Historie

Das rosarote Hakenkreuz Dokumentation

Das rosarote Hakenkreuz (‚The Pink Swastika‘)

Der Grund für die Veröffentlichung von ‚The Pink Swastika‘ (‚Das rosarote Hakenkreuz‘)

Bereits in unserem Beitrag „Sexuelle Entartungen der Nationalsozialisten“ haben wir dargelegt, daß viele der führenden Nazis Sodomiten waren, darunter auch Hitler selber. Im Folgenden wollen wir aus der Arbeit von Scott Lively und Kevin Abrams mit dem Titel ‚The Pink Swastika‘ (‚Das rosarote Hakenkreuz‘) die Fakten dokumentieren. Die Genehmigung für die Veröffentlichung in deutscher Übersetzung haben wir von Scott Lively erhalten. Das Buch hatten wir in dem früheren Beitrag bereits mit einem Link angegeben.

Die Autoren von ‚The Pink Swastika‘ erklären den Grund für ihre Veröffentlichung wie folgt:

„1995 veröffentlichten wir die erste Ausgabe von ‚The Pink Swastika‘, um dem Geschichtsrevisionismus der politischen Homosexuellen-Bewegung entgegenzuwirken, die seit den 1970er Jahren versucht hatte, einen „Schwulen-Holocaust“ zu fabrizieren, der dem der Juden in Nazideutschland gleichzusetzen war. Es gelang uns, diese Kampagne zu stoppen und die „Schwulen“ indirekt zu zwingen, das rosa Dreieck als Hauptsymbol ihrer Bewegung aufzugeben. (Sie wechselten zum Regenbogen.) Das große öffentliche Interesse an unserer Arbeit veranlasste uns jedoch, später erweiterte Ausgaben zu veröffentlichen.“

Beispiel einer aktuell gefälschten Darstellung eines angeblichen homosexuellen NS-Opfers

Ein Beweis für den Geschichtsrevisionismus der Sodomiten-Bewegung lieferte der Bayerische Rundfunk Anfang des Jahres auf BR24.

Am 27. Januar 2023 erschien auf der Internetseite von BR24 ein Artikel von zwei jungen Journalisten unter der Überschrift ‚Ehrenzeichen für homosexuelles NS-Opfer August Gänswein‘. (Anm.: Der Beitrag wurde inzwischen entfernt) Sie haben schon gleich in der Einleitung behauptet, daß August Gänswein 1942 „von den Nationalsozialisten im Konzentrationslager Dachau ermordet“ wurde, „weil er homosexuell war.“ Anlass für ihre Behauptung war nicht nur der ‚Holocaust-Gedenktag‘ im Bundestag, der „erstmals der Menschen gedacht, die wegen ihrer Sexualität verfolgt worden sind.“ Parallel dazu gab es auch eine Zeremonie im Münchner Szeneviertel der Sodomiten. Dort haben die Sodomiten ein Erinnerungszeichen für August Gänswein angebracht. In diesem Zusammenhang wird man sofort an eine noch lebende Person im Vatikan erinnert. Dies war wohl auch gewollt.

Die Assoziation des Namens mit einer noch lebenden Person im Vatikan

Diese Assoziation war dem BR24 der Beitrag wert, weil der Name August Gänswein natürlich sofort mit dem Sekretär von Josef Ratzinger (‚Papst Benedikt XVI.‘), der ebenfalls den Namen Gänswein trägt, in Verbindung gebracht wird. Denn August Gänswein stammte ebenfalls wie der ‚Erzbischof‘ Gänswein aus dem Schwarzwald. Möglicherweise bestehen tatsächlich auch verwandtschaftliche Beziehungen.

Die zwei Autoren haben einen Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Dachau zitiert, der ihnen seine Meinung mitteilte: „Ich bin mir nicht sicher, ob Georg Gänswein über seinen gleichnamigen Vorgänger Bescheid weiß, vielleicht sollte er mal Bescheid wissen und sich damit auseinandersetzen“. Albert Knoll, Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Dachau meinte zudem, daß die Nationalsozialisten die gleichen Vorurteile gegenüber den Sodomiten hätten wie die katholische Kirche. „Das sind alte, bürgerlich-gesellschaftliche, aber auch von der Kirche dominierte Vorstellungen, nach denen Homosexualität einfach Sünde ist“, zitieren die Journalisten Herrn Knoll. Dabei müsste der Archivar eigentlich wissen, daß die Nazis über 3000 katholische Priester wegen ihrer Zugehörigkeit zur katholischen Kirche nach Dachau gebracht haben. Viele von ihnen haben die Nazis aus Hass umgebracht.

Wir wollen dem Archivar, Herrn Knoll von der KZ-Gedenkstätte Dachau, nicht unterstellen, daß er nicht weiß, was auf der Website seines Brötchengebers über August Gänswein steht. Jedenfalls haben die Jung-Journalisten nichts dergleichen vermeldet. Sie selber haben es anscheinend auch nicht für nötig gehalten, sich auf der Website der ‚Gedenkstätte Dachau‘ über das Opfer August Gänswein zu informieren. Sie waren vermutlich nicht so sehr daran interessiert, die Wahrheit über August Gänsweins Tod ihren Lesern mitzuteilen.

