholten sich, bis Pater Jogues, der unter seinen mitgefangenen Huronenchristen nicht mehr wirken konnte, die Flucht wagte.
Die zweite Marter bei den Irokesen
Schließlich kam er wieder nach Frankreich. (*) Papst Urban VIII. erlaubte ihm, trotz seiner verstümmelten Hände weiterhin die Messe zu lesen. Er begründete seinen Entschluss mit den Worten: „Es wäre unwürdig, wenn ein Märtyrer Christi das Blut Christi nicht trinken dürfte.“
Doch nach drei Monaten kehrte er wieder in die Mission zurück. Im September 1645 erhielt er den Auftrag, mit einer französischen Gesandtschaft den gefährdeten Frieden mit den Irokesen zu festigen.
Pater Jogues beschreibt seine Verfassung, in der er war: „Die arme Natur, die sich der vergangenen Leiden erinnerte, hat gezittert: aber der Herr hat sie in seiner Güte beruhigt und wird sie noch weiter beruhigen. Ja, ich will alles, was der Heiland will, und müsste ich dabei auch tausendmal mein Leben aufs Spiel setzen.“
Zwar wurde er dank seiner Friedensworte und Geschenke wohlwollend von den Irokesen aufgenommen. Doch die Dorfzauberer gaben ihm die Schuld an Dürre und Pest und beschlossen seien Tod. Wieder erlitt Pater Jogues, diesmal zusammen mit P. Jean de Lalande, Folterungen. Schließlich, am 18. Oktober 1646, war sein Opfer vollbracht. Ein Krieger spaltete ihm mit seinem Tomahawk den Schädel. (Quelle: Zwei Mal Märtyrer)
(*) siehe dazu den Beitrag „Dieses Indianervolk ist für mich ‚ein blutiger Bräutigam’“
Jean de Brébeuf ( 1593 bis 1649), Märtyrer
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Der heilige Jean de Brébeuf sprach einst über den Beruf des Missionars bei den Huronen:
„Was können wir mitten in diesen Wäldern angesichts dieser Indianer als arme Fremdlinge und Diener des wahren Gottes für uns erwarten als Bisse und andere Äußerungen ihrer Wildheit?…Die Wunder müssen in diesem Land folgende sein: Den Wilden Gutes tun, viel Leiden ertragen, und nur Gott klagen…Die Erfahrung hat uns gezeigt, daß die Jesuiten, die hierher kommen wollen, einen ganz besonderen und sehr ausgewählten und hochgemuten Beruf haben müssen.“ (Quelle: So müssen laut dem heiligen Jean de Brebeuf…)
Pater Brébeuf gibt seinen Vorgesetzten Auskunft über die Schwierigkeit der Bekehrung der Irokesen. Er schreibt:
„Wir sind vielleicht kurz davor, unser Blut zu vergießen und unser Leben im Dienste unseres guten Meisters Jesus Christus zu opfern. Es scheint, daß Seine Güte bereit ist, dieses Opfer von mir anzunehmen, um meine großen, unzähligen Sünden zu sühnen und von dieser Stunde an die vergangenen Dienste und die großen und sehnlichen Wünsche aller unserer Priester, die hier sind, zu krönen…. Aber wir sind alle darüber betrübt, daß diese Barbaren durch ihre eigene Bosheit die Tür zum Evangelium und zur Gnade schließen….
Zu welchem Schluss sie auch immer kommen und wie sie uns behandeln, wir werden versuchen, es mit der Gnade unseres Herrn geduldig für seinen Dienst zu ertragen. Es ist eine einzigartige Gunst, die uns Seine Güte schenkt, wenn sie uns erlaubt, etwas aus Liebe zu Ihm zu ertragen….“ (Quelle: Großer Apostatenhäuptling Bergoglio übertrifft sich in Kanada selbst)
Obwohl die Irokesen mit den Franzosen Frieden schlossen, ging ihr Krieg mit den Huronen weiter.
Die grausame Tortur und Marterung der Jesuiten
Bei einem Angriff der Irokesen auf das Missionsdorf der Huronen bleibt der heilige Brébeuf lieber bei seinen Indianern, als zu fliehen. Die Irokesen zerstören das Missionsdorf und nehmen ihn zusammen mit Gabriel Lalemant gefangen. Die Irokesen bringen die Missionare in das besetzte Dorf Taenhatenteron, das auch als St. Ignace bekannt ist. Dort unterziehen die Irokesen die Missionare und die indianischen Konvertiten rituellen Folterungen, bevor sie sie töten.
Dies geschah am 16. März 1649 in St. Ignace in Huronia.