August Gänswein wurde wegen seiner Arbeitsunfähigkeit ermordet

Wie auf der Internetseite der KZ-Gedenkstätte Dachau nämlich zu lesen ist, wurde August Gänswein nicht wegen seiner sexuellen Orientierung durch die Nazis ermordet. August Gänswein war bereits 1926 „wegen Betrugs zu vier Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Etwa ein Jahr zuvor hatte er einen folgenschweren Straßenbahnunfall erlitten, bei dem er ein Bein verlor.“

Weiter heißt es dort:

„Zwischen 1932 und 1934 wurde August Gänswein wegen „widernatürlicher Handlungen“ angezeigt, die Polizei konnte ihm aber keine „Straftat wegen Homosexualität“ nachweisen. Nach seiner Verhaftung wegen „Bauschwindels“ am 6. Oktober 1936 ermittelte die Polizei erneut gegen ihn aufgrund angeblicher „Verfehlungen wegen § 175 StGB“. Obwohl auch jetzt nicht bewiesen werden konnte, dass er sexuelle Beziehungen zu Männern unterhalten hatte, wies ihn die Polizei am 5. Dezember 1936 in das Konzentrationslager Dachau ein.“

„Als im Frühjahr 1941 die SS und die „Kanzlei des Führers“ die Aktion „14f13“ zur Ermordung arbeitsunfähiger Häftlinge in den Konzentrationslagern beschlossen hatten, traf auch in Dachau im Herbst eine „Medizinerkommission“ der SS ein, die die inhaftierten Männer selektierte. Für August Gänswein, der nur noch ein Bein hatte, war das ein Todesurteil. Am 22. Januar 1942 deportierte ihn die SS in die Tötungsanstalt Hartheim bei Linz, wo sie ihn nach der Ankunft mit Giftgas ermordete.“

Dies ist also der Anlass für die Veröffentlichung einzelner Kapitel aus dem Buch ‚Das rosarote Hakenkreuz‘ von Scott und Abrams.

Dokumentation zu ‚Das rosarote Hakenkreuz‘ (‚The Pink Swastika‘) – Kapitel 1 – Teil 1

Eine Dokumentation v. Scott Lively und Kevin Abrams

Das Cover des Buches 'Das rosarote Hakenkreuz' von Lively und AbramsBildquelle: Scott Lively

In der Online-Ausgabe der Buches ‚Das rosarote Hakenkreuz‘ finden sich gleich zu Beginn einige Rezensionen. Diese wollen auch wir zu Beginn dem Leser nicht vorenthalten, da es genug Schmäh-Propaganda gegen dieses Buch gibt. Die Rezensionen sollen auch Vorbehalte gegen den Inhalt abbauen. Der Leser kann sich nach Kenntnis der einzelnen Kapitel dann selber ein Urteil bilden.

Vorbemerkung: Die von uns hinzugefügten Überschriften des 1. Kapitels sind in brauner Farbe gesetzt. Die kursiv gesetzten Anmerkungen sind original aus dem Buch von Lively und Abrams.

Kritiker loben das Buch ‚Das rosarote Hakenkreuz‘

„Das rosarote Hakenkreuz: Homosexualität in der Nazipartei ist eine gründlich recherchierte, hervorragend lesbare Demontage des durch das rosa Dreieck symbolisierten „Schwulen“-Mythos, dass die Nazis antihomosexuell waren. Die tiefen Wurzeln der Homosexualität in der Nazi-Partei werden brillant aufgedeckt …“

Dr. Howard Hurwitz, Family Defense Council

„Als jüdische Wissenschaftlerin, die Hunderte ihrer Familie im Holocaust verloren hat, begrüße ich ‚Das rosarote Hakenkreuz‘ als mutig und zeitgemäß… Lively und Abrams entlarven die herrschende „schwule Geschichte“ als revisionistisch und entlarven die übermännlichen deutschen Homosexuellen als das, was sie waren – Nazi-Schergen, keine Nazi-Opfer.“

Dr. Judith Reisman, Institut für Medienpädagogik

„‚Das rosarote Hakenkreuz‘ ist ein ungeheuer wertvolles Buch, vollgestopft mit beeindruckender Dokumentation, die auf fesselnde Weise präsentiert wird.“

William Grigg, The New American

„…deckt zahlreiche Lügen auf und räumt mit vielen Mythen auf. Es ist eine unverzichtbare Lektüre und ein gewaltiger Felsbrocken, der dem heranstürmenden Homosexuellen-Express in den Weg gelegt wird…“

Stan Goodenough, Middle East Intelligence Digest

Seien Sie bereit für die Fakten!

„‚Das rosarote Hakenkreuz‘ ist eine kraftvolle Entlarvung des Deutschlands vor dem Zweiten Weltkrieg und seines Strebens nach Wiederbelebung und Nachahmung einer hellenistisch-heidnischen Idee von Homoerotik und Militarismus.“

Dr. Mordechai Nisan, Hebrew University of Jerusalem

„Lively und Abrams machen darauf aufmerksam, wofür der Hitlerismus wirklich stand: Abtreibung, Euthanasie, Judenhass und, ganz besonders nachdrücklich, Homosexualität. Das wussten viele von uns in den 1930er Jahren; es war allgemein bekannt, aber jetzt wird es geleugnet…“

R. J. Rushdoony, The Chalcedon Report

„…eine Schatzkammer des Wissens für jeden, der wissen will, was während des jüdischen Holocausts wirklich geschah…“

Norman Saville, News of All Israell

„…Scott Lively und Kevin Abrams haben Amerika einen großen Dienst erwiesen…“

Oberst Ronald Ray, ehemaliger stellvertretender US-Verteidigungsminister

„Ein bahnbrechendes Buch für all jene, die Schwierigkeiten haben, Hitler und den Holocaust zu verstehen… Frühere Bücher und Filme, wie hochwertig sie auch sein mochten, haben mich vor ein Rätsel gestellt, wie die Naziführer so etwas tun konnten. Dieses kurze Buch kommt der Wahrheit näher als alles, was ich kenne.“

John Hully, ehemaliger leitender Wirtschaftswissenschaftler der Weltbank

„…ungewöhnlich informativ und zum Nachdenken anregend…“

Langdon Mustell, Rechtsanwalt

„Ein gut recherchiertes Buch. Das zentrale Thema, daß die Nazibewegung von Homosexuellen durchsetzt war, ist sicherlich wahr.“

Hillmar von Campe, Historiker, Halle, Deutschland

„Dies ist ein Buch für Ihre persönliche Bibliothek. Zweifellos werden Sie irgendwann mit dem Mythos der Verfolgung von Homosexuellen durch die Nazis konfrontiert werden. Seien Sie bereit mit den Fakten.“

Paul De Parrie, Life Advocate

„Ein ausgezeichnetes Buch! Dieses Buch liefert reichlich Beweise dafür, daß die sexuelle Perversion der Homosexualität leicht zu autoritären Impulsen führt….Das zugrundeliegende Thema ist, dass, wenn eine Gesellschaft eine moralisch relativistische Philosophie akzeptiert (die zur Akzeptanz von Homosexualität führt), dies sehr wohl zur letztendlichen Zerstörung von … verfassungsmäßigen Rechten führen kann.“

Steve Baldwin, Geschäftsführender Direktor, Council for National Policy

Die sodomitischen Wurzeln der Nazi-Partei

Es war eine ruhige Nacht in München. Die Menschen, die sich durch die Straßen im Herzen der Stadt bewegten, waren düster. Sie gingen mit gesenktem Kopf, die Hände tief in den Taschen ihrer ausgefransten Mäntel. Der Geist der Niederlage lag wie ein Mantel in der Abendluft und war in den Gesichtern der arbeitslosen Soldaten an jeder Straßenecke und in jedem Café eingebrannt. Deutschland war im Krieg besiegt worden, aber es war durch die Bedingungen des Versailler Vertrages zerschlagen worden. Überall herrschten noch Depression und Verzweiflung, mehrere Jahre nach der demütigenden Kapitulation von Kaiser Wilhelm.

In dieser Atmosphäre wirkte der zielstrebige Schritt von Hauptmann Ernst Röhm fehl am Platz. Aber Röhm war es gewohnt, anders zu sein. Als Homosexueller mit einer Vorliebe für Jungen war Röhm Teil einer wachsenden Subkultur in Deutschland, die sich für eine überlegene Form der deutschen Männlichkeit hielt. Der große, schwere Mann war seit 1906 Berufssoldat und hatte sich nach dem Krieg vorübergehend einer sozialistischen Terrororganisation namens „Eiserne Faust“ zur Verfügung gestellt.

An diesem Abend war Röhm auf dem Weg zu einem Treffen mit einigen Freunden, die eine weitaus mächtigere sozialistische Organisation gegründet hatten. An der Tür des Bratwurstglöckl, einer Kneipe, die von homosexuellen Raufbolden und Rüpeln besucht wurde, kehrte Röhm ein und gesellte sich zu der Handvoll sexueller Abweichler und Okkultisten, die den Erfolg einer neuen Terrorkampagne feierten. Ihre Organisation, die einst als Deutsche Arbeiterpartei bekannt war, nannte sich nun Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei – die Nazis.

Ja, die Nazis trafen sich in einer „schwulen“ Bar. (1)

Fußnote und Anmerkung zur „Schwulenbar“:

(1) Höhne, Heinz. The Order of the Death’s Head: The Story of Hitler’s SS. Ballantine Books, 1971.

Hat sich die Nazipartei wirklich in einer „Schwulenbar“ getroffen?

Was für eine ungeheuerliche Behauptung.
Woher haben wir diese Information? Von Heinz Höhne’s ‚The Order of the Death’s Head‘, von der New York Times Book Review als „Monumental Achievement“ bezeichnet.

Der 2010 verstorbene Höhne war ein hoch angesehener Historiker und ein langjähriger Journalist und Redakteur des deutschen Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Sein Buch wurde ursprünglich 1966 auf Deutsch veröffentlicht, 1969 ins Englische übersetzt und 1971 in den USA veröffentlicht.

Die folgende Passage handelt von Ernst Röhm, dem Leiter der Sturmabteilung (SA), auch bekannt als „Braunhemden“.

Die Braunhemden rekrutierten Teenager an einer örtlichen High School für die Homosexualität. Sie hielten ihre politischen Versammlungen ab… in einer „schwulen“ Bar….einer von mehreren, die von den frühen Nazis besucht wurden.

Woher hat Höhne seine Informationen? Aus den offiziellen Akten des Münchner Strafgerichts vom November 1934 und aus der Münchner Post, die ursprünglich 1931 über die Geschichte berichtete.

Homosexuelle gehörten zu den Gründern der NSDAP

Es war kein Zufall, daß Homosexuelle zu den Gründern der NSDAP gehörten. Tatsächlich ist die Partei aus einer Reihe von Gruppen in Deutschland hervorgegangen, die Zentren homosexueller Aktivitäten und Aktivisten waren. Viele der charakteristischen Rituale, Symbole, Aktivitäten und Philosophien, die wir mit dem Nationalsozialismus in Verbindung bringen, stammen von diesen Organisationen oder von zeitgenössischen Homosexuellen. Der „Sieg Heil“-Gruß mit ausgestrecktem Arm war beispielsweise ein Ritual der Wandervogel, eines männlichen Jugendverbandes, der das deutsche Pendant zu den Pfadfindern wurde.