Im Dorf wird er mit einem Steinhagel empfangen, geschlagen und an den Marterpfahl gebunden. In einer Taufparodie wird ihm kochendes Wasser über den Kopf gegossen. Dann legen die Folterer eine Kette aus glühenden Tomahawks um den Hals und stoßen ihm ein glühendes Eisen in den Hals und in den Anus. Schließlich wird er bei lebendigem Leib verbrannt und sein Körper mit Messern zerschnitten. Nach seinem Tod wird ihm das Herz herausgerissen und gegessen.
Das Ritual der Eingeborenen, das Herz des Feindes zu essen
In den Schriften in Huronia heißt es, daß es bei den Irokesen üblich war, das Opfer sofort zu töten, wenn es anfing zu weinen oder zu schreien. Das Ritual, das Herz zu essen, war ihre Art, sich die Kraft des Feindes anzueignen.
„Es wird berichtet, daß Brébeuf während der gesamten Folterung mehr um das Schicksal der anderen Jesuiten und der gefangenen indianischen Konvertiten besorgt war als um sein eigenes. Als Teil des Rituals tranken die Irokesen sein Blut und aßen sein Herz, da sie Brébeufs Mut, die Schmerzen zu ertragen, absorbieren wollten.“ (Quelle: Wikipedia Stichwort Jean de Brébeuf)
Zehn Jahre nach ihrem Märtyrertod wurde in der Mohawk-Siedlung Ossernenon die gottselige Kateri Tekakwitha, die Lilie der Mohawks, geboren. Nach Aufzeichnungen des Jesuitenmissionars Pierre Cholenec (1641–1723) von 1715 war Tekakwitha eine Tochter eines irokesischen Häuptlings und einer katholischen Algonkin.
Kanadas erstes Weihnachtslied war in der Sprache der Huronen
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Der heilige Jean de Brébeuf ist der Schöpfer des ersten kanadischen Weihnachtsliedes in der Sprache der Huronen. Dieses Lied ist in Kanada und auch in den USA als „The Huron Carol“ bekannt.
Brébeuf schrieb den Text in der Muttersprache der Huronen/Wendaten. Der ursprüngliche Titel des Liedes in Huronisch lautet „Jesous Ahatonhia“ („Jesus, er ist geboren“). Die Melodie des Liedes basiert auf einem traditionellen französischen Volkslied, „Une Jeune Pucelle“ („Eine junge Jungfer“). Der bekannte englische Text wurde 1926 von Jesse Edgar Middleton geschrieben.
In der englischen Version wird Jesus in einer „Hütte aus zerbrochener Rinde“ geboren und in ein „Gewand aus Kaninchenfell“ gehüllt. Er ist von Jägern statt von Hirten umgeben, und die Heiligen Drei Könige werden als „Häuptlinge aus der Ferne“ dargestellt, die ihm „Fuchs- und Biberfelle“ statt des bekannteren Goldes, Weihrauchs und der Myrrhe bringen. Außerdem wird in der englischen Übersetzung ein traditioneller algonkischer Name, Gitchi Manitou, für Gott verwendet. Wie weiter unten zu lesen ist, hat der Begriff „Gitchi Manitou“ für die Indianer aber nicht die Bedeutung von Gott.
Deshalb kommt dieser Name auch nicht in der ursprünglichen Wyandot-Version vor.
Der Originaltext des Weihnachtsliedes ‚Jesous Ahatonnia‘ (The Huron Carol)
Wir geben hier den Originaltext des heiligen Jean de Brébeuf in der Sprache der Huronen, aus dem Englischen übersetzt, wieder. (Quelle: Wikipedia englisch Stichwort Huron Carol; dort findet sich auch der Originalext in der Huron- oder Wyandot-Sprache)
Habt Mut, ihr, die ihr Menschen seid. Jesus, Er ist geboren.
Seht, er ist geflohen, der Geist, der uns gefangen hielt.
Hört nicht auf ihn, denn es verdirbt unseren Verstand, den Geist unserer Gedanken.
Es sind Geister, die mit einer Botschaft für uns, die Menschen des Himmels, kommen.
Sie kommen, um zu sagen: ‚Kommt schon, seid auf dem Gipfel des Lebens, freut euch!‘
‚Maria hat gerade ein Kind geboren, kommt, freuet euch.‘
„Drei sind zu einem solchen Ort aufgebrochen; sie sind Männer von großer Bedeutung.‘
Ein Stern, der gerade über dem Horizont erschienen ist, führt sie dorthin.
‚Er wird den Weg beschreiten, ein Stern, der sie dorthin führt.‘
Als sie dort ankamen, wo Er geboren wurde, Jesus.