Der Wandervogel wurde in den späten 1800er Jahren von einer Gruppe homosexueller Jugendlicher gegründet. Ihr erster erwachsener Anführer, Karl Fischer, nannte sich selbst „der Führer“ (Koch: 25f). (2) Hans Blüher, ein homosexueller Nazi-Philosoph und wichtiges frühes Mitglied der Wandervogel, erregte 1912 Aufsehen mit der Veröffentlichung des Buches Die deutsche Wandervogel-Bewegung als erotisches Phänomen, in dem beschrieben wurde, wie die Bewegung zu einem Ort wurde, an dem junge Burschen in den homosexuellen Lebensstil eingeführt werden konnten (Rektor: 39f). Der Wandervogel und andere Jugendorganisationen gingen später in der Hitlerjugend auf (die ihrerseits in der Bevölkerung wegen der grassierenden Homosexualität als „Homo-Jugend“ bekannt wurde. – Rektor: 52). (3)

Fußnoten zu ‚Homosexuelle Gründer der NSDAP‘:

(2) Koch, H.W. The Hitler Youth: Origins and Development 1922-1945. New York, Stein and Day, 1976.
(3) Rector, Frank. The Nazi Extermination of Homosexuals. New York, Stein and Day, 1981.

Viele Nazi-Embleme haben ihren Ursprung bei homosexuellen Okkultisten

Viele der Nazi-Embleme, wie das Hakenkreuz, das „SS“-Symbol mit dem doppelten Blitz und sogar das Symbol des umgedrehten Dreiecks, das zur Kennzeichnung von Häftlingsklassen in den Konzentrationslagern verwendet wurde, haben ihren Ursprung bei homosexuellen Okkultisten in Deutschland (einige, wie das Hakenkreuz, sind eigentlich recht alte Symbole, die von diesen homosexuellen Gruppen lediglich übernommen wurden).

1907 hisste Jorg Lanz von Liebenfels, ein ehemaliger Zisterziensermönch, den die Kirche wegen seiner homosexuellen Aktivitäten exkommuniziert hatte (Sklar: 19), die Hakenkreuzfahne über seinem Schloss in Österreich (Goodrick-Clarke: 109). (4)

Nach seinem Ausschluss aus der Kirche gründete Lanz den Ordo Novi Templi („Orden des Neuen Tempels“), der Okkultismus mit gewalttätigem Antisemitismus verband. Der österreichische Psychologe Wilhelm Daim bezeichnete Lanz in seiner 1958 erschienenen Studie „Der Mann, der Hitler die Ideen gab“ als den wahren „Vater“ des Nationalsozialismus.

List, ein enger Vertrauter von Lanz, gründete 1904 in Wien die Guido-von-List-Gesellschaft. Der Guido-von-List-Gesellschaft wurde vorgeworfen, eine Form des hinduistischen Tantrismus zu praktizieren, die in ihren Ritualen sexuelle Perversion beinhaltete. Diese Form der sexuellen Perversion wurde in okkulten Kreisen von einem Mann namens Aleister Crowley popularisiert, der laut dem Hitler-Biographen J. Sydney Jones gerne „mit schwarzer Magie und kleinen Jungen spielte“ (J. S. Jones: 123). (5) List wurde „beschuldigt, der Aleister Crowley von Wien zu sein“ (ebd.: 123).

Wie Lanz war List ein Okkultist; er schrieb mehrere Bücher über die magischen Prinzipien der Runenbuchstaben (aus denen er das „SS“-Symbol wählte). Im Jahr 1908 wurde List „als Führer einer Blutsbrüderschaft entlarvt, die sich der sexuellen Perversion verschrieben hatte und das Kreuz durch das Hakenkreuz ersetzte“ (Sklar: 23). (6) Die Nationalsozialisten nahmen starke Anleihen bei Lists okkulten Theorien und Forschungen.

List gründete auch eine elitäre okkulte Priesterschaft namens Armanen-Orden, der Hitler selbst angehört haben könnte (Waite, 1977: 91). (7)

Fußnoten zu ‚Okkulten Wurzeln‘:

(4) Goodrick-Clarke, Nicholas. The Occult Roots of Nazism: Secret Aryan Cults and their Influence on Nazi Ideology. New York, New York University Press, 1992.
(5) Jones, J. Sydney. Hitler in Vienna 1907-1913. New York, Stein and Day, 1983.
(6) Sklar, Dusty. The Nazis and the Occult. New York, Dorset Press, 1989.
(7) Waite, Robert G.L.. The Psychopathic God Adolf Hitler. New York, Signet Books, 1977.

Die okkulte Doktrin der Thule-Gesellschaft

Der Traum der Nazis von einer arischen Superrasse wurde von einer okkulten Gruppe namens Thule-Gesellschaft übernommen, die 1917 von Anhängern von Lanz und List gegründet worden war. Die okkulte Doktrin der Thule-Gesellschaft besagte, daß die Überlebenden einer alten und hoch entwickelten untergegangenen Zivilisation Thule-Eingeweihte mit esoterischen Kräften und Weisheit ausstatten könnten.

Die Eingeweihten würden diese Kräfte nutzen, um eine neue Rasse arischer Übermenschen zu schaffen, die alle „minderwertigen“ Rassen ausrotten würden. Hitler widmete sein Buch Mein Kampf Dietrich Eckart, einem Mitglied des inneren Kreises der Thule-Gesellschaft und einer ehemaligen Führungsfigur der Deutschen Arbeiterpartei. (Schwarzwaller: 67). (8) Die verschiedenen oben erwähnten okkulten Gruppen waren Auswüchse der Theosophischen Gesellschaft, deren Gründerin, Helena Petrovna Blavatsky, von einigen als lesbisch angesehen wird (Webb: 94), (9) und deren „Bischof“ ein notorischer Päderast namens Charles Leadbeater war.

Die SA-Braunhemden oder Sturmabteilungen („Storm Troopers“) waren weitgehend die Schöpfung eines anderen Homosexuellen, Gerhard Rossbach (Waite, 1969: 209). Roßbach gründete den Roßbachbund, eine homosexuelle Einheit der Freikorps. Die Freikorps waren unabhängige, inaktive militärische Reserveeinheiten, die Hunderttausenden von arbeitslosen Veteranen des Ersten Weltkriegs in Deutschland eine Heimat boten. Rossbach gründete im Rahmen des Roßbachbundes auch eine Jugendorganisation, die er Schilljugend nannte (ebd.: 210). Roßbachs Assistent, Leutnant Edmund Heines, ein Päderast und Mörder, wurde mit der Leitung der Schilljugend beauftragt. Der Roßbachbund änderte später seinen Namen in Sturmabteilung (zu Ehren von Wotan, dem altdeutschen Gott der Stürme – Graber: 33). (10) Roßbach verführte Hitlers Mentor Ernst Röhm zur Homosexualität. Unter Röhms Führung wurden die Braunhemden für ihre Brutalität berüchtigt.

Fußnoten zu ‚Okkulte Doktrin Thule-Gesellschaft‘:

(8) Schwarzwaller, Wulf. The Unknown Hitler: His Private Life and Fortune. National Press, Inc. and Star Agency, 1989.
(9) Webb, James. The Occult Underground. LaSalle, Illinois, Open Court Publishing Co., 1974.
(10) Graber, G.S. The History of the SS:A Chilling Look at the Most Terrifying Arm of the Nazi War Machine. New York, Charter Books, 1978

Der Grund für den Einbruch der Nazis in das Magnus Hirschfeld Institut für Sexualforschung

Berühmte Ereignisse in der Geschichte des Nationalsozialismus werden ebenfalls mit Homosexualität in Verbindung gebracht, so z. B. der Reichstagsbrand von 1932, das Pogrom von 1938 (Kristallnacht) und das Attentat von 1944 auf Hitler. Sogar das bleibende Bild der Bücherverbrennung der Nazis, das uns aus den Wochenschauen der 1930er Jahre bekannt ist, stand in direktem Zusammenhang mit der Homosexualität der Naziführer. Der erste Vorfall dieser Art ereignete sich vier Tage nach dem Einbruch von Hitlers Braunhemden in Magnus Hirschfelds Institut für Sexualforschung in Berlin am 6. Mai 1933.

Am 10. Mai verbrannten die Nazis Tausende von Büchern und Akten, die bei diesem Überfall mitgenommen wurden. Das Institut verfügte über umfangreiche Unterlagen zu den sexuellen Perversionen zahlreicher Naziführer, von denen viele bereits vor Beginn des Nazi-Regimes dort in Behandlung gewesen waren. Die Behandlung im Sexualforschungsinstitut war von den deutschen Gerichten für Personen vorgeschrieben, die wegen Sexualverbrechen verurteilt wurden. Ludwig L. Lenz, der zum Zeitpunkt der Razzia im Institut arbeitete, aber mit dem Leben davonkam, schrieb später über den Vorfall:

„Wie kommt es dann, dass unser rein wissenschaftliches Institut das erste Opfer des neuen Regimes war, da wir völlig überparteilich waren? Die Antwort darauf ist einfach: Wir wussten zu viel. Es würde gegen medizinische Grundsätze verstoßen, eine Liste zu erstellen, [aber]…keine zehn Prozent der Männer, die 1933 das Schicksal Deutschlands in die Hand nahmen, waren sexuell normal… Unser Wissen um solche intimen Geheimnisse von Mitgliedern der Nazipartei und anderes dokumentarisches Material – wir besaßen etwa vierzigtausend Geständnisse und biografische Briefe – war die Ursache für die vollständige und völlige Zerstörung des Instituts für Sexologie.“ (Haeberle: 369). (11)

Der Angriff auf das Sexualforschungsinstitut wird oft als Beispiel für die Unterdrückung von Homosexuellen durch die Nazis angeführt.

Fußnote:

(11) Haeberle, Irwin J. “Swastika, Pink Triangle, and Yellow Star: The Elite Rights Committee, 1992.

Rivalitäten zwischen zwei großen Sodomiten-Gruppen

Das ist zum Teil richtig, aber wie wir sehen werden, fügt sich die „Unterdrückung“ in einen größeren Kontext der internen Rivalität zwischen zwei großen Homosexuellengruppen ein. Magnus Hirschfeld, der Leiter des Instituts, war ein prominenter jüdischer Homosexueller. Hirschfeld leitete auch eine „Schwulenrechts-Organisation“ namens Wissenschaftlich-humanitäres Komitee (SHC), die 1897 gegründet wurde, um sich für die Aufhebung des Paragraphen 175 des deutschen Gesetzbuches einzusetzen, der Homosexualität unter Strafe stellte (Kennedy, 1988: 230). (12)

Die Organisation war auch gegen Sadomasochismus und Päderastie, zwei der bevorzugten Praktiken der militaristischen Homosexuellen im Stile Röhms, die in der frühen Nazipartei eine so prominente Rolle spielten. Unter den verbrannten literarischen Werken, die von den Nazis als inakzeptabel angesehen wurden, waren Tausende von Akten versteckt, die die Perversionen der Naziführer dokumentierten.