Der Stern war kurz davor, stehen zu bleiben, er war nicht weit davon entfernt.
Als Er jemanden für sie vorgefunden hatte, sagte Er: ‚Kommt her.‘
Siehe, sie sind dort angekommen und haben Jesus gesehen.
Sie lobten viele Male einen Namen und sagten:
‚Hurra, er ist von Natur aus gut.‘
Sie begrüßten Ihn mit Respekt,
Sie ölten seine Kopfhaut viele Male und sagten: ‚Hurra!‘
‚Wir wollen seinem Namen die Ehre geben.‘
‚Lasst uns seine Kopfhaut viele Male einölen, Ihm Ehrerbietung erweisen,
wenn Er kommt, um mit uns Mitleid zu haben.‘
Es ist eine Vorsehung, daß du uns liebst und denkst:
‚Ich sollte sie zu einem Teil meiner Familie machen.‘
Video: Jesous Ahatonnia (The Huron Carol), gesungen von Bruce Cockburn
Auf der Musikseite ‚fyimusicnews‘ ist ein Bericht über das erste Weihnachtslied in der Sprache der Huronen. Dort finden sich auch Informationen über den Sänger, der das Lied in der Huronen-Sprache gesungen hat.
Bruce Cockburn ist ein bekannter kanadischer Folkgitarrist und Sänger. Er sagt Folgendes über das Lied:
„Es ist eine schöne Melodie, und ich habe sie immer als eine schöne Melodie empfunden. Der englische Text, der in kanadischen Gesangbüchern zu finden ist, ist grässlich. Sie sind eine schlechte Kopie von Tennyson oder so etwas, und für meine Sicht der Dinge sehr erniedrigend… und herablassend. Sie sprechen von Kindern des Waldes und dem „Mighty Gitchi Manitou“ und all so etwas. Das ist in Ordnung, wenn die Eingeborenen sich dabei wohl fühlen, aber ich fühle mich dabei nicht wohl, also wollte ich die originalen Huron-Texte haben.“
„Sie sprechen von der Geburt Christi als einer Befreiung aus dem Bann des Bösen; und sie verwenden das Bild des Sterns von Bethlehem, aber sie nennen einen bestimmten Stern, und ich weiß nicht, ob es ein Stern ist, der in der Huronen-Mythologie existierte, oder ob es ein echter Stern ist, von dem sie sprechen, oder ein physischer Stern, den sie als Stern von Bethlehem benannt haben. Sie sprechen von der Ankunft der drei Weisen, aber sie bezeichnen sie als drei Männer mit großem Einfluss, die, als sie zu dem Ort kamen, an dem das Jesuskind war, seine Kopfhaut mehrmals mit Sonnenblumenkernöl salbten, als Zeichen des Respekts, und so weiter.
Die Geschichte wird in diesem bestimmten indianischen Kontext erzählt, aber ohne herablassend zu sein oder von oben herab zu sprechen. Sie wird einfach in kulturübergreifenden Begriffen erzählt.“ (Kommentar von Cockburn)
Papst Benedikt XV. über die Missionspflicht der Katholiken
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Bei dem großen Missionsfest zu Pfingsten 1922 sprach Papst Benedikt XV. in seiner Predigt über die Missionsarbeit der Kirche. Bischof Schreiber hat über diese Predigt berichtet:
„Jetzt wendet sich der Papst den weiten Länderstrecken zu, die noch in Finsternis und Todesschatten liegen. Er spricht von der furchtbaren Verantwortung, die auf ihm und den Bischöfen und den Priestern und dem gesamten katholischen Volke lasten für das Seelenheil dieser ungezählten Millionen Heiden. Und je mehr der Heilige Vater sich vertieft in die Betrachtung dieser Seelennot des größten Teils der Menschheit und je mehr er die dieser Seelennot gegenüberstehenden Missionspflicht der Kirche ermisst, desto bewegter wird seine Stimme, desto wärmer schlägt sein Herz, desto mehr füllen sich seine Augen mit Tränen, sodass er Mühe hat, der Wehmut und Rührung Herr zu werden.
Wie Feuerfunken sprühen die Worte des Papstes in die Herzen der um ihn versammelten Kardinäle und Bischöfe, Priester und Laien, seine apostolischen Gedanken, sein glühender Seeleneifer, seine tiefgehende Bewegung teilen sich ihnen mit überwältigender Wirkung mit. Alles steht unter der Wucht des Gedankens: Die Missionsarbeit ist für uns alle eine heiligste Pflicht und schwerste Verantwortung.“ (Quelle: Bischof Schreiber über die Missionspflicht der Katholiken)