Hirschfeld hatte den SHC gegründet, um die Arbeit des Pioniers der „Schwulenrechte“, Karl Heinrich Ulrichs (1825-1895), fortzuführen. Ulrichs hatte gegen das Konzept der „griechischen Liebe“ (Päderastie) geschrieben, das von einer Reihe anderer Homosexueller in Deutschland vertreten wurde.

Einer dieser Befürworter war Adolf Brand, der 1902 die Gemeinschaft der Eigenen (Gemeinschaft der Elite) gründete. Die Gemeinschaft der Eigenen inspirierte 1920 die Gründung des Deutschen Freundschaftsbundes, der sich 1923 in Gesellschaft für Menschenrechte umbenannte. Die Führer dieser Gruppe waren maßgeblich an der Gründung und dem Aufstieg der NSDAP beteiligt. Adolf Brand gab die erste homosexuelle Zeitschrift der Welt heraus, ‚Der Eigene‘ (Oosterhuis und Kennedy: Titelseite). (13) Brand war ein Päderast, Kinderpornograph und Antisemit und entwickelte zusammen mit vielen Homosexuellen, die seine Philosophie teilten, einen brennenden Hass auf Magnus Hirschfeld und den SHC. Als Hirschfelds Sexualforschungsinstitut zerstört wurde, standen die SA-Truppen unter dem Oberbefehl von Ernst Röhm, einem Mitglied von Brands Ableger, der Gesellschaft für Menschenrechte.

Fußnoten und Anmerkungen zu ‚Rivalitäten‘:

(12) *** Kennedy, Hubert. Ulrichs: The life and works of Karl Heinrich Ulrichs, Pioneer of the Modern Gay Movement, Boston, Alyson Publications, 1988).
(13) Oosterhuis, Harry, and Kennedy, Hubert (eds.). Homosexuality and Male Bonding in Pre-Nazi Germany: the youth movement, the gay movement and male bonding before Hitler’s rise: original transcripts from Der Eigene, the first gay journal in the world. New York, Harrington Park Press, 1991.

Sind Oosterhuis und Kennedy rechte „Revisionisten“, die Hass gegen Homosexuelle verbreiten? Nein, sie sind „schwule“ Wissenschaftler, die die wahre Geschichte ihrer eigenen Bewegung dokumentieren.

Die gespaltene Bewegung

Dies war nicht das letzte Mal, daß die homosexuelle Führung der Nazis andere ideologisch anders denkende Homosexuelle angriff. Im weiteren Verlauf dieser Diskussion werden wir uns mit den sogenannten „rosa Dreieck“-Homosexuellen befassen, die in Konzentrationslagern interniert waren. Das rosafarbene Dreieck, Teil eines Schemas verschiedenfarbiger Dreiecke, das von den Nazis zur Kennzeichnung bestimmter Häftlingsgruppen verwendet wurde, wurde auf diejenigen angewandt, die nach Paragraph 175 des deutschen Strafgesetzbuches verurteilt wurden. Homosexuelle waren eine dieser Gruppen, aber laut Johansson,

[M]anche der nach Paragraph 175 Verurteilten waren nicht homosexuell: Einige waren Regimegegner wie katholische Priester oder Leiter von Jugendgruppen, die auf der Grundlage von Falschaussagen angeklagt wurden, während andere Straßendiebe aus Berlin oder Hamburg waren, die in ein polizeiliches Netz geraten waren (Johansson in Dynes: 997). (14)

Fußnote:

(14) Johansson, Warren, “Pink Triangles.” In Dynes, Wayne (ed.). Encyclopedia of Homosexuality. New York, Garland Publishing, 1990.

Der Hass der Nazi-Sodomiten auf die verweichlichten ‚Schwuchteln‘

Bis zu 6.000 der etwa 10.000 „rosa Dreiecke“ starben in den Arbeitslagern, aber nur wenige, wenn überhaupt, wurden in den Todeslagern vergast (es sei denn, sie waren zufällig Juden). Einige von ihnen starben durch die Hand homosexueller Kapos („Treuhänder“) und Wachleute der SS. Auf den ersten Blick ist es schwer zu verstehen, warum die homosexuellen Führer der Nazis andere Homosexuelle aufgrund ihres Sexualverhaltens verfolgten. Wir haben in der Angelegenheit des Sexualforschungsinstituts darauf hingewiesen, dass die Homosexuellen-Bewegung in Deutschland in zwei diametral entgegengesetzte Lager gespalten war, die von einigen als die „Fems“ und die „Butches“ bezeichnet wurden. Diese Bezeichnungen sind heute unter Homosexuellen üblich, ebenso wie die Verachtung, die „Butches“ für „Fems“ empfinden.

Gordon Westwood, ein Forscher der Homosexuellen-Bewegung, schreibt, daß männliche Homosexuelle „das [verweichlichte] Verhalten missbilligen“ und viele verweichlichte Homosexuelle als „abstoßend“ betrachten (Westwood: 87). (15) Ein anderer Forscher, H. Kimball Jones, berichtet, daß die Reaktion auf „Fems“ in der allgemeinen Homosexuellen-Gemeinschaft oft heftig ist. „Sie bezeichnen sie als ‚flammende Schwuchtel‘ oder ‚degenerierte Schwuchtel'“, und ein Homosexueller rief aus: „Wissen Sie, ich verabscheue diese schreienden Schwuchteln“ (H.K.Jones: 29). (16)

Jay und Youngs 1979 erschienene Untersuchung der amerikanischen Homosexuellen-Bewegung, The Gay Report, enthält zahlreiche persönliche Äußerungen von männlichen Homosexuellen, die sich kritisch zur Verweichlichung äußern. „Weibliches Verhalten kann bösartig und zerstörerisch sein, erniedrigend für Frauen und schwule Männer“, sagt einer. Ein anderer behauptet: „Für mich ist jemand, der ‚femme‘ ist, ein selbstverliebtes… kleinliches, intrigantes, geschwätziges schwules Wesen, dessen Selbstbild durch unglückliche Familiensituationen verzerrt und geprägt wurde“ (Jay: 294ff). (17)

Fußnoten:

(15) Westwood, Gordon. A Minority: A Report on the Life of the Male Homosexual in Great Britain. London, Longman’s Green and Co. Ltd., 1960.
(16) Jones, H. Kimball. Toward a Christian Understanding of the Homosexual. New York, Association Press, 1966.
(17) Jay, K., and Young, A. The Gay Report. Summit, 1979.

Die Szene in einer typischen amerikanischen ‚Lederbar‘

Am feindseligsten gegenüber „Femmes“ sind genau die Homosexuellen, die sich selbst für die „männlichsten“ halten. In The Homosexual Matrix schreibt C.A. Tripp, daß

„[f]ür das andere Extrem gibt es eine Reihe von absolut maskulinen, manchmal supermaskulinen Homosexuellen…. Sie sind von allem Männlichen besessen und meiden alles Schwache oder Verweichlichte…. Sie sind zweifellos der Inbegriff dessen, was passieren kann, wenn eine erotisierte Männlichkeit den vollen Rückhalt eines Wertesystems erhält, das sie unterstützt“ (Tripp: 92). (18)

Cory und LeRoy beschreiben in ihrer ausführlichen Erörterung der homosexuellen Kultur die Szene in einer typischen amerikanischen „Lederbar“:

Hier streben stämmige, prahlerische Männer in engen Latzhosen, Lederjacken oder schweren Schuhen, dunkel gefärbten Wollhemden und manchmal Motorradhelmen nach einem supermaskulinen Ideal… Hinter der Fassade robuster Heldentaten, der Uniform prätentiöser männlicher Stärke, der Maske der Härte verbirgt sich manchmal eine gefährliche Persönlichkeit, die sich körperlich ausdrücken kann, indem sie erotisches Vergnügen durch Gewalt ersetzt; die fähig ist, sexuelles Vergnügen nur zu empfangen, indem sie Schmerzen zufügt (oder empfängt). Die allgemeine Atmosphäre an solchen Orten ist unruhig und grüblerisch, und man kann nie sicher sein, wann das Dynamit der Gewalt ausbrechen wird (Cory und LeRoy: 109). (19)

Wenn man diese Beschreibung liest, kann man sich vorstellen, dass man im Münchner Bratwurstglöckl, wo sich die Braunhemden versammelten, die gleichen Personen vorfindet – nur in anderen Kostümen.

Fußnoten:

18 Tripp, C. A. The Homosexual Matrix. Signet, 1975.
19 Cory, Donald Webster, and LeRoy, John P. The Homosexual and His Society: A View from Within. New York, Citadel Press, 1963.

Homosexualität unter den Germanen

Dieser Kontrast der homosexuellen Typen ist nicht nur ein Phänomen der modernen Gesellschaft. Greenberg schreibt über Homosexualität unter den Deutschen in den ersten Jahrhunderten nach Christus:

Als der Krieg für die Germanen immer wichtiger wurde, wurden die männlichen Krieger und ihre Kultur dominant, und der Status der Frauen sank. Verweichlichung und empfängliche Homosexualität wurden zunehmend verachtet und unterdrückt…. Der verweichlichte Homosexuelle … wurde als Ungeheuer dargestellt…. diese Stigmatisierung erstreckte sich nicht auf die aktive männliche Homosexualität. [Später nahm die Akzeptanz der männlich orientierten Homosexualität unter dem Christentum ab, das] offiziell gegen alle Formen der Homosexualität war (Greenberg: 249f). (20)

Die Autoren wollen nicht behaupten, daß alle Homosexuellen dem einen oder dem anderen dieser beiden vereinfachenden Stereotypen zuzuordnen sind. Die Begriffe „Butch“ und „Fem“ werden in dieser Studie lose verwendet, um zwischen zwei ideologischen Extremen in Bezug auf die Natur der homosexuellen Identität zu unterscheiden. Im Allgemeinen werden in dieser Arbeit die deutschen „Fems“ als homosexuelle Männer definiert, die sich wie Frauen verhielten. Sie waren Pazifisten und Akkomodationisten. Ihre Ziele waren die Gleichstellung mit Heterosexuellen und das „Recht auf Privatsphäre“, und sie lehnten generell Sex mit kleinen Kindern ab. Ihre Führer waren Karl Heinrich Ulrichs und Magnus Hirschfeld.

Fußnote:

(20) Greenberg, David F. The Construction of Homosexuality. Chicago, University of Chicago Press, 1988.

Die „Butches“ sind maskuline Homosexuelle

Die „Butches“ hingegen waren maskuline Homosexuelle. Sie waren Militaristen und Chauvinisten nach hellenistischem Vorbild. Ihr Ziel war es, die päderastischen Militärkulte der vorchristlichen heidnischen Kulturen wiederzubeleben, insbesondere den griechischen Kriegerkult. Sie waren oft bösartige Frauenfeinde und Sadisten. Zu ihren Führern gehörten Adolf Brand und Ernst Röhm. Die „Butches“ verachteten alles Weibliche. Ihre ideale Gesellschaft war der Männerbund, eine rein männliche „Waffenbrüderschaft“, die sich aus rauen Männern und Jungen zusammensetzte (Oosterhuis und Kennedy:255). Ihrer Ansicht nach konnten Heterosexuelle zum Zweck der Arterhaltung geduldet werden, aber verweichlichte Homosexuelle galten als untermenschlich und somit als unerträglich.

Die meisten der geschätzten 1,2 bis 2 Millionen Homosexuellen in Deutschland zur Zeit des Dritten Reichs lagen zweifellos irgendwo zwischen den beiden Extremen der Bewegung. Dies könnte die Tatsache erklären, daß weniger als 2 % dieser Bevölkerung von den Nazis nach den Anti-Sodomie-Gesetzen verfolgt wurden (Cory und LeRoy schätzen, daß „Fems“ 5-15 % der männlichen Homosexuellen ausmachen. Cory und LeRoy: 73). Die meisten der Verfolgten passen nachweislich in das Profil der „Femen“. Kurt Hiller, ein ranghohes Mitglied des SHC und späterer Nachfolger Hirschfelds, „schätzte, dass 75 Prozent der männlichen Homosexuellen mit den Parteien der Rechten sympathisierten“ (Johansson in Friedlander: 233).

Der Butch/Fem-Konflikt

In seiner Einleitung zu ‚The Men with the Pink Triangle‘, dem angeblichen Zeugnis eines ehemaligen Häftlings des Konzentrationslagers Flossenburg, bestätigt der Übersetzer David Fernbach, daß der „Butch/Fem“-Konflikt im Mittelpunkt des nationalsozialistischen Hasses auf die „Rosa Dreiecke“ stand. Er schreibt,

Natürlich waren in der paramilitärischen Organisation der SA, der Hitlerjugend, etc, sogar in der Elite-SS, waren die für solche rein männlichen Körperschaften charakteristischen Formen der Homosexualität so üblich wie eh und je… es war ganz grundlegend für die NS-Ideologie, dass Männer richtig „männlich“ sein sollten… wenn sich männliche Homosexualität als Kult der „Männlichkeit“ und Männlichkeit tarnt, ist das vom faschistischen Standpunkt aus weniger widerwärtig als die Aufweichung der Geschlechtertrennung, die Homosexualität immer mit sich bringt, wenn sie sich frei äußern darf (Heger:  10f). (21)

Dies ist die Erklärung für das Paradoxon der nationalsozialistischen Verfolgung von Homosexuellen. Es liegt in der Geschichte zweier unvereinbarer Philosophien begründet, die durch eine gemeinsame sexuelle Funktionsstörung verbunden sind. Die Wurzeln dieses Konflikts reichen bis ins achtzehnte Jahrhundert zurück und erstrecken sich über einen Zeitraum von 70 Jahren, in dem die homosexuelle Militanz in der Bewegung, die den Nationalsozialismus in die Welt gesetzt hat, zunahm.

Ein letzter Punkt, bevor wir zum nächsten Abschnitt übergehen. Es sollte dem Leser inzwischen klar sein, daß Lesben im Nationalsozialismus keine große Rolle spielten, aber sie waren in der Partei nicht völlig abwesend. Herzer schreibt: „Claudia Schoppmann hat kürzlich gezeigt, dass es unter den führenden Lesben der schwulen Emanzipationsbewegung vor 1933 Nazi-Anhängerinnen gab. Als Beispiel nennt sie den Fall von Elsbeth Killmer, einer führenden Redakteurin der damals wichtigsten Lesbenzeitschrift Die Freundin, die schon früh in der NS-Frauenschaft aktiv war“ (Herzer: 221f). (22)

Fußnoten zu ‚Butch/Fem‘-Konflikt:

21 Heger, Heinz. The Men With the Pink Triangle. Alyson Publications, 1980.
22 Herzer, Manfred. “Communists, Social Democrats, and the Homosexual Movement in the Weimar Republic.” In Heckma, et al (Eds.). Gay Men and the Sexual History of the Political Left. New York, Haworth Press, 1995.

Dies ist der erste Teil (S. 3-9) aus dem Kapitel 1 von ‚The Pink Swastika‘.

Es folgt der zweite Teil des 1. Kapitels von ‚The Pink Swastika‘: „Sodomie und Päderastie in der Weimarer Republik“

Der dritte Teil des 1. Kapitels von‘ The Pink Swastika‘ lautet: „Sodomie und Päderastie bei den Nazis“

Das Buch enthält die weiteren Kapitel:

2.1 Homo-Okkultismus

2.2 Von der Theosophie zum Nazi-Okkultismus

3. Die homosexuellen Wurzeln des Faschismus

4. Die Gründung und die frühen Jahre der Nazipartei

5. Die Verfolgung der Homosexuellen

6. Homosexualität in den Konzentrationslagern

7. Der Nazi-Hass auf die jüdisch-christliche Moral

8. Der Homo-Faschismus nach Hitler

9.1 Die Homosexualisierung Amerikas

9.2 Gefahr der Sodomie für die US-amerikanische Gesellschaft

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